Rockmode.de
Mode allgemein => Männermode => Thema gestartet von: Matthias am 29.03.2021 00:20
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Ich werfe die Überschrift mal in den Raum und bin gespannt!
Was macht Kleidung mit uns?
Bitte beachtet, dass wir uns hier im Board "Männermode" befinden!
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Kleider machen Leute. Aber welche Kleider, welche Leute?
Wenn ich mich anziehe, dann gibt es zwei Alternativen, nämlich Hose oder Rock. Bei der Auswahl "Hose" ist viel von vornherein durch jahrzehntelange Routine festgelegt.
Interessanter ist die Alternative "Rock".
Da frage ich mich, wen ich treffen werde, wie ich wirken werde. Ich wähle also aus. Ich bin mir meiner Wahl bewusst. Und genau so trete ich dann im Rock auf, bewusst, männlich, gut aussehend im Rahmen des Möglichen; also dressed for success.
Der Griff zum Rock ist die alternative Wahl. Ich beziehe Position.
Die Kleidung, sofern sie einen Rock umfasst, ist ein Signal für die Welt: Ich bin ich; egal, was ich trage.
Mit Hose bin ich Teil der Menge.
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Zunächst mal JoHa Danke, für Deine klare Antwort.
Auch ich kann schlecht sinnieren, was "Kleidung mit uns macht", vielmehr kann ich wie JoHa auch eher drauf eingehen, was "Kleidung mit mir macht".
Da ich zu den Vielschreibern hier im Forum zähle, bin ich zuversichtlich, dass ich noch das ein oder andere dazu beitragen werde. Drum beschränke ich mich erst mal auf einen kurzen Blick in meine Kindheit:
Was machte Kleidung mit mir als Kind / Jugendlicher?
Ja, ich kann die Kindheitsphase und die ersten Jahre als Jugendlicher zusammenfassen, denn kleidungstechnisch ergab sich da in beiden Phasen keine grundlegende Veränderung.
Ich hatte zwar verstärkt den Drang zu Röcken an mir entdeckt und es gab auch schon einige Episoden im frühen und mittleren Kindesalter mit Röcken. Doch mehr oder weniger war das etwas totgedrücktes, später in dieser Phase totgeschwiegenes, verheimlichtes.
Ausserhalb dieser Rockepisoden, also in 99,99 % der oben beschriebenen Zeitspanne war Kleidung für mich etwas notwendiges, was schützendes, was wärmendes. Ich musste über viele Jahre lernen bis ich es verinnerlicht hatte, dass, wenn ich nach Hause kam, mir die Hauskleidung anziehen sollte und auf diese Weise lernte ich, die Alltagskleidung für draussen wertzuschätzen als etwas, dessen Wert erhalten werden soll.
Das habe ich bis heute verinnerlicht. Es kommt ganz selten vor, dass ich nicht 5 Minuten nach dem Nachhausekommen mir die Hausklamotten angezogen habe. Andererseits verstehe ich nun nicht mehr, dass andere Menschen ihre 'Draussen'-Kleidung zum Putzen oder Kochen anziehen ('muss ja eh gewaschen werden'), oder gar diese frisch anziehen, putzen oder kochen und dann erst damit rausgehen.
Also eine gesteigerte Wertschätzung meiner Kleidung habe ich in meinen ersten so 15, 17 Lebensjahren kennengelernt.
Ganz besonders gestört hat mich damals aber, wenn Kleidung so eng war; mehrere Sachen übereinandergezogen dann dick und unbequem wurden.
Ansonsten habe ich mich um Kleidung überhaupt nicht gekümmert. Mir war es dann eher lästig, wenn ich mit meiner Mutter in die Stadt zum Klamottenkaufen gegangen bin, hab es aber recht unbeteiligt über mich ergehen lassen, wie ich überhaupt in Sachen Kaufentscheidung, Kleidungswahl ich über mich ergehen lassen habe. Im Grunde war ich da praktisch vollkommen teilnahmslos. Ich glaube zwar, dass ich da gar nicht so grundverschieden zu anderen Jungs in meinem Alter war (wir reden so von den 70er, Anfang 80er Jahren). Grundverschiedenen zu vielen Jungs war vermutlich, dass mir bis mindesten 16, 17 Tag für Tag, also immer, meine Mutter mir die Kleidung rausgelegt hat, die ich anziehen sollte.
Ausser, dass ich sie anzog und nach dem Nachhausekommen wieder auszog, war ich in puncto Kleidung ganz teilnahmslos.
Ich bin mir sicher, hätten mir Röcke oder Kleider ganz selbstverständlich zur Verfügung gestanden, wäre ich mit einer ganz anderen Haltung an das Thema Kleidung herangegangen.
Spätestens als ich dann den ersten Rock hatte (ja, und ich glaube, das war mit Abstand auch das erste Kleidungsstück, das ich mir selbst gekauft und ausgesucht habe), fing sich dann allmählich an, was ganz wunderbares zu entwickeln. Inzwischen macht Kleidung mit mir also wesentlich mehr. Aber das will ich wann anders mal zum Thema für einen Beitrag machen.
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Sie kleidet uns!
LG, Micha
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Klar macht das was mit uns, wie wir uns kleiden. Ich muss mal etwas ausholen...
Fast die ganze Menschheitsgeschichte ist dadurch geprägt, dass bestimmten Gruppen durch Kleidung ein bestimmter Wert oder eine festgelegte Rolle zugewiesen wurde.
Bis in die Zeit der Französischen Revolution waren bestimmte Farben dem Adel vorbehalten.
Noch im Mittelalter durften Bauern ausschließlich die Farben braun und schwarz tragen.
Die Hose in unserem heutigen Schnitt gibt es erst seit gut 200 Jahren.
Es gibt weltweit wohl keine Gesellschaft, die mit bestimmten Kleidern nicht irgendeine gesellschaftliche Rollen- oder Wertzuweisung verknüpft. Insofern müssen wir uns nicht zu sehr daran stoßen, dass wir mit einem Rock bekleidet oftmals als „Mann in Frauenkleidern“ wahrgenommen werden. Im Gegenteil: hier ist das überhaupt möglich, ohne ernsthafte Probleme. Ich möchte es mal in Weißrussland versuchen…
Aber Kleidung „macht“ nicht nur deshalb etwas „mit uns“, weil sie uns in eine bestimmte „Ecke“ unserer sozialen Umgebung platziert. Sie wirkt auch auf uns, wenn wir allein sind.
Viel früher als den Rock entdeckte ich das Cape als neue „Daseinsform“. Während Röcke mich noch völlig unberührt ließen, eher als modisches „Accessoire“ für Frauen empfunden wurde, wie Ohrringe, Wimperntusche, oder Haargummis, die mich überhaupt nicht interessierten, war das Cape schon für mich als Kind ein geheimnisumwittertes Ding. DAS machte was mit mir.
Von ersten zaghaften Versuchen, es zu tragen, bis zu dem Punkt, an dem ich begann, nichts anderes mehr zu tragen (außer an heißen Sommertagen, versteht sich), vergingen drei Jahrzehnte. Das ist nun wiederum knapp 20 Jahre her. Es war die erste wirklich ernsthafte Entscheidung zu der Frage: wie sehe ich mich und wie will ich gesehen werden? Ich bin etwas Besonderes und werde als etwas Besonderes wahrgenommen. Das war in sich stimmig und hat mich kaum Mühe gekostet.
Bei Capes und Röcken gibt es indes einen Unterschied. Capes haben nie eine Zuweisung ganz allein als Frauenbekleidung gehabt. Auch wenn sie heute von praktisch gar keinem Mann getragen werden, bleibt da immer noch eine „Tür offen“. Es ist halt „very old fashioned“, aber nicht „weiblich“.
Ein Cape ist wie ein Haus, es schützt sehr gut vor allen möglichen Einflüssen. Je nach Schnitt kann es etwas komplizierter sein, etwas zu tun (nach hinten greifen geht gar nicht), aber wenn ich nichts tun muss ist es auch viel bequemer als irgendein anderes gleich gut schützendes Kleidungsstück.
Ein Rock schützt eher nicht, finde ich. Gerade kürzere Röcke erinnern uns doch immer wieder daran, dass die Schamregion vor Blicken geschützt sein will. Also „knees together“ oder zumindest blickdichte Strumpfhosen oder oder. Man muss halt dran denken… Die Hose lässt einem alle Freiheiten, sieht aber meistens blöd aus (mein Geschmack).
Lange Röcke schützen besser – um einen hohen Preis: sind sie weit, sehen sie oft aus wie Säcke; sind sie eng, ist es mit vielen Aktivitäten vorbei. Das Fahrrad wird zum Problem beim Aufsteigen, der Motorroller spätestens beim Anhalten (es geht, ich fahre gerne Motorroller, aber man muss halt vorher überlegen, wie). Ich finde es durchaus reizvoll, mit meiner Schrittlänge haushalten zu müssen, aber nach längerer Zeit kann es auch nerven.
Ich weiß nicht, wie es Euch geht – ich habe schon von Natur aus relativ breite Hüften und dennoch: eng geschnitten sitzen die Röcke dort entweder zu weit, oder am Bund zu eng. Ich habe schon einige ein wenig abnähen müssen, was meistens aber kein Problem darstellt. Wenn ein Rock richtig gut sitzt, macht er schon deutlich mehr Spaß, als eine Hose, nicht war?
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Hallo!
gute Beiträge sind hier zu lesen, dennoch glaube ich auch noch etwas ergänzen zu können.
Ich habe schon viel über das Eurythmiekleid geschrieben, das Männern vorbehalten ist!
Die Frauen dürfen auch Eurythmiekleid tragen, aber als Damen-Kleid!
Es gibt also das Kleid für Mann oder Frau. Das Kleid für den Mann muß größer sein. Es hat aber auch eine andere Form, wobei wegen der Weite ein Mann manchmal auch in ein Damen-Kleid paßt.
Der Herr aber hat einen Stehkragen und einen Stoff, der etwas derber ist als bei der Dame. In der Regel paßt zu einer Frau und ihrer glatten Haut eine zarte Seide. Beim Mann darf der Stoff gröber sein und muß nicht so gut "fließen".
Allgemein könnte man sagen, da sind die Unterschiede dem Körper der Menschen, als Mann oder Frau, angepaßt.
Das Eurythmiekleid dient nicht nur einem selbst, für Bequemlichkeit, Gesundheit oder angenehmes Empfinden, es ist oft auch Kostüm in einer Aufführung, in der man eine Rolle spielt (Märchen-Eurythmie). Vielleicht nicht sinnvoll, aber möglich, daß ein Mann eine Frauenrolle übernimmt oder umgekehrt.
Die Eurythmie kann man allein oder in einer Gruppe machen, mit oder ohne Zuschauer. Dennoch ist es immer gut, wenn man das Kleid trägt, oder zumindest einen Kittel, der auch schon helfen kann, das körperliche herunterzudrücken (vgl. der Mensch als geistliches Wesen).
Nackt ist man vor Gott unvollkommen. Es ist also keine gute Option, nackt zu sein, um in der Welt zu wandeln. Straßenkleidung aber ist "häßlich" oder "unbequem", also wenig für die Eurythmie geeignet!
Ist Straßenkleidung nur für die Eurythmie ungeeignet, oder allgemein für das Leben?
Die meisten Tätigkeiten könnten wir doch in einem schönen Kleid verrichten, ohne Behinderung. Aber auch wenn wir an das Mädchen denken, das nicht klettern soll, Behinderung kann Bereicherung sein. Ich finde immer die Geste schön, die Frauen in einem langen Ballkleid annehmen, wenn sie eine Treppe hinauf gehen. Auch der Knicks war eine wunderschöne Freundlichkeit, käme aber ohne Kleid kaum zur Wirkung.
Für mich als ehemaliger Waldorfschüler war, schon als Kind, das Eurythmiekleid immer Experimentierfeld. Das Kleid hatte etwas Geheimnisvolles, denn die Eurythmie hat einen unendlich weiten Horizont, der in die Welt des Übersinnlichen reicht.
Meine Frau, die Gewandmeisterin ist, sagt immer, "das Kleid macht was mit einem!".
Ich hörte mal, daß Kleider auch dafür eingesetzt worden sind, die Menschen auf ihre Aufgabe in der Welt vorzubereiten:
Der Junge soll Mann werden und hart arbeiten, also bekommt er derbe Hosen an, während das Mädchen Mutter werden soll; es hat also was Zartes und Schönes zu tragen, das zu ihrer Aufgabe als Mutter paßt, die für Wäsche und Kochen zuständig ist.
Ein Psychologe sagte einmal, daß ein Mann, der eine Frau sieht, unbewußt innerhalb einer Zehntelsekunde eine Frau abschätzt:
Ist sie schön?
Ist sie gesund (guter Haarwuchs)?
Hat sie ein gebärfreudiges Becken, das seine Nachkommen hervorzubringen kann?
Ist ihre Brust ausreichend für das Stillen?
Der nächste Schritt ist die Prüfung ihrer geistlichen Fähigkeiten.
Welche Tugenden besitzt sie?
Erst dann folgen bewußte Fragen. Eltern bereiteten ihre Tochter vor, einen Mann zu finden, vielleicht auch nur unbewußt oder aus Tradition. Ein Mädchen hatte, vielleicht nur gelegentlich, ein fußlanges Kleid zu tragen, das eng im Schritt war. Warum? Damit es nicht auf die Idee kam zu Rennen oder zu klettern! Die „Behinderung“ hatte also einen Zweck.
Feministinnen schlagen Alarm, wenn sie derartiges hören, doch wenn sie zu wenig mit der geistlichen Welt vertraut sind, können sie viel zerstören, auch gegen die Frau!
Daß Frauen Mütter werden müssen, ist doch eigentlich klar, wenn wir nicht aussterben wollen. Daß Mädchen, die Fußball spielen oder Männerberufen nachgehen, nicht unbedingt liebende Mütter werden, ist aber eigentlich auch ziemlich klar!
Meine These nun, die ich mir erlauben möchte zu äußern:
Wenn Jungen und Männer fast ausschließlich von derben Frauen in Männerkleidung umgeben sind, versuchen sie einen Ausgleich zu schaffen; dahingehend, Kleider oder Röcke zu tragen, um das Zarte wieder zu bekommen, daß die „Frauen“ verloren haben.
Ich bin der festen Überzeugung, daß Jungen und Männer weniger ein Verlangen danach hätten sich zart zu kleiden, wenn unsere Mädchen und Frauen noch so zart wären, wie wir das aus dem 19. Jahrhundert kennen.
Liebe Grüße, und jetzt bin ich gespannt über Antworten.
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Sie kleidet uns!
LG, Micha
Das ist lustig: Ich sah gerade den Thread, erinnerte mich nicht daran, dass er schon so alt ist und ich längst geantwortet habe, da kommt mir in den Sinn als Antwort zu schreiben:
Sie zieht uns an!
Man könnte ja viel mehr schreiben, aber es wird ja immer wieder gefordert, sich kurz und bündig zu halten.
LG, Micha
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Ein ähnlicher Inhalt, aber nicht der gleiche; hatte ihn auch gelesen, vielen Dank!
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Lieber Schutsch,
ich habe jetzt auch Deinen Text gelesen und kann damit zunächst mal wenig anfangen.
Ich soll gerne Röcke oder feine Stoffe tragen,, weil die Frauen um mich herum Hosen und grobe Stoffe tragen? Ich habe das Verlangen nach Röcken eher, wenn ich Frauen in Röcken sehe und nach feinen Stoffen, wenn ich Frauen in eben solchen sehe, als wenn sie Hosen und grobe Röcke tragen.
Und Frauen sollen gebären, damit wir nicht aussterben? Hallo! Wir sind schon 8 Milliarden, das Klima kollabiert. Wir sterben vielleicht aus, aber nicht, weil Frauen zu wenig Kinder gebären, sondern eher, weil sie zu viele gebären.
Ein Stehkragen oder überhaupt etwas Enges am Hals ist auch nicht so mein Ding.
Meine Straßenkleidung kann übrigens auch schon mal aus einem Kleid bestehen.
Vielleicht denken andere hier noch anders darüber.
LG, Micha
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Micha, hab Dank für Deine Antwort!
Das ist meine These, die ich habe (Dein erster Absatz). Vielleicht trifft sie auf Dich nicht zu, aber sie ist meine Beschreibung zu der Entwicklung, die wir sehen: Männliche Frauen ohne Kinder, und Männer die Röcke tragen wollen. Vielleicht willst Du ein Kleid tragen, weil Du Dich nur daran erinnerst, daß Frauen früher mehr Kleider trugen. Dann würde die These auch bei Dir stimmen.
Was ist die Frage, in Deinem zweiten Absatz, erster Satz?
Wo bitte sind Deine acht Milliarden Menschen? In Deutschland ja wohl nicht. Wir sind ein krass vergraistes und aussterbendes Volk! Darüber muß man nicht diskutieren, das ist ein Fakt! In anderen europäischen Ländern, Amerika, China, Japan oder Südkorea sieht es nicht anders aus. Lediglich in Indien und Afrika gibt es "Überbevölkerung" und junges Durchschnittsalter, was aber nichts mit dem Klima zu tun hat.
Gebären lassen in Afrika für Deutschland, ist wohl keine gute Idee! Das verschlimmert die Fluchtursachen und löst Probleme bei uns nicht. Ich bin ein Gegener von Menschenhandel.
Der Stehkragen gehört zum Schnitt für das Herren-Gewand, nicht meine Idee. Es gibt im Internet einige Hersteller der Gewänder, die Du dazu befragen kannst, die jedoch im Auftrag von Eurythmisten handeln, die der Anthroposophie folgen, die eine Fraucht des Christentums ist. Alles klar?
LG
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Da kommt Deine völkische Denkweise so richtig durch. Den Verdacht hatte ich bereits bei Deinem vorherigen Beitrag.
Dumm nur, dass das deutsche Volk ein totaler, genetischer Mischmisch aus allerlei Völkern ist, die im Laufe der letzten 1000 Jahre durch Mitteleuropa gezogen sind. Das wird von den Fans der sogenannten "Biodeutschen" gerne ausgeblendet.
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Völkisch? Darum ging es mir bei dem Thema nicht. Wer aber die "Nazi-Keule" schwingen will, ist an einer sachlichen Auseinandersetzung nicht interessiert. Verdächtigen mußt Du mich nicht, sonst würde ich hier nicht so frei schreiben.
Im Internet findest Du, daß ich Kommunalpolitiker und Mitglied der AfD bin. Ich habe mich für den Erhalt des Artikels 2 (2) eingesetzt, den wir haben, weil es in unserem Land nie wieder Menschenversuche geben sollte, wie bei den Nazis.
Da Du religiös zu sein scheinst, kleiner Tipp: Der Teufel erscheint immer so, wie man ihn nicht erwartet. Auch setze ich mich für die Bildungsfreiheit ein. Seit Hitler dürfen Eltern ihre Kinder nicht mehr selbst unterrichten (Home-Schooling).
In meiner Gemeinde wählen schon über 50% meine Partei, auch wegen solcher Äußerungen von Dir.
Also, vielen Dank für die Unterstützung!
MfG
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Es kann doch erst einmal egal sein, welcher Partei wir uns zugeneigt fühlen, welcher Religion oder ähnlichem.
Es bringt doch nichts, sich gegenseitig mit "völkisch" oder "links-grün versifft" zu diffamieren.
Fest steht, dass wir alle unsere unterschiedlichen Einstellungen zu den Themen haben, dass man sich aber trotzdem auch darüber austauschen kann.
Vor allem dürften wir hier doch alle irgendwie aus zumindest einem ähnlichen Grund im Forum versammelt sein. Und auch da gibt es große Differenzen in Bezug auf Motivation zu unserem Thema oder Ausleben unserer Wünsche. Ja selbst die Frage, ob wir alle gleichermaßen zufrieden wären, wenn Röcke am Mann normal würden, spaltet uns hier durchaus.
Schutsch, klar, dass man seine Grundhaltungen in einem Meinungsaustausch nicht völlig heraushalten kann. Bei dem einen fällt es vielleicht mehr auf, bei dem anderen weniger.
Einige Deiner Ausführungen haben mich fast fragend hinterlassen. Oder verwundernd. So war ich z.B. verwundert, als Du schriebst, dass die Eurythmiekleider für Jungs / Männer nicht völlig gleich seien mit denen für Frauen. Stehkragen - sowas mag ich eigentlich auch nicht so - zum Beispiel. Aber auch, dass die Seidenstoffe für Männer generell gröber sein sollen als die für Frauen.
Das hat mich recht überrascht, weil Du in Deinen vorherigen Ausführungen immer davon schriebst, wie toll, fließend, esoterisch, ja praktisch göttlich diese Gewänder für ihren Einsatz seien. Und die Bilder, die ich davon fand (und bei Threaderöffnung ja auch verlinkt habe) strahlten ja eine fast unglaublich erscheinende - ich verwende es hier mal* - Weiblichkeit aus, auch für die Männer. Dass dann doch noch eine Unterscheidung gemacht wird, hat mich dann sehr überrascht.
* ich hätte da noch einen anderen Punkt im Sinn, den ich hier erstmal nicht formuliere, der dann aber auf fast das Gegenläufige abzielen wird - drum machte ich hier diesen Einschub "ich verwende es mal hier".
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Ui, ich hole schonmal das Popcorn raus ... jetzt wird es interessant ... ;)
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Kleidung hat zuerst die Funktion den Körper vor Umwelteinflüßen zu schützen. Keine Ahnung wie lange Menschen schon Kleidung tragen, weshalb Menschen überhaupt die Körperbehaarung der Affen verloren.
Wahrscheinlich müssen wir die Ursprünge schon beim Homo Erectus suchen.
Anfangs vielleicht nur die Haut oder das Fell eines Beutetiers. Ich habe auch irgendwo gelesen dass Menschen schon sehr lange in der Lage waren aus Pflanzenfasern Schnüre herzustellen. Wann wird wohl jemand auf die Idee gekommen sein, die Schnüre miteinander zu verbinden um ein Kleidungsstück herzustellen.
Mit den ersten Zivilisationen kamen wohl soziale Funktionen hinzu. Wer musste arbeiten? Wer durfte herrschen, wer war Krieger? Wahrscheinlich trugen Frauen und Männer erstmals verschiedene Kleidung.
Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie verschiedene Kleidungen sich anfühlen, welchen sozialen Status sie verleihen.
Die blaue Latzhose und der Arbeitsmantel die ich während meiner Arbeit auf der Baustelle getragen habe. Die Uniform die ich während meiner BW getragen habe. Sie schützten meinen Körper hielten ihn warm,waren aber auch derb, denn sie mussten etwas aushalten. Gleichzeitig legten sie meine soziale Funktion als arbeitender Mann fest boten also wenig Möglichkeit sich zu entfalten.
Und fühlten sich daher nicht so gut an.
Für Männer gibt es auch die andere Form der Arbeitskleidung: Den Anzug aus feinerem Stoff heute meist in blau, seltener in grau oder schwarz, noch seltener in anderen Farben, dazu meist ein weißes Hemd und Krawatte. Indieser Kleidung fühle ich mich auch nicht wohl. Den Körper schützt sie mäßig.
Dann die andere Uniform, Jeans, T-Shirt, Pulli, Jacke, je nach Witterung lasse ich eine der äusseren Schichten weg. So gekleidet bewege ich mich meist durch das Leben.
Und dann gibt es noch die Alternativen aus der Damenmode. Rock, Kleid, die wesentlich mehr Beinfreiheit (je nach Weite und Länge) und vor allem Freiheit zwischen den Beinen bieten. mit vergleichsweiser dünner und leicht kaputtgehender Strumpfhose zwar auch warm, aber im sozialen Status woanders stehend. Zum Arbeiten und Kämpfen ungeeignet. Und auch ein ganz anders sinnliches Erlebnis. den Reiz den ein Kleidungsstück wie die Strumpfhose auslöst wenn sie gleichsam einer zweiten Haut direkt auf der ersten Haut aufliegt.
Ein Kleid daheim fühlt sich bequemer an als ein Rock mit Bund.
Da kann ich mich wohlfühlen, allerdings nicht zu jeder Zeit. Wenn die Situation es erfordert wechsle ich zu den anderen sozialen Uniformen.
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Lieber Schutsch,
zunächst entschuldige bitte meinen etwas barschen Ton, während Du Dich immer so höflich für Antworten bedankst.
Danke also für Deine Antwort!
Aber ich trage wirklich nicht gerne Röcke und Kleider, weil Frauen früher welche getragen haben, sondern weil ich mich in ihnen wohl fühle und ich aktuell, also heute, auch Frauen in Röcken und Kleidern sehe und ich sie darum beneide. Ich sehe in historischen Darstellungen dagegen, dass früher auch Männer mehr Röcke und Kleider trugen als heute, was mich auch inspiriert. Dass Frauen heute mehr Hosen tragen, inspiriert mich nur insofern, als ich meine, dass wir doch gleichberechtigt sind und es nicht nur Frauen erlaubt ist, sich der ehemals Männern vorbehaltenen Kleidung zu bedienen, sondern umgekehrt genau so. Und Diverse dürfen sich ebenso dort bedienen, wo es ihnen gefällt.
Acht Milliarden Menschen gibt es auf unserm Heimatplaneten. Das sind entschieden zu viele, zumal die Ansprüche auf Nutzung der Ressourcen eher steigen als zurückgehen. Dass der Nachwuchs in Industrieländern abnimmt, ist die Folge von Altersabsicherung und Individualismus. Viele Kinder zu haben, um im Alter abgesichert zu sein, ist da einfach nicht mehr im gleichen Maße zutreffend wie in früheren Zeiten oder eben in ärmeren Ländern immer noch. Das hat wenig mit Frauen in Hosen zu tun. Denk doch bitte nicht nur an Deutschland. 80 Millionen Deutsche sterben so schnell nicht aus. Es gibt kleinere Völker, die auch keine Aussterbensängste haben. Ich denke z.B. an Schweden und Finnen. Und es gibt wirklich kleine, die echt in Gefahr sind, auszusterben, wie die Gesellschaft für Bedrohte Völker ja aufzeigt. Das ist eher ein nationalistisches Narrativ der „Mein-Land-zuerst“-Parteien mit deren Nepper-Schlepper-Bauernfänger-Mentalität. Wir müssen diese Nationalegosimen überwinden und endlich als Menschheit zusammenwachsen. Das gerne in kultureller Vielfalt. Deutsche verbrauchen ca. doppelt so viel Energie pro Kopf wie der Durchschnittsmensch auf der Erde. Muss das so sein? Die Ängste der Deutschen sind eher Abstiegsängste, also Ängste, in Zukunft weniger Wohlstand zu haben. Die Angst ist sicher realistisch. Es wird auch kaum anders gehen. Aber besser weniger wohlhabend auf einem gesunden Planeten als in Luxus auf einem kranken. Aber die nationalegoistischen Parteien, egal in welchem Land, machen da ein großes Fass auf, von wegen, dass man sich vor Feinden schützen müsse, sie einem ans Leder wollen. Nur vor echten Feinden warnen sie selten, ja, mit denen paktieren sie sogar eher, wenn sie sich Vorteile für sich als Partei davon versprechen.
Das habe ich jetzt offline in einem Zug ohne W-Lan geschrieben und kopiere es zu Hause ins Forum.
Das ist nun hiermit geschehen.
LG, Micha
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Was ich übrigens eben wieder wie so oft merkte, was Kleidung, in diesem Fall mein neuer langer Jeansrock mit mir macht: Er macht mich froh. Und der leichte lange Baumwollrock, denn ich jetzt zu Hause trage ebenfalls.
Kleidung kann mich also froh machen. Das ist doch auch schön, gell?
LG, Micha
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Daß Mädchen, die Fußball spielen oder Männerberufen nachgehen, nicht unbedingt liebende Mütter werden, ist aber eigentlich auch ziemlich klar!
Meine These nun, die ich mir erlauben möchte zu äußern:
Wenn Jungen und Männer fast ausschließlich von derben Frauen in Männerkleidung umgeben sind, versuchen sie einen Ausgleich zu schaffen; dahingehend, Kleider oder Röcke zu tragen, um das Zarte wieder zu bekommen, daß die „Frauen“ verloren haben.
Ich bin der festen Überzeugung, daß Jungen und Männer weniger ein Verlangen danach hätten sich zart zu kleiden, wenn unsere Mädchen und Frauen noch so zart wären, wie wir das aus dem 19. Jahrhundert kennen.
Hallo Schutsch,
mir kommen deine Gesichtspunkte so ziemlich altmodisch vor. Vermutlich gehören, deiner Meinung nach, noch Frauen in der Küche am Herd? Und dass Mädchen, die Fußball spielen oder Frauen, die "männliche" Berufe haben, welche jene nun auch sein können, als Mütter weniger geeignet sein sollten, verstehe ich mit keinem Wort. Wo hast du den Beleg dafür?
Du macht es wirklich den Feministen leicht.
Deine Aussage impliziert übrigens, dass Väter wenig liebend sein sollten als Mütter - weil sie arbeiten. Meinst du das auch?
Und du denkst, dass Männer vermehrt zum Kleid greifen, weil sie damit Gegengewicht zu Frauen in Hosen sein können. Da kann ich dir absolut nicht folgen. Die allermeisten Menschen nachahmen, differenzieren sich nicht.
Männer im Kleid oder Rock machen eine winzige Minderheit aus. Dass es mehrere gibt als vor 30 Jahren, schreibe ich dem wachsenden Liberalismus in der Gesellschaft zu.
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https://www.ardmediathek.de/sendung/unsere-zweite-haut/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNlcmllcy83NDMyNTFjOC05NjhiLTQ1NzMtODE1OC0wMzczMDIxMzAwZDY
Diese Doku ist sehr Interressant und passt zum Thema.
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Danke für den Hinweis, Petrullo!
Da wird "Mode" also im Sinne von "Kleidung" gebraucht, nicht im Sinne von "in einem bestimmten Zeitraum geltende Regel, Dinge zu tun, zu gestalten, zu tragen oder zu konsumieren, die sich mit den Ansprüchen der Menschen im Laufe der Zeit geändert haben" (https://de.wikipedia.org/wiki/Mode (https://de.wikipedia.org/wiki/Mode)).
Das ist eine ganze Serie mit verschiedenen Schwerpunkten der einzelnen Filme.
LG, Micha