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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Albis am 16.10.2025 21:25
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In der ZDF-heute-show von letzter Woche empfehle ich die Minute 23:
https://www.zdf.de/play/shows/heute-show-104/heute-show-vom-10-oktober-2025-100 (https://www.zdf.de/play/shows/heute-show-104/heute-show-vom-10-oktober-2025-100)
Pete Hegseth wird zitiert: Er wolle keine Soldaten im Kleid. In der parodierten Bundeswehr gebe es die aber noch. Es erscheint ein dicker Soldat im Rock, der unbeholfen versucht, eine Drohne zu erhaschen.
Ich weiß ja nicht, wie Ihr das seht, aber ich finde, sowas hilft uns überhaupt nicht. Ein (dicker) Mann im Rock wird lächerlich gemacht. Machen sich damit alle Männer im Rock lächerlich?
Gruß, Albis
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Mit solchen Beiträgen habe ich überhaupt keine Probleme. Die sind so weit von der Wirklichkeit entfernt, dass ich keinerlei Berührung mit alltäglichen Männern im Rock sehe.
Mann muss sich nicht jeden Schuh anziehen oder über jedes Stöckchen springen.
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...er sieht schon sehr überzeichnet aus und wirkt wie eine Karikatur von Männlichkeit.
Der helle Plisseerock steht ihm in keinster Weise - sehr unvorteilhaft.
Auf der anderen Seite regt es vielleicht zum Nachdenken an - wenn jemand im Rock lächerlich dargestellt wird, werden damit auch Frauen im Rock weniger Ernst genommen.
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Natürlich wird wieder fleißig spekuliert, wie das Programm auf andere Menschen wirken könnte, ohne diese zu kennen.
Für mich ist dieser humorlose Klamauk genauso überflüssig wie die Nachrichtensendung mit ähnlichem Namen. Da halte ich es lieber mit Peter Lustig: "Abschalten, hier kommt nix mehr"
Also, raus an die frische Luft, ein gutes Buch lesen, was Frisches kochen - aber nicht mit so einem dummen Zeugs rumärgern! Wenn es irgendwann mal Fernsehen mit intellektuell angemessenem Programm geben sollte, kann man ja dann drüber reden. Bis dahin kann das erstmal weg!
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Im Hintergrund steht ja dieser Männlichkeitshype der aktuellen US-Regierung, der wiederum auf einem streng binären Geschlechterbild basiert. Als lächerlich wird eben diese Sicht auf den Menschen dargestellt. Ziel des Spotts sind also Hegseth, Trump und Konsorten.
LG, Micha
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In der ZDF-heute-show von letzter Woche empfehle ich die Minute 23:
https://www.zdf.de/play/shows/heute-show-104/heute-show-vom-10-oktober-2025-100 (https://www.zdf.de/play/shows/heute-show-104/heute-show-vom-10-oktober-2025-100)
Pete Hegseth wird zitiert: Er wolle keine Soldaten im Kleid. In der parodierten Bundeswehr gebe es die aber noch. Es erscheint ein dicker Soldat im Rock, der unbeholfen versucht, eine Drohne zu erhaschen.
Ich weiß ja nicht, wie Ihr das seht, aber ich finde, sowas hilft uns überhaupt nicht. Ein (dicker) Mann im Rock wird lächerlich gemacht. Machen sich damit alle Männer im Rock lächerlich?
Gruß, Albis
Stelle doch eine Anzeige. Es gibt doch bestimmt diese Seiten noch der Regierung um jemanden zu denuzieren.
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Stelle doch eine Anzeige. Es gibt doch bestimmt diese Seiten noch der Regierung um jemanden zu denuzieren.
Wen soll der Albis bei wem anzeigen? ???
LG, Micha
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Lies mal nach was eine Satire oder Parodie ist. Wikipedia hilft.
Oder fühlst du dich wegen zufälliger Ähnlichkeiten angesprochen und somit angegriffen?
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Im Hintergrund steht ja dieser Männlichkeitshype der aktuellen US-Regierung, der wiederum auf einem streng binären Geschlechterbild basiert. Als lächerlich wird eben diese Sicht auf den Menschen dargestellt. Ziel des Spotts sind also Hegseth, Trump und Konsorten.
LG, Micha
Ja, aber nicht nur.
Ich habe mir das mal angesehen. Und es wurde bestätigt, was ich zuvor schon darüber gedacht hatte nach dem, was Ihr hier schon darüber berichtet hattet:
Es wird auf die Sicht der Trump-Regierung mit dem Männlichkeitswahn abgezielt - wie Micha bereits schrieb -.
aber es zielt ebenso auf den vielfältig fragwürdigen Zustand unserer Bundeswehr ab - die 'heute show' nimmt das schon seit langem gern auf´s Korn -,
es zielt bestimmt auch ein bisschen auf den 'Genderwahn' und artverwandte Themen ab - womit ja etliche Menschen nichts anfangen können oder wollen -,
aber es zielt auch auf 'Männer in Frauenkleidung' ab, ja, letztlich auch auf uns.
So kann sich bei diesem Kabinettstückchen so ziemlich jeder irgendwas zum Lachen raussuchen.
Das mit den 'Frauenkleidern' ist ja so eine Sache, denn vor Satire ist selbst ein Männerrock, selbst ein Kilt, arabisches Gewand oder die Priester- oder Papst-Soutane keine 'Männerkleidung'. Diese Tatsache, dass damit immer wieder für Lacher gesorgt werden kann, lässt mich freilich etwas kopfschüttelnd zurück. Denn wie konnten sich so engstirnig denkende Menschen nur daran gewöhnen, dass Frauen Hosen tragen? Frauen in Hosen müssten doch genauso gut taugen für Spott und Hohn.
Was ist daran so fundamental-grundsätzlich anders?
Gut, im vorliegenden Beispiel ist natürlich im Soldatenbusiness ein Rock nicht immer die praktischste Kleidungswahl. Jedenfalls, wenn die Kernaufgaben zu erfüllen sind. Das räume ich als Hosenablehner in der Tat ja ein.
Aber im durchschnittlichen Leben von Männern gibt es viele Stunden, ja auch Berufe, wo die Kleidungswahl zwischen Hose oder etwas anderem überhaupt keine Rolle spielt.
Und ja, ich denke, der Spott des vorliegenden Kabinettstückchens in der 'heute show' richtet sich auch auf Männer, die gerade keine Soldaten sind, aber dennoch 'Frauenkleidung' tragen. Und ja, durch sowas werden auch wir lächerlich gemacht.
Insofern...
Ich weiß ja nicht, wie Ihr das seht, aber ich finde, sowas hilft uns überhaupt nicht. Ein (dicker) Mann im Rock wird lächerlich gemacht. Machen sich damit alle Männer im Rock lächerlich?
Gruß, Albis
Es wird immer Menschen geben, die das so bejahen würden. Ich denke aber, wir - zumindest die meisten von uns - haben sich stilistisch schon so entwickelt, dass die Gefahr, sich selbst lächerlich zu machen, relativ gering ist.
Im Gegenteil, wir mit unseren gefestigteren Stilen werden vermutlich ein Beispiel sein, wie man sich in den Augen vieler Menschen trotz Normenbruch jedoch absolut nicht lächerlich macht, sondern wie man das gestalten kann und wie man damit ein relativ normales Leben führen kann. Wir sind für die Zweifler eher Lehrstücke, die zeigen, dass es längst nicht so absonderlich lächerlich ist, sondern es sogar auch interessant, gut und ernstzunehmend aussehen kann.
Also, Albis, wir machen uns nicht lächerlich. Aber die 'heute show' und ähnlich gelagerter Spot auf Bühne und im Fernsehen (und an Stammtischen sicherlich auch) macht uns lächerlich. Wir müssen mit unserem täglichen Auftreten einfach zeigen, dass es nicht lächerlich sein muss.
Und interessant wäre, ob die Menschen, mit denen wir im Rock regelmäßig verkehren, über den Part "Soldat im Rock" auch so herzhaft lachen konnten wie das Saalpublikum und die Gagschreiber der 'heute show'.
Ich werde dazu keine Umfrage machen. Bisher sprach mich auch noch niemand auf das Kabinettstückchen an.
P.S.: Und ja, Jens, der Soldatendarsteller ist in der Tat - vielleicht auch absichtlich - sehr unvorteilhaft eingekleidet.
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Also erstens ist das Satire und wie weit man das ernst nehmen muss, ist fraglich.
Und zweitens schreibst gerade du von gefestigten Stil, in dem man sich nicht lächerlich macht. Nun das mag für dich in deinen Augen beim Blick in den Spiegel gelten, aber das heißt nicht, dass andere deinen Stil (kurze Miniröcke, bunte dünne Sommerkleider mit tiefem Ausschnitt) nicht lächerlich finden. Sie sagen ggf nur nichts, aber sie werden sich oft ihren Teil denken.
Ich sage es ganz offen, bei vielem was ich hier oft sehe, schwanke ich zwischen lachen oder Kopfschütteln und mache mir auch keine Mühe mehr das zu kommentieren. Zu oft habe ich davon geredet das man im Rock immer noch maskulin erscheinen kann und nicht als Frau 2.0.
Das das kaum einer versteht, ist angekommen aber ich für meinen Teil werde das weiterhin kritisch im Spiegel betrachten und beachten. Ich kann ja den Reiz am Ungewöhnlichen total verstehen aber das heißt nicht, dass man das zur kommenden Norm machen kann und sollte. Wer das wie du SKM möchte, wird genau diese Satire ernten und wird nicht ernst genommen mit seinem berechtigten Anliegen, weil er das Ziel verfehlt. Nämlich " eine Liberalisierung der Männermode ohne als Frau 2.0 zu erscheinen"
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Ja, Wolfgang, das stimmt schon, dass der Witz mehrere Ebenen hat.
Darüber, was an der Wahrnehmung von Frauen in Hosen und Männern in Röcken anders ist, haben wir ja schon oft diskutiert. Stichwörter:
- Hierarchie der Genderrollen in der Gesellschaft,
- sich nach oben oder nach unten kleiden
usw.
LG, Micha
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Hallo Timper,
eigentlich wollte ich auf Deinen Beitrag nur ein Smiley schenken, doch da drängten sich mir noch ein paar Gedanken auf, die ich Dir nicht vorenthalten möchte.
Danke für Deine Kritik. So, wie Du das siehst, kann man das sehen. Ich weiss jedoch von etlichen Leuten, die mir ausserhalb des Internets in natura begegnen, viele immer wieder, dass sie das anders sehen, wahrnehmen und interpretieren als Du. Mit dieser Beobachtung möchte ich Dir jetzt nicht wieder den Spiegel vorhalten, dass Deine Meinung Deine Meinung ist und nicht unbedingt die Meinung aller oder zumindest der Mehrheit sein muss.
Zudem haben wir vermutlich sogar ein Stück aneinander vorbei geredet. Meine vielleicht leicht missverständlichen Worte zielten mehr darauf ab, dass die meisten von uns "mit ihrem gefestigten Stil" ein zumeist deutlich besseres Gespür haben, was an Einzelteilen zusammenpasst und was zu uns selbst passt - im Gegensatz zu dem Satire-Soldaten in der unvorteilhaften Zusammenstellung.
Mit mehr Gespür sieht vieles längst nicht mehr notwendigerweise so lächerlich aus wie wildzusammengemixtes Zeug in unpassenden Größen, Längen und insgesamt fehlenden Harmonien.
Du hast selbst Deinen Weg gefunden, was Dir an Dir gefällt und was nicht. Dieses Selbstvertrauen strahlst Du auch aus - und schon erntest Du weniger Ablehnung oder gar Reaktionen, die Dein Auftreten ins Lächerliche ziehen wollen. Es kommt nämlich nicht nur auf die Klamotten an, sondern auch auf das Auftreten des Menschen.
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Also erstens ist das Satire und wie weit man das ernst nehmen muss, ist fraglich.
Satire, die man nicht ernst nimmt, hat ihr Ziel verfehlt.
Warum brauchten Narren früher wohl den Schutz der Narrenfreiheit, wenn es eh nicht ernst zu nehmen wäre, was sie von sich gaben?
Warum leben Satiriker in Diktaturen so gefährlich, wenn man nicht ernst nehmen würde, was sie sagen?
Von guter Satire kann man mehr über Missstände in der Gesellschaft lernen, als von manchem ernst formulierten Beitrag.
Satire hält uns den Spiegel vor bzw. den Menschen, die sie auf die Schippe nimmt.
LG, Micha
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Na Mas wenn du das so siehst dann hat man dir den Spiegel vorgehalten und du hast dir den Schuh angezogen. Dh dann das du das als ernst zu nehmende Kritik an dir siehst. Ich sehe mich da nicht dargestellt. Ich ziehe mir nicht den Schuh an und zwar aus den oben genannten Gründen.
Im übrigen sollte man die Szene auch im Kontext zur Bundeswehr sehen. Das war keine Szene in der es ausschließlich auf Gender oder so zielte. Nichts ist doch lächerlicher als Militär im Kleidchen. Das das eine zielgerichtete Überspitzung war ist doch eigentlich klar.
Deswegen verstehe ich überhaupt nicht warum du dir den Schuh anziehst. Lache doch einfach drüber. Das hat mit Mode ect. überhaupt nichts zu tun. Militär und Mode haben nur das M gemeinsam.
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Nun ja, Soldaten im Rock schießen wahrscheinlich nicht.
So ist der Rock am Soldaten dann praktisch "wehrkraftzersetzend" ...
Ein Mann im Rock ist (wirkt wahrscheinlich) harmloser - was man natürlich von den römischen Gladiatoren nicht sagen kann.
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Also erstens ist das Satire und wie weit man das ernst nehmen muss, ist fraglich.
Satire, die man nicht ernst nimmt, hat ihr Ziel verfehlt.
Warum brauchten Narren früher wohl den Schutz der Narrenfreiheit, wenn es eh nicht ernst zu nehmen wäre, was sie von sich gaben?
Warum leben Satiriker in Diktaturen so gefährlich, wenn man nicht ernst nehmen würde, was sie sagen?
Von guter Satire kann man mehr über Missstände in der Gesellschaft lernen, als von manchem ernst formulierten Beitrag.
Satire hält uns den Spiegel vor bzw. den Menschen, die sie auf die Schippe nimmt.
LG, Micha
Satiriker leben in Diktaturen und Scheindemokratien gefährlich, weil sie unverblümt Wahrheiten aussprechen und damit Lügengebäude, die dem Machterhalt dienen, zum Einsturz bringen können.
"Des Kaisers neue Kleider / Der Kaiser ist nackt!"
Noch mehr als die Satire sagt der Umgang mit Satire über eine Gesellschaft aus. Etwa wenn das Weiterleiten eines Bildes mit der Einschätzung, man empfindet einen Politiker als Dummkopf, schon mit 4-5stelligen Strafen und Hausdurchsuchung geahndet wird.
Den Klamauk aus der Heute-Show bzw. die ganze Sendung kann ich nicht ernst nehmen, weil deren Spektrum nur von stumpf bis bösartig reicht, niemals aber intelligent gemacht ist. Ich halte es einfach für sinnlos, in solche Plattitüden Inhalte zu interpretieren, die garnicht vorhanden sind. Gut gemachter Humor trifft, OHNE verletzend zu sein.
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Nun ja, Soldaten im Rock schießen wahrscheinlich nicht.
So ist der Rock am Soldaten dann praktisch "wehrkraftzersetzend" ...
Ein Mann im Rock ist (wirkt wahrscheinlich) harmloser - was man natürlich von den römischen Gladiatoren nicht sagen kann.
Wieso sollen Soldaten im Rock wahrscheinlich nicht schießen?
Wer aus der Kombination 'Soldat' und 'Rock' auf sowas schließt, baut in seine Gedanken eine Menge Vorurteile ein.
Eine Feststellung z.B. widerlegt dies (auch wenn die nicht im heutigen Sinne geschossen haben), nämlich eben die Gladiatoren.
'Wehrkraftzersetzend' sah man lange Zeit, dass man keine Schwule in den Armeen haben wollte. Ich vermute, weil:
- sie tatsächlich weicher sein können und nicht schießen,
- sie die Wehrkraft zersetzen, weil sie andere Soldaten mit ihrem Begehren ablenken könnten.
Übrigens der selbe Grund, weshalb man auch keine Frauen in der Armee haben wollte. Wobei in puncto Frauen da mir noch andere potenziell gute Gründe einfallen würden.
Aber - ich als Hosenverweigerer - muss tatsächlich zugeben: in Hosen kann man leichter durchs Gebüsch robben. In diesem Punkt mag ein Rock wehrkraftversetzend sein.
Jedoch: Ich habe noch Bilder im Kopf, wo in den großen Kriegen auch Soldaten in Kilts im Kampfeinsatz waren.
Wobei beim Wort 'Kampfeinsatz' mir noch ein weiterer wehrkraftversetzender Faktor einfallen würde für einen Rock am Soldaten: Wenn es von eben auf jetzt zu einem ungeplanten Verteidigungsfall käme und die Kollegen im Rock sagen würden: "Moment, ich muss mir grad noch eine Hose anziehen!".
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Hallo zusammen,
Das habe ich auf einer BW-Website gefunden:
"Der Dienstanzug für Frauen besteht aus einer dunkelblauen Jacke oder Bluse mit Kragen, die mit einer Krawatte oder einer Schleife getragen wird. Dazu gehört eine Hose oder ein Rock in derselben Farbe sowie schwarze Schuhe. In einigen Fällen kann eine Schirmmütze oder ein Barett Teil des Dienstanzugs sein.
Für den Gefechtsdienstanzug tragen Frauen eine tarnfarbene Kampfjacke oder einen Kampfanzug mit passenden Hosen oder Röcken. Diese Uniform wird in erster Linie bei militärischen Einsätzen, Übungen oder im Gelände getragen. Zur Ausrüstung gehören auch Stiefel und ein Helm.
Die Uniformen der Bundeswehr sind funktional und an die spezifischen Anforderungen des Dienstes angepasst. Die Unterschiede in den Uniformen zwischen Männern und Frauen sind meistens auf Passform und Schnitt zugeschnitten, um den anatomischen Unterschieden Rechnung zu tragen."
Es scheint also zumindest für Frauen zulässig zu sein mit Röcken durch Gelände zu krabbeln. Da sich die Unterschiede in den Uniformen nur "meistens auf Passform und Schnitt" beziehen könnte das ja auch für Männer gelten. Ich gehe trotzdem mal davon aus, dass hier eine Ausnahme gilt.
Die bescheuerte Ansprache von Hegseth wäre doch ein guter Anlass, das mal zu hinterfragen. Gleichberechtigung der Geschlechter, auch in der Armee, ist ja keine Einbahnstraße.
Die Bilder von schottischen Soldaten im Kilt habe ich auch noch vor dem inneren Auge, sie kommen - glaube ich - aus dem berühmten englischen Dokumentar-Propaganda-Film zur Schlacht an der Somme.
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Eigentlich erschreckend, wie sehr Kriegshandlungen verharmlost werden durch eine vermeintliche Auswahl bei der Bekleidung.
ich möchte nie an einer Ostfront oder sonstwo für Oligarchen und Waffenschmieden mein Leben riskieren. Auch eine angebliche Auswahl der Bekleidung macht es nicht weniger tödlich. In der Ukraine soll die Überlebenszeit etwa 4-5 Stunden betragen, in anderen Kriegen an der Front um 3 Wochen. Es ist kein Spaziergang, bei dem man einfach nach Lust und Laune zwischen Rock und Hose wählen kann. Manche Leute hier erwecken den Eindruck, dass sie genau das glauben.
Eine Parade-Uniform mag in anderen Gelegenheiten getragen werden, in der Schlacht zählt nur Überleben und für die Kleidung bedingungslos Funktion.
Die Klamauksendung zeigt auf ihre Art, was aus der Bundeswehr und der Gesellschaft geworden ist.
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Nichts ist doch lächerlicher als Militär im Kleidchen.
Das, lieber Timper, erinnert mich an eine Szene aus "Asterix der Gallier", in welcher Asterix und Obelix über die Römer in ihren Kleidchen, ähm, Tunicae, lustig machen. Es ist eine Frage der Kultur. In einer Kultur, in der nur Männer in Hosen als seriös gelten, magst Du recht haben. Aber ob z.B. Alexander oder Julius Cäsar das auf sich hätten sitzen lassen, wage ich zu bezweifeln.
Und auch heute gibt es zumindest weibliche Uniformen mit Rock - ja, der Mann in dem Sketch trug einen Rock, kein Kleidchen - und in manchen Kulturen auch männliche. Und in ihrer Kultur wirken sie keineswegs lächerlich. Auf uns dagegen schon mitunter, weil wir Röcke oder "Kleidchen" eben anders zu bewerten gewohnt sind.
Unpraktisch für viele militärische Aufgaben sind Röcke und Kleider dagegen schon.
LG, Micha
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Eigentlich erschreckend, wie sehr Kriegshandlungen verharmlost werden durch eine vermeintliche Auswahl bei der Bekleidung.
Es ist kein Spaziergang, bei dem man einfach nach Lust und Laune zwischen Rock und Hose wählen kann. Manche Leute hier erwecken den Eindruck, dass sie genau das glauben.
Die Klamauksendung zeigt auf ihre Art, was aus der Bundeswehr und der Gesellschaft geworden ist.
Lieber doppelrock, ich hoffe, dass Du nicht auch mich mit "Manche Leute hier" gemeint hast. Ich bin mir der unmenschlichen Schrecken des Krieges sehr bewusst. Allerdings denke ich, dass ein Soldatenkult inklusive prächtiger Uniform und Marschmusik, wie wir sie aus der preußischen Tradition kennen, auch eine verharmlosende Funktion hatte. Piefke hieß übrigens der preußischen Leiter der Militärkapelle im Krieg 1866, daher der Spitzname in Österreich.
Du hast Recht mit der Formulierung "Klamauksendung" zumindest für den Abschnitt der hier diskutier wird. Allerdings zeigt er nicht, was aus der Bundeswehr, sondern nimmt die neuesten Blüten des amerikanischen Militarismus aufs Korn, denke ich.
LG
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Beidem stimme ich zu,
1.) dass Krieg eine schreckliche Sache ist, und keine harmlose Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.
2.) dass in Satire-Sendungen auch Klamauk vorkommt.
Und sicher ist das Hauptthema dieses etwas albern dargestellten Sketches dieser neue alte Militarismus, Rassismus und Sexismus in den USA unter der derzeitigen Administration, die hoffentlich bald Geschichte sein wird. Die Hoffnung habe ich, indes, mir fehlt das Vertrauen, dass das so leicht funktioniert. Und klar, gefällt so manchem diese Satire gerade deswegen nicht.
LG, Micha
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Bevor man sich über Probleme anderer Länder aufregt, wäre es angeraten, sich um die Themen im Inland zu kümmern.
Da gibt es soviele Hausaufgaben, dass für solche meist überheblichen Fingerzeige garrkeine Ziet bliebe.
Ebenso dumm ist es, die Probleme zu personifizieren und an einen Erlöser zu glauben, der als Nachfolger alles löst und ein Paradies auf Erden schafft. Das wird dort nicht kommen und das hat auch hier nichts verändert, Anfang des Jahres.
Die kaputtgesaparte, durch Moralismus und Politik zersetzte Bundeswehr wirkte schon 1990 für Pflichtteilnehmer wie eine Gurkentruppe und seitdem ist es sicher nicht besser geworden. Wokismus, Impfbefehl und neue Diskussion um Zwangsdienst tragen nicht zum Ansehen bei.
Statt das zu erkennen und Fehler abzustellen wird einfach über andere gelacht.
Für mich spielt ein "Soldat im TüTü" vor allem au Wokeismus, Quoten, Genderdiskussion im Heer an. Etwa die Geschichte eines Trans-Soldaten, LKW mit Einhorn-Deko. Dafür ist das Röckchen nunmal ein TV-gerechtes Symbol.
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Na da habe ich mit meinem kleinen Beitrag wieder eine Diskussion ausgelöst... Danke für Eure Rückmeldungen.
Nein, ich werde keine Anzeige gegen das ZDF erstatten, denn die gezeigte Parodie des Soldaten im Rock wird von der Presse- und Meinungsfreiheit gedeckt. Ich wollte Euch trotzdem darauf aufmerksam machen und in Erfahrung bringen, wie Ihr darüber denkt, denn ich bin dadurch in der Tat ein wenig verunsichert worden. Insofern danke ich denjenigen unter Euch, die dennoch Selbstbewusstsein verbreiten. Und wenn ich weiter darüber nachdenke, komme ich auch zu dem Schluss, dass diejenigen, die ein Problem mit Männern im Rock haben, wahrscheinlich eher seltener die heute-Show gucken.
Im Übrigen: Wenn die Bundeswehr den Rock als Dienstkleidung für Frauen zulässt, müsste er auch für Männer zugelassen sein. Im Übrigen stimme ich natürlich zu, dass Krieg das Gegenteil von Spaß und absolut kein Anlass für modische Experimente ist. Wenn ich in den Krieg müsste, würde ich meine Kleidung auch ausschließlich nach deren Funktion wählen.
Gruß, Albis