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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Chris Schumann am 18.08.2024 23:15

Titel: Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Chris Schumann am 18.08.2024 23:15
Samstag mittag ging es spontan mit der Bahn nach Würzburg...
...bissl Shopping musste mal wieder sein...

Da es immernoch sehr warm war, durfte mich neben den Missy Rockz Heels auch ein Jeansmini begleiten...

Lange Rede:
Nachdem ich ausgiebig in der Stadt unterwegs war, geshoppt und was gegessen hatte, lief ich über den Bahnhofsvorplatz.
Dabei fiel mir offenbar das Käppi aus der Handtasche, worauf ein junger Südländer Sie direkt aufhob, und mir hinterher rief, das mir was runtergefallen ist... - das ist ja nett...

Doch als ich mich umdrehte realisierte das Grüppchen Kerle offenbar erst, das ich garkein Mädel bin!
Da hatte er doch tatsächlich die dreistigkeit, meine Kappe wieder auf den Boden zu werfen, und zu sagen: "Da Schwuchtel, heb selber auf..."

Boah... - ich könnt im Strahl kotzen... - was für behinderte Typen...
Ich bin mir aber ziemlich sicher, das es vor allem daran lag, das das ein Grüppchen war... - da fühlen die sich stark...
Immerhin zogen die weiter und waren nicht auf Krawall gebürstet...

Eine zufällig entgegenkommende Passantin (vmtl auch "Südliche Herkunft") bemerkte die Szene und rief dem Kerl in astreinem Deutsch nach: "Was machst du??" inkl. entsprechender Geste...

In dem Moment hatte ich dann das Käppi schonwieder aufgehoben, und jeder ging weiter...


Da denk man schon, es gibt noch (Migrations)-Jungs mit Anstand, und dann sowas...


Also nicht das ich mich da länger drüber aufrege, aber die Frage ist: Warum??? - Warum wirft man die Kappe wieder weg???

...ich verstehs nicht...
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Yoshi am 18.08.2024 23:36
Lieber Chris,

es könnte womöglich sein, dass der junge Mann eine Intention hatte. Manche Männer zeigen sich gerne gentleman-like, nicht weil sie Gentlemen sind, sondern weil sie eine Frau beeindrucken wollen. Sie täuschen Nettigkeiten vor, um die Frau zu manipulieren, um sie letztendlich ins Bett zu kriegen.

Ich vermute, dass er dich von hinten als eine sexy Frau wahrgenommen hat, was durch Minirock und Heels getriggert wurde. Als er dann realisierte, dass das Objekt seine Begierde ein Mann war, auf den er "unberechtigterweise" horny war, ist das ein Schutzreflex vor sich selbst, aber auch vor den Freunden, dass er nicht schwul ist. Die Geilheit schwankte dadurch schnell in Ekel und Wut um.

Das ist eine Erfahrung, die ich schon oft von Transfrauen oder Drag Queens gehört habe. Sie wurden hofiert und man flirtete heiß mit ihnen, solange man dachte, sie wären "echte" Frauen, aber sobald das aufflog, bekamen sie Aggression und Hass zu spüren, im schlimmsten Fall sogar Gewalterfahrungen.

Wärst du eine Frau gewesen, würde es mich nicht wundern, wenn du jetzt erzählt hättest, dass er dich auf chauvinistische Art angebaggert hätte. Dann wäre die Cappy für ihn ein guter Grund gewesen, um dich an zu flirten.

Was natürlich auch sein kann, dass er selber schwul ist und das verheimlicht. Schwule Männer mit Migrationshintergrund haben es oft noch schwerer, weil es in ihrem familiären Kreise kultur- und religionsbedingt nicht nur verpönt, sondern sogar als Sünde angesehen wird, wodurch die Ehre der Familie beschmutzt wird. Diese jungen Männer geben sich dann bewusst stereotyp männlich und spielen die Rolle des harten Kerles, um nicht "aufzufliegen". Sie beschimpfen Schwule, um von der eigenen Homosexualität abzulenken.

Schwule Männer haben mir schon erzählt, dass sie von Migranten beleidigt wurden und die im Nachhinein zu ihnen kamen, um Sex mit ihnen zu wollen. Natürlich wollten sie nicht, dass das dann die Freunde erfahren.

Solche (heimlich) schwulen Männer sind oft neidisch, weil andere das ausleben, was ihnen selbst verwehrt bleibt und entwickeln dadurch einen Hass, der aber ein nach außen projizierter Selbsthass ist. Bei vielen queerfeindlichen Straftaten hat sich im Nachhinein sogar herausgestellt, dass der Täter selbst (heimlich) queer war.

Mittlerweile machen mich solche Verhaltensweisen eher stutzig, weil solch aggressive Reaktionen einen tieferen Grund zu haben scheinen. Vielleicht war eines meiner Erklärungsversuche auch bei deiner Situation der Fall und trifft auf den jungen Südländer zu.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 19.08.2024 09:55
Ja, Yoschi. Kann alles sein.
Lange Rede , kurzer Sinn, man nennt es Homophobie, Queerfeindlichkeit ect.
Drunter lässt es sich verbuchen. Unabhängig davon ob jemand nun Queer ist oder nicht. Der Anschein reicht. Taten dieser Art ( und mehr) stehen jeden Tag in der Zeitung.
Und Migranten sind dann nochmal eine besondere Spezies, sie schleppen einen speziellen Backgrund her. Wobei es auch unter Deutschen genug davon gibt.
Und im Grunde war bei Chris nichts( außer blöde Anmache) gemessen daran was noch ablaufen kann.
Je extrovertierter das Outfit, desto höher die Wahrscheinlichkeit sich Sprüche einzufangen oder ect.
Der CSD hat auch auf die nächsten Jahrzehnte seine Begründung. Und wer jetzt behauptet es ändere sich was, ja, im nicht messbaren Bereich…..wenn nicht sogar gegenläufig.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Skirtedman am 19.08.2024 11:52
Ja, Yoshi, sehr schön analysiert und differenziert und beschrieben.

Das ging mir auch durch den Kopf. Vor allem war da Gruppenzwang auch am Wirken. Man muss sich nur mal vorstellen, wenn er Dir, Chris, trotz seiner plötzlichen Erkenntnis, dass er statt einer Frau einem Mann gegenüber nett und hilfsbereit gewesen ist, das Käppi persönlich übergeben hätte, was sich dann in seinem Männergrüppchen abgespielt hätte:

Er wäre den ganzen Tag gehänselt worden, verlacht, als schwul und sonstwas verrufen worden. Vermutlich hätte er das noch die nächten 5 Wochen immer wieder vorgehalten bekommen.

So, als er quasi unter Schock, unter sozialem Stress, plötzlich alle Freundlichkeiten über den Haufen warf und die Kappe fallen liess, war er für die Gruppe der Held, der Held des Tages, zumindest für die nächsten Stunden.

Zwar wäre in unserem Verständnis er ein wahrer Held gewesen, wenn er trotz Gruppenzwang und den daraus sich ergebenden Folgen Dir selbstbewusst die Kappe überreicht hätte. Doch diese Anerkennung wäre ihm in seiner Gruppe wohl versagt geblieben.

Vielleicht hätte die Gruppe gar nicht so reagiert, wie wir uns das denken können, aber die Angst davor im Kopf des Akteurs bewog ihn jedenfalls zu dieser Handlungsweise. Er erhoffte sich mit dieser Verhaltensweise absolut mehr Anerkennung als im anderen Falle. Er, der Akteur, war im Prinzip Opfer eines nebulösen Mainstreams seiner Gruppe.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Kim70 am 19.08.2024 11:53
Lieber Chris,
das war eine sehr unschöne Erfahrung.
Verstehen kann ich das Verhalten auch nicht, vermutlich war es ein hilfloser Reflex des Erschreckens vor deiner Person. Er wusste wahrscheinlich nicht, was er mit Dir anfangen sollte.

Du bist ganz klar sofort als Mann zu erkennen, von vorne, aber jeglicher Genderausdruck an Dir ist weiblich: Schuhe, Handtasche Minirock und Fingernägel.
Vermutlich eine klare Überforderung der Sehgewohnheiten - nicht nur für ihn.
Aber, er trat mit Dir zufällig in Kontakt - andere die Du überforderst, werden meist den Kontakt meiden.

Was mich ganz allgemein betroffen macht, ist der immanent negative Beigeschmack von schwul. Das Wort taugt offensichtlich noch immer um damit zu beleidigen oder Personen zu diskreditieren.
Ich wünschte mir, "schwul" wäre in der Beschreibung von Personen ebenso wertfrei wie klein, groß oder blond.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Skirtedman am 19.08.2024 12:05
Ich meine, ich hätte eine ähnliche Situation auch schon mal selbst erlebt,

wo am Ende eine erniedrigende Handlung stand, begleitet von als Beleidigung gedachtem Kommentar.

An Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich meine, ich hätte auf den Inhalt des Kommentars aber noch mit eigenen Worten reagiert und vor allem schmunzelnd auf die darin enthaltenen Fehler hingewiesen.

Eine zufällig entgegenkommende Passantin (vmtl auch "Südliche Herkunft") bemerkte die Szene und rief dem Kerl in astreinem Deutsch nach: "Was machst du??" inkl. entsprechender Geste...

In dem Moment hatte ich dann das Käppi schon wieder aufgehoben, und jeder ging weiter...

Ich könnte mir vorstellen, dass ich in dieser Situation noch ein paar Worte mit der Passantin gewechselt hätte.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 19.08.2024 12:25
Ich muss immer schmunzeln wenn hier was von Überforderung geschrieben wird. Unsinn.
Das klingt so nach Belastbarkeitskurve.
Nein. Blödsinn!
Es ist Homophobie!
Resultiert aus einem festen, nicht veränderbaren Geschlechterbild , Rollenbild. Von mir aus Gender.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Kim70 am 19.08.2024 12:33
Es ist Homophobie!

Wobei ich glaube, dass Homophobie etwas sehr seltenes ist:
Eine Phobie würde ja bedeuten, dass die Menschen eine nicht kontrollierbare Angst vor Schwulen hätten. Eher selten...

Für mich sind das einfach Arschlöcher, die sich profilieren wollen und sich potentiell schwächere Opfer suchen.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 19.08.2024 13:48
Ich weiß nicht ob das selten ist.
Sie ist aber vielfach vorhanden.
Und es ist nicht Angst sondern Ablehnung, Zurückweisung. Etwas was gegen das eigene Weltbild verstößt!
Also ein Verstoß gegen seine Überzeugung und „Moral“.
Daraus resultiert dann das sie sich wie Arschlöcher verhalten. Und
weitergehend dann sich wie Straftäter verhalten!
Um sich wie ein Arschloch zu verhalten bedarf es ja eines Grundes.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Yoshi am 19.08.2024 18:43
Er wäre den ganzen Tag gehänselt worden, verlacht, als schwul und sonstwas verrufen worden. Vermutlich hätte er das noch die nächten 5 Wochen immer wieder vorgehalten bekommen.

Ja, es war sozusagen ein Abgrenzen, weil er selbst nicht mit Homosexualität in Verbindung gebracht werden wollte.

Das interessante ist, wie seine Kumpels reagiert haben, denn davon steht nichts im Bericht. Sie haben anscheinend nicht in die Beleidigungen eingestimmt oder dich ausgelacht, sonst hättest du das höchstwahrscheinlich beschrieben. Solch eine Nicht-Reaktion der Kumpels könnte auch eine indirekte Missbilligung des Verhaltens des Zurufers sein.

Wenn ich mal negative Erfahrungen mache, nehme ich immer wieder wahr, dass einer aus der Männergruppe etwas abfälliges sagt, aber keiner der Beteiligten irgendeine Reaktion zeigt oder einen Kommentar äußert. Oftmals sehe ich in gleichgültige Gesichter, die "Na, und?!" ausdrücken oder die sich zu schämen scheinen für ihren Kumpel.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Skirtedman am 19.08.2024 19:00
Ich habe sehr oft erlebt, dass die Kumpels dann den Wortführer zurückgepfiffen haben und dass das dann sehr oft in eine freundliche Stimmung umgekippt ist.

Beim jetzigen Vorfall nehme ich an, dass Chris gar keine große Zeit hatte, die Reaktion der Kumpels zu beobachten. Ich vermute, dass Chris erst einmal ziemlich überrascht war und sich mehr auf den Akteur und die Kappe konzentriert hat. Ausserdem brauchten vermutlich die Kumpels auch erst einmal zwei, drei Sekunden oder mehr, um die Situation und die Umstände zu kapieren. Dann noch zwei, drei Sekunden, um über die eigene Reaktion nachzudenken und gegenseitig die Kumpels zu beobachten, wie sie wohl reagieren werden. Erst dann dürfte eine merkliche Reaktion zu spüren gewesen sein, vermute ich. Und ich vermute, Chris hat überwiegend akustisch noch was von der Gruppe mitbekommen. Dann kam die Passantin mit ins Spiel, wo die Aufmerksamkeit von Chris auch nicht ungeteilt auf der Gruppe liegen konnte. Und die Gruppe zischte dann eher unverständlich maulend ab.

So stelle ich mir das in etwa vor.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: JoHa am 19.08.2024 21:57
So interpretiere ich das auch.
In der Gruppe fühlt sich mancher berufen, Slogans zu verbreiten, in der Absicht, Lob und Anerkennung zu ernten.
Wird die Petersilie aber verhagelt, kneift er.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Chris Schumann am 19.08.2024 23:14
Ich hatte ja im Startpost schon erwähnt, das ich die Grüppchenbildung hier nicht unterschätze.... Jungs eben...

und ja: ich steh da drüber.... Aber das war mal dermaßen dreist, das es mich doch aufgeregt hat...
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: MAS am 20.08.2024 01:09
Als ich mit meinem Rocktragen anfing, ging, sollten meine Frau, ihre Eltern und ich gemeinsam unterwegs sein, mein Schwiegervater oft mit etwas abstand hinter uns. Ihm war es peinlich, mit mir im Rock gesehen zu werden. Was sollten denn die Leute denken? Und nein, er hatte keinen Migrationshintergrund oder höchsten einen der Binnenmigration.

Homophobie hat eine lange Geschichte in fast allen Kulturen. Da muss niemand migrieren, um ihn zu haben. Und Angst davor, mit jemandem in Verbindung gebracht zu werden, der - aus welchem Grund auch immer - gesellschaftlich nicht anerkannt ist, ist auch global verbreitet.

Selbst hier im Forum galt es lange und gilt für einige immer noch, dass es wichtig ist, ja nicht für schwul gehalten zu werden.

LG, Micha
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Rockie am 20.08.2024 08:28
Wenn sich wie mir geschehen, aus einer Migrantengruppe Jemand von hinten an mich ranschleicht und mir dann ins rechte Ohr "Schwuchtel" brüllt und vor mir ausspuckt, dann ist das kein Joke sondern eine Bedrohung! Denn je nach meiner oder der Reaktion des Umfeldes ergibt sich dann wie es weitergeht.
Nach meinem kurzen Schreck bin ich einfach weitergegangen und habe ihn stehengelassen. Scheint das das okay war denn er hat sich dann umgedreht und zu seinen Kumpel begeben.

War übrigens auch nicht das erste Mal und wird nicht das letzte Mal gewesen sein. In solchen Situationen ist man einfach hilflos und fühlt sich nicht gut. Ich hasse es und daher meide ich weitestgehend den öffentlichen Nahverkehr sowie Orte mit hohem Migrantenanteil (in Köln z.B. Kalk, Ehrenfeld und Mülheim). Mein Leben ist mir wichtiger als der Umweltschutz weil ich eben meist mit dem Auto fahre.

LG
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 20.08.2024 09:15
Sehr nachvollziehbar Rockie!
ÖPNV und Migrantenviertel tue ich mir auch nicht an.
Was da abgeht steht täglich in der Zeitung.
Man weiß ja was die im Rucksack herbringen…..🤮
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: MAS am 20.08.2024 09:24
Das ist immer eine Bedrohung, egal, ob der Mensch einen Migrationshintergrund hat oder nicht.

Ich bin froh, dass die Menschen mit Migrationshintergrund, mit denen ich es zu tun habe, allesamt freundiche Menschen sind. Schon zweimal haben mich junge Männer aus Syrien, die meine Kamera gesehen haben, gebeten, ein Foto von ihnen zu machen, einmal in Erfurt und einmal in Hamburg. An meinem Rock haben sie sich nicht gestört.

LG, Micha
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Rockie am 20.08.2024 09:31
Natürlich ist es immer eine Bedrohung - Egal von wem. Nur leider nehmen die Migranten da die Spitzenstellung ein. Glaube nicht das es Zufall ist das sowas immer nur von denen kommt! Die Zündschnur bei diesen Menschen ist so dermaßen kurz das jedes Wort schon zur Eskalation führt.
Und jetzt schreib nicht das das bei Jedem so ist. Ist einfach nicht wahr und ich wünsche dir nicht das es dir mal passiert :-(
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: cephalus am 20.08.2024 09:46
Natürlich ist es immer eine Bedrohung - Egal von wem. Nur leider nehmen die Migranten da die Spitzenstellung ein.

Mich verunsichern Menschen aus dem selben sozialen Mileu ohne Migationsgeschichte meist mehr.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: cephalus am 20.08.2024 10:03
Migrantenanteil (in Köln z.B. Kalk, Ehrenfeld und Mülheim). Mein Leben ist mir wichtiger als der Umweltschutz weil ich eben meist mit dem Auto fahre.

Ehrenfeld?
Da bin ich gelegentlich, (ab Do wieder), unwohl habe ich mich da noch nie gefühlt.
Aber gut, als Auswärtiger bekommt man nicht viel mit.
Ich hatte dort eher das Gefühl in der bunten Masse unter zu gehen, viel mehr als in meinem spießig konservativen Viertel in München. Eines der wenigen CSU wählenden in München.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: ChrisBB am 20.08.2024 10:05
Hallo Chris,
dann wollen wir es heute Nachmittag, wenn wir uns treffen, so gestalten, dass uns keiner quer läuft. Du kennst dich ja aus in und um Berolzheim.
Gruss,
ChrisBB (derzeit noch auf Anfahrt - gemischt ÖPNV+Fahrrad)
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: GregorM am 20.08.2024 11:20

Dabei fiel mir offenbar das Käppi aus der Handtasche, worauf ein junger Südländer Sie direkt aufhob, und mir hinterher rief, das mir was runtergefallen ist...

Doch als ich mich umdrehte realisierte das Grüppchen Kerle offenbar erst, das ich garkein Mädel bin!
Da hatte er doch tatsächlich die dreistigkeit, meine Kappe wieder auf den Boden zu werfen, und zu sagen: "Da Schwuchtel, heb selber auf..."

 Warum??? - Warum wirft man die Kappe wieder weg???



Ja, warum? Wenn ich das Bild betrachte, sehe ich zwar mehrere Details, die eine Frau signalisieren könnte, Schuhe, Minirock und rasierte Beine, aber ich sehe auch deutlich den Torso eines Mannes (oder vielleicht den einer dann älteren Frau). Ich sehe ein Poloshirt und Ohrringe, die, abhängig vom Rest, da geschlechtsneutral, entweder Richtung Mann oder Frau ziehen. Von vorne gesehen mit dem Gesicht wäre ich keine Sekunde im Zweifel, Mann in Frauenklamotten. Von hinten würde mir eine männliche Frisur bestätigen, dass ein Mann in Frauenklamotten, warum auch, am wahrscheinlichsten wäre.

Zu dieser Konklusion ist der junge Mann mit Migrationshintergrund und nicht unwahrscheinlich aus einer Kultur stammend, wo sowas seinem Gott abscheulich ist, vermutlich noch schneller gekommen, als wäre ich. 

Ich denke deshalb nicht, dass er deine Kappe aufgesammelt hat, um höflich oder behilflich zu sein, sondern mit der Absicht, seine Homophobie zu demonstrieren. Und wie könnte er das besser verdeutlichen als sie wieder zum Boden zu werfen? Er hat es nicht als eine Niederlage empfunden, dass du statt begehrenswerter Frau dich als Mann entpuppte. Sein zuerst höflich erscheinender Gestus, dann unverschämte Haltung hat nicht mit Angst vor seinen Kumpanen gehabt – ist meine Theorie. Es war Strategie. Nur schade, dass es solche Typen wie ihn gibt.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Skirtedman am 20.08.2024 12:16
Ja, Gregor, diese Möglichkeit hatte ich auch schon im Sinn. Das wäre fast die perfideste. Das heisst: eine gezielte öffentliche Vorführung einer verachteten Person.

Ich denke, dann hätte der Akteur im Vorfeld zumindest einem seiner Kumpanen bereits einen Hinweis gegeben, um die für ihn 'gewinnbringende', 'köstliche' Situation in seiner Peergroup auszunutzen und zu maximieren.

Ich könnte mir vorstellen, dass dann mindestens ein anderer der Gruppe oder die ganze Gruppe sofort höhnisch auf Chris reagiert hätte, weil sie sich schon auf die Situation hätten einstellen können. Ich glaube, dann hätte Chris auch von der Reaktion der Gruppe mehr mit bekommen und auch hier uns davon berichtet.

Ich glaube eher, wie gestern geschrieben, dass die Gruppe einen Moment brauchte, um die Situation noch zu erfassen, und währenddessen kam sogleich die reagierende Passantin ins Spiel.

Chris wird es selbst wahrscheinlich auch nicht mehr so genau sagen können, weil er erstmal unter leichtem Schock stand und dann sowieso alles irgendwie Schlag auf Schlag (zum Glück nur im übertragenen Sinne) für ihn ging.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 20.08.2024 13:55
Ich möchte mal zu bedenken geben das Homosexualität in orientalischen Ländern verachtet wird und unter Strafe steht! Ggf sogar mit Todesstrafe!
Da ist so ein Verhalten naheliegend!
(Aber nein MAS wird auch das noch irgendwie relativieren können.
🤮).
Ich gehe jedenfalls ungerne in diese orientalischen Viertel.
Berlin hat den Gazastreifen… da muss ich nicht hin. Da ist jeden zweiten Tag Antisemitendemo. Ob die Freunde von Rockträger sind? Ich muss das nicht testen. Mir reicht es wie die Nachts um drei mit Protzkarren Rennen fahren.
Das sagt schon viel aus!
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Yoshi am 20.08.2024 17:13
Ich bin seitdem ich Röcke trage, fast täglich mit ÖPNV unterwegs, egal ob U-Bahn, S-Bahn oder Bus. Negative Erfahrungen in den Öffis habe ich nie gemacht, wenn man mal von schrägen Blicken absieht.

Es gibt aber auch Gegenden und Uhrzeiten, wo ich mich "dezenter" kleide. Eine prinzipielle Angst vor Migranten habe ich nicht, denn die meisten haben tatsächlich kein Problem damit. Aus der muslimischen Community habe ich auch schon viel Zuspruch erhalten und viele regen sich auch über die religiösen Hardliner auf.

Es lässt sich aber nicht von der Hand weisen, dass bestimmte Nationalitäten, aufgrund ihrer kulturellen und religiösen Prägung, überproportional vertreten sind bei queerfeindlichen Übergriffen. Übrigens sind statistisch gesehen die meisten erfassten Straftaten gegenüber queeren Menschen aus dem rechtsextremen Spektrum und das sind überwiegend Deutsche. Die CSDs in einigen ostdeutschen Städten (Leipzig, Bautzen) sind unter verstärkten Polizeischutz, weil rechtsextreme Gruppen sich mobilisieren und zu Gewalt aufrufen. Da standen bei der Gegendemo teilweise hunderte Nazis, die Hassparolen und Drohgebärden skandierten.

Queerfeindlichkeit ist leider ein Problem, dass alle Gesellschaftsschichten betrifft. Das nur auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu münzen, scheint mir da zu kurz gegriffen.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 20.08.2024 17:52
Du hast sicher recht. Nur kann man das eine nicht mit dem andern relativieren oder kleinreden. Bei mir gibt’s keinen Bonus, egal für wen.
Negative Erfahrungen bleiben negative Erfahrungen.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Chris Schumann am 20.08.2024 22:58
Das perfide Vorführen habe ich nicht in Betracht gezogen...
...neue Sichtweise...

Auf mch wirkte es aber tatsächlich eher: "erst freundlich, dann doch überrascht..."

Und ich denke, ich bin auch von hinten als Mann auszumachen... - allein die "Frisur" sollte genügen...
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Skirtedman am 21.08.2024 02:29
"Frisur"...

Nicht unbedingt. Ich bin heute Abend drei Mal drauf reingefallen, dass mein geübtes Auge schon einen männlichen Rockträger identifizieren wollte, es aber jedesmal ein Blickfang-Rock war mit einer glatzköpfigen Dame intus.

Noch gibt es mehr Frauen mit sehr kurzen Haaren über Stoppeln bis hin zu Glatze auf dem Kopf als Männer in Kleidern und Röcken bei uns. Und manchmal steht das den Damen, besonders den jüngeren, ja richtig gut.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: MAS am 21.08.2024 10:22
Natürlich ist es immer eine Bedrohung - Egal von wem. Nur leider nehmen die Migranten da die Spitzenstellung ein. Glaube nicht das es Zufall ist das sowas immer nur von denen kommt! Die Zündschnur bei diesen Menschen ist so dermaßen kurz das jedes Wort schon zur Eskalation führt.
Und jetzt schreib nicht das das bei Jedem so ist. Ist einfach nicht wahr und ich wünsche dir nicht das es dir mal passiert :-(

Und ob es wahr ist, dass es nicht bei jedem so ist. Zu behaupten, es sei bei jedem Migranten so, ist Rassismus!

Aber danke für Deinen Wunsch. Das wünsche ich Dir auch, dass es Dir nicht nochmal passiert. Ich wünsche Dir freundliche Erlebnisse mit Migranten und überhaupt mit Menschen!

LG, Micha
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Yoshi am 21.08.2024 20:52
Und ich denke, ich bin auch von hinten als Mann auszumachen... - allein die "Frisur" sollte genügen...

Ist halt die Frage, wie viel er von hinten wahrgenommen hat, bevor er die Cappy in die Hand nahm.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: MAS am 21.08.2024 22:17
Ich möchte mal zu bedenken geben das Homosexualität in orientalischen Ländern verachtet wird und unter Strafe steht! Ggf sogar mit Todesstrafe!
Da ist so ein Verhalten naheliegend!
(Aber nein MAS wird auch das noch irgendwie relativieren können.
🤮).

Kann ich. Und zwar wurde die Homosexualität im "Orient" erst im 19. Jahrhundert so als Unmoral angesehen als Import uas dem Westen, wo siw bis in die 1970er (was die BR Deutschland angeht) unter Strafe stand (§ 175 StGB). Die "Orientalen" haben genderqueere Lebensweisen über Jahrhunderte zuindest stillschweigend geduldet, aber sie wollen dann am dem 19. Jh. alles aus "dem Westen" übernehmen, weil der sie technisch und militärisch überholte. Und damit übernahmen sie auch die Homophobie. "Der Westen" ist heute weiter, aber so schnell können und wollen "die Orientalen" nicht schon wieder "den Westen" nachahmen. Wobei die meisten "Orientalen" damit sicher immer noch tolerant umgehen, aber nationalistische und religionistische Kräfte im Wettbewerb der Identitäten lieber Feindbilder schüren, als Toleranz zu üben. Das haben sie mit "westlichen" Nationalisten gemeinsam.

Natürlich wissen das alle diese "Migranten" nicht, die sich abfällig über Männer in Frauenkleidung äußern. Sie sind genau so ungebildet wie Homophobe ohne Migrationshintergrund. Die einen sind gegen Homosexuelle und "den Westen", die anderen gegen Homosexuelle und "Migranten". Es ist dieselbe Geisteshaltung, die es zu überwinden gilt, wollen wir eine friedliche Menschheit haben.

LG, Micha
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: JoHa am 21.08.2024 23:21
Vorhin war ich im "Demir-Market" in Papenburg einkaufen. Die einzigen, die einige verstohlene Blicke auf mich in kurzem Rock und FSH warfen, waren drei verhüllte Frauen in Begleitung ihres (?) Mannes.
Aber ich muß sagen, daß ich inzwischen nicht mehr so sehr auf Reaktionen achte.
Morgen gehts im Rock zum Zahnarzt.
Ich weiß, daß er interessante Themen gerne aufgreift.
Bin gespannt auf den Dialog mit Absauger im Mund und ständiger Spülung.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: xtramper:in am 22.08.2024 09:20
Moin,
meine Frau hat mich spontan zum Döner-Essen nach der Arbeit eingeladen.
Also haben wir uns direkt beim Döner-Laden getroffen, sie mit Hose, ich mit Jeansrock bekleidet.
Wir wurden am Tresen bei der Bestellung ohne Besonderheiten bedient, gingen queer durch den gesamten Laden
zu unserem Platz, die zwei Blicke die meine Frau und mich musterten kamen von zwei Alten Männern die offensichtlich aus
dem Osten der Türkei stammen.......
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Lars am 22.08.2024 20:57
... gingen queer durch den gesamten Laden ...

Wirklich queer? Oder doch eher quer?
 ;D
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 23.08.2024 09:03
Moin,
meine Frau hat mich spontan zum Döner-Essen nach der Arbeit eingeladen.
Also haben wir uns direkt beim Döner-Laden getroffen, sie mit Hose, ich mit Jeansrock bekleidet.
Wir wurden am Tresen bei der Bestellung ohne Besonderheiten bedient, gingen queer durch den gesamten Laden
zu unserem Platz, die zwei Blicke die meine Frau und mich musterten kamen von zwei Alten Männern die offensichtlich aus
dem Osten der Türkei stammen.......
Was hast du erwartet? Das sie dich , den geldbringenden Kunden rauswerfen? Das wäre ja  ziemlich dumm. Aber ob sie dich als engen Verwandten respektieren und akzeptieren würden ist die interessante Frage.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 23.08.2024 09:16
Ich möchte mal zu bedenken geben das Homosexualität in orientalischen Ländern verachtet wird und unter Strafe steht! Ggf sogar mit Todesstrafe!
Da ist so ein Verhalten naheliegend!
(Aber nein MAS wird auch das noch irgendwie relativieren können.
🤮).


Kann ich. Und zwar wurde die Homosexualität im "Orient" erst im 19. Jahrhundert so als Unmoral angesehen als Import uas dem Westen, wo siw bis in die 1970er (was die BR Deutschland angeht) unter Strafe stand (§ 175 StGB). Die "Orientalen" haben genderqueere Lebensweisen über Jahrhunderte zuindest stillschweigend geduldet, aber sie wollen dann am dem 19. Jh. alles aus "dem Westen" übernehmen, weil der sie technisch und militärisch überholte. Und damit übernahmen sie auch die Homophobie. "Der Westen" ist heute weiter, aber so schnell können und wollen "die Orientalen" nicht schon wieder "den Westen" nachahmen. Wobei die meisten "Orientalen" damit sicher immer noch tolerant umgehen, aber nationalistische und religionistische Kräfte im Wettbewerb der Identitäten lieber Feindbilder schüren, als Toleranz zu üben. Das haben sie mit "westlichen" Nationalisten gemeinsam.

Natürlich wissen das alle diese "Migranten" nicht, die sich abfällig über Männer in Frauenkleidung äußern. Sie sind genau so ungebildet wie Homophobe ohne Migrationshintergrund. Die einen sind gegen Homosexuelle und "den Westen", die anderen gegen Homosexuelle und "Migranten". Es ist dieselbe Geisteshaltung, die es zu überwinden gilt, wollen wir eine friedliche Menschheit haben.

LG, Micha
Lebensweise? Es ist wohl eher ein Defizit bei der Anerkennung von Menschenrechte.
Das einzige was da passiert ist wohl eher Stagnation. Wenn Frauenrechte, Gleichstellung, Gleichberechtigung, Verfolgung von Homosexuellen immer noch kein Thema in arabischen Ländern sind ist das rückständig! Es hilft genau Null auf vergangene Jahrhunderte zu verweisen.
Und genau das kritisieren auch moderne aufgeschlossene Moslems. Das sind zu tiefst patriarchale Strukturen.
Nein um es klar zu sagen , diese Gesellschaften sind diesbezüglich rückständig. Und sehr viele schleppen das hierher.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Timper am 23.08.2024 17:10
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/frauen-afghanistan-taliban-104.html

Mittelalter. Mehr gibt’s nicht zu sagen.
Und die dürfen alle dableiben!
Wer nach Deutschland kommt hat hier nach deutschen Sitten zu leben!
Ohne Abstriche.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: xtramper:in am 26.08.2024 17:49
 :laugh: den gesamten Raum durchquerend......  :laugh:
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Peter55Muc am 26.08.2024 20:50
War vorhin als es noch hell war mir die Beine vertreten und trug was ähnliches wie auf meinem Avatarbild, nur mit heller 30 den Strumpfhose. Ich kam auch an einer kleinen Gruppe von Jugendlichen vorbei, wo auch ausländische Jungs dabei waren.
Was soll ich sagen, ich habe nichts besonderes bemerkt und mir wurde auch nicht hinterher gerufen.

Gruß aus dem Münchner Norden

Peter
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Hannes73 am 17.09.2024 16:13
Queerfeindlichkeit, Antisemitismus,... alles Dinge, von denen wir dachten, sie gehörten so langsam der Vergangenheit an.
Nur noch bedient von so ein paar Ewiggestirgen mit schwarz-weiß-roter Flagge überm Sofa.

Aber nein, mehr und mehr zeigt sich, dass Multikulti nicht immer nur bereichernd ist und wir uns da ein paar Leute eingeladen haben,
die unsere freiheitlich-westlichen Werte nicht teilen, sondern verabscheuen.
Die für die Errichtung von Kalifaten auf die Straße gehen, die Baklava für Terrorangriffe verteilen oder hier und da mal einen "schönen Gruß aus Solingen" verteilen.

Das ist keine gute Entwicklung. Das macht mir auch Angst, bzw. mache ich mir auch Gedanken,
wann und wo ich wie auftrete...

Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: MAS am 17.09.2024 22:21
Das Hauptproblem liegt aber nicht in der Migration und in unterschiedlichen Kulturen, sondern in politischen und religiösen Ideologien, die leider immer schärfer und härter werden, hier wie dort. Ob nun Islamismus, Nationalismus, Fundamentalismus welcher Art auch immer, das sind alles großenteils demokratiefeindliche Ideologien.

Und leider verstehen es viele dieser Ideologen, die Konservativen zu Unerstützern zu machen. Letztere lassen sich vormachen, ihre Werte würden verteidigt, egal ob islamisch-, christlich-, deutsch- oder arabisch-konservativ.

Da sollten wir ansetzen, statt immer nur über Migranten und Multikulti zu schimpfen.

Ein iranstämmiger Freund von mir erzählte von der warmherzigen Aufnahme in Deutschland, die er in den 1970ern erfahren hat. Er sagte, wer soviel Liebe erfahre, gehe nicht mit Messern auf die Deutschen los.

LG, Micha
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: JoHa am 17.09.2024 23:06
So habe ich es von meinem leider inzwischen gestorbenen Freund aus dem Iran gehört, der vor den Spitzeln des Schah geflohen war.
Der wollte auf keinen Fall Extremisten, welcher Couleur auch immer, Raum geben, in demokratisch verfassten Gesellschaften zu schmarotzen, wie er es nannte.
Er meinte jene, die die vermeintliche Schwäche der offenen Gesellschaft ausnutzen, um ihre Mordabsichten unter den Schutz der Religionsfreiheit oder der freien Meinunungsäußerung zu stellen.
Er ist eines natürlichen Todes gestorben. Er fehlt.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: MAS am 18.09.2024 00:00
Ja, so einen iranstämmigen Freund habe ich auch noch. Und zum Glück lebt er und ist aktiv.

Ich habe so viele Freund:innen und Vereinskolleg:innen mit Migrationshintergrund, die sich hier für eine offene und demokratische Gesellschaft einsetzen, für interkulturellen und interreligiösen Dialog usw., dass ich dieses allgemeine Migranten-, Asylanten- und Ausländerbashing für so was von ungerecht und unsachlikch empfinde, dass ich immer dagegen anreden muss, wenn es mir vorkommt. Also so lange ich den Eindruck haben, aus meinem Widerspruch wird keine physische Gewalt seitens des Kritisierten.

LG, Micha
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Skirtedman am 19.09.2024 01:06
Queerfeindlichkeit, Antisemitismus,... alles Dinge, von denen wir dachten, sie gehörten so langsam der Vergangenheit an.
Nur noch bedient von so ein paar Ewiggestirgen mit schwarz-weiß-roter Flagge überm Sofa.

Aber nein, mehr und mehr zeigt sich, dass Multikulti nicht immer nur bereichernd ist und wir uns da ein paar Leute eingeladen haben,
die unsere freiheitlich-westlichen Werte nicht teilen, sondern verabscheuen.
Die für die Errichtung von Kalifaten auf die Straße gehen, die Baklava für Terrorangriffe verteilen oder hier und da mal einen "schönen Gruß aus Solingen" verteilen.

Das ist keine gute Entwicklung. Das macht mir auch Angst, bzw. mache ich mir auch Gedanken,
wann und wo ich wie auftrete...


Und somit haben sie schon gewonnen...

Ganz ehrlich. Den Kolonialismus haben wir überwunden. Glauben wir. Das, was damals geschehen ist, das finden wir heute nicht mehr gut. Damals glaubten die Europäer, die westliche Welt - unsere Vorfahren; da waren wir noch flüssig - dass sie die natürlich, ja gottgegeben überlegenen Menschen mit Zivilisation und Kultur wären, und sie das Recht hätten, alle anderen zu unterjochen und auszubeuten.

Auch wenn der Kolonialismus längst überwunden ist und nur noch offensichtlich in maximal kleinen Resten vorhanden ist, denken wir aber nicht heute noch oftmals recht ähnlich? Beispielsweise die vielen Nationen, wo Männer in Lumpen rumlaufen (Lumpen ist alles, was nicht nach Anzug oder Jeans aussieht), die können doch einfach keine Kultur und Zivilisation haben; die sind doch rückständig!

Und so macht vielen von uns es doch mit berechtigt erscheinenden Argumenten glauben, dass Demokratie - eine Errungenschaft der zivilisierten Komma westlichen Welt - die beste Form ist, zusammenzuleben.

Ist aber Demokratie wirklich die beste Staatsform für alle Menschen? In allen Nationen? In allen Weltregionen? Auch wenn ich gerade einen Moment lang stutze, so scheint mir, das sei tatsächlich die beste Form, ein erträgliches Zusammenleben egal wo zu realisieren.

Und der Nimbus, Demokratie zu erreichen, scheint auch von "westlichen" Ländern tatsächlich in die Welt auszustrahlen, wo viele Staaten sonstwo sich bemühen, ein demokratisches Mäntelchen sich überzustülpen. Auch wenn letztlich alles andere als demokratische Strukturen dort praktiziert werden. Trotz des demokratischen Mäntelchens wird dort oftmals noch mit rigider Repression, zumindest Korruption, an undemokratischen Machtinteressen festgehalten.

Und wahre Demokratie, so wie viele "westliche" Länder versuchen, sie umzusetzen, ist letztlich der Feind von althergebrachten Machtstrukturen sonstwo in der Welt. Das Interesse, "wahre" Demokratien - auch hier gibt es freilich noch überall benennbare Defizite - zu stören, zu schwächen, zum Fall zu bringen, ist in der Welt weithin verbreitet. Denn nichts ist schlimmer für Machthabende als dass das eigene Volk vom Virus der Demokratie angesteckt wird.

Und so gibt es vielfältig international agierende Strukturen, die versuchen, halbwegs funktionierende Demokratien zu unterwandern. Es gibt etliche verschiedenen Methoden, dies zu versuchen.

Eine dieser Methoden ist, Migranten, die in die demokratische Welt eingewandert sind, mit interessen-behaftetem Gedankengut zu beeinflussen, um eben diesen Virus der Demokratie zu schwächen. Oder gezielt Störer durch die Schlupflöcher der Demokratie einzuschleussen. Als Methode der Störung funktioniert Einschüchterung und Verunsicherung hierbei ziemlich gut. Sei es durch ziemlich heftige Terrorakte oder mit immer wieder kleinen, störenden Aktionen.

Fangen wir an, uns in unserer von unseren Vorvätern und -müttern mühsam erworbenen Freiheiten einschränken zu lassen, so haben die, die unser freiheitliches Leben machtorientiert und interessenorientiert (zer)stören wollen, tatsächlich geschafft, dass wir uns ihrem Willen anfangen zu unterwerfen.

Es ist unangenehm, was so hier bei uns immer wieder mal passiert. Und ja, es sind nicht nur die Biodeutschen, die mal schlecht drauf sind. Und ja, es stören auch die, die "wir zu uns eingeladen" haben. Aber deswegen zu sagen "Ich schränke mich ein", ist genau das, was die vielfältigen undemokratischen Kräfte sonstwo in der Welt wollen. Und somit haben fremde Interessen zumindest schon mal einen Teilerfolg erzielt.

Die Wahrscheinlichkeit, hier bei uns blöd angemacht zu werden, ist noch immer relativ gering. Dieses Risiko einzugehen ist es aber wert, unser freiheitlich orientiertes "Leben und leben lassen" mit Nachdruck zu verteidigen. Lasst uns unsere Kleidung tragen, wann immer *wir* das wollen! Lasst nicht andere über uns entscheiden!
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: high4all am 19.09.2024 08:15
Die Wahrscheinlichkeit, hier bei uns blöd angemacht zu werden, ist noch immer relativ gering. Dieses Risiko einzugehen ist es aber wert, unser freiheitlich orientiertes "Leben und leben lassen" mit Nachdruck zu verteidigen. Lasst uns unsere Kleidung tragen, wann immer *wir* das wollen! Lasst nicht andere über uns entscheiden!
So ist es richtig!

Das Eintreten für demokratische Grundrechte fängt schon bei der Wahl der eigenen Kleidung an. Insofern ist dieses Forum ein politisches!
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: JJSW am 19.09.2024 09:30
Lieber Wolfgang
Vielen Dank für diesen Beitrag. Gefällt mir 👍😊

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Peter55Muc am 19.09.2024 10:12
Vorhin war ich im "Demir-Market" in Papenburg einkaufen. Die einzigen, die einige verstohlene Blicke auf mich in kurzem Rock und FSH warfen, waren drei verhüllte Frauen in Begleitung ihres (?) Mannes.
Aber ich muß sagen, daß ich inzwischen nicht mehr so sehr auf Reaktionen achte.
Morgen gehts im Rock zum Zahnarzt.
Ich weiß, daß er interessante Themen gerne aufgreift.
Bin gespannt auf den Dialog mit Absauger im Mund und ständiger Spülung.
Hallo Joachim,
Wie hat dein Zahnarzt auf FSH und Rock reagiert ?
Ich habe bei meiner Zahnärztin in 2 Wochen einen Termin
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: cephalus am 19.09.2024 10:48
Das ist keine gute Entwicklung. Das macht mir auch Angst, bzw. mache ich mir auch Gedanken,
wann und wo ich wie auftrete...


Und somit haben sie schon gewonnen...

(...)

Fangen wir an, uns in unserer von unseren Vorvätern und -müttern mühsam erworbenen Freiheiten einschränken zu lassen, so haben die, die unser freiheitliches Leben machtorientiert und interessenorientiert (zer)stören wollen, tatsächlich geschafft, dass wir uns ihrem Willen anfangen zu unterwerfen.

Damit hat Du uneingeschänkt Recht, aber es betrifft nicht nur den Kreis der in jüngerer Zeit Zugewanderten, sondern auch Gruppen von Bio-Deutschen (ich kann diesen Begriff absolut nicht leiden, aber es ist der einzige der kurz und klar verständlich die Gruppe benennt und mir einfällt) .

Aber...
Was bringt es mir etwas zu tun, das ich ausschließlich für mein eigenes Wohlbefinden tue, wenn ich dieses Wohlbefinden dadurch nicht erreiche, sondern evtl. das Gegenteil?

Unabhängig von Neubürgern, mit denen ich in der Praxis keinerlei Kontakt habe, weder direkt noch durch zufällige intensivere Begegnungen, überlege ich mir schon, was ich wo, zu welchen Anlässen und Leuten trage, um mein persönliches Komfortniveau möglichst hoch zu halten.
Auch wenn mich ein Großteil der Verwandtschaft im Rock kennt, gibt es eine Person, die mich davon abhält, einfach weil mir die Kommentare und Diskussionen die sie in ihrer dümmlichen, naiven aber penetranten Art anzetteln würde zu blöd und anstrengend wären - wenn sie auch kommt, dann finde ich eine Hose in der Summe der Eigenschaften komfortabler.

Und ja, wären Migranten das Thema, würde ich mich anders verhalten?
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: MAS am 19.09.2024 11:50
Lieber Wolfgang,

danke für Deinen Beitrag, dem ich großenteils zustimme.

Die Frage "Ist aber Demokratie wirklich die beste Staatsform für alle Menschen? In allen Nationen? In allen Weltregionen?" würde ich indes schon mit Ja beantworten, wenngleich es nicht überall dieselbe Form von Demokratie sein muss. Auch schon in der EU gibt es verschiedene Modelle von Demokratie, jeweils anders historisch gewachsen. Und auch wir in Deutschland diskutieren ja immer wieder über die Form der Demokratie, z.B. ob repräsentative oder Basis-Demokratie oder um solche Details, wie man von der Zahl der Stimmen auf die konkrete Sitzverteilung im Parlament kommt.

Deine Frage wird gerne von denen formuliert, die sie mit Nein beantworten und behaupten, dass Demokratie ein Neokolonialismus sei, der zu anderen Kulturen aber nicht passe. So argumentiert z.B. gerne die KP in der VR China. Meines Erachtens ist das dann aber nur vorgeschoben, um die Dikatur der Partei dort als mit dem chinesischen Wesen übereinstimmend darzustellen. Man sieht aber schon an Taiwan, dass das nicht stimmt. Auch Chinesen können ein Land demokratisch führen.

Der überwiegende Teil Deines Beitrages zeigt aber, was ich auch denke: Es ist nicht so sehr das Problem, dass die Migranten aus anderen Kulturen kommen, sondern dass einige von ihnen politisch gesteuert sind von antidemokratischen Kräften. Solche gibt es aber auch hierzulande. Und diese Antidemokraten hier machen besonders viel Stimmung gegen die Migranten generell, um damit abzulenken vom Hauptproblem, nämlich dass politischer und religiöser Extremismus eine Gefahr ist, egal, aus welcher Kultur er kommt.  Würden sie das einsehen, müssten sie ja ihren eigenen Extremismus aufgeben.

LG, Micha 

Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Skirtedman am 19.09.2024 12:58
Es ist aber wahrhaft nicht so, dass jeder - ich fasse es mal unter dem längst nicht auf jeden Gemeinten zutreffenden Sammelbegriff zusammen: - Biodeutsche, der extremes Gedankengut verfolgt, sich freiwillig entschieden hat, extrem zu denken. Es sind nicht zuletzt die paar neulichen Vorfälle (wie Solingen, Mannheim), aber auch die vielen nicht so prominenten Vorfälle, die sich mal wieder häufen, die Menschen in solches Gedankengut treiben. Und ja, da haben unterschiedlichste Kräfte und Interessen, auch aus dem Ausland, leichtes Spiel, unsere Gesellschaft im Zusammenhalt zu schwächen.
Aber letztlich waren es ja auch die prominenten neulichen Vorfälle, die ein plötzliches Aufwachen bisher etablierter Parteien und einen daraus erkennbaren Rechtsruck dieser vormals "Volksparteien" eingeleitet haben.

Ich habe meinen vorherigen Beitrag nicht ohne Grund mit dem Kolonialismus europäischer Couleur gestartet. Viele Fragestellungen heutiger Zeit - auch wenn wir selbst mit diesem früheren Kolonialismus nichts zu tun hatten und nichts dafür können - leiten sich aber aus diesem unrühmlichen Gebahren früherer Zeit ab. Kolonialismus und Unterjochung ist freilich nicht nur eine westliche bzw. europäische Erfindung, das wurde auch in anderen Weltregionen in anderen, meist kleineren Maßstäben ebenso praktiziert. Der europäisch/nordamerikanische Kolonialismus aber erreichte andere Dimensionen und überzog den Erdball mit globalen Abhängigkeitsverhältnissen.

Auch wenn wir die Zeit des Kolonialismus weitgehend als überwunden und abgeschlossen wähnen - abgesehen von trotzdem noch immer deutlich sichtbaren Resten -, so sind aber globale Verzahnungen und Abhängigkeiten noch immer als Folge des alten Kolonialismus wirksam.

Linksorientierte Kräfte in Europa sprechen auch oft zusammen mit dem Kolonialismus auch vom Imperialismus. Und ja, da mögen auch so nichtstaatliche Beispiele wie Coca Cola, Levis, Adidas durchaus dazuzählen. Denn neben nicht-staatlichem, nicht-politischem Imperialismus gibt es den offen wirtschaftlichen Imperialismus, aber auch ganz stark wirksam der kulturelle Imperialismus, dem sich unterlegen fühlende Kulturnationen bzw. Menschen mit deutlich weniger Chancen als bundesdeutschen Hartzern gerne unterwerfen. Drum erwähnte ich auch neben Coca Cola gerade die anderen Beispiele.

Wir in unseren demokratischen Verhältnissen und klimatisch eher günstigen Gefilden hatten nicht zuletzt wegen der nach-kolonialen Strukturen durchaus viel Erfolg, wirtschaftlich, der sich auch auf die Lebensverhältnisse auswirkt. Ein Leben im reichen Europa scheint deutlich komfortabler, angenehmer und ungefährlicher zu sein als in vielen anderen Weltregionen.

Nicht zuletzt durch Fernsehen und FIlme werden diese Errungenschaften weltweit verbreitet und gelten als schick, in solchen Verhältnissen zu leben.

Der Druck, davon zu profitieren ist weltweit sehr groß. Und wer zuhause kaum Chancen sieht oder sich Veränderungen seiner Verhältnisse wünscht, aber deswegen verfolgt wird, der möchte nicht ins Nachbarland fliehen, sondern er möchte dorthin, wo er noch mehr Chancen bekommt als in seinem Nachbarland.

Asyl zu gewähren ist eine sehr gute Idee und auch eine sehr hohe Errungenschaft. Da wir glauben, dass sich unsere heimische Gesellschaft kulturell weiterentwickelt und wir den Fokus lenken auf benachteiligte Gruppen in unserer eigenen Gesellschaft - was ja per se nicht falsch ist - alles rund um das Reizwort "Gendern" (bitte verzeih mir diese oberflächliche, gar falsche Bezeichnung) sei da nur mal exemplarisch genannt -, haben wir auch die Standards, die als Asylgrund gelten können soweit erweitert, dass ein Asylgrund nicht mehr nur die handfeste Bedrohung vom nackten Leben gilt.

Ja, wir sollten hier im Forum froh sein, wenn Staaten auch als Asylgrund anerkennen würden: "Ich darf in meinem Land als Mann keine Röcke tragen!" Das wäre durchaus gut, falls bei uns mal die politische Stimmung komplett umkippt.

Es ist ein offenes Geheimnis, und nicht nur ein Narrativ von extrem denkenden Bio-Deutschen, dass Deutschland ganz zuoberst auf der Wunschliste von Menschen mit Flucht- oder Vertreibungsbiographie steht. Aber auch jenseits von Asyl-Suchenden findet Migration statt, manche Länder wehren sich dagegen entschiedener als zum Beispiel Deutschland, aber auch sonst steht Deutschland da seit Jahrzehnten aus unterschiedlichen Gründen sehr beliebt als Sehnsuchtsland an oberer Stelle.

Die Mär - so wie ich finde -, dass wir migrierende Fachkräfte aus dem Ausland bräuchten, um auch weiterhin zukunftsfähig zu sein in der globalisierten Welt, unterstützt auch gutmeinende Menschen, positiv zu Migration zu stehen. Zeitgleich nährt sich das Narrativ, dass die, die am lautesten gegen Migration wettern, die seien, die am wenigsten von Migration betroffen sind.

Die prominenten Vorfälle von neulich (Solingen, Mannheim) aber auch die weniger prominenten (ich kann sie mir nicht alle merken, aber Groß-Gerau, Rüsselsheim waren u.a. auch mit dabei) machen aber deutlich, dass Migration leider auch nicht so schöne Begleiterscheinungen mit sich bringt.

Micha, Du hast vollkommen Recht - und das bezog ich in meinem vorherigen Beitrag auch mit ein, ohne es explizit zu nennen -, dass auch Einheimische durchaus zu einer Verschärfung von Unsicherheiten beitragen. Oftmals auch unwissend, dass sie da u.a. auch ausländischen Interessen auf den Leim gehen, die unsere freiheitlich-orientierte Gesellschaft destabiliseren wollen.

Andererseits ist es aber auch Pflicht von Politik, Verunsicherungen der Bevölkerung entgegenzuwirken. Ein endloses humanitäres Umarmen der Welt kann leider nicht funktionieren, ohne dass es zu Verlusten des eigenen, inneren Zusammenhaltes kommt.

Und genau hier darf man nicht sagen "Du, der Du Dich verfolgt fühlst, Du bist ein ewig Gestriger!", sondern man muss feinfühlig schauen, wie eine gemeinsame gefühlte Identität nicht zu stark zerbröckelt, denn ohne das hätte man dann nichts gewonnen, sondern nur Stabilität verloren. Was ist eine Demokratie noch wert ohne ein ausreichendes Zusammengehörigkeitsgefühl?
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: MAS am 19.09.2024 15:31
Lieber Wolfgang,

in Bezug auf Deine Aussagen zum Kolonialismus und Imperialismus sind wir vollkommen d'accord.

In Bezug auf Fachkräftemangel, der durch Migration zu bekämpfen sei, weiß ich es nicht, da ich mich in der Wirtsschaft zu wenig auskenne.

In Bezug auf die Schlussfolgerungen aus den Terroranschlägen in Solingen, Mannheim usw, ziehe ich aber andere. Dass die Täter Migranten bzw. Asylbewerber waren, ist ja nur ein Merkmal. Das sie Muslime waren, ein anderes. Dass sie Extremisten waren noch ein anderes. Außerdem waren sie noch Männer. Das sind also vier Merkmale neben weiteren.

Jetzt denke ich mal so: Wieviel Prozent der Migranten bzw. Asylbewerber tut oder unterstützt so was? Wieviel Prozent der Muslime? Wieviel Prozent der Extremisten? Und wieviel Prozent der Männer?

Exakte Zahlen habe ich nicht, vermute aber, dass der Prozentsatz bei den Extremisten am höchsten ist.

Nehmen wir mal die NSU-Morde, den Massenmord an Jugendlichen in Norwegen vor Jahren und nehmen wir die RAF-Morde noch dazu, dann haben wir dabei keine Migranten, keine Muslime, aber Extremisten und Männer wie auch Frauen als Täter:innen. Schnittpunkt zwischen z.B. IS und NSU ist der Extremismus.

Deshalb sollte man den Schwerpunkt auf Extremismusbekämpfung setzen und nicht auf Migrationsbekämpfung.

Allerdings sollte man Migration auch insofern bekämpfen, als man den Menschen die Motivation nehmen sollte, aus ihrer Heimat auswandern zu wollen. Wenn es ihnen zu Hause so gut ginge, wie sie meinen, dass es ihnen hier gehen werde, würden sicher die allermeisten daheim bleiben. Das sollte m.E. neben der Bekämpfung der Klimakatastrophe* oberste Zielsetzung der UN sein. 

Überdies wäre es mir auch lieber, wenn wir in Deutschland weniger Menschen wären, denn dann gäbe es mehr Natur. Schweden hat unter 10 Mio., das riesige Kanada nur ca. 30 Mio Einwohner und ihnen geht es wirtschaftlich auch gut.

LG, Micha

*Überdies wird die Klimakatastrophe den Migrationsdruck noch drastisch verstärken, wenn er so weiter geht. Die Klimaschutzmaßnahmen stoppen zu wollen, wie es die AfD vorhat, würde also das verstärken, dessen Bekämpfung sich die AfD vor allen anderen auf die Fahnen geschrieben hat: die Migration.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: JoHa am 19.09.2024 23:58
Vorhin war ich im "Demir-Market" in Papenburg einkaufen. Die einzigen, die einige verstohlene Blicke auf mich in kurzem Rock und FSH warfen, waren drei verhüllte Frauen in Begleitung ihres (?) Mannes.
Aber ich muß sagen, daß ich inzwischen nicht mehr so sehr auf Reaktionen achte.
Morgen gehts im Rock zum Zahnarzt.
Ich weiß, daß er interessante Themen gerne aufgreift.
Bin gespannt auf den Dialog mit Absauger im Mund und ständiger Spülung.
Hallo Joachim,
Wie hat dein Zahnarzt auf FSH und Rock reagiert ?
Ich habe bei meiner Zahnärztin in 2 Wochen einen Termin
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: JoHa am 20.09.2024 00:00
Der Zahnarzt hat kurz gefragt: Aha, neuer Look?
Im Warteraum und von den Assistentinnen keine Kommentare, kaum Blicke.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Peter55Muc am 20.09.2024 03:53
Genauso war es bei mir letztens bein HNO Arzt, ist doch schön.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: hirti am 20.09.2024 08:39
Ich war lange Jahre bei meiner Zahnärztin im Rock und Kleid. (ist kürzlich in Rente gegangen)
Sie hat zwar die Outfits nicht direkt kommentiert (außer mal dass das aber schönes Leder sei), aber das Gegenteil kommentierte sie mal mit "langweiliges Outfit" als ich in Jeans kam. Und zum anderen erzählte sie mir dass meine Outfits jedes Mal nach meinem Besuch im Kolleginnenkreis besprochen würden.  ;D

Wichtig bei der Wahl des Zahnarzt-Outfits war mir immer dass der Rock nicht zu kurz ist.
Mit Zahnarzt-Stuhl rauf und runter und Überkopf Behandlungen ist es doch gefährlich, dass er nach oben rutscht. Außerdem steht der Stuhl dort direkt gegenüber der Tür und ich wollte nicht bei der Begrüßung gleich mal meine Unterwäsche präsentieren.

Aber als so eine Rampensau hätte ich dich eh nicht eingeordnet, Peter, dass du beim ersten Mal im engen Minirock in die Zahnarztpraxis hineinstiefelst.
Titel: Antw:Paar Deppen mit Migrationshintergrund...
Beitrag von: Skirtedman am 20.09.2024 10:48
Ja, beim Zahnarzt immer drauf achten, dass man da nicht zuviel offenbart. Die Zahnbehandelnden und die weiblichen Assistierenden sollen sich ja auf das Sachgebiet konzentrieren können.

Schade, dass dieser thematische Ausflug zu den Ärzten jetzt hier unfindbar unter einer anderen Überschrift untergeht. Ich denke, Arztbesuche im Rock (sowas gab es auch mal als eine Thread-Überschrift) sind durchaus ein Thema für viele Rockträger, wovor sie zögern.

Ich selbst hatte anfangs immer vermieden, zu Behörden oder Ärzten im Rock aufzutauchen. Irgendwann hatte ich mal den Schiss davor überwunden bzw. packte mich der Reiz, diese Hürde zu nehmen. Und seitdem ist alles gut.

Es gibt übrigens auch Fachärzte mit Migrationshintergrund. Sofern ich mit jenen mal etwas zu tun hatte, gab es aber auch keinerlei spürbaren Reaktionen oder gar Beeinträchtigungen.