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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Holger Haehle am 30.08.2016 14:59

Titel: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 30.08.2016 14:59
Vorweg sei gleich angemerkt: Theorie sollte nur das Vorspiel sein fuer eine bessere Praxis!

Wenn ich weiss, dass bis ins 17. Jahrhundert der Rock quasi Unisex war, obwohl sich die Hose schon weitgehend durchgesetzt hatte, und der Rock erst im 18. Jahrhundert feminisiert wurde, dann lerne ich daraus, dass ein Rock nicht grundsätzlich weiblich sein kann, wenn das in der Geschichte mal so und mal so gewesen ist. Der Kritik, ich verhalte mich weiblich, kann ich also mit einem geprüften und deshalb wahren Argument widersprechen. Das ist wichtig für mein Selbstbewusstsein im Rock und für meinen Kampf gegen Vorurteile.

Wenn ich weiss, dass der Rock ab dem 18.Jahrhundert feminisiert wurde und dass dieses bürgerlich, hegemoniale, patriarchalische Denken uns noch heute prägt, auch wenn die patriarchalischen Strukturen im Zuge der Emanzipationsbewegung weitgehend beseitigt wurden, dann darf ich mich nicht wundern, dass Männer Angst vor einem Rock haben. Sie glauben halt, der Rock verändert sie ins Weibliche. Wegen dieses Wissens trete ich im Rock oft auch betont klassisch männlich auf (auch schon mal mit Anzugsjacke und Krawatte).

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Abb. 01:

Ich möchte den um ihre Männlichkeit besorgten Männern zeigen, dass der Rock mich eben nicht verändert. Das macht sie nicht zu Rock-Sympathisanten, aber es erhöht ihre Toleranz wie eine Umfrage an unserer Uni gezeigt hat. Man gewöhnt sich halt an den Mann im Rock und vergisst allmählich angesichts der Alltäglichkeit etwas dagegen zu haben.
Wenn ich weiß, dass Hosen nach den Gesetzen des späten Patriarchats Frauen vermännlichen, wundere ich mich nicht mehr, dass die Frauen, die im Berlin der 20. Jahre anfingen Hosen öffentlich zu tragen, als Mannweiber und Lesben bezeichnet wurden. Man glaubte halt entsprechend zum Rock, die Hose macht männlich. Erst in den 60er Jahren etablierte sich die Hose als anerkanntes Kleidungsstück für Frauen und Männer. Im Marketing gelten Jeans heute als Unisex. Mir hilft dies Wissen, um gegen stereotypisches Denken anzugehen indem ich darüber rede und schreibe. Es macht mir Hoffnung, dass der Erfolg der Frauenhose sich für Männerröcke wiederholt. Haben wir denn schon wie die Frauen 100 Jahre gekämpft?

Wenn das Denken der Menschen über Jahrhunderte geprägt worden ist durch das patriarchalische Prinzip, das Männer das bessere Geschlecht sind, dann darf ich mich nicht wundern, wenn Frauen Gleichberechtigung als Aufstieg empfinden und Männer umgekehrt Angst haben, durch angeblich weibliche Kleidung an Achtung und Status zu verlieren. Das erklärt mir, warum manche männliche Bekannte gerne mal einen Rock probieren würden, aber nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Weiterhin lerne ich daraus, dass es Zeit ist, auf die Wichtigkeit sogenannter weiblicher Eigenschaften hinzuweisen. Gerade bei meinen Jobs in deutschen und japanischen Unternehmen hatten die weiblichen Manager oft die besseren Lösungen, konnten sich aber trotzdem nicht gegen die auf Status und Macht ausgerichteten und in diesem Sinne untereinander verbündeten Männer durchsetzen. Das war immer zum ökonomischen Nachteil der Firma aber von Vorteil für die Karrieren in den Männerseilschaften. Dies ist ein Beispiel, wo sich Männer verbessern könnten, wenn sie sich einiges (speziell in Hinblick auf Teamfähigkeit) von den Frauen abgucken würden. Wenn Männer auf dieses Argument weiter irritiert reagieren, empfehle ich den Hetero-Männern sich hinsichtlich ihrer Geschlechtsidentität nicht zu sehr mit anderen Männern zu vergleichen. Dann können sie auch nicht an Status verlieren. Wichtiger ist doch die männliche Identität, wie sie sich herauskristallisiert in den Beziehungen zu Frauen. Mit denen wollen wir doch zusammenleben. Die wollen wir doch f… . Schon interessant, dass sich Hetero-Männer viel schwerer mit ihrer Männlichkeit tun als Homo-Männer.

Marktforschung und Marketing sind mir erfolgreich geprüfte Werkzeuge, die für meinen zu kleinen Geist wichtig sind, denn der macht sonst ständig Fehler. Diese Werkzeuge helfen mir die Qualität meiner Arbeit zu erhöhen und aus Fehlern zu lernen. Je mehr ich kommuniziere und Informationen einhole bevor ich handle, umso mehr verstehe ich die Blickwinkel und Widerstände anderer. So hat mein subjektiver Blick die Chance objektiver zu werden. Wenn ich dann noch mit Vorher/Nachher-Messungen Erfolg und Misserfolg überprüfen kann, dann habe ich bei einem Misserfolg immerhin mit dem Messergebnis einen neuen Ansatz auf Verbesserung.
Wenn ich bedenke wie groß die Ängste vor feminisierenden Röcken bei homophoben Christen sind, dann bin ich als Dozent an einer Kath. Hochschule und College doch recht zufrieden mit meiner umsichtigen Rockstrategie nach Marketinggesetzen. Wenn ich meine Mitmenschen erfolgreich mit ins Rock-Boot nehmen will, dann muss ich ihren Befindlichkeiten folgen. Sonst bekomme ich keine wohlwollende Aufmerksamkeit. 

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Abb. 02: Im Rock im Job

Ich weiß von meinen Studenten, dass in Bibelkreisen mit dem Campus-Pastor und den Nonnen, über mich gesprochen wird. Nach Informationen aus informierten Kreisen wächst dabei das Verständnis für mich. Das ist ein Erfolg gegenüber den sehr sensiblen Kirchenvertretern und konservativen Eltern, den ich mir ohne technische Hilfe aus Marktforschung und Marketing nicht zugetraut hätte.

Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 30.08.2016 15:14
Lieber Holger,

noch wichtiger und grundlegender als den Männern die Angst davor zu nehmen, im Rock zu verbeiblichen, weil der Rock per se eben weder männlich nocht weiblich ist, halte ich es, den Männern generell die Angst vor weiblichen Merkmalen zu nehmen, weil weibliche und männliche Merkmale gleich viel wert sind und eben nicht das Männliche mehr wert ist oder höher steht als das Weibiche.

Also nicht nur die Angst vor dem Rock dadurch beseitigen, indem man den Männern klar macht, dass Röcke nicht weblich sind, sondern indem man ihnen klar macht, dass es nichts ausmacht, auch als Mann etwas Weibliches an sich zu haben. Ist einmal geschafft, ist die Angst vor dem Rock noch gründlicher hinweggefegt!

Aber der Weg ist länger, da er an tiefer liegende Wurzeln geht.

LG!
Michel
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: high4all am 30.08.2016 16:31
Also nicht nur die Angst vor dem Rock dadurch beseitigen, indem man den Männern klar macht, dass Röcke nicht weblich sind, sondern indem man ihnen klar macht, dass es nichts ausmacht, auch als Mann etwas Weibliches an sich zu haben. Ist einmal geschafft, ist die Angst vor dem Rock noch gründlicher hinweggefegt!

Aber der Weg ist länger, da er an tiefer liegende Wurzeln geht.

LG!
Michel
Den Weg habe ich zum Glück hinter mich gebracht.

Anfänglich habe ich drauf geachtet, außer dem Rock nur "männliche" Kleidungsstücke zu tragen (bzw. außer den Absatzschuhen). Hat mir nicht so richtig gefallen und nachdem ich meine weibliche Seite angenommen habe, war "die Kuh vom Eis". Weil ich akzeptiert habe, dass der weibliche Anteil ein Teil von mir ist, kann ich ohne Probleme sämtliche Kleidung tragen, die angeboten wird. Ohne mir darüber Gedanken zu machen, ob sie möglicherweise "verweiblicht". Für mich sind männliche und weibliche Eigenschaften gleichwertig.

LG
Hajo
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 30.08.2016 17:25
Also nicht nur die Angst vor dem Rock dadurch beseitigen, indem man den Männern klar macht, dass Röcke nicht weblich sind, sondern indem man ihnen klar macht, dass es nichts ausmacht, auch als Mann etwas Weibliches an sich zu haben. Ist einmal geschafft, ist die Angst vor dem Rock noch gründlicher hinweggefegt!

Aber der Weg ist länger, da er an tiefer liegende Wurzeln geht.

LG!
Michel
Den Weg habe ich zum Glück hinter mich gebracht.

Anfänglich habe ich drauf geachtet, außer dem Rock nur "männliche" Kleidungsstücke zu tragen (bzw. außer den Absatzschuhen). Hat mir nicht so richtig gefallen und nachdem ich meine weibliche Seite angenommen habe, war "die Kuh vom Eis". Weil ich akzeptiert habe, dass der weibliche Anteil ein Teil von mir ist, kann ich ohne Probleme sämtliche Kleidung tragen, die angeboten wird. Ohne mir darüber Gedanken zu machen, ob sie möglicherweise "verweiblicht". Für mich sind männliche und weibliche Eigenschaften gleichwertig.

LG
Hajo

Unbedingt! Eine weibliche Seite sollte jeder Mann und eine maennliche Seite jede Frau  haben. Nach dem Animus-Anima-Prinzip macht das erst einen Menschen vollstaendig. Dazu passt auch noch die These, dass Heteromaenner ihre Weiblichkeit in ihren Frauenbeziehungen ausleben. Damit moechte ich aber nicht meine tiefreligioese Umgebung konfrontieren. Die muessen erst ein paar andere Schritte gehen, bevor sie reif sind fuer ein neues Erwachen, Hallejulia!
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 30.08.2016 17:29
Ich bin auf jeden Fall rational so weit, aber emotional bin ich da doch vorsichtiger und erweitere Schritt für Schritt meine Garderobe, immer abpassend, wie mich andere damit akzeptieren und wie ich mich wohlfühle, auch psychosozial. Es gibt allerdings Sachen aus der Damenabteilung, die würden mir an mir nicht gefallen bzw. die empfinde ich als unzweckmäßig.

LG,
Michel
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 30.08.2016 17:37
Lieber Holger,

noch wichtiger und grundlegender als den Männern die Angst davor zu nehmen, im Rock zu verbeiblichen, weil der Rock per se eben weder männlich nocht weiblich ist, halte ich es, den Männern generell die Angst vor weiblichen Merkmalen zu nehmen, weil weibliche und männliche Merkmale gleich viel wert sind und eben nicht das Männliche mehr wert ist oder höher steht als das Weibiche.

Also nicht nur die Angst vor dem Rock dadurch beseitigen, indem man den Männern klar macht, dass Röcke nicht weblich sind, sondern indem man ihnen klar macht, dass es nichts ausmacht, auch als Mann etwas Weibliches an sich zu haben. Ist einmal geschafft, ist die Angst vor dem Rock noch gründlicher hinweggefegt!

Aber der Weg ist länger, da er an tiefer liegende Wurzeln geht.



LG!
Michel


Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Weitere Schritte folgen, wenn der erste Schritt erfolgreich war. Was du in einem Schritt tun kannst, das braucht bei Anderen viele kleine Schritte. Zwischenschritte sind wichtig und jedes Mal ein Check, ob wirklich ein Konsens entstanden ist. Konsens ist Zustimmung. Dann erst entsteht die Bereitschaft weiterzugehen. Konservative Ansichten sind zaeh, denn eigendlich will man seine Meinung nicht aendern. LG!
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Bruno am 30.08.2016 18:16
Hallo Holger und Kommentatoren,

herzlichen Dank für den klugen und lebesweisen Artikel und ebensolche Kommentare. Ich hab mich grad auf den Weg der kleinen und manchmal etwas größeren Schritte gemacht. Deshalb bin ich diesem Forum. Auf die weibliche Seite im Umgang mit meiner Umwelt bin ich stolz und froh das ich sie habe. Das jetzt auch z.B. per Rock nach aussen zu doumentieren ( tragen ;) ) macht die Sache nochmal spannender.

Herzliche Grüße
Bruno
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: dirty harry am 30.08.2016 19:48
Hallo Leute,

also ich sehe es genauso wie Hajo.
Ich finde es schon komisch wenn man immer so betont, ich bin ein Mann im Rock,
als würde man sich rechtfertigen wollen, dass man Damenkleidung trägt.
Ich trage auch einen BH zum Kleid oder Bluse weil es meiner Meinung nach besser aussieht.
Habe noch nie Probleme damit gehabt, vielleicht auch weil ich mich nicht als Frau verkleide
wie beim Crossdressing. Trage einen Musketierbart. Bin so eine Art Conchita Wurst ohne Perücke.

Viele Grüße
Harald



P:S: das wollte ich euch nicht vorenthalten ;)

https://youtu.be/ep2UU1wBcu8

https://youtu.be/rpvDXZCiE88
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: androgyn am 30.08.2016 22:22
Wenn ich weiss, dass bis ins 17. Jahrhundert der Rock quasi Unisex war, obwohl sich die Hose schon weitgehend durchgesetzt hatte, und der Rock erst im 18. Jahrhundert feminisiert wurde, dann lerne ich daraus, dass ein Rock nicht grundsätzlich weiblich sein kann, wenn das in der Geschichte mal so und mal so gewesen ist.
An anderer Stelle hast du beschrieben, dass sich die Röcke in Farbe und Muster von Frauen und Männer unterschieden haben. Jetzt schreibst du von unisex. Du musst schon konsequent sein, wenn du ein Thema wissenschaftlich abhandeln möchtest. Zu der Zeit gab es auch kein unisex.

Nehmen wir an, Männer würden wieder zu Röcken greifen, dann würden sich andere Dinge herausbilden, die weiblich besetzt werden. Zum Beispiel könnte sich die Unterscheidung in den Schuhen oder Oberteilen verstärken. Ob das den Männern im Nachbarforum so gefällt, die auf der gleichen Historie argumentieren, dass Absatzschuhe traditionelle Herrenschuhe waren, wenn diese dann auschließlich für Frauen vorbehalten sind?

Der Kritik, ich verhalte mich weiblich, kann ich also mit einem geprüften und deshalb wahren Argument widersprechen. Das ist wichtig für mein Selbstbewusstsein im Rock und für meinen Kampf gegen Vorurteile.
Der Wurm sitzt woanders tiefer. Für allgemein gilt, dass ein Mann sich für Frauen wie Männer nicht weiblich zu verhalten und anzuziehen hat und einen Mann, der sich männlich verhält und auch maskulin aussieht, gesteht man ggf. keine Röcke zu, weil es nicht ins Bild passt. Das ist so ähnlich wie mit der ewigen Debatte über kurze Hosen, dass man unterstellt, Männer können keine kurzen Hosen anziehen, weil die Beine zu käsig sind und weil Männer deswegen zu langen Hosen greifen sollen, sehen die logischerweise auch keine Sonne. Oder dass behaarte Beine nicht schön aussehen und sich die Beine als Mann zu rasieren geht auch nicht, weil dass dann wieder weiblich ist.  ::) Im übrigen hatte ich im Frühling schon braunere Beine als alle Frauen zusammen. ;)

dann darf ich mich nicht wundern, dass Männer Angst vor einem Rock haben. Sie glauben halt, der Rock verändert sie ins Weibliche. Wegen dieses Wissens trete ich im Rock oft auch betont klassisch männlich auf (auch schon mal mit Anzugsjacke und Krawatte).
Naja...Männer haben weniger Angst vor einem Rock als vor anderen Männern angefeindet zu werden oder dass sie bei Frauen unten durch sind und für schwul gehalten werden. Die ganzen Übergriffe auf Transsexuelle und Drag Queens verstärkt das ganze noch, dass man als normaler Mann auf keinen Fall ungeschadet einen Rock tragen könnte. Siehst du, du kompensierst dein männliches Verhalten durch andere Dinge, wie Michael es dir schon erklärt hat.

Abb. 01:
Da gehts doch schon los. Das Sakko ist für den Rock viel zu lang. Das sieht auch farblich zusammengemanscht aus. Du kannst nichts dafür. Mich würde das Outfit auch nicht verstören. Aber die ganze Männerbekleidung müsste von Grund auf neu angepasst werden. Die Schuhe sind eigentlich auch nicht dazu gedacht, weil 3/4 de Schuhes durch eine Hose bedeckt wird und nur die Schuhspitze zu sehen ist. Bei den Schotten wird der gleiche Effekt durch die Gamaschen imitiert.

Ich möchte den um ihre Männlichkeit besorgten Männern zeigen, dass der Rock mich eben nicht verändert. Das macht sie nicht zu Rock-Sympathisanten, aber es erhöht ihre Toleranz wie eine Umfrage an unserer Uni gezeigt hat. Man gewöhnt sich halt an den Mann im Rock und vergisst allmählich angesichts der Alltäglichkeit etwas dagegen zu haben.
Ich glaube in homöopathischen Dosen verkraften dass die Leute eher, als wenn plötzlich zig hundert Männer Röcke tragen. Dann fragen die sich auch, was in die gefahren ist. Ist aber nur so eine Vermutung.

Wenn Männer auf dieses Argument weiter irritiert reagieren, empfehle ich den Hetero-Männern sich hinsichtlich ihrer Geschlechtsidentität nicht zu sehr mit anderen Männern zu vergleichen. Dann können sie auch nicht an Status verlieren. Wichtiger ist doch die männliche Identität, wie sie sich herauskristallisiert in den Beziehungen zu Frauen. Mit denen wollen wir doch zusammenleben. Die wollen wir doch f… . Schon interessant, dass sich Hetero-Männer viel schwerer mit ihrer Männlichkeit tun als Homo-Männer.
Heterosexuelle Männer orientieren sich nicht zwangsläufig an andere Männer. Sie orientieren sich danach, wie sie Frauen gefallen. Und wenn ein Mann nun sieht, dass ein bestimmter Männertyp bei Frauen mehr Erfolg hat, wird sich dieser an diesem Stereotyp orientieren. Heterosexuellen Männern kann jederzeit ihre Männlichkeit abgesprochen werden.
Frauen kann ihre Weiblichkeit nicht abgesprochen werden, weil sie sich von niemanden abgrenzen müssen. Und schwule Männer haben nicht das Problem ihre Männlichkeit unter Beweis stellen zu müssen, weil sie in der Regel nicht an Frauen interessiert sind. Wenn dich das Thema interessiert, lies Elisabeth Badinter. Die hat den Dualismus ganz gut erklärt und ausgearbeitet.

PS: Ich habe auch mal mit 6 Beiträgen angefangen.  ;D

Du Harry bist eine Conchita? :o Wie füllst du dir in den BH aus?  ???
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 30.08.2016 23:38
Irgendwie finde ich es anstrengend, diese Abschnitt-für-Abschnitt-Analysen zu lesen. Sie scheinen mir oft diese einzelnen Abschnitte aus dem Gesamtkontext zu reißen.

LG,
Michel
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: JJSW am 30.08.2016 23:52
Schönen guten Abend
Da habt Ihr ja fleißig geschrieben, mal überflogen,komm ich kaum zu lesen. Für die Theorie fehlt mir im Moment die Zeit, tagsüber Arbeit, zum Feierabend eben Praxis, also Rock an und raus, bei dem tollem Wetter.
Heute hab ich im langen blau orangem Rock auf dem Strohländle einen schönen Abend verbracht. Dazu werde ich im meinem Thread bald wieder etwas schreiben.
14 Monate bin ich nun regelmäßig im Rock unterwegs, neuerdings auch manchmal im Kleid. Ob ich mal eine Conchita werde?
Eher nicht, aber wer weiß schon, was in 5 oder 10 Jahren noch alles passiert. 100% ausschließen kann man es nicht ;)
Falls es mal ein Treffen aufm Oktoberfest geben sollte, könnte ich mir auch mal vorstellen, im Dirndl durch die Festzelte zu ziehn, vorausgesetzt es würde eines geben in dem ich eine gute Figur mache ::)
Aber nur so als Gag für 'nen lustigen Abend, nicht für regelmäßig.

Ich bin ich mit meinen Röcken und meinem Kleid sehr zufrieden, nach hohen Schuhen und "mehr Weiblichem" hab ich kein Verlangen.
Mehr fällt mir gerade nicht ein, was ich dazu schreiben könnte, muß erst mal alles lesen
Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: dirty harry am 31.08.2016 06:03
Moin Moin,

an Nico, ja wie fülle ich meinen BH wohl aus ?
Mit Silikon Einlagen selbstverständlich.

Gruß Harald

PS: und noch was zum gucken ;D

https://youtu.be/mXW5zC11CHw
https://youtu.be/SaZFgbQXVy8
https://youtu.be/m-O84uHhaN0
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 01.09.2016 07:06
Irgendwie finde ich es anstrengend, diese Abschnitt-für-Abschnitt-Analysen zu lesen. Sie scheinen mir oft diese einzelnen Abschnitte aus dem Gesamtkontext zu reißen.

LG,
Michel

Hier muss ich zustimmen. Nicos Analysen sind sehr detailliert, aber in der Art der Ausfuehrung so komplex und zergliedernd, dass es viel Zeit braucht korrekt zu antworten.  Etwas kuerzer und staerker auf die Kernpunkte der Kritik konzentriert, dass macht dich sicher verstaendlicher.
Ansonsten, danke fuer die Stilberatung zu Abb. 01. Fuer jemanden, der sonst nie Klamotten kauft ist das eine Hilfe.
Und dein Begriff "homoeopatische Dosen" zeigt, was mir wichtig ist. Die Barrieren in den Koepfen vieler Menschen, wenn es um Veraenderung geht sind massiv. Die lassen sich nicht mit Gewalt und Provokationen brechen. Das stoesst sie nur weiter ab. Wenn ich in meiner religioes-konservativen Umgebung etwas fuer den Maennerrock bewegen will, dann muss ich auf das weiche Wasser setzen, dass bekanntlich den Stein hoehlt.   
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Tine am 01.09.2016 07:32
Hallo Holger,

bitte entschuldige, wenn ich mich mal einmische. In meinen Augen ist das Sakko keineswegs zu lang. Das ist eine reine Geschmackssache. Wenn ich an Deinem Outfit ändern dürfte, würde ich vorrangig versuchen die Farben zu optimieren.
Die schwarzen Socken/Strümpfe haben für mich einen etwas heftigen Kontrast zum Rest, zumal schwarz nicht nochmal vorkommt. Das Rot der Karwatte passt nicht ganz zum Rot im Rock. Es könnte natürlich sein, dass auf dem Bild die Farben nicht ganz getreu widergegeben sind (woran auch immer es liegt, von der Kamere bis zu meinem Bildschirm).
Ich fände es schön, wenn die Socken das Grau des Sakkos wiederholen würden oder Du "oben" noch mal ein schwarzes Teil hättest. Wobei ich natürlich weiß, dass das mit den Farben eine unendliche Geschichte werden kann, denn es ist alles andere als leicht, ein bestimmtes Kleidungsstück in einem defininerten Farbton zu finden.

Viele Grüße
Tine

PS: Ich vermute, die "hömöopathischen Dosen" von Nico bezogen sich auf die Anzahl der Rockträger in der Gesellschaft, die nicht zu schlagartig zunehmen sollte. Deine Interpretation von langsam mit sehr neutralen Röcken zu beginnen (wenn ich das denn richtig verstanden habe), gefällt mir allerdings besser, denn ich denke, es läuft so ähnlich wie Marcel es mit seinen Bildern (http://www.rockmode.de/index.php?topic=5802.msg79242#msg79242) gestern gezeigt hat. Wenn der Unterschied zur Hose so klein wie möglich ist, wird die Akzeptanz relativ groß sein. Und auf der kann Mann dann aufbauen. Das deckt sich jedenfalls mit der Erfahrung, die ich mit den Röcken meines Mannes gemacht habe. :)
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 01.09.2016 09:19
Vielleicht kann man es so sagen: Steter Tropfen höhlt den Stein, ein Sturzbach spült ihn hinweg. Es kommt eben darauf an, was man will: die Gesellschaft "aushöhlen" im Sinne von verändern oder sie "hinwegspülen" im Sinne von beseitigen. Ich wäre für ersteres.

LG,
Michel
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 02.09.2016 18:04
Hallo Holger,

bitte entschuldige, wenn ich mich mal einmische. In meinen Augen ist das Sakko keineswegs zu lang. Das ist eine reine Geschmackssache. Wenn ich an Deinem Outfit ändern dürfte, würde ich vorrangig versuchen die Farben zu optimieren.
Die schwarzen Socken/Strümpfe haben für mich einen etwas heftigen Kontrast zum Rest, zumal schwarz nicht nochmal vorkommt. Das Rot der Karwatte passt nicht ganz zum Rot im Rock. Es könnte natürlich sein, dass auf dem Bild die Farben nicht ganz getreu widergegeben sind (woran auch immer es liegt, von der Kamere bis zu meinem Bildschirm).
Ich fände es schön, wenn die Socken das Grau des Sakkos wiederholen würden oder Du "oben" noch mal ein schwarzes Teil hättest. Wobei ich natürlich weiß, dass das mit den Farben eine unendliche Geschichte werden kann, denn es ist alles andere als leicht, ein bestimmtes Kleidungsstück in einem defininerten Farbton zu finden.

Viele Grüße
Tine

PS: Ich vermute, die "hömöopathischen Dosen" von Nico bezogen sich auf die Anzahl der Rockträger in der Gesellschaft, die nicht zu schlagartig zunehmen sollte. Deine Interpretation von langsam mit sehr neutralen Röcken zu beginnen (wenn ich das denn richtig verstanden habe), gefällt mir allerdings besser, denn ich denke, es läuft so ähnlich wie Marcel es mit seinen Bildern (http://www.rockmode.de/index.php?topic=5802.msg79242#msg79242) gestern gezeigt hat. Wenn der Unterschied zur Hose so klein wie möglich ist, wird die Akzeptanz relativ groß sein. Und auf der kann Mann dann aufbauen. Das deckt sich jedenfalls mit der Erfahrung, die ich mit den Röcken meines Mannes gemacht habe. :)

Genau so ist es. Maenner sind neugierig aber aengstlich. Die Angst zu verweiblichen ist vielleicht Unsinn , aber sie ist da. Der Einstieg zum Rock, aber das koennen die Individualisten in diesem Forum nur schwer verstehen, faellt Ottonormalbekleidern leichter, wenn man in kleinen Schritten vorgeht. Auch Hosenroecke koennen da ein wichtiger Zwischenschritt sein. Gerade im Job trage ich gerne die aktuell hier bei Frauen so beliebten Culotten. Die gibt es mit unterschiedlichen Beinweiten. So sieht das mal mehr nach Hose und mal mehr nach Rock aus. Da gibt es dann eine Loesung fuer jeden Mut. Obwohl die Culotte hier in Taiwan als Hosenrock nur in den Damenabteilungen angeboten wird, sehe ich immerhin einige Maenner, die sie tragen. Vielleicht wirds ein Trend.
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: androgyn am 02.09.2016 19:30
Hallo Holger,

ich provoziere mal ein bissen und behaupte, heterosexuelle Männer machen keine Mode. Die wird bewusst so gestaltet, dass sie nicht anziehend auf Männer wirkt um keine falschen Motive zu wecken. Jede Mode, die heute heterosexuelle cis Männer anziehen, wurden zuvor von schwulen und queeren Männern übernommen. Wenn du einen Trend setzen willst, hättest du eher mit Transgenderfashion erfolg als bei heterosexuellen cis Männern solche Verenkungen mit Basketballshort oder Culottes etc. zu machen. Wenn Transpersonen Vorreiter sind und sich entsprechend ihrer Subkultur anziehen und markieren können, wie es einst die Schwulen taten, wird es auch irgendwann in den Mainstream einziehen und von otto-normal Männern getragen werden. Vor 30 Jahren wurde ein Mann noch schief angeguckt, wenn er an beiden Ohren Ohringe getragen hat oder ein pinkes Shirt. Heute interessiert das fast keinen mehr. Hab heute einen Jugendlichen in pinken Shorts gesehen.
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: elco am 02.09.2016 20:01
Das stimmt. Früher hätte man solche Leute dafür fast gesteinigt.

Gut, dass sich da schon einiges getan hat. Es besteht noch Hoffnung.

Jörg
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 03.09.2016 04:03
Hallo Holger,

ich provoziere mal ein bissen und behaupte, heterosexuelle Männer machen keine Mode. Die wird bewusst so gestaltet, dass sie nicht anziehend auf Männer wirkt um keine falschen Motive zu wecken. Jede Mode, die heute heterosexuelle cis Männer anziehen, wurden zuvor von schwulen und queeren Männern übernommen. Wenn du einen Trend setzen willst, hättest du eher mit Transgenderfashion erfolg als bei heterosexuellen cis Männern solche Verenkungen mit Basketballshort oder Culottes etc. zu machen. Wenn Transpersonen Vorreiter sind und sich entsprechend ihrer Subkultur anziehen und markieren können, wie es einst die Schwulen taten, wird es auch irgendwann in den Mainstream einziehen und von otto-normal Männern getragen werden. Vor 30 Jahren wurde ein Mann noch schief angeguckt, wenn er an beiden Ohren Ohringe getragen hat oder ein pinkes Shirt. Heute interessiert das fast keinen mehr. Hab heute einen Jugendlichen in pinken Shorts gesehen.

Ich provoziere dann auch mal ein bisschen. Dies ist endlich mal ein konstruktiver Beitrag von dir, weil er einen Gedanken aufnimmt und weiterstrickt ohne ihn zu verreissen. Passend dazu habe ich gerade einen Artikel fuer mein naechstes Marketing-Seminar gefunden mit dem Thema: Von der Abweichung zum Mainstream - Die Modetheoretikerin Prof. G. Lehnert ueber Queer Fashion. Ich wundere mich auch ueber Mode mit Che Guevara Portraits und Cannabisblaettern bei Leuten ohne politischen Bezug dazu. Eine Meinung muss ich mir da noch bilden. Auf den ersten Blick bin ich schockiert, wie Politik durch Mode banalisiert wird. Andererseits freut es mich, wie Toleranz waechst. Aber ist es eine echte, anerkennende Toleranz?
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: androgyn am 03.09.2016 11:21
Es st eine leckmichamarsch Toleranz so lange du ich damit in ruhe lässt. Es gibt Toleranz, die äußert sich aber nicht zwangsläufig im Freizeitbereich aus, sondern wenn man mit einem Mtarbeiter kein problem hat, dass er sich entgegen seinem Geschlecht kleidet. Das wird so noch in etwa mit schmuddeliger Punkerkleidung gleichgesetzt, die ja auch bewusst zum provozieren eingesetzt wird.
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 04.09.2016 13:06
Es st eine leckmichamarsch Toleranz so lange du ich damit in ruhe lässt. Es gibt Toleranz, die äußert sich aber nicht zwangsläufig im Freizeitbereich aus, sondern wenn man mit einem Mtarbeiter kein problem hat, dass er sich entgegen seinem Geschlecht kleidet. Das wird so noch in etwa mit schmuddeliger Punkerkleidung gleichgesetzt, die ja auch bewusst zum provozieren eingesetzt wird.

Es wäre so eine passive Toleranz, die aber immer noch besser ist, als eine aktive Intoleranz.

Besser wäre freilich eine aktive Toleranz oder eben Respekt und Akzeptanz.

Meint
der Michel
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 04.09.2016 17:46
Hallo Holger,

ich provoziere mal ein bissen und behaupte, heterosexuelle Männer machen keine Mode. Die wird bewusst so gestaltet, dass sie nicht anziehend auf Männer wirkt um keine falschen Motive zu wecken. Jede Mode, die heute heterosexuelle cis Männer anziehen, wurden zuvor von schwulen und queeren Männern übernommen. Wenn du einen Trend setzen willst, hättest du eher mit Transgenderfashion erfolg als bei heterosexuellen cis Männern solche Verenkungen mit Basketballshort oder Culottes etc. zu machen. Wenn Transpersonen Vorreiter sind und sich entsprechend ihrer Subkultur anziehen und markieren können, wie es einst die Schwulen taten, wird es auch irgendwann in den Mainstream einziehen und von otto-normal Männern getragen werden. Vor 30 Jahren wurde ein Mann noch schief angeguckt, wenn er an beiden Ohren Ohringe getragen hat oder ein pinkes Shirt. Heute interessiert das fast keinen mehr. Hab heute einen Jugendlichen in pinken Shorts gesehen.

Sukulturen haben Einfluss auf die Mode. Das gilt auch fuer Queer Fashion. Definitiv! Aber wie du schreibst, kann das auch mal 30 Jahre dauern. Ein Trend wird das dann erst mal fuer junge hippe Leute. So lange will ich aber nicht warten. Ausserdem wollen aeltere Semester  graue Maeuse sein, besonders , wenn sie  konservativ denken. Da braucht es dann die Verrenkungen mit Culotten, wobei die total bequem sind. Es braucht nicht immer einen Rock, um es bequem zu haben.
Kann es sein, dass dir zur Beurteilung noch die Erfahrung mit echten Hardcore Presbyterianern, Baptisten etc. fehlt. Hast du eine Idee, wie ein Mann im Rock einen Mormonen von seiner Vision ueberzeugen kann?
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 04.09.2016 18:33
Kann es sein, dass dir zur Beurteilung noch die Erfahrung mit echten Hardcore Presbyterianern, Baptisten etc. fehlt. Hast du eine Idee, wie ein Mann im Rock einen Mormonen von seiner Vision ueberzeugen kann?

So lange man die Tempelunterwäsche darunter tragen kann!  ;)

Na ja, komischerweise ist Religiosität oft mir Konservativismus verbunden, Holger, wie Du es ja auch in Deiner Umwelt beobachtest.

Aber man könnte es auch anders sehen: Der Glaube kann einen frei machen von Konventionszwängen. Versuche es doch mal so.

LG,
Michel
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: high4all am 04.09.2016 19:14
Aber man könnte es auch anders sehen: Der Glaube kann einen frei machen von Konventionszwängen. Versuche es doch mal so.

LG,
Michel
Dann bläst einem ein ganz schöner Wind entgegen. Weil manche lieben Geschwister große Probleme mit der äußeren Hülle haben und die christliche Freiheit, von der Paulus schreibt, schnellstens mit allerlei Konventionen und Traditionen eindämmen. Du bist zwar frei von den Zwängen der Welt, aber nicht unbedingt frei von den Zwängen der Gemeinde. Es ist immer wieder zu prüfen, ob eingefahrene Traditionen aus der Schrift abzuleiten und zu begründen sind, oder ob sie Menschenwerk sind.
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 04.09.2016 19:26
Aber man könnte es auch anders sehen: Der Glaube kann einen frei machen von Konventionszwängen. Versuche es doch mal so.

LG,
Michel
Dann bläst einem ein ganz schöner Wind entgegen. Weil manche lieben Geschwister große Probleme mit der äußeren Hülle haben und die christliche Freiheit, von der Paulus schreibt, schnellstens mit allerlei Konventionen und Traditionen eindämmen. Du bist zwar frei von den Zwängen der Welt, aber nicht unbedingt frei von den Zwängen der Gemeinde. Es ist immer wieder zu prüfen, ob eingefahrene Traditionen aus der Schrift abzuleiten und zu begründen sind, oder ob sie Menschenwerk sind.

Da spricht der Insider!

Für mich selber sind Schriften nicht so maßgebend wir Erfahrung und eigene Schlüsse. Aber bei Evangelikalen und Mormonen ist das wohl die richtige Taktik, bei letzteren allerdings nicht nur die Bibel, sondern auch das Buch Mormon.

LG!
Michel
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: androgyn am 04.09.2016 19:30
Ausserdem wollen aeltere Semester  graue Maeuse sein, besonders , wenn sie  konservativ denken. Da braucht es dann die Verrenkungen mit Culotten, wobei die total bequem sind. Es braucht nicht immer einen Rock, um es bequem zu haben.
Der Inbegriff der Bequemlichkeit nennt sich Jogginghose. Ich habe mehr Jungs und Männer in Jogginghosen gesehen, als in Röcken oder anderen Hosen, wenn man mal von der Jeans absieht. Bequem und praktisch sind so die Schlüsselwörter die denn männlichen Sprachgebrauch begleiten und unser Denken formen. Da zu später mal mehr. Mode wird oft mit Unbequemlichkeit verglichen.

Kann es sein, dass dir zur Beurteilung noch die Erfahrung mit echten Hardcore Presbyterianern, Baptisten etc. fehlt. Hast du eine Idee, wie ein Mann im Rock einen Mormonen von seiner Vision ueberzeugen kann?
Nun...Die Priester, die ich auf Taufen etc gesehen habe, trugen unter ihrem Talar Hosen. Und die, die die Momonen bekehren wollen, habe ich nur im gestrikelten und gebügelten Anzug gesehen.
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 04.09.2016 20:07
Ausserdem wollen aeltere Semester  graue Maeuse sein, besonders , wenn sie  konservativ denken. Da braucht es dann die Verrenkungen mit Culotten, wobei die total bequem sind. Es braucht nicht immer einen Rock, um es bequem zu haben.
Der Inbegriff der Bequemlichkeit nennt sich Jogginghose. Ich habe mehr Jungs und Männer in Jogginghosen gesehen, als in Röcken oder anderen Hosen, wenn man mal von der Jeans absieht. Bequem und praktisch sind so die Schlüsselwörter die denn männlichen Sprachgebrauch begleiten und unser Denken formen. Da zu später mal mehr. Mode wird oft mit Unbequemlichkeit verglichen.

Kann es sein, dass dir zur Beurteilung noch die Erfahrung mit echten Hardcore Presbyterianern, Baptisten etc. fehlt. Hast du eine Idee, wie ein Mann im Rock einen Mormonen von seiner Vision ueberzeugen kann?
Nun...Die Priester, die ich auf Taufen etc gesehen habe, trugen unter ihrem Talar Hosen. Und die, die die Momonen bekehren wollen, habe ich nur im gestrikelten und gebügelten Anzug gesehen.


Es gibt ja den Spruch: Wer schön sein will, muss leiden!

Und wer ist bei dem Satz
"Und die, die die Momonen bekehren wollen, habe ich nur im gestrikelten und gebügelten Anzug gesehen."
Subjekt und wer Objekt.

Und was heißt "gestrikelt", Nico? Gestrickt oder gestriegelt?

LG,
Michel
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 05.09.2016 16:21
Ausserdem wollen aeltere Semester  graue Maeuse sein, besonders , wenn sie  konservativ denken. Da braucht es dann die Verrenkungen mit Culotten, wobei die total bequem sind. Es braucht nicht immer einen Rock, um es bequem zu haben.
Der Inbegriff der Bequemlichkeit nennt sich Jogginghose. Ich habe mehr Jungs und Männer in Jogginghosen gesehen, als in Röcken oder anderen Hosen, wenn man mal von der Jeans absieht. Bequem und praktisch sind so die Schlüsselwörter die denn männlichen Sprachgebrauch begleiten und unser Denken formen. Da zu später mal mehr. Mode wird oft mit Unbequemlichkeit verglichen.

Kann es sein, dass dir zur Beurteilung noch die Erfahrung mit echten Hardcore Presbyterianern, Baptisten etc. fehlt. Hast du eine Idee, wie ein Mann im Rock einen Mormonen von seiner Vision ueberzeugen kann?
Nun...Die Priester, die ich auf Taufen etc gesehen habe, trugen unter ihrem Talar Hosen. Und die, die die Momonen bekehren wollen, habe ich nur im gestrikelten und gebügelten Anzug gesehen.

Und ich kenne immerhin einen Benediktiner, der unter seiner Kutte keine Hose traegt. Fuer das Untendrunter gebe es, so seine Erklaerung, keine Ordensvorschrift. Das entscheide jeder eigenverantwortlich.

Ich will nicht unbedingt Mormonen bekehren, aber immer wenn ich sie auf Missionstour in ihren weissen Hemden und der schwarzen Anzugshose sehe mit ihrer Bibel unterm Arm, frage ich mich, was ich wohl in einem Gespraech sagen muesste, um eine Lanze fuer den Maennerrock zu brechen.
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: Holger Haehle am 05.09.2016 16:26
Aber man könnte es auch anders sehen: Der Glaube kann einen frei machen von Konventionszwängen. Versuche es doch mal so.

LG,
Michel
Dann bläst einem ein ganz schöner Wind entgegen. Weil manche lieben Geschwister große Probleme mit der äußeren Hülle haben und die christliche Freiheit, von der Paulus schreibt, schnellstens mit allerlei Konventionen und Traditionen eindämmen. Du bist zwar frei von den Zwängen der Welt, aber nicht unbedingt frei von den Zwängen der Gemeinde. Es ist immer wieder zu prüfen, ob eingefahrene Traditionen aus der Schrift abzuleiten und zu begründen sind, oder ob sie Menschenwerk sind.

Auch Christen sind eine heterogene Gruppe, die man nicht ueber einen Kamm scheren kann. Ich kenne ganz liebe und offene, die im Glauben aufgehen und auf der andern Seite die Fundamentalisten. Schon interessant wie unterschiedlich ein und das selbe Buch gelesen werden kann, wo es doch nur eine gottgefaellige Interpretation geben kann.
Titel: Re: Theorie oder Praxis? Was bringt das Wissen aus Kulturforschung und Marketing?
Beitrag von: MAS am 05.09.2016 17:04
Aber man könnte es auch anders sehen: Der Glaube kann einen frei machen von Konventionszwängen. Versuche es doch mal so.

LG,
Michel
Dann bläst einem ein ganz schöner Wind entgegen. Weil manche lieben Geschwister große Probleme mit der äußeren Hülle haben und die christliche Freiheit, von der Paulus schreibt, schnellstens mit allerlei Konventionen und Traditionen eindämmen. Du bist zwar frei von den Zwängen der Welt, aber nicht unbedingt frei von den Zwängen der Gemeinde. Es ist immer wieder zu prüfen, ob eingefahrene Traditionen aus der Schrift abzuleiten und zu begründen sind, oder ob sie Menschenwerk sind.

Auch Christen sind eine heterogene Gruppe, die man nicht ueber einen Kamm scheren kann. Ich kenne ganz liebe und offene, die im Glauben aufgehen und auf der andern Seite die Fundamentalisten. Schon interessant wie unterschiedlich ein und das selbe Buch gelesen werden kann, wo es doch nur eine gottgefaellige Interpretation geben kann.

Das ist doch normal, Holger! Jeder sieht die Welt aus seinen eigenen Augen und denkt mit seinem eigenen Gehirn. Das ist bei allen Religionen so und auch bei anderen Traditionen.

Aber wie kommst Du darauf, dass es nur eine gottgefällige Interpetation geben kann? Das behaupten doch normalerweise nur Fundamentalisten.

LG,
Michel