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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: tcar am 25.09.2024 13:17
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Hallo zusammen!
Die Modenschauen für die Frühjahr-/Sommersaison 2025 sind lange vorbei. Trotzdem dachte ich, ich nutze sie mal für einen Blick in die Glaskugel, wie es mit den Männerröcken so weitergeht.
Erster Eindruck vorneweg: Anders als in anderen Kollektionen und auch Herbst/Winter vom letzten Jahr sind deutlich weniger Röcke unterwegs. Bei wenigen Kollektionen sieht man überwiegend Röcke oder zumindest gleichberechtigt neben Hosen. Das große Ding sind sie nicht mehr. Möglicherweise wurden sie als Teile genutzt, um Aufmerksamkeit zu generieren, und werden auch von den Designern nicht als fester Teil im Repertoire angesehen, was natürlich schade für uns wäre.
Bezüglich der Anzahl an Kleidern und Röcken stach die Show von Rick Owens (https://www.vogue.com/fashion-shows/spring-2025-menswear/rick-owens/slideshow/collection) heraus. Fast mystisch in einem sandfarbigen Setting in Szene gesetzt, enthält die Kollektion sehr viele Röcke und kleidartige Gewänder, die finde ich auch faszinierend aussehen. Leider halte ich die Wahrscheinlichkeit für sehr gering, dass wir Stücke aus der Kollektion auf der Straße oder auch nur mal auf einem roten Teppich sehen. Der Look geht oft in Richtung Priestergewänder, und so sieht die Kollektion eher wie eine Bewerbung aus, den nächsten Dune-Film auszustatten.
Bei der überwiegenden Anzahl von Schauen dagegen gab es wenige "echte" Männerröcke. Bei Dries van Noten (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/dries-van-noten-spring-2025-ready-to-wear-collection-1236461689/dries-van-noten-spring-2025-ready-to-wear-collection-6/), Loewe (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/loewe-spring-2025-mens-collection-1236460667/loewe-spring-2025-mens-collection-17/) und Courrèges (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/courreges-spring-2025-ready-to-wear-1236451768/courreges-spring-2025-ready-to-wear-70/?post_type=pmc-gallery&p=1236451768) gibt es immerhin ein paar kleidartige Überteile, die über anderer Kleidung und Hosen getragen werden, bei Yohji Yamamoto (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/yohji-yamamoto-spring-2025-ready-to-wear-collection-1236455778/yohji-yamamoto-spring-2025-ready-to-wear-collection-34/)oder Gucci (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/gucci-spring-2025-mens-ready-to-wear-collection-photos-1236445392/gucci-spring-2025-mens-ready-to-wear-collection-25/) z.B. auch in Form von überlangen Hemden und T-Shirts. Bei Courrèges ähneln die Überteile dabei sehr den Kleidern der Marke.
Immerhin gab es auch ein paar "echte" Röcke und Kleider zu sehen, z.B. bei Issey Miyake (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/issey-miyake-homme-plisse-spring-2025-mens-collection-1236454506/issey-miyake-homme-plisse-spring-2025-mens-collection-31/). Auch Comme des Garçons (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/issey-miyake-homme-plisse-spring-2025-mens-collection-1236454506/issey-miyake-homme-plisse-spring-2025-mens-collection-31/) hat ein paar Stücke im Angebot. Auch hier dominieren zwar Kleider, die als Cover über anderen Teilen getragen werden, aber es gibt auch ein, zwei kiltartige Faltenröcke.
Nicht zuletzt machte mich dieser Artikel (https://wwd.com/fashion-news/fashion-trends/mens-skirts-trend-gorp-core-utility-1236474996/) auf einige neuere Modehäuser aufmerksam, die Röcke in "tougheren" Looks über den Laufsteg schickten, wie zum Beispiel im Cargo-Stil. Im Hero-Bild ist der Cargo-Rock quietschgelb und wird mit einer violetten Strickjacke getragen. Tougher? Na ja. Immerhin sind die Stücke relativ "tragbar".
Wie viel davon werden wir auf der Straße sehen? Schon in den Kollektionen sind Röcke und Kleider eher wieder Einzelstücke. Eine große Rock-Welle erwarte ich nicht. Beim Cargo-Look und bei der Nutzung von Kleidern als Über-Teile kann ich mir vorstellen, dass sich die größeren, günstigeren Mode-Ketten à la H&M, Zara und Co. davon für einzelne Teile
inspirieren lassen. Große Verbreitung erwarte ich dabei aber ebenfalls nicht.
Ein Trend, der vielleicht als indirekter Wegbereiter fungieren könnte, sind die vielen, weiten Shorts, die auf den Laufstegen gezeigt wurden. Auch hier war es bereits Thema, dass man manchmal zweimal hinschauen muss, um weite Shorts und Röcke auseinanderhalten zu können. Zudem gibt es bei uns auch eine breite Überschneidung zwischen Shorts- und Rock-Fans. Also, wer weiß?
So weit meine Analyse. Was denkt ihr?
P.S. aus Urheberrechtsgründen kann ich natürlich keine Bilder direkt posten. Stattdessen bemühe ich mich, direkt zu den Looks in den Slideshows zu linken und hoffe, dass sie nicht hinter einer Paywall verschwinden.
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Danke für die gute Recherche und das korrekte Verlinken!
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Herzlichen Dank für die Zusammenstellung.
Auch wenn der Anteil an Röcken und Kleidern eher klein ist, finde ich die eine oder andere Anregung sehr interessant. Vielleicht zum selber nähen. Das schließt auch Hosen & Co. ein. Es scheinen ja lockere, weite Schnitte angesagt zu sein.
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Danke ebenso für die Zusammenstellung und die Bewertung.
Allerdings stimmt mich das ein bisschen traurig, da daraus sich ein gewisser Abwärtstrend ablesen lässt in Sachen Hosen-Alternativen für Männer seitens der großen Kreativköpfe.
Auch scheint mir, was ich jetzt in Auswahl gesehen habe, der Mut zu völlig anderem, etwas geschwunden zu sein. Experimentelles wird Männern in diesen Zeiten wohl eher nicht mehr zugetraut. Nun ja, diese Beobachtung kann man ja generell machen, schaut man sich die Männer auf der Straße an, für viel Experiment lässt sich unsere "Spezies" ja dauerhaft nicht begeistern. So scheint mir bei der ersten Durchsicht doch sehr viel eher allgemein für "tragbares" Gehaltenes präsentiert zu werden als in den Vorjahren.
Bei einer Verlinkung hat sich ein Fehler eingeschlichen, nämlich bei Comme des Garçons.
Immerhin gab es auch ein paar "echte" Röcke und Kleider zu sehen, z.B. bei Issey Miyake (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/issey-miyake-homme-plisse-spring-2025-mens-collection-1236454506/issey-miyake-homme-plisse-spring-2025-mens-collection-31/). Auch Comme des Garçons (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/issey-miyake-homme-plisse-spring-2025-mens-collection-1236454506/issey-miyake-homme-plisse-spring-2025-mens-collection-31/) hat ein paar Stücke im Angebot. Auch hier dominieren zwar Kleider, die als Cover über anderen Teilen getragen werden, aber es gibt auch ein, zwei kiltartige Faltenröcke.
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Bei einer Verlinkung hat sich ein Fehler eingeschlichen, nämlich bei Comme des Garçons.
Tatsache. Hier ist der richtige Link zu Comme des Garçons (https://wwd.com/fashion-news/shows-reviews/gallery/comme-des-garcons-spring-2025-mens-collection-1236458846/comme-des-garcons-spring-2025-mens-collection-33/). Kann ich das eigentlich auch im Ursprungsposting ändern? Ich finde gerade nicht, wie.
Dass wir die letzten Jahre so viele Röcke hatten, könnte auch daran gelegen haben, dass die Designer mit genderfluiden Ideen provozieren wollten. Der Genderfluid-Hype ist denke ich durch. Aber ein paar Rockdesigns sind eben doch da. Es könnte sein, dass wir eine Normalisierung erleben, und dabei auch zu Designs kommen, an die sich mehr Männer rantrauen. Genderfluid war denke ich nichts für jeden.
Einen großen Rock-Normalisierer habe ich mit Thom Browne, der auch dieses Jahr wieder Rock-Anzug-Kombis über den Laufsteg schickt, übrigens unterschlagen.
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Ich habe gehofft, deinem Satz "der genderfluid Hype ist glaube ich durch" widersprechen zu können und gleich mal auf der Adidas Homepage nach diesem Thema gesucht... und nichts mehr gefunden. :o
Die genderfluid Produkte sind verschwunden, bei den Männern gibt es keine Röcke mehr und alle Produkte die mit "genderneutral" gekennzeichnet sind, sind weit geschnittene Sportoutfits, denen ohnehin kein Geschlecht anzumerken ist.
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Ich sollte vielleicht dazuschreiben, dass ich es ein bisschen ärgerlich finde, dass das "nur ein Hype" war, so, als wäre es nur billige Provokation gewesen.
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Provokation?
Also eine gezielte Masche, um nach Fahrplan den "Hype" irgendwann quasi ad absurdum zu führen?
Mit diesem Gedanken kann ich mich nicht recht anfreunden.
Viele der hier genannten Marken hatten auch schon lange, bevor "Genderfluid" populär wurde, immer mal Röcke oder Kleider in den Men's-Wear-Shows. Ich denke, denen dürfte es ein echtes Anliegen sein, die Erscheinungsformen des Mannes auf eine breitere Basis stellen zu wollen.
Wenn der "Genderfluid-Hype" nun nachlassen sollte, könnte das aber auch primär an z.B. zwei Faktoren liegen:
1. Es liess sich damit nicht ausreichend Umsatz generieren (vielleicht weichen zudem "Gendefluide" auf einschlägige Anbieter oder Marken, z.B. Palomo Spain aus)
2. Es weht ein härterer Wind. Da sich die Empörungskultur in einschlägigen Sprachrohren zunehmend vitalisiert und das systematische Dissen von angeschwärzten Personen, Kreisen und Marken in Echokammern hervorragend funktioniert, nimmt man lieber im vorauseilenden Gehorsam zunehmend potentielle Angriffspunkte aus seinem Programm heraus, um nicht am Ende die Hälfte der Kunden auf immer zu verlieren.
Punkt 2 scheint mir noch plausibler als Punkt 1.
Mich persönlich fühle mich ambivalent, falls ein potentieller Hype um "Genderfluid" und dergleichen rückläufig ist. Denn Männermode neu zu überdenken und dies quasi von den Rändern aus zu tun, erreicht eben letztlich nicht die Männer. Der harte Kern grenzt sich noch mehr ab gegen jegliche Bestrebungen, das mit unmännlich in Verbindung zu bringen.
Ich persönlich denke, der Wunsch, Rock tragen zu wollen, hat nicht zwingend was mit "Gender"-Irgendwas zu tun. Röcke ohne den "Gender-Irgendwas"-Stempel könnten in der Männerwelt erfolgreicher sein. Weil Rock oder Kleid mit "Gender" aufzuladen, huldigt noch immer dem alten Bild, das sei nur was weibliches.
Es reicht, Rock oder Kleid tragen zu wollen, ganz ohne was mit "Gender".
Ganz nebenbei, kann ich bei Comme des Garçons außer allenfalls im allerletzten Bild leider nichts erkennen, was nun wirklich in Richtung hosenlos geht. Entweder lugen da noch immer Hosenbeine drunter hervor oder entpuppt sich eigentlich alles, was auf den zweiten Blick noch als potentieller Rock oder so erscheinen könnte, beim noch näher hinsehen als etwas, was geteilte Beine aufweist, auch wenn das manchmal sehr schwer auf den Aufnahmen zu erkennen ist.
Mir scheint, bei Comme des Garçons sei leider nun konsequent auf die ungeteilte Beinumhüllung verzichtet worden. Sowas wie, um alles in der Welt einen Tabubruch zu verhindern.
Konkret bei Adidas meine ich, am Rande irgendwas von einer Echokammer-Empörung mitbekommen zu haben. So wie auch andere Konzerne von Alternativfakten-Hungrigen gedisst wurden. Vielleicht hat man deswegen dort zurückgerudert. Siehe Punkt 2 oben.
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Röcke ohne den "Gender-Irgendwas"-Stempel könnten in der Männerwelt erfolgreicher sein. Weil Rock oder Kleid mit "Gender" aufzuladen, huldigt noch immer dem alten Bild, das sei nur was weibliches.
Es reicht, Rock oder Kleid tragen zu wollen, ganz ohne was mit "Gender".
Das heißt dann auch ohne den Stempel "Cisgender"?
LG, Micha
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Ja, auch ohne den Stempel "cisgender".
Weil den Begriff "cisgender" braucht man nur, um von allen anderen Nuancen sich abzugrenzen. Diesen Begriff braucht man nicht, wenn man sagt: Auch Männer wollen nicht nur ein Leben lang auf Hosen festgelegt werden. Fertig.
Das Vorbild für dieses Konzept des Nichtfestlegens haben die Frauen geliefert. Sie wollten sich nicht lebenslang auf Kleider und Röcke festlegen lassen. Also brauchen Männer sich auch nicht lebenslang auf irgendwas festlegen lassen. Männer. Ganz ohne irgendein "Gender"-Konzept.
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Und um irgendwelchen potentiellen Rückfragen vorzubeugen,
ja, jeder, der ein Gender-Konzept braucht, um sich Freiheiten zu nehmen, der soll es tun. Es gibt sogar Gender-Wissenschaften, die sich mit solchen Dingen auseinandersetzen. Ist ja gut, wenn es Fachleute gibt für Grenzfälle.
Aber dem durchschnittlichen Mann ist es nach wie vor noch lästig, sich mit diesen Inhalten auseinanderzusetzen, nur weil er keinen Bock hat, tagein tagaus Hosen tragen zu müssen. "Gender" für die, die es interessiert. Freiheit für die, die sich nicht erst durch ganze wissenschaftliche Abhandlungen durchackern wollen, um sich vom Hosenzwang zu lösen. Röcke für Männer! - mit oder ohne "Gender"-Fragen.
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Ja okay, lieber Wolfgang! Auch ohne das Etikett "cisgender". Dann braucht auch niemand mehr zu betonen, dass er sich mit seinem biologischen Geschlecht identifiziert, weil es keine Rolle spielt, mit welchem Geschlecht sich jemand identifiziert. Meinst Du das?
LG, Micha
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Ja, so in etwa.
Bzw. anderstersherum!!!
Es braucht keiner mehr zu betonen, dass er sich mit seinem biologischen Geschlecht nicht identifiziert, weil er - egal welchen Geschlechts er angehört - alles anziehn darf.
Oder anders ausgedrückt:
Man muss nicht mehr Frau sein, um alles anziehn zu dürfen,
man muss auch nicht mehr irgendein anderes Geschlecht dazwischen für sich definieren, um alles anziehn zu dürfen,
denn: man darf auch als voller Mann alles anziehen.
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Dieses "amdersherum" ist mir dann aber zu einseitig.
Ich würde auf jeden Fall ergänzen: Er muss auch nicht voller Mann sein, um anziehen zu dürfen, war er will.
Sonst wäre mir das zu einseitig eine Absage an diverse Genderidentitäten.
Es klingt auch so, als wäre cisgender keine Genderidentität, sondern Geschlechtslosigkeit.
LG, Micha
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Man muss nicht mehr Frau sein, um alles anziehn zu dürfen,
man muss auch nicht mehr irgendein anderes Geschlecht dazwischen für sich definieren, um alles anziehn zu dürfen,
denn: man darf auch als voller Mann alles anziehen.
Das kann ich zustimmen. Es geht darum, dass jeder Mann - ohne irgendeinem speziellen Segment anzuhören - und damit 95& aller Männer, einen Rock ohne Vorbehalt tragen kann, und viele es möchten, wie einst die Frauen mit der Hose.
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Dieses "amdersherum" ist mir dann aber zu einseitig.
Ich würde auf jeden Fall ergänzen: Er muss auch nicht voller Mann sein, um anziehen zu dürfen, war er will.
Sonst wäre mir das zu einseitig eine Absage an diverse Genderidentitäten.
Das sehe ich nicht so, lieber Micha.
Würden "volle" Männer Röcke tragen, könnten es Minderheiten auch und noch dazu ganz problemlos tun. Wie wir kaum weibliche Crossdressers erkennen.
Wir würden sie deshalb nicht ausgrenzen, sondern ihnen helfen.
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Genau, Gregor.
So kurz und knackig wie Du in Deinen beiden letzten Posts hätte ich Micha wohl nie antworten können.
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Lieber Gregor,
es geht mir darum, klarzustellen, dass auch "cisgender" eine Genderkategorie ist. Und dass cisgender Männer dieselben Rechte haben wie Menschen mit anderen Genderidentitäten, nicht mehr und nicht weniger. Man darf ein cisgender Mann sein und Röcke usw. tragen, man darf aber sich aber auch mit einem anderen Geschlecht identifizieren.
Ich denke, darin sind wir uns einig.
Nur scheint mir eine gewisse Scheu bei vielen cisgender Männern vorzuliegen, die eigene Genderidentität als gleichrangig mit anderen anzusehen. Statt dessen sagen sie lieber, sie seien "volle Männer ohne irgendwas mit Gender", wie Wolfgang es ausgedrückt hat. Das ist aber nicht korrekt. Auch "volle Männer" haben ein kulturelles, gesellschaftliches Geschlecht, eben ein Gender.
Stimmen wir nun in dieser Aussage auch überein? (Die Frage geht an alle, die es interessiert.)
LG, Micha
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Nein, Micha, wir stimmen da zwar inhaltlich, aber nicht mit der Kernaussage überein.
Deine Motivation, die Ausgegrenzten einschließen zu wollen, kann ich ja voll nachvollziehen. Allerdings lässt der Fokus auf die Ausgegrenzten zumeist die Tatsache aus, dass auch die scheinbar nicht Ausgegrenzten vergessen gehen.
Und ja, Gregor hat mit Sicherheit Recht, wenn er sagt, die größte Zahl von biologischen Männern möchten genau nichts anderes sein als biologische Männer.
Bei aller Regenbogen-Offenheit dürfen ein Großteil der Männer nicht ausgegrenzt werden. Wer sich uneingeschränkt als Mann fühlt, darf sich nicht von der Offenheit ausgegrenzt fühlen. Das passiert aber, wenn man den Fokus nur auf vom Männergeschlecht Enttäuschte legt.
Die "Gender-Theorie"-Affinen haben mit sich selbst und anderen wie Dir schon eine große Lobby - das sei auch jedem gegönnt - aber den anderen, die keine Gender-Theorie brauchen - auch wenn das wissenschaftlich so beschrieben werden kann - brauchen auch eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins.
Sonst kommt man daran niemals vorbei, irgendein Gender-Vehikel zu brauchen, um als uneingeschränkt männlich sich fühlender Mann kleidungsmäßig gleichberechtigt zu sein mit allen anderen Menschen.
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Na, haben wir es wieder? Fangen die üblichen zwei jetzt wieder eine ewige Diskussion an und zerstören dieses Thema?
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Manchem liegt eben viel am Thema Gender.
Mir nicht.
Soll sich jeder begreifen wie er will.
Ich beschäftige mich lieber mit anderen Dingen.
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Lars, wenn man nicht verstehen will, dass anderen Menschen etwas wichtig ist, was einem selbst nicht wichtig ist, kann man sich doch einfach mal zurückhalten mit diffamierenden Beiträgen!
Lieber Wolfgang,
ich meine es eigentlich nur rein soziologisch-sachlich, ohne eine Lobby bedienen zu wollen. "Gender" bedeutet "soziales Geschlecht". Das beinhaltet soziale Verhaltensweisen, Erwartungen usw. die mit einem Geschlecht verbunden werden. Ein cisgender Mann oder auch Cismann ist ein biologischer Mann, der auch soziologisch oder sozial als Mann gelesen werden möchte. Cisgender-männliche Rockträger wollen auch im Rock - auch wenn er aus der Damenabteilung stammt - als Männer gelesen werden.
Was ist daran falsch, dazustellen, dass hier also ein soziales Geschlecht vorliegt, das neben anderen sozialen Geschlechtern besteht und dass Cismänner eine Identität zwischen ihrem biologischen und ihrem soziologischen Geschlecht empfinden? Wieso grenzt diese Feststellung Männer aus?
Oder ist es ähnlich wie z.B. mit Christen, die sich nicht richtig verstanden fühlen, wenn jemand feststellt, dass das Christentum eine Religion neben anderen ist, und die nicht wollen, dass man ihr Christentum als "Religion" bezeichnet, sondern bevorzugen die Bezeichnung "Glauben", und meinen, die einzigen zu sein, die glauben, während die anderen Religionen praktizieren, was aber was ganz anderes sei?
LG, Micha
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Lars, wenn man nicht verstehen will, dass anderen Menschen etwas wichtig ist, was einem selbst nicht wichtig ist, kann man sich doch einfach mal zurückhalten mit diffamierenden Beiträgen!
Wenn du, lieber Micha, der Einzige bist, dem das wichtig ist (in 95% aller Diskussionen hier scheint das der Fall zu sein), dann wäre eine Klärung per PN sicher schonender für das Forum ...
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Na, haben wir es wieder? Fangen die üblichen zwei jetzt wieder eine ewige Diskussion an und zerstören dieses Thema?
Yepp!!! 😑
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Lieber Wolfgang,
ich meine es eigentlich nur rein soziologisch-sachlich, ...
Herz(in diesem Umfeld)allerliebster Michael,
im Gegensatz zu Dir meine ich es nur rein (vllt. vermeintlich) lebensnah-sachlich,
die rund 85 Prozent der Männer fühlen sich wohl, in was sie biologisch hineingeboren wurden. Und geschätzt ein Drittel davon fühlt sich nicht vollständig wohl mit der Rolle, die ihnen aufgrund des Geburtsgeschlechts zugedacht wurde. Ob das nun mit "Gender"-Irgendwas zu umschreiben ist oder nicht, ist für gefühlt die meisten unwichtig, ja fast lästig, sie wollen auch ohne Spezialwissenschaften ernst genommen werden - so meine Einschätzung / Wahrnehmung.
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Tja, lieber Wolfgang, Du hast es erfasst, wir sind zwei, wie Lars zuerst schrieb, mit Gregor drei, dann bin ich laut Lars aber der einzige, den es interessiert, was für 95% der Diskussionen hier im Forum der Fall ist.
Aber lass uns lieber sachlich fortfahren, statt uns durch trollige Störfeuer ablenken zu lassen. Jeder, der sich sachlich und freundlich beteiligen möchte, ist dazu eingeladen.
LG, Micha
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Lars ist bisweilen auch manchmal freundlich.
Und manchmal, vielleicht etwas zu unterkühlt - aber, realistischer als unserererereinsss.
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Lieber Wolfgang,
ich meine es eigentlich nur rein soziologisch-sachlich, ...
Herz(in diesem Umfeld)allerliebster Michael,
im Gegensatz zu Dir meine ich es nur rein (vllt. vermeintlich) lebensnah-sachlich,
die rund 85 Prozent der Männer fühlen sich wohl, in was sie biologisch hineingeboren wurden. Und geschätzt ein Drittel davon fühlt sich nicht vollständig wohl mit der Rolle, die ihnen aufgrund des Geburtsgeschlechts zugedacht wurde. Ob das nun mut "Gender"-Irgendwas zu umschreiben ist oder nicht, isr für gefühlt die meisten unwichtig, ha fast lästig, sie wollen auch ohne Spezialwissenschaften ernst genommen werden - so meine Einschätzung / Wahrnehmung.
Okay, mein lieber, ich verstehe. Dann ist es ein normatives Selbstkonzept, ähnlich wie bei den Christen, die für ihren Glauben das Wort "Religion" ablehnen, weil sie mit diesem Wort etwas verbinden, das sie nicht auf sich selbt bezogen wissen wollen.
Dadurch kommt es hier zu einer Diskrepanz zwischen wissenschaftlicher-deskriptiver Außen- und normativer Innenperspektive. Die Außenperspektive sagt, dass Menschen soziale Geschlechter komnstruieren, die Innenperspektive sagt, dass da nichts konstruiert, sondern alles naturgegeben ist. Beim Beispiel der Christen sagt die Außenperspektive auch, dass Menschen ihre religiösen Ansichten konstruieren, während die gemeinten Christen sagen, dass nur andere Menschen das tun, ihr Glauben aber von Gott geschenkt wurde.
Das kann ich als deskriptiv draufschauender Mensch ja einfach mal so wahrnehmen, dass Menschen hier Innenspektiven pflegen, die sich nicht mit wissenschaftlichen Aussagen decken. Das ist ja keine neue Erkenntnis.
Aber jetzt frage ich doch mal: Wozu soll das gut sein? Was haben diese Männer davon, ihr Geschlecht als naturgegeben und nicht auch sozial konstruiert zu sehen, also nicht zwischen Sex und Gender zu unterscheiden?
Liegt es nur daran, dass sie mit dem Wort "Gender" nur LGTBQ usw. verbinden, statt alles, was es an gesellschaftlichen Verhaltensweisen, Erwartungen usw. in Bezug auf das Geschlecht gibt? So wie vor Jahren bei einer Christin die das Wort "Allah" einzig und allein mit dem Islam verband, statt auch mit arabischsprachigen Christen, die Gott eben in ihrer Sprache "Allah" nennen, und das Wort deshalb ablehnte? Liegt es also an ihnen unangenehmen Assoziationen mit einem Wort?
LG, Micha
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Lars ist bisweilen auch manchmal freundlich.
Und manchmal, vielleicht etwas zu unterkühlt - aber, realistischer als unserererereinsss.
Lassen wir Lars mal beiseite. Es gibt Wichtigeres zu besprechen.
LG, Micha
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...die rund 85 Prozent der Männer fühlen sich wohl, in was sie biologisch hineingeboren wurden. Und geschätzt ein Drittel davon fühlt sich nicht vollständig wohl mit der Rolle, die ihnen aufgrund des Geburtsgeschlechts zugedacht wurde. Ob das nun mit "Gender"-Irgendwas zu umschreiben ist oder nicht, ist für gefühlt die meisten unwichtig, ja fast lästig, ...
Okay, mein lieber, ich verstehe. Dann ist es ein normatives Selbstkonzept, ähnlich wie bei den Christen, die für ihren Glauben das Wort "Religion" ablehnen, weil sie mit diesem Wort etwas verbinden, das sie nicht auf sich selbt bezogen wissen wollen.
Dadurch kommt es hier zu einer Diskrepanz zwischen wissenschaftlicher-deskriptiver Außen- und normativer Innenperspektive. Die Außenperspektive sagt, ... ... ...
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... ... ... nennen, und das Wort deshalb ablehnte? Liegt es also an ihnen unangenehmen Assoziationen mit einem Wort?
LG, Micha
Lieber Michael,
darf ich Dich mal wieder ein bißchen erden?
Wie kamen wir auf diese sich nun im Kreis drehende Diskussion?
Weil Kollege tcar die These aufgestellt hat, dass der "Genderfluid-Hype" seiner Einschätzung nach durch sei.
Und ich versucht habe, zu ergründen, woran das liegen könnte (https://www.rockmode.de/index.php?topic=9953.0#:~:text=Wenn%20der%20%22Genderfluid%2DHype%22%20nun%20nachlassen%20sollte%2C%20k%C3%B6nnte%20das%20aber%20auch%20prim%C3%A4r%20an%20z.B.%20zwei%20Faktoren%20liegen%3A), kurz ausgedrückt.
Ich wiederhole noch mal meine sich daran anschließende These:
Die Masse der Männer wirst Du mit dem Tragen von Röcken nicht erreichen können, wenn Du das mit "Gender-Themen" auflädst. Gender-Fluidness hatte vereinzelt Röcke in die Online-Männerabteilungen gebracht, aber Männer, die sich nicht mit Gendertheorien identifizieren, werden dieses Angebot nicht nutzen.
Die Masse der Männer will sich nicht mit Gendertheorien befassen, um herauszufinden, dass sie Mann sind. So sehr Dich das auch stören mag, Micha.
Mögen die Wissenschaften noch sehr sehr die männliche Geschlechterrolle mit "Gender" bezeichnen, die Masse der Männer ist für derlei Theorien nicht erreichbar. Die Masse der Männer will einfach Mann sein.
Drum kann man die Masse der Männer mit Röcken nur allenfalls erreichen, indem man das Gender-Thema dabei herauslässt.
Dem Rock muss seine weibliche Bedeutung genommen werden und seine Aura, die nur unmännlichen Menschen zur Verfügung steht.
Ein Rock ist einfach eine neue Wahloption für Männer. Für die Masse der Männer. Für jeden.
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Hallo Micha und Wolfgang,
redet ihr hier noch über die Modenschau?
Gruß,
ChrisBB
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Lieber Chris,
welche Modenschau? ::)
Nee, hast Recht, wir sind vom Modenschau-Thema auf ein anderes gekommen, wobei Wolfgang vielleicht noch näher dran ist, als ich.
Leite unsere Diskussion mal hierhin um: https://www.rockmode.de/index.php?topic=9961.msg195571#msg195571 (https://www.rockmode.de/index.php?topic=9961.msg195571#msg195571)
LG, Micha
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Ja, darauf wollte ich in meinem letzten Beitrag wieder hinaus.
Falls der Genderfluid-Hype vorbei ist, wie tcar sagt, und deswegen zunehmend Röcke für Männer aus den Angeboten wieder verschwinden, dann ist die Konsequenz daraus, wieder zu Röcken für Männer zu kommen,
indem man Röcke nicht mit Gender-Tralala bewirbt. Sondern beispielsweise mit "Rock für ganze Kerle".
Vielleicht braucht es wieder einen zeitlichen Abstand, um das - Micha, entschuldige! - Gender-Tralala in Bezug auf Kleidung zu vergessen, um dann mit der Harten-Kerle-Keule den Rock für Männer zu forcieren.
P.S.: Nicht Modeschau, sondern Modeschauen!
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Lars ist bisweilen auch manchmal freundlich.
Ja, solange mir nix wiederholt auf den Sack geht ;D ganz allgemein gesprochen.
Und manchmal, vielleicht etwas zu unterkühlt - aber, realistischer als unserererereinsss.
Nochmal ja. Das kommt durch weniger Fremdbeeinflussung durch externe Medien/Informationen und mehr Beobachtung des Zeitgeschehens ;D
Zum Thema:
Ich hab mich noch nie für Männerröcke interessiert und daher den Markt auch nicht beobachtet. Von daher vertraue ich mal auf die hier zu lesenden Informationen unserer Marktbeobachter 8)
Viele Grüße,
Lars