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Röcke und mehr... => Rund um den Männerrock => Thema gestartet von: Matthias am 07.09.2008 03:39

Titel: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Matthias am 07.09.2008 03:39
Diese Frage in der Überschrift möchte ich so kurz und prägnant zur Diskussion in den Raum stellen!

Wir müssen uns nicht "trachten" lassen, wir machen es trotzdem!

Warum, Weshalb, Wieso???
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: garf2000 am 07.09.2008 06:31
Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, weil ich für mich schon seit mehreren Jahren damit aufgehört habe mir Irgendwelche Normen aufdrücken zu lassen. Ich lebe mein leben und nicht das der anderen und ich möchte im alter nicht Irgendwann zurück blicken und sehen was ich alles verpasst habe. Ich ziehe an was mir gefällt, egal ob Schuhe, Hose/Rock oder Oberteil. Ich kaufe mir die Handtasche die mir gefällt und nicht eine die ich als Mann "tragen kann/ darf". Genauso halte ich es auch mit Schmuck.

Wichtig ist das ich mir darin gefalle und ich mich damit Wohlfühle und da ich verheiratet bin achte ich auch ein bisschen darauf was meiner Frau an mir gefällt (sie mag z.B. lieber enge Röcke an mir, da sie den Po betonen), das gleiche tut sie ja auch.

Ich glaube die Frage können nur Leute beantworten die mit einem solchen Forum nichts zu tun haben wollen, alle die hier sind wollen sich ja nicht mehr "Trachten" lassen und viele haben es auch schon erfolgreich geschafft.

MFG Michael
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Roland am 07.09.2008 07:40
Ich bin der Meinung das der Rock ein Normales Kleidungsstück ist,und viele Männer so wie ich selber wollen diesen sehr gerne tragen,leider kann ich wegen Arbeit nicht.Glaube wir Trachten keinen Idealen nach.Wenn es nach mir ginge bräuchte es Keine Hosen geben!
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Ferdi am 07.09.2008 10:24
Hallo Matthias!

Mir ist es noch nie bewußt geworden, dass ich irgendwelchen Idealen nachlaufe. Ich habe vor gut 10 Jahren beschlossen, Röcke zu tragen weil ich festgestellt habe, dass sie bequem zu tragen sind, dass ich mir selbst am besten in Röcken gefalle, dass ich ausserdem anderen Menschen in meinen Röcken gefalle, dass ich für sie interessant werde, weil ich damit aus dem Elend des grauen, langweiligen Pinguin-Einheitsbreies heraustreten konnte und auch weil ich meine körperliche Gefühlswelt in den luftigen Röcken so richtig erleben und genießen kann. Und jetzt das Allerwichtigste: Das alles ging, ohne daß ich mich in eine Frau verwandeln mußte. Ich konnte das bleiben was ich immer war, und dennoch alles genießen.

Damit ist mir klar geworden, in welchem Rollenklischee-Gefängnis ich jahrzehntelang gelebt habe, ohne diesen Zustand als für mich unzumutbar zu bemerken. Ich kannte es ja nicht anders. Es ist wirklich so wie bei einem guten Wein, dessen Qualität man erst bemerken kann, wenn man ihn wenigstens einmal probiert hat. Rückblickend glaube ich eine ähnliche Erfahrung gemacht zu haben wie damals die seefahrenden Entdecker, die es wagten, über die Straße von Gibraltar hinaus in die Zone vorzudringen, in der man befürchtete, vom Rand der Erdscheibe in die ewige Verdammnis herunterzufallen. Stattdessen entdeckten sie neues, unbekanntes paradiesisches Terrain, Länder voll Sonnenschein, Wärme und Wunder an Pflanzen und Tieren, die Südseeparadiese beispielsweise, in denen auch Männer die Kleidung tragen können, die ihnen gefiel und zusagte. Hätten die Entdecker diese irrsinnigen Ängste gehabt, die Männer heutzutage vor einem harmlosen Allerweltskleidungsstück haben, diese neuen Welten wären nie entdeckt worden.

Ich glaube, dass es sehr viele Männer gibt, die ein nur von Geldgier bestimmtes Leben in Büros von Riesenkonzernen fristen, die meinen, Renditen von 30 % und mehr seien die einzig glücklich machende Seligkeit, die aber bei einem Absinken auf 20% schon dem Herzinfarkt nahe auf den Intensivstationen der Krankenhäuser landen. Aber diese glückbringende Zufriedenheit, die mich nunmehr beherrscht, nur weil ich es fertiggebracht habe, das umzusetzen, was ich mir wahrscheinlich völlig unbewußt schon sehr lange gewünscht hatte, die wird diesen zweibeinigen Aktien im Pinguin wohl auf ewig verschlossen bleiben. So ein Leben möchte ich niemals führen.

Aus diesem Grunde glaube ich nicht, dass es beim Rock am Mann eine ähnliche durchgreifende Revolution geben wird wie bei der Hose für die Frau. Es wird sicher diesen oder jenen Mann geben, der genug Kraft und Willen hat, seine Wünsche nach Röcken umzusetzen, aber die weitaus meisten Männer werden auch weiterhin ihre altbekannten Götzen anbeten, ihnen sklavisch Gehorsam leisten. Ihnen wird das Glück, das ich erfahren konnte, wohl für immer verschlossen bleiben.

Wie heisst es so schön: "Jeder ist seines Glückes Schmied". Ich habe mein Glück vor 10 Jahren sehr erfolgreich geschmiedet.

Schöne Sonntagsgrüße,
Ferdi
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: AsiaHarry am 07.09.2008 13:33
Hallo!

Also ich sehe das so: Da ja jetzt die meisten Frauen Hosen anhaben, fühlen sich ja die Männer darin bestätigt.
Für die Männer bedeutet die Hose ja Männlichkeit, und wenn sich die Frauen daran orientieren, ist für die Männerwelt ja alles in Ordnung.
Und da wir in einer Globalisierten Welt leben, wo jeder meint nur der Mainstream ist das ware, wird sich daran wohl auch nichts ändern.

"Cool" ist man heute nicht mehr wenn man sich anders kleidet, sondern wenn man so ausschaut wie der Rest unserer westlichen Zivilisation. ;D

Nachzudenken beginnt man dann erst ab einem gewissen Alter, dass mit unserer Welt vieles nicht stimmt.  Und einige von denen entdecken dadurch den Rock. 8)

Die einzige Möglichkeit, dass Rock am Mann ein Massen Phänomen wird, sehe ich darin, dass sich die Mediziner endlich ihrer Verantwortung bewusst werden, und den Rock als alternative Beinbekleidung für den Mann empfehlen.
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Roland am 07.09.2008 14:15
Meiner Meinung nach sind nicht die Mediziner zuständig das Mann zum Rock kommt!
Würde alle Begleidungsgeschäfte und Versandhäuser auffordern Röcke für den Mann,anzubieten und auch zu zeigen.
z.b:Quelle,Neckermann,Universal.......und wie sie Alle heissen.Der Rock sollte auch an Männlichen Schaufensterpuppen gezeigt werden.
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: cephalus am 07.09.2008 14:58
Hallo,
ja, die meisten hier streben nach Idealen!

Entweder ist es sie empfundene Gesellschaftliche Gleichberechtigung in Kleidungssachen, die ideale Form der Toleranz der Mitmenschen gegenüber ungewöhnlichem, oder ein idealisiertes Bild, der eigenen Wünsche und Möglichkeiten.

Wirklich NUR einen Rock tragen ohne weitere Anforderungen an sich und die Umwelt will hier kaum einer, man will sich selbst verwirklichen, sich keine Vorschriften mehr machen lassen usw. Der Rock ist nur ein Teil davon.

Ginge es ausschließlich um den Rock, wäre vieles schon viel weiter:
Oft habe ich das Gefühl, dass se bei Partnerinnen, freunden kollegen usw. nicht wirklich der Rock ist, der auf Ablehnung stößt, sondern der Freiheitswille, das Ausbrechen aus Konventionen und die Selbstständigkeit im Denken und Handeln – und genau diese Intention haben gerade die meisten „Vorschreiber“ weitestgehend bestätigt.

Viele Grüße
Cephalus
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Ferdi am 07.09.2008 15:20
Hallo AsiaHarry!

Dass die Frauen Hosen anhaben und wenn sie wollen auch Röcke tragen, also die volle Freiheit haben, demonstriert eindringlich, wie weit wir von tatsächlicher Gleichberechtigung entfernt sind. Für mich auch noch zusätzlich ein Motiv, jetzt erst recht nur noch Röcke zu tragen. Ich brauche auch keine Kleidungsstücke, um meiner Umwelt zu signalisieren, dass ich männlich bin. Das sehen alle auch so, auch wenn ich im Rock vor ihnen stehe. Auf die Mediziner kann sich keiner verlassen, die haben selbst die Hosen voll Angst, wie mir ein Urologe mal in einem Gespräch eingestanden hat. Und der muß es aus medizinischer Sicht eigentlich wissen.

Roland, auch die Bekleidungsgeschäfte können nicht weiterhelfen. Wir haben solche Aktionen ja schon gemacht. Wir haben mit Unterstützung einer Filialleiterin einer Modekette an einem Tag Röcke an Männer zu verkaufen versucht. Es kamen auch tatsächlich Männer, die einen Rock gekauft haben, und das sogar noch Wochen nach der Aktion. Aber wenn die Konzernleitung der Leiterin hinterher eine Zigarre verpasst, dann ist das nicht gerade die ideale Motivation für Modegeschäfte, hier was zu tun. Erst wenn eine hinreichend große Nachfrage nach Röcken durch Männer erzeugt würde, dann könnte was draus werden. Denn dann würden in den Konzernleitungen die Eurozeichen in den Augen aufleuchten.

Wir kommen nicht um die Erkenntnis herum, dass nur die Männer selbst hier etwas bewegen können. Die müssen den Rock wollen, müssen ihn verlangen, dann wird er auch von den Geschäften angeboten. Dass das möglich ist beweist ja jeder Mann, der hier im Forum schreibt, indem er selbst Röcke trägt. Nur sind wir zu wenige, um das Straßenbild sichtbar zu ändern. Das ist eigentlich alles.

Cephalus, der Freiheitswille wird von Frauen wirklich als Bedrohung ihrer Willenshoheit über den Mann empfunden. Ein im Denken und Handeln selbstständiger Mann läßt sich von Frauen nicht mehr so leicht verbiegen und beherrschen. Auch das müßte jedem Mann klar werden. Der feministische Lehrsatz "Männer werden schnell zu Dackeln wenn Frauen mit den Hüften wackeln" hat leider immer noch viel zu viel Gültigkeit.

Gruß,
Ferdi
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: AsiaHarry am 07.09.2008 21:24
Hallo Ferdi und alle andere

Dass die Mediziner die Hosen voll Angst haben, kann ich gut verstehen;
Sie müssten ja mit gutem Beispiel vorangehen ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Dass die Mediziner den Rock empfehlen ist halt eine Wunschvorstellung von mir, die das ganze in meinem Heimatort doch wesentlich vereinfachen würde. Und das auch nur wegen meinen Familienangehörigen.
Für mich selber ist das nicht mehr so wichtig, wie noch vor wenigen Monaten. Wie ich ja schon im Thread " die Schweiz im Rock" geschrieben habe, fühle ich mich im Rock nicht nur gesundheitlich, sondern auch psychisch viel wohler als in Hosen. 
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Frantz am 07.09.2008 23:06
Hallo,

Ich gebe dir Recht Cephalus.
Nur einfach einen Rock anzuziehen ohne Hintergedanken geht nicht.
Man kaeme ja als Mann nicht auf die Idee einen Rock anzuziehen wenn man nicht nachgedacht haette
warum man eigentlich einen Rock anziehen will. Und weil die Rocktragenden Maenner nachgedacht
haben,haben sie auch gute Gruende gefunden den Rock zu tragen. Dabei sind viele Gruende schon
genannt worden. Und viele haben zum Rock gefunden weil in ein reifes Alter gekommen sind und mit
den Umstaenden die sie ihr lebenlang mitbestimmten nicht mehr im Einklang stehen. Und was neues
suchen,sagen wir ein sanftes Aussteigen aus dem bisher gelebten Leben.

Denkende Maenner sind aber nicht gewollt und meinungsfeste schon ueberhaupt nicht.
Die Geschichte ist voll davon wie das Denken der Mann bekaempft wurde.
Das steckt einfach in unseren Genen drin und wer nicht so handelt muss krank sein.
Das sieht man auch beim Rock tragen: Soll ich oder soll ich nicht.
Wer sich dann entscheidet Rock zu tragen,traegt seine charackterfestigkeit auch zur Schau.
Das waer schon fuer mich ein Ideal,sich fuer etwas zu entscheiden ob richtig oder falsch und dazu zu stehen.
Nehmen wir als Beispiel *urt *eck,der das Handtuch geworfen hat.
Was waere geworden wenn er im Rock erschienen waere und erklaert haette er wuerde bleiben.
Die Kinnlade waere den meisten runter gefallen. Wenn er dann noch erklaert haette dass er jeden Waehler
vertreten will,man haette ihn ernst genommen (einige wuerden zwar mit dem Finger auf den Kopf zeigen).
Er waere zum Gespoett geworden in den Zeitungen und Medien aber haette etwas bewirkt;
Das ist nur Traeumerrei denn er hat nur reagiert wie ein Mann nun mal reagiert.
Altes Schema ohne neue Ideen. Jetzt nimmt keiner ihn mehr Ernst. Er vertritt kein Ideal mehr sondern
nur die Altaeglichkeit,dass Maenner nicht nachdenken und kein Ideal einfodern koennen und duerfen.

Ob er mit Rock mehr Erfolg gehabt haette ist schwer zu sagen aber er haette zumindest gezeigt, dass wenn
man Veraenderung will auch den  Mut aufbringen muss fuer die Veraenderung einzustehen.
Der Mann hatte bestimmt schlechte maennliche Ratgeber.Haette man mit dem Herrn *artz ein Maennergespraech
gefuehrt und ueber S-partys geredet haette man maennliches Niveau gehabt so aber stoehnt das Volk.

Das ist fuer mich ein Ideal:nicht zu fluechten sondern die Nase im Wind zu haben und sich gute Freunde zu suchen.

Also einfach nur Rock zu tragen ohne irgendetwas zu hinterfragen halte ich fuer absurd. Es gibt immer einen Grund
einen Rock zu tragen. Sei es Eigenwilligkeit,Geltungsbeduerftigkeit,Verkleidung oder Befriedigung eines Beduerfnisses.
Denken ist aber der Anfang der zum Rock fuehrt,der Grund der nach dem Rocktragen genannt wird ist nicht
so wichtig.

Ein schwieriges Thema Ideale und Rock beim Mann.

Gruesse Frantz

 


     
   
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Ce_Jäger am 08.09.2008 01:03
wir wollen das Ideal, den Rock am Mann.
- sehe also nicht unbedingt einen Widerspruch in der Überschrift.

Was ich mir wünschen würde währe die Abschaffung des "wenn ich DA einen Rock trage, falle ich DA (unangenehm?) auf?"-Gedanken.
- Jedoch kann da kein Gesetz der Welt diese Schranke im eigenen Kopf überwinden, dazu muss ich einfach meinen inneren Schweinehund überwinden und es machen. Denn mehr als ungewohnt ist es nicht, weder verboten noch sonst was :)
Abgesehen natürlich wenn alle Rocktragen. Das ist dann der Idealzustand...
Aber solang ALDI keine Männerröcke anbietet wird dass nichts... :)


Zum Nachdenken um Rock tragen zu wollen.
sehe dass anders. Ich wollt Rock anziehen, weils mir Röcke gefallen. Doch es wird einem ja beigebracht 'dass ist nur für Mädchen'... Dies war die Schranke, die ich zu überwinden hatte. Durch Nachdenken alleine währ ich nicht darauf gekommen. Das Nachdenken kam und kommt erst nach dem Rock_erwerb. Da bin ich dann experimentierfreudiger geworden bzw. habe diverses ausprobert.


gruß
Ce.
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Matthias am 08.09.2008 01:35
- Jedoch kann da kein Gesetz der Welt diese Schranke im eigenen Kopf überwinden, dazu muss ich einfach meinen inneren Schweinehund überwinden und es machen. Denn mehr als ungewohnt ist es nicht, weder verboten noch sonst was :)

Genau an dieser Stelle liegt der Hase im Pfeffer.
Das Gesetz im eigenen Kopf ist geschrieben von jedem selbst im eigenen Kopf. Jeder hat von diesem Gesetz im eigenen Kopf seine eigene Vorstellung. Genau das macht die Sache so schwierig.

Der Rock am Mann ist nicht gesetzeswidirig und wird es hoffentlich auch nie sein.

Gesetzeswidrig sind die Gesetze, die sich andere in den Kopf gesetzt haben, obwohl ich deren Gesetze nicht kenne und sie trotzem als Gesetz empfinde.

Grüße
Matthias
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Peterjo am 08.09.2008 10:06


Dass die Frauen Hosen anhaben und wenn sie wollen auch Röcke tragen, also die volle Freiheit haben, demonstriert eindringlich, wie weit wir von tatsächlicher Gleichberechtigung entfernt sind. Für mich auch noch zusätzlich ein Motiv, jetzt erst recht nur noch Röcke zu tragen.
Wir kommen nicht um die Erkenntnis herum, dass nur die Männer selbst hier etwas bewegen können. Die müssen den Rock wollen, müssen ihn verlangen, dann wird er auch von den Geschäften angeboten. Dass das möglich ist beweist ja jeder Mann, der hier im Forum schreibt, indem er selbst Röcke trägt. Nur sind wir zu wenige, um das Straßenbild sichtbar zu ändern. Das ist eigentlich alles.


Gruß,
Ferdi


Hallo Männers,

man sieht tatsächlich nur wenige Männer im Rock auf der Straße. Wenn ich so rumlaufe, werde ich gelegentlich deshalb angesprochen. Fast immer freundlich, höflich. Überwiegend von Frauen, aber auch von Männern. Bei denen kommt dann oft heraus, wenn sich ein kleines Gespräch ergeben hat, dass sie eigentlich auch den Wunsch hätten, aber Hemmungen hätten.

Es gibt also mehr Männer, die den Wunsch haben im Rock zu erscheinen, als man in der Öffentlichkeit sieht. Gerade Berichte hier im Forum, die zeigen, dass in der Regel völliges Desinteresse am Anblick eines Mannes im Rock festzustellen ist, machen doch Mut, es auch mal zu versuchen. So war es auch bei mir. Ich habe es selbst erlebt, dass meine anfänglichen Befürchtungen (wo vor eigentlich?) überhaupt nicht eintraten. Bei meinen ersten Versuchen war ich noch ziemlich verspannt. Inzwischen laufe ich völlig locker durch die Strassen, denke oft gar nicht mehr daran, dass ich einen Rock anhabe.

Gerade wenn ich mich im Rock sehen lasse, werde ich deshalb angesprochen und es kommen nette Gespräche zustande. Ich habe aberauch den Eindruck, dass ich öfter in Gespräche verwickelt werde, sowohl von Frauen als auch von Männern, die mit keinem Wort auf den Rock eingehen oder sich anmerken lassen, dass ich einen Rock trage. Als ob sie rauskriegen wollen, was das für ein Typ ist, ob der Gaga ist oder so. Es sind nicht selten längere Diskussionen. Wenn ich Hosen trage, passiert das jedenfalls sehr selten.

Vor meinen ersten Versuchen, sagte ein Nachbar, der oft im Kilt zu sehen ist, wenn du eine Frau suchst, lass dich mit Kilt sehen. Jetzt habe ich es erfahren. Im Kilt werde ich viel öfter angesprochen,

Gruß
Peterjo

Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: HenryGo am 12.11.2008 01:08
Diese Frage in der Überschrift möchte ich so kurz und prägnant zur Diskussion in den Raum stellen!

Wir müssen uns nicht "trachten" lassen, wir machen es trotzdem!

Warum, Weshalb, Wieso???
Ich weiss zwar nicht genau was du meinst, weil alles doch sehr knapp ist, aber ich finde wenn frauen sich das recht nahmen von 100% rock auf heutzutage hauptsächlich Hosen umzusteigen dann sollten maenner auch das recht haben sich zu kleiden wie sie wollen.

Frauen haben sich aus dem gesellschaftszwang herausgearbeitet und ihr recht durchgesetzt zu tragen was sie wollen.
Auf der anderen seite maenner haben schiss das gleich zu tun.

Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Sweety am 12.11.2008 10:02
Klar, die meißten Männer sind einfach zu feige das zu tun, was sie eigentlich möchten. Die Gesellschaft übt ja auch gleich übelste Sanktionen aus. Wohl dem, der damit leben kann. :D Aber man(n) muß ja nicht mit der Holzhammermethode arbeiten.  :o Mir reicht es, dass ich privat nach eigenem Gusto tragen kann, was ich möchte. Ob nun Halterlose und knappe Strings unter dem Mini(am liebsten) oder Kilt und Kilthoses oder Jeans mit T-Shirt. Hauptsache ist, ich fühl mich wohl! 8) Und meine Freundin sieht das genauso. Sie ist einfach kein Rocktyp, fühlt sich nicht drin wohl. Naja, dann zieht sie schonmal ne Jeans von mir an, pff na und? Wenn sie Besuch bekommt, sagt sie mir vorher immer, wie derjenige drauf ist. Dann ziehe ich mich eben entsprechend an. Es werden immer mehr, die mich auch im Rock kennen und die finden es in Ordnung. Naja, wenn ich im Sommer im derben Arbeitsrock mit freiem Oberkörper auf der Terasse arbeite, sind vor allem die Frauen sehr neugierig ;D Meine Freundin mag das, sie sagt ich dürfe ruhig zeigen, was ich hab, das macht sie stolz! :D
Außerdem, und damit bin ich anscheinend mit vielen hier einer Meinung, kommt es immer auf die Situation an!
Ich kann nunmal (noch)nicht im Nadelstreifenrock zum Kundengespräch gehen, weil ich weiß, dass es mein Gegenüber einfach nicht versteht. ???
Aber wartet nur, irgendwann kriegen wir euch alle! ;D

Also, weiterrocken!!!!
Grüße
Jürgen
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: roschi am 12.11.2008 18:51
Hallo,

"Frauen haben sich aus dem gesellschaftszwang herausgearbeitet und ihr recht durchgesetzt zu tragen was sie wollen.
Auf der anderen seite maenner haben schiss das gleich zu tun."

völlig richtige Aussage. Moderne Männer ( nicht jeder, aber die meisten) finden es wahrscheinlich peinlich in `Weiberkleidung´ aufzulaufen. Frauen haben sich von dem geschlechtsbezogenen Kleidercode befreit. Aber auch das hat lange gedauert. Eine der ersten Frauen in langen Hosen, mit Zylinder und Zigarre war wohl George Sand in den 1850er Jahren. Gut Männer, die das Recht auf Rocktragen zurückerkämpfen wollen, gibt es auch schon seit den 1890er Jahren.

Der Unterschied ist vielleicht, die einen wechseln in die Kleidung des priviligierten Geschlechts.( Erst seit dem Familien- und Eherecht von 1977 sind Mann und Frau in Deutschland in der Ehe gleichgestellt.) Die anderen verstehen einen Rock oder ein Kleid als ein Zeichen der Schwäche, des dominierten Geschlechts.

Ad femini: Wie war das denn noch in den 1960er Jahren, noch 1969? Frauen in Hosen - Alltag, Normalität? Schaut euch mal Fotos aus der Zeit an, wieviel Frauen tragen denn da Hosen? Erst in den 1970er Jahren und dann sehr schnell, fallen die Röcke und man sieht sie überwiegend in Hosen.

Jetzt werden wir in Röcken allmählich mehr. Doch im Straßenbild fallen wir noch viel zu selten auf. Daher erleben wir manchmal wohl negative Szenen. Nicht dass wir uns dauernd doofe Sprüche anhören müssen, aber ein abwertendes Grinsen, verlegenes Lächeln, dass wir nicht weiter deuten können, das ist schon Alltag.

Und wie heisst es, in der Mode peinlich sind immer die ersten und die letzten die einen Stil tragen. Wir sind immer noch die ersten - und in unserem Rücken, agieren immer noch Travestie-Künstler, die ihren Beitrag leisten, dass Männer in Röcken als Teil von Doku-Comedys betrachtet werden. Hat schon mal irgendwer was von einer Travstiekünstlerin gehört, die aus in Männerklamotten das andere Geschlecht karikiert hat? Raus aus den Hosen, rein in die Röcke! Raus aus den Stuben, raus auf die Straße! Lasst euch sehen und die andern werden aufhören, das als `Sensation´ wahrzunehmen.


Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: cabby86 am 12.11.2008 19:17
Hallo Roschi

Du hast ja recht. ABER: Es gibt bestimmt viel Männer denen der Einheitsbrei in der Männermode auch nicht passt und die gerne mal etwas neues probieren möchten ( z. B. Röcke , Kleider  ) Aber da kommt dann die Ehefrau, Freundin oder Mutter und macht den / Ihn dann zur " Schnecke " : Es kommt dann" So gehts Du mir nicht auf die Straße " oder " So gehe ich nicht mit Dir weg,-- oder schau mal wie Du aussiehst, furchbar und, und ,und.
Und schon ist das Thema was neues anzuziehen verbei und er schlüpft wieder in den Anzug oder die Jeans und das bis zum Po gehende ultraweite T- Shirt. Dazu dann die Schuhe Marke Elbkahn. Und Sie sagt : " Das sieht aber gut aus.

So, oder so ähnlich ist es doch bei vielen  ODER ??

Grüsse cabby86
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: roschi am 12.11.2008 20:29
Hallo Cabby86,

das werden vielleicht auch manche Frauen früher erleben haben. Doch weil sie sich durchgesetzt haben, sollten Sie doch auch verstehen können, wenn heute ihre Männer Röcke anziehen. Dann unterstützen wir sie, nachdem wir uns daran gewöhnt haben. Wir bemühen uns aber auch, das zu akzeptieren. Das sollte in ihren Köpfen geschehen. Du hast schon recht, so mancher von uns, macht eben die Erfahrung, dass ihre Frauen meinen, so geht das nicht und sich weiter intolerant zeigen. Manche ändern sich halt nie.

Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Brezel am 12.11.2008 21:00
Hallo Zusammen,
ich fühle mich mal wieder gezwungen auch meinen Senf dazu zu  geben.

1. 2. 3.

1. Roschi "Doch weil sie sich durchgesetzt haben, sollten Sie doch auch verstehen können, wenn heute ihre Männer Röcke anziehen."
 - - - Niemals --- Das war was ganz anderes es ging hier um Emanzipation!
                        (Aus einem Film) Emanzipation nur wenn sie uns Nutzt!!

2. Cabby86: "Es gibt bestimmt viel Männer denen der Einheitsbrei in der Männermode auch nicht passt und die gerne mal etwas neues probieren möchten ( z. B. Röcke , Kleider  ) Aber da kommt dann die Ehefrau, Freundin oder Mutter und macht den / Ihn dann zur " Schnecke " : Es kommt dann" So gehts Du mir nicht auf die Straße " oder " So gehe ich nicht mit Dir weg,-- oder schau mal wie Du aussiehst, furchbar und, und ,und."
---- Leider ist das immer so - Dir Stehen Röcke nicht oder; Rocke am Mann sind Toll nur nicht an Dir!

3. Henry Go "Frauen haben sich aus dem Gesellschaftszwang herausgearbeitet und ihr recht durchgesetzt zu tragen was sie wollen.
Auf der anderen Seite Maenner haben schiss das gleich zu tun."
---- Das kommt noch erschwerend hinzu --  Inklusive derer die sich nicht Trauen zu groß Treffen mit Medien
sich öffentlich zu zeigen! Da sie befürchten Ihren Arbeitsplatz zu Riskieren! Oder die Freundin.

Gruß
Ralf
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: McMorghey am 13.11.2008 11:19
hoi zäme
noch ein paar worte aus der schweiz  :)

Zitat
Die anderen verstehen einen Rock oder ein Kleid als ein Zeichen der Schwäche, des dominierten Geschlechts.
Rocktrage ist KEIN zeichen der schwäche. nur wirklich mutige männer tragen rock!
ein erlebnis: aus einer gruppe jugendlicher buben und mädels war der spruch zu hören: "hei, bist du überhaupt ein mann?" - gekicher (waren auch ein paar mädels dabei) und gelächter - gegenfrage:"was definiert ein mann? stärke und mut! hast du den mut rock zu tragen? alleine in der gruppe?" - blödes aus-der-wäsche-gucken und gelächter der mädels mit der bemerkung:"der ist mehr mann als du, xxx!"  :D

Zitat
Und wie heisst es, in der Mode peinlich sind immer die ersten und die letzten die einen Stil tragen.
tja... dann leb ich mal damit "trendsetter" zu sein.  :D ich bins gerne!

auch die frauen hattens schwer um in die hosen zu kommen, zugegeben. doch haben sie sich soweit durchgesetzt, dass es jetzt normal ist. ok... ist es halt so. zurück können wir nicht.
es geht darum an den gesunden menschenverstand zu appelieren und toleranz zu erhalten. von allen. doch eben zuallererst zu hause. 'ich toleriere deine hosen, du tolerierst meinen rock'
wohlgemerkt: toleranz, nicht akzeptanz. diese wäre dann im zweiten schritt zu erreichen (so in 20 jahren etwa  ;))

wie könnte mann dies erreichen? je mehr eine 'neue' mode gesehen wird, desto eher wird die mode erkannt und gehört bald zum alltag. beispiel tattoo's: erst waren es die 'knackies', dann die 'bösen rocker' und irgendwann alle.
in san diego sprachen mich meine japanischen komilitonen erfürchtig darauf an (japanische mafia) obwohl in japan doch eine sehr hohe tattoo-kultur herschte. die lehrerin meinte etwas von 'wild military day's' (das ich auch in ihrer achtung stieg nahm ich sehr wohlwollend entgegen  ;))

fazit: es bleibt uns nichts anderes übrig auf die strasse zu gehen. im rock! je mehr rock am mann gesehen wird, desto schneller alltag, oder ?  :)

an die die sich (noch) nicht trauen: lasst euch einen bart wachsen - lasst den stehen bis sich alle daran gewöhnt haben - tragt rock und rasiert euch gleichzeitig. alle werden euch auf die rasur ansprechen - nicht auf den rock!

an die welche sich die frau nicht traut euch im rock zu sehen: sie hat angst. sie ist nicht mehr anonym, angepasst. sie ist dann die 'frau-deren-mann-rock-trägt'.
je mehr sie rock am mann sieht, desto normaler. lädt doch mal einen rocktträger zu euch ein....

audere, agere, aufere.... wagen, streben, bezwingen

@sweety: http://www.21stcenturykilts.com/discountedpackage.htm (http://www.21stcenturykilts.com/discountedpackage.htm)

uuuups.... bin doch länger geworden als beabsichtigt.
sorry

gruess us dr rocktragenden schwiz  ;)
McMorghey

Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: roschi am 13.11.2008 11:55
Hi McMorghey,

wenn du diesen Spruch gehört hast,

"blödes aus-der-wäsche-gucken und gelächter der mädels mit der bemerkung:"der ist mehr mann als du,"

würde ich denken, die bezeichnen dich als `schwachen´ Mann. Mehr Mann als du - wie werden die Männer dann definiert?
Gerade weil so mancher Mensch, insbesondere wenn er oder sie gerade noch frisch sozialisiert wurde, denkt, brauchen wir Mut und Selbstbewußtsein, um so aufzutreten - damit wir auch gelassen, auf solche idiotische Kommentare reagieren können. Mut und Selbstbewußtsein sind doch Zeichen unserer Stärke.

Klar, würde es viel normaler werden, wenn viel mehr Männer im Rock auf die Straße gehen würden. Wenn auf den Straßen immer mal andere so gesehen werden. Dann zieht die Akzeptanz in die Gesellschaft ein. Das ist aber bislang noch nicht geschehen. Hier im Forum melden sich beinahe täglich welche an, da bleibt aber schon zu fragen, wann und wo tragen sie ihren Rock. Die Hoffnung, das wir mehr werden und öfter auf die Straße gehen, wächst dann schon an.

Solch Gelächter und solche Sprüche sind durchaus selten, die haben aber durchaus noch eine Stellvertreterfunktion für das Schweigen der Mehrheit. Ich habe mir bislang nur einmal den Spruch anhören müssen, "Sie sehen aber komisch aus", spontan getätigte positive Zeichen habe ich noch nicht erlebt.

Grüsse aus dem gerockten Münster
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Michel am 13.11.2008 12:30
Hallo Mc  Morghey,
die jungen Leute unterliegen in dieser Phase ihrer Entwicklung noch dem Gruppenzwang, und nur wer so aussieht wie die Anderen ist cool. Selbst mit der eigenen Meinung klappts nicht wirklich.
Aber nur wer sich unterscheidet und seinen eigenen Weg geht ist mutig und findet Ausgeglichenheit. Aber ma( n) bekommt  nicht ausschlich ein Negativfeatback nur weil er im Rock
Unterwegs ist. Viele finden es toll, wenn Männer im Rock daherkommen, siehe Bericht Sechs Wochen im Rock.
Bis jetzt habe ich nur gute Erfahrungen gemacht, also, noch tragen wir den Kopf auf den Schultern und nicht unterm Arm.
Grüße Michel
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: McMorghey am 13.11.2008 14:42
hoi roschi und michel

Zitat
"blödes aus-der-wäsche-gucken und gelächter der mädels mit der bemerkung:"der ist mehr mann als du,"

würde ich denken, die bezeichnen dich als `schwachen´ Mann.

die mädechenstimme aus der gruppe meinte damit die männliche stimme in der gruppe welcher mich ansprach.... dies zur korrektur. hab mal wieder schneller geadacht als geschreiben  ;)

Zitat
Aber nur wer sich unterscheidet und seinen eigenen Weg geht ist mutig und findet Ausgeglichenheit.

danke!
ich war wohl einfahc ein wenig auf konfrontation drauf, das ich mich überhaupt auf solch eine unqualifizierrte bemerkung einliess.


Zitat
spontan getätigte positive Zeichen habe ich noch nicht erlebt.

doch, ich schon. dann jedoch eben meist von frauen. allen alters. 'ist cool', 'sieht gut aus', 'sollte man mehr sehen, gefällt mir' oder auch 'ich hätte den mut nicht'.

gruess us dr schwiz
McMorghey

Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Jo 7353 am 09.12.2008 22:19
Als Mosaiksteinchen selle ich  meine Einstellung dazu.

Ich habe schon in der Kindheit gemerkt, das das, was ein Mann zu sein und zu tun hat, in vielen Punkten mir nicht paßt. Zwar bin ich in einigen Punkten auch typisch männlich, aber eben nicht in allen. Statt meine Männlichkeit in Frage zu stellen, stelle ich einfach das Männlichkeitsbild unserer Gesellschaft in Frage. Ich bin, was ich bin, und will mir nicht durch ein Männlichkeitsbild vorschreiben lassen, wie ich zu sein habe. Ein Aspekt davon ist, daß mir Röcke nach meinem Empfinden besser passen als Hosen. Deshalb trage ich sie überall dort, wo ich nicht zu starke Sanktionen zu fürchten habe. Ich signalisiere damit auch, daß ich mich nicht an die Hundeleine der Männlichkeitsvorstellung legen will.

Ich sehe auch nicht ein, weshalb Männer unbedingt stark und mutig sein müssen. Somit ist für mich eine Aussage, daß nur starke Männer sich trauen, einen Rock zu tragen, nur eine brauchbare rhetorische Retourkutsche gegenüber Rocklästerern, aber keine wirklich gelebte Einstellung.

Mir geht es bei den Röcken  um die Emanzipation (nicht zu Verwechseln mit Feminismus) des Mannes. Die Freiheit, Röcke zu tragen, ist aber nicht das Wichtigste dabei.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Peterjo am 10.12.2008 09:34

Deshalb trage ich sie überall dort, wo ich nicht zu starke Sanktionen zu fürchten habe. Ich signalisiere damit auch, daß ich mich nicht an die Hundeleine der Männlichkeitsvorstellung legen will.
Gruß,
Jo


Hallo Jo,

gerade dadurch zeigst du doch, dass du dich nicht von Urteilen, besser gesagt von Vorurteilen anderer lenken lässt. Und das versteht man unter männlichem Verhalten.

Ich sehe auch nicht ein, weshalb Männer unbedingt stark und mutig sein müssen. Somit ist für mich eine Aussage, daß nur starke Männer sich trauen, einen Rock zu tragen, nur eine brauchbare rhetorische Retourkutsche gegenüber Rocklästerern, aber keine wirklich gelebte Einstellung.

Mir geht es bei den Röcken  um die Emanzipation (nicht zu Verwechseln mit Feminismus) des Mannes. Die Freiheit, Röcke zu tragen, ist aber nicht das Wichtigste dabei.

Hallo Jo,

Das ist es doch, was andere als typisch männlich oder bei Frauen als eman(n)zipiert ansehen.  Dass wieder andere sich einen starken und mutigen Mann wünschen ist eine andre Geschichte. Ich gehöre nicht zu denen. Aber dadurch dass du einen Rock trägst, dich also nicht dem Massentrend fügst, zeigst du ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein, das von vielen als männlich angesehen wird.


Grüße
Peterjo





Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Jo 7353 am 18.12.2008 23:08

gerade dadurch zeigst du doch, dass du dich nicht von Urteilen, besser gesagt von Vorurteilen anderer lenken lässt. Und das versteht man unter männlichem Verhalten.


Hallo Peterjo,

das ist mir ziemlich gleichgültig. Wenn ich mich nicht nach Männlichkeitsvorstellungen richte, heißt das gerade nicht, genau das Gegenteil zu tun. Wenn ich in dieser Beziehung nun typisch männlch bin, ist das nichts überrachendes. Ich bin nun mal ein Mann, und da ist das durchaus wahrscheinlich. Und denke auch nicht daran, dies zu ändern oder verleugnen. Ich bin nur nicht in jeder Hinsicht typisch männlich und strebe das auch nicht an. Wenn Röcke mal typisch männlich werden sollten, werde ich sie natürlich weiter tragen.

Viele Grüße,
Jo
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Quark am 01.01.2010 15:39
"Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?"

ihhhh!!!!!     ihhhh!!!!

Ideale, was sind denn das für welche!!!  ;)


Ja gute Frage, welchen Idealen trachten wir nach?


Trachten wir dem Mann nach, der sich in die Gesellschaft und in den Kulturkreis "ein"-ordnet (nicht "unter") in dem er lebt und zur Funktion dieser beiträgt,
oder
trachten wir dem sog. "modernen", selbstverliebten Egozentriker nach, der seinen selbstgestrickten Vorbildern folgt?
(Natürlich überspitzt formuliert)

Ich möchte hiermit natürlich nicht behaupten dass ein Mann im Rock asozial ist.


Die rhetorische Fragestellung des Themas jedoch setzt vorraus,
dass ein Mann in klassischen Hosen oder überhaupt in irgendeiner Art von Hose einen Widerspruch zum neuen, derzeit sich entwickelnden Männerbild darstellt.

Alle positiven Eigenschaften und Glorifizierungen die dem Mann im Rock zugesprochen werden, treffen natürlich ebenso auf den Mann in Hosen/Jeans zu.
Um also einen neuen Lebensabschnitt mit mehr Sonne im Herzen und einem besseren Sinn für das Leben zu beginnen ist es also nicht nötig sich zu verkleiden, sondern einfach seinen Kopf einzuschalten.


Die pseudowissenschaftliche Behauptung die Hose sei für den durchschnittlichen Mann ungesund ist wie das Gerücht um das Fahrradfahren etc... ein Gerücht.
Wenn man(n) sich eine Unterhose, Hose oder Jeans kauft die viel zu klein ist, ist es geradezu nur logisch dass das ungesund ist.


mfG.:

Quark
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: androgyn am 31.05.2015 11:55
Der Unterschied ist vielleicht, die einen wechseln in die Kleidung des priviligierten Geschlechts.
Die Frau ist das privilegierte Geschlecht und nicht der Mann. Mit einem Rock und anderer femininer Kleidung dreht ein Mann es absurdum, dass sich aber durch seine körperliche Minderwertigkeit nicht übertragen lässt.

Hat schon mal irgendwer was von einer Travstiekünstlerin gehört, die aus in Männerklamotten das andere Geschlecht karikiert hat? Raus aus den Hosen, rein in die Röcke! Raus aus den Stuben, raus auf die Straße! Lasst euch sehen und die andern werden aufhören, das als `Sensation´ wahrzunehmen.
Ja, diese Butchs gibt es. Sie sehen aber nicht so attraktiv aus, wie DragQueens. An diesem Geschlechtertausch sieht man erstmal deutlich, wie Frauen und Männer optisch wahrgenommen werden, weil man weiß, welches Geschlecht tatsächlich darunter steckt.

Hallo Cabby86,

das werden vielleicht auch manche Frauen früher erleben haben. Doch weil sie sich durchgesetzt haben, sollten Sie doch auch verstehen können, wenn heute ihre Männer Röcke anziehen.
Da wird nicht passieren, da Frauen, Röcke usw. als weibliches Privileg sehen und es als Genuß umünzen, weil sie die freie Wahl haben.

Und schon ist das Thema was neues anzuziehen verbei und er schlüpft wieder in den Anzug oder die Jeans und das bis zum Po gehende ultraweite T- Shirt. Dazu dann die Schuhe Marke Elbkahn. Und Sie sagt : " Das sieht aber gut aus.
"Das sieht wenigstens männlich aus"


Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: GregorM am 31.05.2015 12:15
Aber noch junger Mann, hier sitzt du Samstagabend und Sonntagvormittag und suchst dir alte Beiträge aus, die du kommentieren kannst. Ja, wenn das dein Leben ist, dann bitte schön, aber wäre es nicht manchmal für dich besser, wenn du dich in die reale Welt hinausbewegtest? Wo du in deinen Röcken gehen könntest, und wo du die Chance hättest, mit anderen Menschen in direkten Kontakt zu kommen? Oder in einem netten Lokal mit deinen Freunden zusammentreffen?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: high4all am 31.05.2015 16:29
Der Unterschied ist vielleicht, die einen wechseln in die Kleidung des priviligierten Geschlechts.
Die Frau ist das privilegierte Geschlecht und nicht der Mann. Mit einem Rock und anderer femininer Kleidung dreht ein Mann es absurdum, dass sich aber durch seine körperliche Minderwertigkeit nicht übertragen lässt.
"Körperliche Minderwertigkeit"

Jetzt drehst Du wohl völlig am Rad. Oder hast Du was geraucht?

Ich glaube, mein Traktor humpelt oder mein Schwein pfeift.

Solche Aussagen bringen mich in Rage!
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: BerlinerKerl am 31.05.2015 18:18
Aber noch junger Mann, hier sitzt du Samstagabend und Sonntagvormittag und suchst dir alte Beiträge aus, die du kommentieren kannst. Ja, wenn das dein Leben ist, dann bitte schön, aber wäre es nicht manchmal für dich besser, wenn du dich in die reale Welt hinausbewegtest? Wo du in deinen Röcken gehen könntest, und wo du die Chance hättest, mit anderen Menschen in direkten Kontakt zu kommen? Oder in einem netten Lokal mit deinen Freunden zusammentreffen?

Gruß
Gregor


Danke für die klaren Worte. Ich bin heute mit einer Kombi Motorrad gefahren und den Rock zu hause jetzt an.
Ich brauche den Rock nicht immer. Manchmal ist eine Hose auch sinnvoller als ein Rock.
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Dr.Heizer am 01.06.2015 14:47
Aber noch junger Mann, hier sitzt du Samstagabend und Sonntagvormittag und suchst dir alte Beiträge aus, die du kommentieren kannst. Ja, wenn das dein Leben ist, dann bitte schön, aber wäre es nicht manchmal für dich besser, wenn du dich in die reale Welt hinausbewegtest? Wo du in deinen Röcken gehen könntest, und wo du die Chance hättest, mit anderen Menschen in direkten Kontakt zu kommen? Oder in einem netten Lokal mit deinen Freunden zusammentreffen?

Gruß
Gregor


Danke für die klaren Worte. Ich bin heute mit einer Kombi Motorrad gefahren und den Rock zu hause jetzt an.
Ich brauche den Rock nicht immer. Manchmal ist eine Hose auch sinnvoller als ein Rock.

Ich schließe mich an, Danke Gregor, denn auf mich hört er ja auch nicht.

Ja, BerlinerKerl, so ist es. Zum Radfahren (Motorradfahren erst recht) trage ich Hosen, auch im Job, beim Klettern, beim Schwimmen... Rock oder Kilt tragen heißt für mich "Genuß", nicht Pflicht! Ich verteufle die Hose nicht, sondern genieße das Rocktragen bewusst, wenn mir danach ist. Und das ist fast jeden Tag für mehrere Stunden der Fall, manchmal auch den ganzen Tag.

Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: Ben am 01.06.2015 22:41
Rock oder Kilt tragen heißt für mich "Genuß", nicht Pflicht! Ich verteufle die Hose nicht, sondern genieße das Rocktragen bewusst, wenn mir danach ist. Und das ist fast jeden Tag für mehrere Stunden der Fall, manchmal auch den ganzen Tag.
Ich trug neulich eine Hose. Jeans. Weil ich Lust hatte! (Und ich erregte Aufsehen...)
Vielleicht erübrigen sich hier viele Diskussionen, wenn wir nicht mehr zwischen Pflicht (=Hosen) und Kür (=Rock/Kleid) unterscheiden müssen.
Titel: Re: Trachten wir Idealen nach oder wollen wir den Rock am Mann?
Beitrag von: high4all am 01.06.2015 23:44
Ich trug neulich eine Hose. Jeans. Weil ich Lust hatte! (Und ich erregte Aufsehen...)
Vielleicht erübrigen sich hier viele Diskussionen, wenn wir nicht mehr zwischen Pflicht (=Hosen) und Kür (=Rock/Kleid) unterscheiden müssen.
Die Unterscheidung verläuft eher zwischen vorgegebener Notwendigkeit und freier Gestaltungsmöglichkeit. Unabhängig von der Art des Beinkleides.
Derzeit nutze ich die freien Gestaltungsmöglichkeiten deutlich häufiger für Röcke/Kleider als für Hosen. Aber ich habe meine Hosen nicht aus dem Kleiderschrank verbannt. Nur einige entsorgt, die ich nicht mehr tragen wollte.

Zur Zeit erwarte ich eine auf Maß geschneiderte Lederhose, die ich bestimmt nicht "links" liegen lasse.