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Artikel und Presseberichte / Antw:Giftige Chemikalien in Billigmode
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 23:32 »
Hab auch schon genug.

Vorbei sind all die schönen Streifzüge durch die Geschäfte mit Anprobieren, Abwägen, wieder Kommen, doch Kaufen. So ein bisschen fehlt mir das. Manchmal durchstreife ich noch immer die Geschäfte, mittlerweile kann ich aber ohne zu kaufen diese Streifzugs-Nostalgie beginnen und auch wieder beenden...

Zum Thema:

Ja, ich hab bei beiden schon gekauft. Und ich war oft zufrieden mit der Qualität.

Inzwischen ploppt Temu mit Werbung auf von zusammengestellten Röcken, die ich irgendwann vor ewig schon mal angeklickt hatte. Aber die Klicks landen nicht auf dem Produkt, sondern bei der aggressiven "Meld-Dich-An!"-Aufforderung. Da ist mir die Lust vergangen, mir die telis einladenden Produkte anzuschauen. Auch macht Temu andere Werbung mit Video, die mit einem dummen Plot einem ein kostenloses Tablet andrehen will - wenn man die App installiert, aber nur über den Link im Video! Wer weiß, was die einem alles an Software aufs Handy unterjubeln, wenn ich das täte. Wer weiß, was die alles für Daten sammeln für welchen Zweck*. Also, solch ein aggressives Vorgehen ist mir zuwider. Abgesehen von all dem andern Kram drumrum (Transport, Ausbeute) oder drin (Schadstoffe).

Ich kenne aber etliche, die ganz wild sind, auf Temu und Shein zu shoppen, zum Teil die nur noch da einkaufen: "Ist doch so günstig!" Und es werden immer mehr, die das tun.

* müsste mal einer, der die App installiert hat, checken, was die App so an Akkuleistung und Datenvolumen verbraucht, obwohl man sie nicht nutzt. Das kriegt man objektiv vermutlich aber nur heraus, wenn das verwendete Handy völlig frei von China-Bauteilen ist.

Edit-P.S.: Naja, ich sags mal so: Ich hoffe, ich habe vollkommen unrecht, aber ich halte für möglich, dass das alles Teil einer modernen Kriegsführung ist.
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Outfits und Accessoires / Antw:Feminine Outfits
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 23:12 »
Ja, eine ganz besondere Teemischung...  ;D ;D

In der Tat, Pferdeschwanz oder offen getragene lange Haare, scheint hier unter uns Rockern doch recht weit verbreitet zu sein. Wenn man das als Weiblichkeit interpretieren kann...! Ich kenne Jürgen zu gut, um mich zu scheuen, ihn als Beispiel heranzuziehen. Gestern die zwei Bilder von ihm, einmal mit (nicht sichtbarem, weil rückwärtigem) Pferdeschwanz, einmal mit offenen langen Haaren. Das ergab sofort eine deutlich femininere Gesamterscheinung. In meinen Augen.

Das mit der Knöpfung (rechts, links) ist ja lustig, Micha. Ich hab lange Zeit einen Bogen gemacht um Kleidungsstücke, die "falsch"-herum geknöpft waren (also Linksknöpfung). Im Gegenteil: hatte ein Rock eine Rechtsknöpfung hatte er einen deutlichen Punktgewinn bei der Abwägung 'Kaufen oder nicht Kaufen'. Ja, zum Teil deklarierte ich dies dann quasi als "Männerrock", wohlwissend, dass einige Röcke, besonders Jeansröcke, rechtsknöpfend sind bzw. einen von rechts zugänglichen Frontreissverschluss haben.

Nur in dezidierten Ausnahmefällen wich ich mal von dieser Vermeidung von Linksgeknöpftem ab. Inzwischen ist mir das fast völlig egal. Mir ist neulich aufgefallen, dass ich ganz intuitiv knöpfe, ohne dass ich mir bewusst machen muss, an welcher Knöpfung ich gerade rumnestele. Ja, bisweilen finde ich es sogar komisch, wenn mein Spiegelbild mit einer Rechtsknöpfung auftaucht (in real, also Linksknöpfung im Abbild).

Vielleicht finde ich gar die Linksknöpfung an mir deswegen so passabel, weil sie im Spiegel so orientiert ist wie die Knöpfung all der Männer um mich herum - also so männlich aussieht...*  :D :D

*und zwar in meinen Augen - und zwar wirklich nur in meinen Augen...  :laugh:
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Erfahrungsberichte / Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 22:56 »
Dir ist es - so wie es sich liest - sehr viel selbstverständlicher, Rock oder Kleid zu tragen. Und währenddessen nicht immer wieder darüber zu reflektieren.

Jürgen - so wie es sich liest - reflektiert sehr viel häufiger darüber.

So geht es mir auch. Ich werde im Alltag auch immer wieder bewusst daran erinnert, dass ich mich von all den anderen unterscheide. Zwar genieße ich die Tatsache des Sich-Unterscheidens, weil ich froh bin, nicht wie die anderen so festgelegt zu sein. Doch ist mir diese Tatsache immer präsent im Hirn. Zuhause oder in Arbeit versunken, geht das vielleicht mal unter. Aber unter Menschen tritt das Wissen darum mir immer wieder ins Bewusstsein.

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Erfahrungsberichte / Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
« Letzter Beitrag von MAS am Gestern um 22:32 »
Ja, Matthias, auch von mir herzlichen Dank für Deinen kurzen Beitrag.

Mir gehts ein bisschen ähnlich wie Jürgen, aber nicht wie Micha.

Was unterscheidet Deiner Meinung nach, wie es uns beiden geht, Wolfgang?

LG, Micha
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Outfits und Accessoires / Antw:Feminine Outfits
« Letzter Beitrag von MAS am Gestern um 22:30 »
Ja, lieber Wolfgang, oben mit "sie" meine ich die Kleidung und Accessoires.

Bei der erwähnten Jacke und den Hemdblusen reizte mich zuerst vor allem die Linksknöpfung. Ich wollte ein diese Knöpfung genau so beherrschen wie die Rechtsknöpfung. Das ist mir inzwischen mehr oder weniger gelungen.
Aber ich habe auch Röcke mit Rechtsknöpfung. Sind das nun deswegen Männerröcke? Nee. Und genau so wenig müssen linksgeknöpfte Kleidungsstücke Frauenkleidung sein. Müssen nicht, aber ...

Und ja, aber ... Ich wähle auch, was mir gefällt, weil es mir gefällt. Aber manchmal gefällt es mir eben, weil es feminin wirkt und möchte ein wenig von dieser Feminität für mich abhaben.

Was ich aber noch vergaß zu erwähnen: Ich trage ja lange Haare und einen Pferdeschwanz. Der ist inzwischen recht schüttern. Und er ist keineswegs ungewöhnlich für Männer - vor allem nicht für Männer meines Alters. Bei ganz jungen Männern oder Jungs sind kurze, ja sehr kurze Haare wieder en vogue. Nicht selten beneide ich aber Frauen und Mädchen um ihre Haarpracht.

Und ich trage einen Bart, einen Schnurr- und einen Kinnbart. Die Verbindung eines solchen Bartes mit langen Haaren hat eine lange Tradition, die bis in die germanische und keltische Antike reicht und sich auch im 17. Jh. großer Beliebtheit erfreute. Doch zwischenzeitlich hatten wir ja die Verpönung von langen Haaren bei Männern. Wenn ich mit meinen Pferdeschwanz so hochbinde, dass er beim gehen wippt, hat das auch wieder was Mädchenhaftes.

So spiele ich mit den Gendermarkern. Und ich bin meine eigene Mischung.

LG, Micha

 
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Erfahrungsberichte / Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 22:29 »
Ja, Matthias, auch von mir herzlichen Dank für Deinen kurzen Beitrag.

Mir gehts ein bisschen ähnlich wie Jürgen, aber nicht ganz so wie Micha.

Ja, Röcke und Kleider zu tragen, ist für mich eine Selbstverständlichkeit, und ich glaube, ich trage sie auch ganz souverän und ganz selbstverständlich. Aber mir ist auch immer bewusst, dass ich "im Stadtbild" eine große Ausnahme bin. Und wie Jürgen, wenn ich von all den anderen Männern in Hosen umgeben bin, drängt sich mir unwillkürlich der Gedanke auf: "Was die alles verpassen".

So alltäglich wie Rock oder Kleid in meinem Leben auch ist, so alltäglich werde ich daran erinnert, dass es für all die anderen Menschen nicht so selbstverständlich ist, Rock oder Kleid an sich bzw. an einem Mann zu sehen.

Und drum bin ich auch begeistert - für manche vielleicht 'zu begeistert' - mit hier im Forum, um meine Lebensfreude zu teilen, die ich mit meiner Rock-Selbstverständlichkeit gefunden habe ("gute Zeiten"). Aber auch den Männern, die hier mit einem gewissen Interesse am Rock versammelt sind, Mut zu machen, die wunderbare Kleidungsfreiheit auch mehr zu ihrer Selbstverständlichkeit zu machen.

Indes ist es mir auch nicht völlig egal, was andere anhaben. Von der Sache her zwar ja. Aber ich erfreue mich, wenn ich Menschen sehe, die nach meinem Geschmack schön gekleidet sind. Das müssen nicht immer aufwendige Styles sein. Auch schnell übergeworfene Kleidungsstücke für den Alltag, wenn die irgendwie Ästhetik und augenfällige Formensprache ausstrahlen, wenn sie Zufriedenheit ausstrahlen. Das vermisse ich bei doch recht zahlreichen Menschen, bei einigen Frauen, bei aber sehr viel mehr Männern, bilde ich mir ein. Ich wünschte, es gäbe mehr Männer, die Zufriedenheit ausstrahlen. Auf mich wirken die meisten, dass sie eine innerliche Verbissenheit ausstrahlen. Ich glaube, mehr Wahlfreiheit im Rollenbild ergäbe zufriedenere Männer. Auch deswegen ist mir nicht völlig wurscht, ob die anderen Männer auf ewig in ihren Hosen bleiben.
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Outfits und Accessoires / Antw:Feminine Outfits
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 21:57 »

Dass aber Cismänner ihre Weiblichkeit betonen wollen, kommt reichlich selten vor. Oder?


Oh, um Deine Frage zu beantworten; also, ob ich das tun will:

Nö. Ich erwähnte soeben 'keck' und 'kokett'. Das streift vielleicht eine Spur in etwas Weiblichkeit hinein, weibliches Verhalten, weibliches Werben, weibliche Verletzlichkeit (der Aura). Nunja, so manchmal will ich das ein bisschen wissen, wie das ist. Wenn ich eine Frau sehe in einem unheimlich kurzen Rock - wie kann man so sich in der Öffentlichkeit bewegen, sitzen, wie fühlt sich das an? Ja, dem will ich manchmal so ein bisschen nachspüren - mit Kürzen kurzen Längen, die an mir halt noch funktionieren. Nur mal als Beispiel. Das könnte man als 'Weiblichkeit' interpretieren. Doch ich seh das anders: Nein, es ist ein Spiel mit Möglichkeiten. Eine Bereicherung. Wie vorher geschrieben: Eine Bereicherung an Möglichkeiten, an Erleben.

Nein, mein Bestreben ist, die Gestaltungsmöglichkeiten zu erweitern. Da geht einiges sicherlich auch immer wieder über das Notwendige hinaus. Denn mein Hauptbestreben ist, für meinen Körper passend gekleidet zu sein, besonders, was meine männliche Anatomie betrifft.

Ich trage als 'weiblich' definierte Kleidung. Aber ich selbst habe keine Weiblichkeit. Ich bin ich. Ich definiere mich als Mann. So hat man mich bei der Geburt auch definiert. In welchem Haus ich lebe, in welchem Fahrzeug ich sitze, in welche Kleidung ich mich hülle, das ist meine freie Entscheidung.
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Artikel und Presseberichte / Antw:Giftige Chemikalien in Billigmode
« Letzter Beitrag von JJSW am Gestern um 21:47 »
Bis jetzt konnte ich mich von Shein und Temu erfolgreich fernhalten. Und daran wird sich wohl auch nix ändern.
Nicht nur die Berichte über Schadstoffe, minderwertige Qualität usw.

Auch deren seltsamen Webseiten schrecken mich ab.
Bin mal auch solchen Angebotslinks gefolgt.
Da poppen gleich so komische grelle Coupons auf, das ich erstmal erschreckt bin und gleich wieder zugemacht habe. Oder man soll gleich die App installieren oder Temu will gleich ds man sich registriert.
Bäh,  sowas brauch ich nicht.

Gibt ja zum Glück viel gute andere Shopping-Möglichkeiten. Online, aber am liebsten nicht online an einem schönem Tag in der Stadt. Aber auch das lässt nach. Dieses Jahr hab ich ganz wenig gekauft. Hab ja schon genug... 

Gruß
Jürgen
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Outfits und Accessoires / Antw:Feminine Outfits
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 21:41 »
Nun, bei Deiner so getroffenen Einteilung, zähle ich mich eher zu den letzten beiden Gruppen.

Hier im Thread und überhaupt im Forum gibt es Männer, ...
... die als weiblich konnotierte Kleidungsstücke und Accessoires meiden und auch Röcke und Kleider so wenig feminin wie möglich wählen.
... die nach Möglichkeit männlich gelesene Kleidung tragen, außer sie finden in der Herrenabteilung nicht, was sie suchen, und dann notgedrungen in die Damenabteilung gehen, die also feminin gelesene Kleidung trotz dieser Zuschreibung tragen.
... die die Zuschreibung als männlich oder weiblich für Kleidung usw. für künstlich und/oder willkürlich halten und sich geschlechtsneutral aussuchen, was ihnen gefällt und passt.
... die gerne feminin gelesene Kleidung und Accessoires tragen, weil sie feminin gelesen werden, selbst dann, wenn sie ähnliches auch in der Herrenabteilung finden.

...wobei bei dem unterstrichenen 'sie' ich das auf 'Kleidung und Accessoires' beziehe...

Du erwähnst Jacken und Hemden, die Du auch in der Herrenabteilung bekommen könntest, die Du aber trotzdem aus der Damenabteilung beziehst.

Naja, eben nicht. Du hast zu beiden erwähnten Textiliengruppen den Unterschied erwähnt, den Du eben in der Damenabteilung findest im Gegensatz zum formal ähnlichen Objekt in der Herrenabteilung. Das macht nun bei näherer Beschäftigung damit schon den Unterschied.

Ich finde, kürzere Jeansjacken passen zu einigen Outfit schlicht besser als dieselbe in länger - nur mal so als Beispiel.
Das so zu sehen, musste ich auch erst lernen. Bestes Beispiel ist eben jene Jeansjacke, die ich mir "neulich" / "letztens" nach anfänglichem Widerstreben mir kaufte (und erst mal anprobierte), die aber deutlich besser zu manchen meiner Outfits passt als eine Herren-Jeansjacke.

Auch trug ich bis vor etwa drei Jahren ausschließlich Herrenjacken (Überjacken) im Herbst und Winter. Ich war da eine Zeitlang richtig stolz über diese Tatsache. Ja, man kann es machen und ich tat das ja auch scheinbar erfolgreich die ganze Zeit über. Doch als ich dann erstmals eine Daunenjacke von den Damen anprobierte, war ich von dem Look begeistert. Inzwischen habe ich etliche Winterjacken aus den Damenabteilungen - die letzten zwei Jahre trug ich fast nichts anderes.

In letzter Zeit hab ich dann doch recht oft auch mal wieder meine etlichen Männerjacken reaktiviert. Auch das gefällt mir bisweilen.

Meine Wahl fällt auf das, was mir in meinen Augen gefällt. Und was mir in meinen Augen steht.
Da kommen ganz viele Vorteile aus der Damenabteilung noch hinzu, nämlich Material, Schnitte etc., die ich bei den Männern halt nicht finde.

Und inzwischen gehe ich erst einmal in die Damenabteilung. Erst wenn ich da nichts finde, was gefällt, passt, mir vorschwebt, schau ich bei den Herren. Zumeist wurde ich bei den Damen schon fündig.

Mir ist es inzwischen ziemlich schnurz, ob es "feminine" Kleidung ist. Mir ist auch schnurz, ob mein Outfit, also alles, was ich anhab, feminin ist - also ausschließlich aus der Damenabteilung. Aber man kann sich auch maskulin kleiden mit Klamotten ausschließlich aus der Damenabteilung - sofern es einem passt -, denn dort gibt es alles, bis hin zu Holzfällerhemden und Waldbrandaustreterschuhen.

Aber ich spiele auch manchmal mit dem Reiz, die Gewissheit von sehr femininen Kleidungsstücken zu haben. Und es reizt mich, diese in mein männliches Leben zu überführen. Oder manchmal auch so keck oder kokett angezogen zu sein, wie der Rockträger, der mir gestern begegnet ist (Gesamtlook erinnerte an japanische Schulmädchen). Ich empfinde das als eine unglaubliche Bereicherung. An Erleben. An Möglichkeiten.



Übrigens: Bundfaltenhosen habe ich auch getragen. Zu Anfang der 80er. Das waren im Verhältnis wirklich bequeme Hosen. Aber auch da musste ich feststellen: spätestens im Sitzen war es an den entscheidenden Stellen doch wieder viel zu eng.
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Artikel und Presseberichte / Antw:Giftige Chemikalien in Billigmode
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Gestern um 21:09 »
Danke für den Beitrag und den Link, Harry.

Dass importierte Ware oft nicht den Standards völlig genügt, wie bei heimischen Produkten, ahnt man ja hinlänglich. Dass es aber so drastisch von den Standards abweicht, ist doch eine katastrophale Erkenntnis. Es ist unglaublich, welche Probleme wir uns durch unser Verhalten da einheimsen. Und es ist wieder mal so: hinterher ist man immer schlauer. Jedoch selbst, wenn man bereits schlauer ist, fällt es uns oft schwer, unser Verhalten dementsprechend zu ändern.

Mir fällt da in vielerlei Hinsicht eine Veranstaltung ein, die ich dieser Tage besucht habe. Eine Veranstaltung lokaler Gruppen gegen den Fluglärm unter Mitwirkung lokaler und regionaler Politiker. In anschließenden Gesprächen kristallisierte sich heraus, dass die betroffenen Anwohner sehr wünschen, den Lärm zu reduzieren. Aber in Ballungsgebieten ist die Lärmreduktion hier gleichzeitig der Lärmzuwachs für woanders. Und ja, die Erkenntnis herrschte vor: es hilft nur, weniger zu fliegen.

Den großen Flughäfen vermasselt so ein Denken die geplanten Zukunftsgewinne. Seit den weltweiten Beschränkungen infolge unserer durchlebten Pandemie haben sich ja etliche Alternativen zu Geschäftsreisen schon aufgetan; die erwarteten Zuwächse der Flugbetreiber bleiben deutlich hinter den gewünschten Zahlen zurück. Dennoch nehmen die Flugbewegungen zu; und damit auch der Lärm und die Belastung der betroffenen Gebiete.

Ja, an diesem Abend setzte sich in den privaten Gesprächen die Selbsterkenntnis durch, das eigene Flugreise-Verhalten selbst zu reduzieren. Doch auch das fällt den Betroffenen wirklich schwer, darauf zu verzichten.

Und ja, es sind nicht nur Geschäfts- und Privatreisen. Nein, es ist auch das Kaufverhalten, das den Flugverkehr massiv mit unterstützt. Die günstige Überseeware, egal ob Kleidung, Werkzeuge, technische Geräte oder Lebensmittel, all dies shippert über die Weltmeere oder cruist in den Passagiermaschinen und Cargoflügen durch die Luft. Bei diesen erwähnten Abendgesprächen kam auf diesen Zusammenhang aber erstmal keiner.

Und all der Onlinehandel belastet vielfältig unsere Lebensqualität, egal ob aus Übersee oder sonstwo vom Kontinent oder aus dem eigenen Land. Da ist Fernost-Ware sicherlich nur ein Baustein von vielen.

Das Dumme ist halt, dass wir noch gar nicht richtig abschätzen können, was wir mit unserem Verhalten uns alles einbrocken. Und ja: hinterher ist man immer schlauer. Die Frage ist nur: wann!
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