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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: ewrc am 17.08.2024 16:22

Titel: Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 17.08.2024 16:22
Hurra,
Am Samstag Vormittag habe ich mich ins Einkaufszentrum einer benachbarten Stadt aufgemacht.

Im Rock bin ich dort 2 Stunden bummeln gegangen. Bei heiligten Tage zur Haupteinkaufszeit. Es war ein tolles Gefühl. Und alle Passanten haben es entweder toleriert, ignoriert oder gar nicht gesehen.
Hoffentlich wird es nun öfters vorkommen.

Leider gab es im Vorfeld einen Toleranzrückzieher meiner Frau. Sie lehnt es nun leider wieder zunehmend ab mich in Rock, Kleid, und/oder Pumps zu sehen. Sie hat Angst, das ich mich zu sehr verweibliche und nicht mehr der 'starke Mann' an ihrer Seite sein will, als den sie mich seit unserem Kennenlernen wahrgenommen hat. Zunehmend Zweifel sind ihr gekommen, weil sie mich so tiefenentspannt und glücklich erlebt wenn ich zuhause in Frauengarderobe herumlaufe. Sie lehnt es strikt ab, mit mir im Rock zusammen in die Öffentlichkeit zu gehen und sie hat eine unbeschreibliche Angst vor Tratsch und sozialer Erniedrigung/Ausgrenzung wenn mein Faible für Röcke im Bekanntenkreis/Nachbarschaft publik werden sollte.
Alleine im Rock in der Öffentlichkeit hat sie mir quasi verboten. Lediglich in weit entfernten Metropolen könne sie das tolerieren. Das betrübt mich sehr und ich habe keine Idee wie ich ihr diese irrationalen Ängste nehmen kann. Sie sieht auch ein, dass ihre Ängste vielleicht unbegründet sind, lehnt aber jegliche Gespräche über das Thema ab. Sie könne nicht anders.

So war ich heute ohne ihr Wissen im Rock unterwegs. Es war toll.

Habt ihr vielleicht noch Tipps wie ich meine Frau wieder etwas toleranter stimmen könnte?

Auf jeden Fall einen großen Dank an das Forum. Ohne eure Informationen und Erfahrungsberichte hätte ich diesen Schritt im Rock ins Einkaufszentrum wahrscheinlich nicht hinbekommen.

Mit lieben Grüßen
Ernie
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: high4all am 17.08.2024 17:20
Leider gab es im Vorfeld einen Toleranzrückzieher meiner Frau. Sie lehnt es nun leider wieder zunehmend ab mich in Rock, Kleid, und/oder Pumps zu sehen. Sie hat Angst, das ich mich zu sehr verweibliche und nicht mehr der 'starke Mann' an ihrer Seite sein will, als den sie mich seit unserem Kennenlernen wahrgenommen hat.

Habt ihr vielleicht noch Tipps wie ich meine Frau wieder etwas toleranter stimmen könnte?

Mit lieben Grüßen
Ernie
Mit Tipps halte ich mich zurück, weil jede Beziehung "anders tickt".

Vielleicht kannst Du ihr klar machen, dass nur starke Männer in der Lage sind, draußen Rock zu tragen. Solche Männer, die ihre Angst vor dem, "was die Leute sagen", überwunden haben.

Auch solltest Du ihr deutlich machen, dass das "Verbot", in der Öffentlichkeit Röcke zu tragen, Dich verletzt (falls das so ist, solltest Du Deine Gefühle diesbezüglich formulieren).

Frage sie doch mal, was sie dazu sagen würde, wenn Du ihr das Tragen bestimmter Kleidungsstücke verbieten würdest. Damit sie sich in Deine Lage und Gefühlswelt hinein versetzen kann.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Olivier am 17.08.2024 18:24
Hallo Ernie,

sorry aber das hier
Zunehmend Zweifel sind ihr gekommen, weil sie mich so tiefenentspannt und glücklich erlebt wenn ich zuhause in Frauengarderobe herumlaufe.
sollte ihr doch eigentlich klar zeigen, dass dir das gut tut. Welche Art von Liebe ist das die dem Partner so was dann verbietet?

Nachdenkliche Grüße
Olivier
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: cephalus am 17.08.2024 18:50
Raten kann man nie sinnvoll. wie Hajo schon begründet hat.
Aber, das hat mir zu denken gegeben:

Zunehmend Zweifel sind ihr gekommen, weil sie mich so tiefenentspannt und glücklich erlebt wenn ich zuhause in Frauengarderobe herumlaufe.
sollte ihr doch eigentlich klar zeigen, dass dir das gut tut. Welche Art von Liebe ist das die dem Partner so was dann verbietet?

Und zwar anders herum wie Oliver:
Dass Du dich veränderst, wenn du andere Kleidung trägst, signalisiert, nicht nur ihr, dass mehr dahinter steckt wie nur das Spiel mit Mode und Klamotten.
Nicht, dass das etwas Schlechtes wäre, aber aber Deine Frau kann das nicht deuten, das verursacht Unsicherheit und im Extremfall Verlustängste.

Natürlich ist es nicht rational die Manifestation eines Bedürfnisses zu verbieten,
der Mensch mit seinem Bedürfnis bleibt ja doch der gleiche, aber was man nicht sieht ist halt scheinbar auch nicht mehr präsent.

Mir ist dein Avatar aufgefallen, der spricht für mich eine andere Sprache, als einfach nur mal als Mann einen Rock tragen - das fühlt vielleicht auch deine Frau.

Ich habe einen Freund, der Röcken nicht ganz abgeneigt ist und auch mal welche, mit Unterstützung seiner Frau, getragen hat. Sie findet Röcke an Männern ausdrücklich cool.

Aber...
Nach kurzer Zeit kam seine Frau auf meine zu, und hat sich darüber ausgelassen, dass ihr Mann im Rock irgendwie anders wäre, als normal, wenn er einen Rock trägt,  sie aber das Gefühl hätte, dass sich an mir nichts ändern würde, egal was ich trage.

Meine Frau bestätigte das, abgesehen davon, dass ich mir, gefühlt, mehr Mühe geben würde mit Rockoutfits, als mit Hosenoutfits. (Das ist devinitiv so ;))

Ich glaube in manchen Fällen ist nicht das Kleidungssück sondern das was damit einher geht, der Knackpunkt für Partnerinnen.

Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Olivier am 17.08.2024 19:39
Cephalus, das kann schon alles sein. Aber wenn ich merke, dass irgend etwas meinem Partner gut tut suche ich doch nach Möglichkeiten das zuzulassen und schränke es nicht sogar noch ein. Oder?

Kann allerdings sein, dass ich nach den Erfahrungen mit meiner Ex da überempfindlich bin. Sie hat z.B. nie wirklich akzeptiert, dass ich Sport und die Zeit dafür brauche. Heute verstehe ich, dass ich immer nur Mittel zum Zweck war. Meine Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche haben nie wirklich interessiert und in der Sportzeit hätte ich ja auch was für sie machen können.

LG, Olivier
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Peter55Muc am 17.08.2024 20:05
Ich bin Heute zusammen mit meiner Frau aus der Haustüre raus, sie trug ihre Reitklamotten weil es in den Stall zum Pferd ging und ich hatte einen Jeansrock und eine graue 15 den Strumpfhose an, mit dem Ziel die Getränke wieder aufzufüllen. Das hätte ich ich mir vor 2 Jahren noch nicht erträumen lassen, weil sie auch immer gesagt hat, was sollen die Nachbarn denken.
Ich freue mich sehr, dass sie scheinbar ihre Bedenken diesbezüglich geändert hat.

LG Peter
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 17.08.2024 21:03
Hallo zusammen,
schon mal vielen Dank für eure guten Kommentare.
Raten kann man nie sinnvoll. wie Hajo schon begründet hat.
Aber, das hat mir zu denken gegeben:

Zunehmend Zweifel sind ihr gekommen, weil sie mich so tiefenentspannt und glücklich erlebt wenn ich zuhause in Frauengarderobe herumlaufe.
sollte ihr doch eigentlich klar zeigen, dass dir das gut tut. Welche Art von Liebe ist das die dem Partner so was dann verbietet?

Und zwar anders herum wie Oliver:
Dass Du dich veränderst, wenn du andere Kleidung trägst, signalisiert, nicht nur ihr, dass mehr dahinter steckt wie nur das Spiel mit Mode und Klamotten.
Nicht, dass das etwas Schlechtes wäre, aber aber Deine Frau kann das nicht deuten, das verursacht Unsicherheit und im Extremfall Verlustängste.

Natürlich ist es nicht rational die Manifestation eines Bedürfnisses zu verbieten,
der Mensch mit seinem Bedürfnis bleibt ja doch der gleiche, aber was man nicht sieht ist halt scheinbar auch nicht mehr präsent.

Mir ist dein Avatar aufgefallen, der spricht für mich eine andere Sprache, als einfach nur mal als Mann einen Rock tragen - das fühlt vielleicht auch deine Frau.

Ich habe einen Freund, der Röcken nicht ganz abgeneigt ist und auch mal welche, mit Unterstützung seiner Frau, getragen hat. Sie findet Röcke an Männern ausdrücklich cool.

Aber...
Nach kurzer Zeit kam seine Frau auf meine zu, und hat sich darüber ausgelassen, dass ihr Mann im Rock irgendwie anders wäre, als normal, wenn er einen Rock trägt,  sie aber das Gefühl hätte, dass sich an mir nichts ändern würde, egal was ich trage.

Meine Frau bestätigte das, abgesehen davon, dass ich mir, gefühlt, mehr Mühe geben würde mit Rockoutfits, als mit Hosenoutfits. (Das ist devinitiv so ;))

Ich glaube in manchen Fällen ist nicht das Kleidungssück sondern das was damit einher geht, der Knackpunkt für Partnerinnen.

obiges trifft das Problem genau. Und das dann gepaart mit der Angst stigmatisiert zu werden, wenn mich jemand im Rock/Kleid erkennt führt zur Fundamentalablehnung. ...

Ich hoffe irgendwie diese Stigmatisierungsangst entkräften zu können und dann langsam mit Oliviers Argumenten (Rocktragen tut mir gut) wieder ein bisschen Toleranz aufbauen zu können.
Schon mal vielen Dank
Ernie
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: radix am 18.08.2024 00:41
Hallo Ernie,

zunächst herzlichen Glückwunsch an dich, dass du dich allein im Rock ins Getümmel eines Einkaufszentrums getraut und uns davon berichtet hast, sogar mit Bild. Das, was du über die Vorbehalte deiner Frau gegenüber deinem Rocktragen schreibst, höre ich seit Jahren fast wortwörtlich auch von meiner Frau. Auch ich kann Unternehmungen im Rock nur allein und in anderen Städten machen, wenn ich keine Ehekrise heraufbeschwören will.

Leider weiß ich nicht, aus welcher Gegend du stammst, sonst könnte man sich mal treffen und sich austauschen - im besten Fall sogar im Beisein beider Frauen. Wenn du magst, kannst du mir eine PN schicken.

Viele Grüße

Radix
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 10:55
Hallo Radix,
vielen Dank für das Angebot. An der Berechtigung PNs zu schreiben arbeite ich noch ;). Das geht glaube ich erst nach 25 Forumsbeiträgen  :(.
Ich lebe im Hamburger Speckgürtel.
Mit lieben Grüßen
Ernie
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Rockie am 18.08.2024 12:50
Verbiete ihr in deinem Beisein Hosen zu tragen da du keinen Mann geheiratet hast und warte auf die Reaktion. Dann (falls sie es nicht weiß) erzählst du ihr das Frauen sich das Hosentragen vor wenigen Jahrzehnten erkämpfen mussten!

Ich habe das meiner Frau damals immer wieder vorgehalten Wenn Sie mich kritisiert hat- irgendwann hat sie es dann auch mal verstanden.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 13:01
Verbiete ihr in deinem Beisein Hosen zu tragen da du keinen Mann geheiratet hast und warte auf die Reaktion. Dann (falls sie es nicht weiß) erzählst du ihr das Frauen sich das Hosentragen vor wenigen Jahrzehnten erkämpfen mussten!

Ich habe das meiner Frau damals immer wieder vorgehalten Wenn Sie mich kritisiert hat- irgendwann hat sie es dann auch mal verstanden.

Die Geschichte von Rock und Hose sowie deren gesellschaftliche Akzeptanz kennen wir  ;). In dieser Situation Gegendruck zu erzeugen erscheint mir nicht zielführend.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Yoshi am 18.08.2024 14:14
Das Beste ist einfach zu machen und Röcke zu tragen, wann und wo man will. Entweder sie arrangiert sich damit oder Pech gehabt. Die Frauen haben in den 70ern auch nicht die Männer um "Erlaubnis" gebeten oder mit ihren Männern verhandelt. Sie zogen die Hosen an und haben sich trotz massiver Widerstände durchgesetzt. Ich gebe zu bedenken, dass es damals für Frauen in Hosen gesellschaftlich erheblich schwieriger war als für Männer in Röcken heutzutage.

Ich glaube, viele Männer können noch einiges vom Verhalten ihrer Frauen lernen. Frauen stehen mittlerweile selbstbewusst für ihre Bedürfnisse ein und lassen sich nichts mehr vorschreiben. Provokativ gesagt: Manchmal glaube ich, dass Frauen einfach die besseren Männer geworden sind!
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Skirtedman am 18.08.2024 14:27
Verbiete ihr in deinem Beisein Hosen zu tragen da du keinen Mann geheiratet hast und warte auf die Reaktion. Dann (falls sie es nicht weiß) erzählst du ihr das Frauen sich das Hosentragen vor wenigen Jahrzehnten erkämpfen mussten!

Ich habe das meiner Frau damals immer wieder vorgehalten Wenn Sie mich kritisiert hat- irgendwann hat sie es dann auch mal verstanden.

Die Geschichte von Rock und Hose sowie deren gesellschaftliche Akzeptanz kennen wir  ;). In dieser Situation Gegendruck zu erzeugen erscheint mir nicht zielführend.

Das muss natürlich jeder selbst entscheiden, wie zielführend das sein kann.

Gegendruck zu erzeugen, wäre natürlich nur dann der Fall, wenn man tatsächlich ein Verbot bestimmter Kleidung seiner Partnerin als Gegenmaßnahme verhängen würde.
Aber als Idee ansprechen kann man das durchaus, denn es ist eine Einladung, dass die Partnerin sich mal in Deine Situation hineinversetzt, quasi ein nicht ganz dezenter Ruf nach Empathie.

Ich habe das nie an meiner Partnerin austesten müssen, weil ich nach meiner allerersten alle anderen Freundinnen kennenlernte, als ich Rock oder Kleid trug.

Aber ich kenne derlei Diskussionen und auch den Druck, sein Tun rechtfertigen zu müssen, z.B. aus dem familiären Umfeld oder bei Bekannten oder anderen, manchmal unbedeutenden Personen. Und zwar rede ich in erster Linie von Frauen, die es eben gewöhnt sind, ziemlich frei ihre Bekleidungsform auswählen zu können.

Jede Frau und jedes Mädel so ab um die 12 sollte eigentlich wissen, dass vor etwa 100 Jahren Hosentragen bei Frauen nicht nur verpönt, sondern weder üblich war noch akzeptiert wurde. Das geht im Zusammenhang mit männlichem Rockbegehren oftmals total in Vergessenheit bei den damit konfrontierten Damen.

Jedenfalls ist dieser Hinweis darauf aus meiner Erfahrung notwendig, wenn auch meist nicht zielführend. Denn auf Hajos Vorschlag malte ich mir ein bestimmtes Szenario aus, wie dann die Reaktion verlaufen könnte, weil das oft ein immer wiederkehrendes Muster ist und war, selbst von Frauen, die noch selbst in ihrer Jugend um das Recht auf Hosen kämpfen mussten:

Frage sie doch mal, was sie dazu sagen würde, wenn Du ihr das Tragen bestimmter Kleidungsstücke verbieten würdest. Damit sie sich in Deine Lage und Gefühlswelt hinein versetzen kann.

Typisches Reaktionsmuster von damit konfrontierten Frauen:

"Also wenn Du mir die Hosen verbieten willst:
Das ist was anderes!"

Wenn Du fragst, was daran anders ist, dann rechne mit dieser Antwort:
"Wir Frauen ziehen Hosen ganz selbstverständlich an. Es ist üblich, dass Frauen Hosen tragen.
Aber es ist bei uns üblich, dass Männer Hosen tragen. Deswegen ist es etwas völlig anderes!"

Mit etwas Glück bekommst Du sofort noch ohne Nachfrage eine weitere fundierte Begründung:
Version 1 (empathische Partnerin):
"Ich will doch nicht, dass Du Dich lächerlich machst und dass alle Welt über Dich redet und den Kopf über Dich schüttelt. (Ich will Dich davor beschützen.)" (Hiermit ist für sie das Thema eigentlich abgehakt.)
Version 2 (weniger empathische Partnerin):
"Ich will nicht, dass wir zum Gespött der Leute werden. Was sollen die Leute tuscheln? Die werden hinter unserem Rücken über uns laut lachen und unsere gesunde Beziehung bezweifeln. Ich will, das wir weiter ungestört harmonisch zusammenleben können. Ich will unsere Beziehung retten und will nicht, dass wir von anderen gemieden werden." (Das Thema ist für sie zwar nicht abgehakt, aber mehr will sie darüber wohl nicht mehr nachdenken, sonst regt sie sich nur noch mehr auf.)
Version 3 (noch weniger empathische Partnerin):
Wie Version 2, nur statt "wir/uns" mit "ich/mich" und noch verstärkt den Schwerpunkt darauf, was die Leute über ihre eigene Weiblichkeit denken werden. (Das Thema ist noch lange nicht abgehakt, die Emotionen werden jedenfalls noch wochenlang weiterkochen.)

Alle diese Aussagen lassen sich gut zusammenfassen mit:
"Aber das ist doch was anderes!" oder kurz: "Das ist was anderes!!"

Dass es gar nicht so wirklich was anderes ist, lässt es hier meist nur sehr schwer vermitteln. Gehört aber leider meistens mit dazu.

P.S.: eventuell liegt es an Dir, diese fundierte Begründung aktiv im Dialog herauszulocken. Jede dieser drei Versionsmuster wird einen deutlich anderen Umgang mit dieser Situation erfordern. Aber selbst hinter der ausgesprochenen Version 1 kann in den Gedanken Deiner Partnerin Versionsmuster 3 stecken, sie drückt es eventuell nur diplomatischer aus.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Skirtedman am 18.08.2024 15:30
Mir kam gerade noch was in den Sinn.

Und zwar, weil ich andernorts im Forum ("Was habt ihr gestern getragen? (https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg194442#msg194442)" - noch ein paar Beiträge von Dir, dann kommst Du auch dorthin) was geschrieben habe, quasi so eine Art Outfit-Vergleich.

Ich denke, will man jemanden - speziell seine Frau - vom Rock am Mann überzeugen, ist es meistens überhaupt nicht hilfreich, in der Theorie darüber zu sprechen. In der Theorie werden nur irgendwelche Bilder im Hinterkopf von Drag Queens oder Tootsie oder Karneval wachgerufen - was meist ja gewöhnungsbedürftiger ist als vieles anderes.
Ich habe immer gemerkt, dass die Praxis die bessere Wahl ist. Denn es gibt spektakuläre Outfits und unspektakuläre. Chris-s hat im andern Thread gerade ein schönes unspektakuläres Outfit gezeigt, das viele Partnerinnen wohl eher mögen werden als meine Alltagskleidung, die ich dort so zeige.

Es hängt eben bei der Überzeugungsarbeit auch viel davon ab, wie man als Rockmann gerne rumlaufen wird. Das kann man seiner verblüfften Holden entweder tatsächlich live am Männerbody vorführen, oder in Form verschiedener (oder einem ) Foto(s), die man irgendwo mal von sich gemacht hat. Ein Live-Anblick oder ein Foto kann die wirren Vorstellungen, die die Partnerin im Kopf hervorholt, allesamt wieder beseitigen, wenn man zeigt, dass es viel harmloser aussieht als wenn sie es in trockener Theorie sich ausgemalt hätte.

Es ist nicht das Schlechteste, wenn man zuvor erst einmal heimlich irgendwo einen Rock kauft und trägt, oder zwei oder drei, um selbst ein gewisses Feeling zu kriegen, was harmlos aussieht oder eher doch verkleidet. Und erst dann mit seiner Lieblingskombination seine Allerholdeste mit den Rockwünschen beglückt.

Und: ewrc - Dein Einkaufsfoto signalisiert mir, dass Du ein recht unspektakuläres Outfit gewählt hast. Weiter so!
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Rockie am 18.08.2024 15:57
Stimmt das Outfit ist wirklich sehr unspektakulär! Scheint deine Frau will da jegliche Freiheit sofort unterdrücken 🫤
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Skirtedman am 18.08.2024 16:26
In der Zwischenzeit war mir was entfallen.

Mir fiel jetzt gerade wieder ein, ewcr, dass Du ja bereits zuhause Röcke trägst. Bei Dir ist der Schritt hinaus in die Öffentlichkeit der, der der schwierige ist.

1.
Ich nehme an, Du wirst bereits für zuhause über mehrere Röcke verfügen. In Deiner Situation, wo Deine Frau Dir für den nächsten Schritt im Wege steht, aber auch zuhause nicht mehr so aufgeschlossen zu sein scheint, scheint mir ratsam, Dich nicht auf das zu konzentrieren, was Du an weiteren Freiheiten Dir zuhause erlauben kannst ohne weiteres Murren Deiner Frau. Sondern konzentriere Dich darauf, welcher Look Deiner Frau wohl am ehesten zusagt.

2.
Falls in Eurer Beziehung noch Zärtlichkeiten existieren, so versuche, wenn Du im Rock bist, nicht weniger Zärtlichkeiten Deiner Frau zu geben. Wenn Du mal potentiell den am ehesten von ihr gemochten Look herausgefunden hast, nutze diesen Look, wenn Du mal eine außerordentliche Portion Zärtlichkeiten austauschen willst.

3.
Gib ihr über die Zeit zu verstehen, dass Deine fröhliche, ausgelassene Art, wenn Du Rock trägst, nicht das ist, was Deine Frau allmählich vermutet. Sie denkt eher, Du willst Dich als "divers" deklarieren, oder eine Frau werden, oder jedenfalls anders, als Du bisher warst.
Eigentlich ist eine fröhliche, unbeschwerte, lockere Art doch in einer Partnerschaft sehr angenehm und beschwingt diese Partnerschaft.
Das wäre aber genau dann nicht der Fall, wenn Deine Frau Deine bisherige eher zurückhaltende, ruhige Art an Dir besonders gemocht hätte. Kann vorkommen, wird es aber so vermutlich nicht sein.
     Bring sie davon ab, Deine unbeschwerte Art hätte was damit zu tun, dass Du Dich grundsätzlich anders fühlen möchtest als das, was Du bisher warst. Du fühlst Dich halt einfach nur unbeschwerter, weil Du Dich einfach wohler fühlst. Nicht primär psychisch wohler, sondern primär körperlich. Und fühlt man sich körperlich wohler, dann kommt sekundär auch das psychische Wohl dazu.
     Und fühlt man sich wohler, so fallen einem auch manche Dinge einfach leichter. Zum Beispiel das, was Dir vorher weniger Freude bereitet hat, weil Du ja bereits mit einer inneren Last belastet warst. Also bohr mit Freude im Rock Löcher in die Wand, staub mit Lust ab im Rock oder sauge. Oder erledige andere Dinge, die bei Euch im Haushalt so anfallen, beschwingt und mit Freude im Rock.
     Mir selbst fiel es im Elternhaus leichter, so unangenehme Sachen wie Abstauben oder Aufräumen oder Saugen, wenn ich dabei Rock trug. Das hat sich zwar inzwischen geändert, da Rock und Kleid bei mir Alltag geworden ist, aber in Hosen hätte ich heute dazu deutlich weniger Lust.
     Zeig ihr, dass Dein unbeschwerteres Dasein nichts ist, was von ihrem Wert etwas wegnimmt (das wäre für sie, wenn Du schwul oder Frau werden wolltest, oder dich als divers entdeckst), sondern dass Deine fröhliche Art sogar eine Bereicherung für sie ist.
     Das sind alles Prozesse, die können Monate oder mehr in Anspruch nehmen. Aber wenn Du es schaffst, mit Deiner neuen Unbeschwerheit ihren Verdacht zu mildern, dann stehen Dir vielleicht irgendwann die Türen offen, dass Du nicht mehr heimlich im Rock vor die Türe darfst. Und im optimierten Lieblingslook kommt sie vielleicht sogar mit Dir vor die Tür!

All das wird in Deiner Situation vermutlich mehr bringen als ein beschwerlicher Sonntagnachmittag mit einer endlos theoretischen "Wir-müssen-mal-reden"-Diskussion.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 16:59
Sie denkt eher, Du willst Dich als "divers" deklarieren, oder eine Frau werden, oder jedenfalls anders, als Du bisher warst.
Eigentlich ist eine fröhliche, unbeschwerte, lockere Art doch in einer Partnerschaft sehr angenehm und beschwingt diese Partnerschaft.

Ja, das ist genau einer der Herausforderungen, die ich nun angehen werde. Allerdings ist es tatsächlich so, dass ich mich vor allem dann freue, wenn ich Frauengaderobe anziehen kann. Ein Kilt, indischer Männerrock oder Kaftan wäre etwas völlig anderes für mich. Deshalb die Angst meiner Frau, das ich mich in Richtung 'Frau' entwickle. ... Was ja durchaus sein könnte, aber von mir absolut nicht angestrebt wird.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 17:04
Stimmt das Outfit ist wirklich sehr unspektakulär! Scheint deine Frau will da jegliche Freiheit sofort unterdrücken 🫤

Ich freue mich einfach nur übers Rocktragen. Mehr Aufsehen als notwendig benötige ich nicht. Das Kleid auf dem Avatarbild werde ich sicherlich auch niemals in der Öffentlichkeit präsentieren (...eigentlich Schade)
Meine Frau sieht es leider nicht als 'Freiheit', sondern als Bedrohung: Überspitzt formuliert: Wenn mich jemand sieht dann ist der soziale Abstieg und Isolation unausweichlich.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 17:12
Das Beste ist einfach zu machen und Röcke zu tragen, wann und wo man will. Entweder sie arrangiert sich damit oder Pech gehabt.
Es wäre schön wenn es so wäre. Meine Frau droht bislang mit Trennung wenn ich öffentlich im Rock gesehen werde und es ihr zu Ohren kommt. ... Nach über 30 Jahren harmonischer Ehe hat mich diese Androhung auch total überrascht. Wir sind uns einig, das weder sie noch ich das wollen. Eine Diskussion darüber blockt sie allerdings bislang mit der Äußerung 'Ich kann nicht Anders' ab.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: high4all am 18.08.2024 17:55
Nach über dreißig Jahren harmonischer Ehe die Androhung von Trennung wegen "falscher" Kleidung? :o

Da kratze ich mich nachdenklich am Kopf und bin dankbar dafür, dass meine Frau und ich in über vierzig Jahren Ehe nicht nur harmonische Phasen hatten, sondern einige Ecken und Kanten auf beiden Seiten abgeschliffen wurden.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Peter55Muc am 18.08.2024 18:13
30 Jahre Ehe schmeißt man nicht so einfach weg, wie es Yoshi formuliert,
es gibt auch im Leben wichtigeres als einen Rock zu tragen und wenn sich die Frau damit nicht arrangieren kann, muss man es letztendlich akzeptieren.
Der Großteil der Männer hier im Forum hat einen Partner, der nicht gerade jubelt, wenn der Mann einen Rock trägt, meine Frau eingeschlossen.
Aus Wolfgangs und Yoshis Sicht ist es einfacher sich als Single, die Freiheiten zu nehmen, ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen.
 Vielleicht kommt ja aber noch, bei dir und deiner Frau der ganz bestimmte Moment, wo man über alles ganz ruhig und sachlich reden kann und sie ihre Bedenken bezüglich des Rock tragens noch einmal überdenkt. Meine Frau will immer noch nicht, mit mir im Rock gesehen werden, wird aber diesbezüglich in letzter Zeit lockerer, was aber auch von ihrer Tagesform abhängt.

LG Peter
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Skirtedman am 18.08.2024 18:39
Sie denkt eher, Du willst Dich als "divers" deklarieren, oder eine Frau werden, oder jedenfalls anders, als Du bisher warst.
Eigentlich ist eine fröhliche, unbeschwerte, lockere Art doch in einer Partnerschaft sehr angenehm und beschwingt diese Partnerschaft.

Ja, das ist genau einer der Herausforderungen, die ich nun angehen werde. Allerdings ist es tatsächlich so, dass ich mich vor allem dann freue, wenn ich Frauengaderobe anziehen kann. Ein Kilt, indischer Männerrock oder Kaftan wäre etwas völlig anderes für mich. Deshalb die Angst meiner Frau, das ich mich in Richtung 'Frau' entwickle. ... Was ja durchaus sein könnte, aber von mir absolut nicht angestrebt wird.

Ah, nicht angestrebt, aber auch Stand jetzt nicht kategorisch ausgeschlossen. Vielleicht macht das ihr die größte Angst.

Warum sind Kilts und indische Männerröcke bei Dir was völlig anderes? Für mich ist es zwar auch was anderes, halt nicht völlig anderes.
Wenn Du uns das ansatzweise erklären kannst, wirst Du es Deiner Frau auch erklären können. Ob sie es versteht, oder wir, steht ja noch auf einem anderen Blatt.
Vielleicht ist die Antwort auf diese Frage auch ein kleiner Schraubenschlüssel, um an der Haltung "Ich kann nicht anders" von Deiner Frau herumzuschrauben.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Yoshi am 18.08.2024 19:15
es gibt auch im Leben wichtigeres als einen Rock zu tragen und wenn sich die Frau damit nicht arrangieren kann, muss man es letztendlich akzeptieren.

Das Argument kann man auch herumdrehen und zur Frau sagen: "Es gibt doch wichtigeres im Leben, als dass dein Mann einen Rock trägt." Wieso soll sich dann der Mann arrangieren, wenn die Frau es nicht akzeptiert? Hat die Frau mehr Rechte oder mehr Entscheidungsgewalt in der Beziehung? Stehen ihre Bedürfnisse über die ihres Mannes? Das ist in meinen Augen toxisch und sexistisch. Mal ein absurder Gedanke: Kann ein Mann nicht selbstbewusst zu seinen Bedürfnissen stehen und die Frau muss sich arrangieren? Das geht natürlich nur in Beziehungen auf Augenhöhe und nicht in Interdependenzen eines Mutter-Sohn-ähnlichen Beziehungsverhaltens.

Aus Wolfgangs und Yoshis Sicht ist es einfacher sich als Single, die Freiheiten zu nehmen, ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen.

Ja, das stimmt. Ich suche mir prinzipiell aber auch immer nur Partnerinnen aus, wo es ein Geben und Nehmen ist. Mir würde es auch nicht gefallen, wenn meine Frau sich die Haare kurz schneiden würde. Würde ich aber deswegen mit Scheidung drohen? Würde ich sie nicht mehr als Frau sehen, weil sie vielleicht doch ein Mann sein will? Würde ich sie als insgeheim lesbisch verorten? Würde ich sie zwingen in meinem Beisein eine lange Perücke zu tragen? - Nein! Wenn sie es so schön findet, soll sie halt machen. Es ist ihr Körper und ihre Entscheidung. Wenn sie mich fragt, würde ich ehrlich sagen, dass es nicht meinen Geschmack trifft und fertig! Ich würde sie aber unterstützen und mich schützend vor sie stellen, wenn ihr jemand blöd käme.

Meine Frau droht bislang mit Trennung wenn ich öffentlich im Rock gesehen werde und es ihr zu Ohren kommt. ... Nach über 30 Jahren harmonischer Ehe hat mich diese Androhung auch total überrascht. Wir sind uns einig, das weder sie noch ich das wollen. Eine Diskussion darüber blockt sie allerdings bislang mit der Äußerung 'Ich kann nicht Anders' ab.

Da haben wir mal wieder das Ultimatum mit emotionaler Erpessung: "Du tust, was ich dir sage, sonst bist du mich los." Wenn wir in der Pädagogik solche Methoden bei Kindern nutzen, dann nennen wir das "Übergriff" oder "verbale" bzw. "emotionale Gewalt". Dies fällt in den Bereich der "schwarzen Pädagogik". Das wäre von uns ein "Machtmissbrauch", weil das Kind abhängig von uns ist und wir versuchen würden, es zu manipulieren. Deine Frau scheint sich in dieser "Machtposition" zu wähnen, weil sie Druck auf dich ausübt und du nachgeben sollst. Sie sagt, dass sie nicht anders kann und die Lösung soll sein, dass du anders können sollst. Auf solche Psychospielchen und Manipulationsversuche hätte ich keine Lust.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Albis am 18.08.2024 19:26
Hallo Ernie,

zunächst auch von mir herzlichen Glückwunsch zu Deinen ersten Schritten im Rock in der Öffentlichkeit.

Aber was machen wir mit Deiner Frau? Eine eventuelle Möglichkeit, die mir einfällt, ist tatsächlich der Umweg über Männerröcke, also Kilts. Es gibt wohl kaum etwas männlicheres, als einen Schotten, der mit nacktem Oberkörper und Kilt einen Baumstamm durch die Gegend wirft. Zumindest träumt meine Frau davon, dass ich mal in diesem Äußeren im Garten Holz hacke (Vielleicht tue ich ihr den Gefallen ja eines Tages).

Du schreibst, dass Dir ein Kilt nichts gibt. Aber wenn Du Deine Frau dahin bekommst, dass sie Dich im Kilt akzeptiert, könntest Du den Rocktyp in kleinen Schritten hin zu weiblicheren ändern, denn es gibt ja auch Unisexröcke oder Damenröcke aus derben Jeansstoffen usw. Unabhängig davon scheint es ratsam zu sein, wenn Du Dein/Euer soziales Umfeld beackerst, indem Du Deine/Ihre/Eure Freunde alleine mit Deinen Röcken konfrontierst. Wenn Du Ihre beste Freundin in Gegenwart Deiner Frau zu einer Aussage wie: "Ey, die Röcke der der Ernie trägt, sehen ja so cool aus. Ich würde mir ja wünschen, dass mein Mann das auch mal probiert." bewegen kannst, solltest Du gewonnen haben.

Viel Erfolg! Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.

LG, Albis
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 19:44
Schon mal vielen Dank für eure Tipps, Ideen, aufdecken von Argumentationsbrüchen u.s.w.
Wir stehen am Anfang dieser Diskussion und da kommen natürlich erst einmal die komfortablen Maximalforderungen. Und sowohl meiner Frau als auch mir sind die Inkonsistenzen in den Argumentationen/Horrorszenarienbeschreibungen sehr wohl klar. Wir kommen da aber nicht so einfach zueinander
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 19:56
Die latente Angst vor einem Geschlechtswechsel habe ich z.B. bei meiner Frau durch die Äußerung 'Kilts sind für mich uninteressant' ja selber vergrößert. Das Blöde ist: Einen Kilt anzuziehen reizt mich wirklich nicht.
Ich werde meine Frau jetzt ein paar Tage mit diesem Thema in Ruhe lassen und dann einen behutsamen neuen Anlauf nehmen.
Und dafür habt ihr mir in diesem Topic schon mal viele Ansätze geliefert und auch ein paar Wege aufgezeigt.
Wenn es dort etwas neues gibt, dann werde ich berichten.
Vielen Dank Ernie
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: cephalus am 18.08.2024 19:58
So lange noch gesprochen wird in einer Beziehung, besteht Hoffnung.

Und ganz ehrlich, auch wenn ich zu den Ausnahmen gehöre, die sich wohl alles erlauben könnten, kann ich nicht wirklich sagen wie meine Frau das Rock-/Kleidtragen findet.

Sie äußert sich zu Zusammenstellungen, wenn sie in ihren Augen nicht harmonieren, sonst nicht.
Weder positiv noch negativ.

Unser Umgang mit Alltagssituationen ist der gleiche, egal was ich trage, habe ich Lust mich z.B. für einen Restaurantbesuch etwas herauszuputzen, führt das dazu, dass sie meint noch etwas nachlegen zu müssen, und an Zärtlichkeiten ändert sich nichts, egal ob Arbeitshose, oder Sommerkleidchen.

Sie sagt, jeder Mensch kann das tragen was er will, und womit er sich wohl fühlt.
Das wird auch exakt so von ihr gelebt.

Das betrifft nicht nur mich sondern auch unsere Söhne - vor allem meinen Kleinen, den ich außer zum Reiten und zum Schwimmen in den Ferien ausschließlich in Kleidern gesehen habe.

Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 20:05
Warum sind Kilts und indische Männerröcke bei Dir was völlig anderes? Für mich ist es zwar auch was anderes, halt nicht völlig anderes.
Wenn Du uns das ansatzweise erklären kannst, wirst Du es Deiner Frau auch erklären können. Ob sie es versteht, oder wir, steht ja noch auf einem anderen Blatt.
Vielleicht ist die Antwort auf diese Frage auch ein kleiner Schraubenschlüssel, um an der Haltung "Ich kann nicht anders" von Deiner Frau herumzuschrauben.
Ich habe zwar keinen Kilt, aber halt eben auch kein Verlangen einen zu erwerben und zu tragen. Bei Frauenröcken ist das anders. Da könnte ich stundenlang shoppen und fühle mich in ihnen sauwohl. Warum das so ist weiß ich nicht. Und da ich das nicht weiß kommen bei mir da sogar ein paar Selbstzweifel, ob ich nicht vielleicht doch auf dem Weg zur Frau bin (wie meine Frau meint erkannt zu haben). Bitte nicht falsch verstehen: Ich finde Trans völlig ok, ich möchte mir aber die ganzen Strapazen, die mit so einem kompletten Switch verbunden sind, ersparen. So mal dann auch das Eheaus unabwendbar wäre.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Rockie am 18.08.2024 20:06
Deine Frau muss wirklich panische Angst haben das die Nachbarn oder Freunde auf dein Äusseres mit Ablehnung oder Kündigung reagieren. Anders ist das wirklich sehr übergriffige Verhalten (!! Und das ist es definitiv !!) nicht erklärbar. DU machst was ICH sage oder es ist aus zwischen uns!

Naja, nach 30 Jahren wirft man das nicht alles wegen Kleidungsstücken weg. Und auch wenn jetzt hier gesagt wird dann ordne dich halt unter das ist es nicht wert die Ehe aufzugeben, so denke ich das dies der falsche Weg ist. Hier ist jetzt ein Punkt wo man mal drüber reden und Kompromisse gesucht werden müssen. Einfach den anderen unterdrücken und seine Gefühle ignorieren ist sicher kein Weg der zukunftsfähig ist!

Wir haben hier ja schon so Einiges erlebt und u.a. auch den Fall wo sich erstmal geduckt wurde und dann Jahre später wieder dieses Verlangen durch kam und dann letztlich tatsächlich zu einem Bruch geführt hat! Ich mein das muss man sofort klären und Kompromisse finden - Denn wer einmal die Freiheit von Rock&Kleid gefühlt hat kann das nicht einfach über Jahrzehnte und bis zum Lebensende unterdrücken.

Bitte bedenkt auch einmal: Ihr lebt nur einmal. Und sollte dieses Leben nicht so nahe an eurer Vorstellung von einem schönen Leben sein wie möglich? Also lebt EUER Leben soweit möglich und nicht das der Anderen die euch ständig ihre Vorstellungen aufzwingen wollen!
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 20:09
So lange noch gesprochen wird in einer Beziehung, besteht Hoffnung.

Und ganz ehrlich, auch wenn ich zu den Ausnahmen gehöre, die sich wohl alles erlauben könnten, kann ich nicht wirklich sagen wie meine Frau das Rock-/Kleidtragen findet.

Sie äußert sich zu Zusammenstellungen, wenn sie in ihren Augen nicht harmonieren, sonst nicht.
Weder positiv noch negativ.

Unser Umgang mit Alltagssituationen ist der gleiche, egal was ich trage, habe ich Lust mich z.B. für einen Restaurantbesuch etwas herauszuputzen, führt das dazu, dass sie meint noch etwas nachlegen zu müssen, und an Zärtlichkeiten ändert sich nichts, egal ob Arbeitshose, oder Sommerkleidchen.

Sie sagt, jeder Mensch kann das tragen was er will, und womit er sich wohl fühlt.
Das wird auch exakt so von ihr gelebt.

Das betrifft nicht nur mich sondern auch unsere Söhne - vor allem meinen Kleinen, den ich außer zum Reiten und zum Schwimmen in den Ferien ausschließlich in Kleidern gesehen habe.
Ja, du Glücklicher. So habe ich es auch aus deinen bestehenden Posts hier im Forum herausgelesen.
Und du hast es erwähnt.
"So lange noch gesprochen wird in einer Beziehung, besteht Hoffnung."
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: ewrc am 18.08.2024 20:14
Deine Frau muss wirklich panische Angst haben das die Nachbarn oder Freunde auf dein Äusseres mit Ablehnung oder Kündigung reagieren. Anders ist das wirklich sehr übergriffige Verhalten (!! Und das ist es definitiv !!) nicht erklärbar. DU machst was ICH sage oder es ist aus zwischen uns!

Naja, nach 30 Jahren wirft man das nicht alles wegen Kleidungsstücken weg. Und auch wenn jetzt hier gesagt wird dann ordne dich halt unter das ist es nicht wert die Ehe aufzugeben, so denke ich das dies der falsche Weg ist. Hier ist jetzt ein Punkt wo man mal drüber reden und Kompromisse gesucht werden müssen. Einfach den anderen unterdrücken und seine Gefühle ignorieren ist sicher kein Weg der zukunftsfähig ist!

Wir haben hier ja schon so Einiges erlebt und u.a. auch den Fall wo sich erstmal geduckt wurde und dann Jahre später wieder dieses Verlangen durch kam und dann letztlich tatsächlich zu einem Bruch geführt hat! Ich mein das muss man sofort klären und Kompromisse finden - Denn wer einmal die Freiheit von Rock&Kleid gefühlt hat kann das nicht einfach über Jahrzehnte und bis zum Lebensende unterdrücken.

Bitte bedenkt auch einmal: Ihr lebt nur einmal. Und sollte dieses Leben nicht so nahe an eurer Vorstellung von einem schönen Leben sein wie möglich? Also lebt EUER Leben soweit möglich und nicht das der Anderen die euch ständig ihre Vorstellungen aufzwingen wollen!
Hallo Rockie,
Deine Punkte sind alle valide. Und wir starten ja jetzt auch in die Kompromissfindung. Zwar nicht jetzt gleich sondern erst wieder in ein paar Tagen. Und dafür habt ihr mir toll viel Input geliefert. Dafür danke ich euch herzlichst
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: Skirt-Man am 20.08.2024 23:26
Glückwunsch zu Deinem Schritt.

Damit hast Du aber auch etwas angefangen, womit Du nur schwerlich wieder aufhören kannst.
Du hast endgültig die Freiheit eines Rockes erlebt.

Ich trage schon Jahre auf Festivals Kilt. Dieses wurde von meiner Frau auch genehmigt.
Selbst einige andere weibliche Sachen wurden toleriert, aber nicht richtig erlaubt.
Irgendwann hatte ich die Möglichkeit mich weiter zu entwickeln um zu wissen wohin meine Reise hin geht.
Dazu kam noch dieses Forum um zu sehen, dass es viele gibt mit den selben Problemen.

Nun bin ich an dem Punkt, dass ich ein Mann sein will. Mit der Freiheit anzuziehen, was ich will.
Zum Glück habe ich jetzt eine Lebensgefährtin, die mich dabei unterstützt.
Ich will/soll aber immer noch als Mann erkennbar sein.
Damit bin ich sogar in Bereiche meines Lebens vorgedrungen, wo ich es nie für Möglich gehalten hätte.

Vielleicht ist für Dich ein Kiltähnlicher Rock aus dem Frauensortiment etwas brauchbatres.
Oder Jeansröcke kommen auch immer gut und können Männlich rüber kommen.

Komme übrigens aus dem nördlichen erweiterten Hamburger Speckmantel.
Titel: Antw:Bei Tageslicht draußen
Beitrag von: JoHa am 21.08.2024 23:32
Man soll den Bogen nicht überspannen.
Aber Selbstverleugnung macht krank.
Meine Frau liebt es, mich in stylisch passenden Röcken mit den richtigen Accessoires zu sehen und wir gehen gerne zusammen so aus.
Aus meiner Bequemlichkeit hat sich ergeben, daß ich hohe Absätze nicht mehr zum Marktbummel trage; nur noch zu besonderen Anlässen, wie Museum, Vernissage oder Empfängen.
Aber das ist nicht immer bei Tageslicht draußen, sondern bei Spotlight drinnen.