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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von JJSW am Gestern um 16:20 »
Hmm vielleicht liegt es auch am Altersbonus das Wolfgang oder ich (leicht über fuffzich)
weniger negative Erfahrungen machen. Da zählen wir vielleicht nicht mehr zur Zielgruppe  ;)

So ähnlich hatte es auch Jule bzw. Rockactiv vor paar Jahren ausgedrückt.

Wobei ich selten spätnachts alleine draußen rumstreune. Und wenn am Wochenende meist in Begleitung meiner Frau. Wahrscheinlich fehlen mir auch deswegen derlei Erfahrungen.
Wolfgang scheint aber zu jeder Tag und Nachtzeit ständig unterwegs zu sein.

Gruß
Jürgen

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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 15:46 »
Es war aber trotzdem erfrischend!
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Peter am Gestern um 15:39 »
Das klingt für mich sehr nach Karl Valentin. 😀 Heute funktioniert der Witz natürlich nicht mehr. Aber dafür andere:

Vorsicht mit Valentin-Zitaten: die Familie ist angeblich ziemlich rigoros was Urheberrecht angeht...
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Rockbaron am Gestern um 15:24 »
Ich kann Yoshi bezüglich seiner Einschätzung der aktuellen Gesellschaft und des Bildes der Öffentlichkeit zu 100% zustimmen. Eigentlich wollte ich vor ein paar Tagen ebenfalls meinen Senf zu diesem Thema abgeben und hab den Text schon geschrieben gehabt, der die gleiche Einordnung erzielt mit Phrasen wie "Zur falschen Zeit am falschen Ort" und Selbstbewusstsein hilft nicht immer. Aber Yoshis persönliche Erfahrungen dazu untermalen es glaubhaft.

Kleiner Schmunzler zum Abschluss, weil das Thema so unerfreulich ist:

Es gibt einiges was mich am Mannsein stört, aber als Frau würde ich auch nicht leben wollen.

Das klingt für mich sehr nach Karl Valentin. 😀 Heute funktioniert der Witz natürlich nicht mehr. Aber dafür andere:

Der Mensch is guad, de Leit' san schlecht!

Mögen hätt' ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut. (Woran erinnert uns das?)

Früher war ich unentschlossen, aber heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Kim70 am Gestern um 15:08 »
Was ist nur los in unserer Gesellschaft?

Die Gesellschaft ist rechter geworden, Hass und Hetze haben zugenommen.

Noch sind wir nicht verboten, aber geh davon aus Rocki wird die erste sein die verboten wird, dann wir.
Die künftigen Blockwarte der Rechtsparteien üben eben schon.
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Gender / Antw:"L.M.A." über Samoa
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 15:04 »
Ja, Ihr habt ja alle irgendwie Recht.

Dennoch hat mich das noch nicht so recht überzeugt, dass "das eine nichts mit dem anderen zu tun hat". Ich bin noch immer der Auffassung: "muss es nicht, kann es aber". Auch wenn es trockene Gebiete unter dem Niveau der Meeresoberfläche gibt, heisst es nicht, dass es kein Meer gibt.

Ich denke, die Motivationen, sich als Transperson zu empfinden oder zu leben, können ganz vielfältige sein. Und lassen sich mit unserem europäischen Kulturraum und mit Polynesien nicht ohne weiteres vergleichen.

Der Druck beider Kulturen ist sicherlich völlig unterschiedlich gelagert. Und ich denke, gerade in Süd/Südost-Asien mancherorts und in Polynesien gibt es da andere Faktoren, die einen Geschlechtswandel in Rolle, vielleicht auch Körper, vor allem begünstigen. Generell - auch da, wo kulturell das Konzept von mehr als drei, bisweilen sechs Geschlechtern verwurzelt ist, sind es oft familiäre Lücken, die auf diese Weise aufgefüllt werden - und damit eben doch auch wieder eng an die sozialen Rollen eines überwiegend doch binär ausgerichteten Menschenverständnisses gekoppelt. In manchen dieser Gesellschaften ist es auch nicht immer nur eine freie Entscheidung, die jemand selbst für sich getroffen hat, sondern die Ausübung des familiären Drucks, natürlich entstandene Lücken im familiären Sozialgefüge durch Umdefinieren der Rollen aufzufüllen.

Sozialer Druck in unserem heimischen Kulturkreis beinhaltetet ganz andere Faktoren, und ja, als "bloßer" Mann mit nicht vorgesehenen Kleidungswünschen sich einer Beachtung ausgesetzt zu fühlen, die man eigentlich nicht möchte, und darum das Erscheinungsbild einer Frau zu suchen, um eben weniger dieser Beachtung ausgesetzt zu sein, kann hierzulande noch immer eine starke Triebfeder sein, sich mit einem Geschlechtswechsel - vom Erscheinungsbild bis hin zum Körper - anzufreunden. Wenn auch das bestimmt längst nicht für alle Männer mit Transgedanken allgemeingültig zutreffen wird.
Ebenso wird der Traum von Frauen, sich mit einer Geschlechtsanpassung möglichen patriarchal-bedingter Nachteile zu entledigen, in unserem Kulturraum ein anderer sein als in kleinen, alleine schon wirtschaftlich anders geprägten Gesellschaften polynesischer Inseln. Auch die Transformation von Frau zu Mann wird nicht allgemeingültig einzig den Grund dieses Traums haben, aber einige wird auch diese Überlegung/dieses Empfinden zur Transformation bewegen.

Insofern halte ich das Beispiel von Samoa nicht für einen allgemeingültigen Beweis zu sagen, dass Kleidung selten oder nie eine Rolle für eine Geschlechtstransformation spielen würde. Es ist - bei näherem Hinsehen bestimmt auch mit etlichen Abstrichen - aber ein Beweis, dass es (vermutlich längst) nicht ausschließlich die Kleidung ist, die Auslöser für alle Geschlechterwechsel sein muss.
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Yoshi am Gestern um 14:29 »
Bei mir als Transfrau wird es noch eine zeitlang dauern oder gar unmöglich das ich äusserlich als Frau durchgehe. Persönlich denke ich das mein Passing niemals komplett passen wird. Ich kenne diese Situationen auch zur Genüge. In den letzten 2 Jahren ist es aber leider merklich gefährlicher geworden. Waren es früher nur Beleidigungen sind es heute Handgreiflichkeiten. Aufgrund meiner Erfahrungen nutze ich den Öffentlichen Nahverkehr zum einen nur morgens um z.B. manchmal zur Arbeit zu fahren oder zu anderen Zeiten NUR in Begleitung von Freunden/Kollegen. Mittlerweile werde ich bei Feiern etc. auch immer gefragt wie ich nach Hause komme und wer mich begleitet. Ansonsten nutze ich UBER für meine Heimfahrten. Es ist traurig das man sich in unserem einst so schönen Land nicht mehr sicher bewegen kann.

Wie ich lese, kommst du aus Köln und dazu habe ich auch zwei kleine Storys:

An anderer Stelle beschrieb ich, dass ich beim Frankfurter CSD en femme gekleidet war. Wenige Wochen darauf habe ich einen Tagesausflug von Frankfurt nach Köln gemacht und mich ebenso als Frau verkleidet. Sozusagen als kleines Experiment, ob die Menschen anders reagieren. Ich war sogar in Köln-Kalk unterwegs und hatte bei manchem Leuten schon etwas Bammel vorbei zu laufen. Vor allem bei so Halbstarken mit Migrationshintergrund am Bahnhof. Es ist aber nichts passiert. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich an dem Tag im Allgemeinen viel weniger Blicke zugeworfen bekam, als wenn ich als Mann erkenntlich im Rock unterwegs bin. Röcke an weiblich gelesenen Personen sorgen nicht für Verwunderung wie bei einer männlich gelesenen und es hat mir gezeigt, wie sexistisch diese Gesellschaft eigentlich ist. Mit weniger Selbstsicherheit fiel ich somit sogar weniger auf als sonst. Das ist jetzt natürlich nur die Erfahrung von einem Tag, die ich nicht als repräsentativ ansehe und meine Freunde sagen, dass ich mit Perücke und geschminkt sehr überzeugend aussehen würde. Es gab aber schon vereinzelte lüsterne Blicke von manchen Männern (sowohl europäischer Herkunft als auch anderweitig) und ich war froh, dass mich keiner angebaggert hat. Wirklich interessant mal die Perspektive zu wechseln. Es gibt einiges was mich am Mannsein stört, aber als Frau würde ich auch nicht leben wollen.

Meine zweite Story aus Köln geht um einen jungen Femboy von dort, den ich über das Internet kennen gelernt habe und mit dem ich mich mal treffen möchte. Er hat einen türkischen Migrationshintergrund und ist aufgrund von persönlichen Erfahrungen ziemlich schlecht auf die muslimische Community zu sprechen. Mit seiner Familie hat er keinen Kontakt mehr und in seinem Stadtteil geht er nicht in Röcken raus. Der Stadtteil hat einen hohen Migrantenanteil und er hat ziemlich negative Erfahrungen machen müssen. Er wurde mehrmals beleidigt und bedroht auf der Straße, weswegen er sich nur noch privat oder auf Anime Conventions so anzieht, wie er es gerne möchte.

Ich habe viele junge Männer kennen lernen dürfen, die meisten online, manche aber auch schon im echten Leben, die ähnliche schlechte Erfahrungen gemacht haben und sich deswegen nicht mehr in die Öffentlichkeit trauen. Wir reden hier von Städten wie: Hagen, Oldenburg, Paderborn, Köln, Berlin oder Mainz. Da ging es nicht nur um Beleidigungen, sondern ich kenne auch Betroffene von krankenhausreifen Angriffen und ich kenne sogar ein Fall von Vergewaltigung. Die Täter waren auch häufig Deutsche mit rechtsextremen Hintergrund. Genauso kann ich aber auch andererseits von vielen jungen Männern berichten, die öffentlich Röcke tragen und kaum bis gar keine negative Erfahrungen gemacht haben. Auch viele die bisher keine Probleme mit Migranten hatten und ganz im Gegenteil schon positive Reaktionen für ihre Outfits von ihnen erhielten. Es ist leider nicht so Schwarz-Weiß, wie viele es hier immer sehen wollen. Damit meine ich sowohl die rechte als auch die linke Bubble.

Ich finde es auch immer sehr vermessen, wenn hier Forenmitglieder behaupten: "Es liegt nur an dir, deinem Auftreten und deiner Aura, ob du blöd angemacht wirst." Natürlich bewirkt ein unsicheres Auftreten eher, dass man als schwach wahrgenommen wird so á la "Mit dem kann man es ja machen.", aber nur wer selbstbewusst auftritt, ist nicht unantastbar vor Diskriminierung oder Gewalt, wie manche es hier darstellen. Manchmal klingt es für mich wie so ein Victim Blaming: "Selbst Schuld, wenn du nicht selbstbewusst genug auftrittst." Das mag aller Voraussicht nach nicht so gemeint sein, aber das schwingt in dieser Aussagen häufig so ein bisschen mit und kommt vielleicht bei manchen auch so an. Es hängt halt viel vom Umfeld ab, welche Erfahrungen man macht und lässt sich nicht verallgemeinern.

Es freut mich für jeden, der noch keine schlimmen Erfahrungen machen musste. Der Gedankengang "Ich hatte noch nie Probleme, weil ich selbstbewusst auftrete." ist natürlich ein unbewusster psychologischer Schutzreflex des Gehirns, der in der menschlichen Psyche häufig auftritt. Sozusagen "Sowas schreckliches passiert in der Welt, aber das passiert immer nur den Anderen." Man sucht dann Gründe, warum es denen passiert ist und einem selbst noch nicht. Letztendlich kann sowas immer passieren, egal was man trägt, egal wie man auftritt, egal wie selbstbewusst man ist. Bei einer großen gewaltbereiten Männergruppe hilft dir ein selbstbewusstes Auftreten recht wenig, wenn du auf dem Boden liegst und auf dich eingetreten wird. Man muss nur zur falschen Zeit am falschen Ort sein, um auf die falschen Leute zu treffen.

Die Gefahr besteht auch nicht erst seit paar Jahren, wie es gerne in Medien und von sowohl rechter als auch linker Seite gerne behauptet wird. Diskriminierungen gab es schon früher und ich habe schon verbale Angriffe auf Transpersonen vor vielen Jahren mitbekommen, die teils ein oder sogar zwei Jahrzehnte zurückliegen. So Idioten gab es schon immer und alles in allem würde ich immer noch sagen, dass die Gesellschaft offener und toleranter geworden ist als vor zwanzig, dreißig Jahren. Ich kann natürlich nur von meinem Umfeld und meinen Erfahrungen erzählen, die nicht für alle Lebenswelten zutreffen müssen.
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 13:38 »
Wenn ich mir Eure Kommentare durchlese, so scheine ich wohl auf einem anderen Planeten, dem Planeten der Glückseligkeit zu leben.

Gestern z.B. bin ich an einem Hauptbahnhof zeitgleich vor einer Ampel gestanden, über diese Ampel gelaufen bis zu einer ein Stück weiter gelegenen Bushaltestelle, dort 4 Minuten gewartet, also das alles nacheinander, aber alles zeitgleich mit einer rumjuxenden, rumhampelnden, sehr bewegungsintensiven ausgelassenen Gruppe männlicher Halbstarker, die schon ein bisschen stärker als halbstark waren. Deren genetischen Herkünfte konnte man gar nicht mehr beschreiben. Auch scheinen es vier oder fünf gewesen zu sein, bis ich fertig war mit zählen, waren die Positionen schon wieder so durcheinander, weil sie ständig am umherschwirren waren, wie aufgeregte Luftmoleküle sozusagen. Und ja, ich habe nicht nur mit der Gruppe gemeinsam die obigen Abläufe getätigt, sondern war auch immer wieder zwangsläufig mittendrin innerhalb dieser Gruppe. Nichts ist geschehen, wo auch irgendwer blöd auf mich eingegangen wäre, noch nicht mal positiv. Und der rege Wortaustausch dieser Jungs untereinander war vollkommen in einem mir verständlichem, gutem Deutsch formuliert.

Auch habe ich insgesamt fünf Mal die Bahnhofsvorplätze zweier Hauptstädte* und deren Randbereiche im Dunkeln gestern passiert, zwei Mal rund um Mitternacht, drei Mal davon völlig alleine ohne weitere Begleitung. Es sind fünf Durchquerungen, die gut gegangen sind, im Gegenteil, niemand hat irgendeine Art von unhöflicher Reaktion auf mich gezeigt. Weder in größeren Menschentrauben, noch an abseits unbelebten Stellen, wo eins, zwei Personen sich - aus welchem Grund auch immer - dort fernab jeglicher Beobachtung durch andere aufhielten.

Das waren zwar nur fünf Durchquerungen, die statistisch also für sich gestellt nicht relevant sind. Aber stehen exemplarisch für all die anderen Durchquerungen, von denen ich unzählige schon hatte - und exemplarisch auch für andernorts zwielichtige Gegenden.

Ich lebe wohl auf einem Planeten der Glückseligkeit. Ich kann nur jeden einladen, auf meinen Planeten zu wechseln.

By the way: mein fragliches Outfit bei all den hier im Beitrag genannten Begebenheiten von gestern:

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https://up.picr.de/50361145yn.jpg

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

https://up.picr.de/50361172jy.jpg

und Beitrag zum Outfit bei "Was habt ihr gestern getragen?"

*damit die Orientierung besser klappt: zu meinem Planeten gehören z.B. Wiesbaden und Mainz...
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Ich habe da mal CDs bestellt. In einem Fall war ich nicht zufrieden, weil die CD als Musik-CD gelistet war, aber ein Hörbuch enthielt. Ich hätte sie zwar zurückschicken können, aber behielt sie, denn Astrid Lindgren im Original ist auch nicht uninteressant.

Nach Kleidung habe ich da noch nicht gesucht.

LG, Micha
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von MAS am Gestern um 12:09 »

Bei mir als Transfrau wird es noch eine zeitlang dauern oder gar unmöglich das ich äusserlich als Frau durchgehe. Persönlich denke ich das mein Passing niemals komplett passen wird. Ich kenne diese Situationen auch zur Genüge. In den letzten 2 Jahren ist es aber leider merklich gefährlicher geworden. Waren es früher nur Beleidigungen sind es heute Handgreiflichkeiten. Aufgrund meiner Erfahrungen nutze ich den Öffentlichen Nahverkehr zum einen nur morgens um z.B. manchmal zur Arbeit zu fahren oder zu anderen Zeiten NUR in Begleitung von Freunden/Kollegen. Mittlerweile werde ich bei Feiern etc. auch immer gefragt wie ich nach Hause komme und wer mich begleitet. Ansonsten nutze ich UBER für meine Heimfahrten. Es ist traurig das man sich in unserem einst so schönen Land nicht mehr sicher bewegen kann.

Das, liebe Rockie, ist wirklich eine traurige Erfahrung, die Du da machst. Das kriegt man als Cismann gar nicht so mit, genau so wenig wie Anfeindungen gegen Juden:Jüdinnen als Nichtjude.

Was ist nur los in unserer Gesellschaft?

LG, Micha 
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