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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Skirtedman am 09.12.2025 19:56 »
Hallo Blumenrock, schön Deine persönlichen Ansichten dazu zu lesen.

Natürlich sind Deine Ansichten auch gepaart mit Deinen Erfahrungen.

Ich fahre nächste Woche mit dem Zug nach Frankfurt  und dann wieder zurück in den Abendstunden. Da ziehe ich keinen Rock an. Tagsüber ist das eine andere Sache.
Es ist traurig, das man diese Überlegungen anstellen muss. Trotzdem lasse Dich nicht entmutigen. Leider gehört es anscheinend dazu sich zu überlegen, was man anzieht. Über den Weihnachtsmarkt würde ich mich  mehr unauffälliger kleiden gegen Abend. Am besten Midirock, für Mini hätte ich keinen Mut.

Letzten Sonntag kam ich auch mit S-Bahnen und Zügen durch Frankfurt durch und dort mit Wartezeiten, und auch in Abendstunden. Und ich war in der Nähe auch unterwegs auf Weihnachtsmärkten. Ich hatte mir diese Überlegungen nicht angestellt, die Du ansprichst.

Mein Outfit (für fortgeschrittene User bekannt aus dem anderen Thread):

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https://up.picr.de/50347923xe.jpg

Dort im anderen Thread gibt es auch ein Bild aus der S-Bahn mit diesem Rock.

Ich kann von keinen negativen Eindrücken berichten, die mir untergekommen sind.

Mich beschleicht ein wenig das Gefühl, dass man sich voreilig einreden lässt von einer imaginären Person namens "Gesellschaft", was geht und was nicht geht. Aber in Wirklichkeit geht viel mehr, als man sich das in seinen kühnsten Träumen auszumalen vermag.

Sicher, Johns Erlebnisse waren bestimmt nicht aufbauend. Und ohne diese einschneidenden Erlebnisse in irgendeiner Weise schmälern zu wollen, diese Situationen sind nicht an der Tagesordnung.

Und ja, John, Du warst natürlich auch bereits sensibilisert von Deiner Erfahrung in der Menge im Weihnachtsmarkt, die Du nicht recht einordnen konntest. Und ja, Dein Nervenkostüm musste dadurch bereits geschwächt und anfällig gewesen sein, als Du Dich daraufhin vorzeitig aus Deiner öffentlichen Präsenz entziehen wolltest und vorzeitig auf dem Heimweg warst. Das ist absolut verständlich und nachvollziehbar.

Und sicher sind (potenziell denkbar) eingeschlagene Zähne nicht durch bloßes Nachwachsen wieder ersetzbar. Aber die Gefahr davon ist trotz unangenehmer Einzelerfahrungen denkbar gering. Ich denke, in einem Hosenleben wäre bei mir die Gefahr eingeschlagener Zähne nicht geringer.

Freilich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann nur aus meiner jahrezehnte-langen Erfahrung sprechen, dass man diese sich einschränkenden Überlegungen kaum bis gar nicht anstellen muss. Ich will auch nicht von einem "gesunden Maß" von Optik und Aussenwirkung sprechen. Ich glaube, Übung ist der beste Weg, sich vor weitergehenden Anfeindungen zu schützen. Ein Rückzug in die heimischen vier Wände ist keine Übung. Übung ist nur draussen im Miteinander mit den Menschen, die alle so verschieden sind, wie wir selbst von all den Menschen verschieden sind. Und meine kleine Botschaft ist, nicht zu resignieren.

Das sind meine zwei Outfits von den Weihnachtsmärkten der letzten zwei Tage, also gestern und heute (bis gerade eben):

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https://up.picr.de/50351640nl.jpg - https://up.picr.de/50352640ys.jpg

Das zweite Bild ist von genau heute. Und ich bin eben, also in den Abendstunden, noch dort gewesen. Vielleicht zur Auflockerung folgendes: Eine Bekannte, mit der (denen) ich für zwei Glühwein zusammenstand, sagte, ich hätte schöne Beine! Eine Freundin von ihr sagte, für sie wären die Beine zu dünn - aber wie jeder mag, so ihr Credo. Und ja, ich gebe der zweiten sogar eher Recht. Nunja, aber dieser Tage habe ich vermehrt Lust auf kurze Röcke. Liegt vielleicht auch an den warmen Temperaturen zurzeit.

Aber ich komme gar nicht auf diese Gedanken, wie Blumenrock sie formuliert hat:

Über den Weihnachtsmarkt würde ich mich  mehr unauffälliger kleiden gegen Abend. Am besten Midirock, für Mini hätte ich keinen Mut.

Sicher! Wähle das, worin Du Dich voraussichtlich am wohlsten fühlst.
Aber ich wähle aus einem breiten Spektrum das aus, worauf ich gerade Lust habe, unabhängig von 'Weihnachtsmarkt' oder 'Abendstunden'.

Aber natürlich, John, Blumenrock und die anderen, ich kann ja verstehen, dass nicht jeder so routiniert sein kann wie ich. Aber es ist möglich, das zu werden. Lasst Euch nicht zu schnell verunsichern!

Und ja, das, was DesigualHarry schreibt, kann ich gewissermaßen ebenso unterschreiben.


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Erfahrungsberichte / Antw:Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von Rockbaron am 09.12.2025 19:46 »
Diese Gedanken des zu viels und das Abwägen, wie viel man anderen "zutraut", kenne ich auch.

Am konkreten Beispiel der (Finger-)Nägel:
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Rechts ist der Look, mit dem ich vor einigen Jahren angefangen habe. Nach einer Zeit reinem Klarlacks kam nur eine Schicht eines dezenten, creme-milchigen oder -rosè-farbenen Lacks wie z.B. Allure oder Mademoiselle dazu. Kenner erkennen es, die meisten nicht. Einmal kam in den Jahren nur ein "Warum glänzt dein Finger so. Hast du dich verletzt?"
Nur zweimal war ich mutiger, da auffälliger, und trug den hellgrauen Lack. Auch da sagte niemand was dazu. Weder Verwandte noch Ärzte noch sonst wer.

Ich bin schon so jemand, der stärker darauf achtet, dass ich nicht zu feminin aus dem Haus gehe. Wie auch immer man das nun definieren will. Es kann sich innerhalb der nächsten Jahre freilich noch ändern, aber momentan würde ich nicht mit neonrosanen langen Gelnägeln, Minirock und High-Heels rausgehen. Einerseits, weil es mir nicht gefällt, andererseits, weil ich denke, dass es den Prozess des "Outings" erschweren würde.

Aber konkrete Ratschläge kann und will ich niemandem geben. Standardsatz: Das muss jeder für sich selbst herausfinden.
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Hallo!

Ab dem Zeitpunkt, wo man sich selber nicht mehr wohl fühlt mit dem was man anhat, zieht man sich bereits selber runter. Andere können nur auf das reagieren, was sie beim anderen spüren.

Keiner greift jemanden an, der auf einem Höheren Energie level ist. Das reinhören in sich selber, und dann die nötigen Schlüsse ziehen, ohne die Erfahrungen im Rock hätte ich das niemals so hinbekommen, so wie ich das Rocktragen heute geniessen kann.

Lg Harry!
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Blumenrock am 09.12.2025 18:26 »
Lieber John 1697,

Ich finde das Kleid toll, was Du an hast. Ich kann mir allerdings vorstellen, das es auch aufgrund der roten Farbe und der Kürze Leute provoziert, die in ihrer engen Welt leben.
Ich trage noch keine Kleider, weil sie für mich die totale Weiblichkeit ausstrahlen, aus der es kein entringen gibt. Mit einem Rock kann ich immer noch durch männliche Oberkleidung Akzente setzen, das der Rock nicht ganz so vorsticht. Ich hatte mich heute mit einem  ehemaligen Kollegen getroffen, der es erst nicht wollte, das ich einen Rock anhabe. Dann stimmte er doch zu und sagte zum Schluss , ich könnte doch beim nächsten Mal einen Kitt anziehen. Er hätte gedacht, ich würde bunter rumlaufen. Ich hatte eine blaue Leggings an und einen blauen Wickelrock, der über das Knie geht.

Ich wollte z.b. keinen MIDI Blumenrock anziehen bei unserem Treffen. Das wäre mir zu auffällig gewesen.

Ich unterteile Kleidung nach Ying und Yang-Energie. Yang-Kleidung sind für mich z.B. Jeansröcke. Dein Kleid ordne ich zur Ying-Energie ein. Damit können insbesondere  Männer oft schwer zu Recht kommen. Ich weiß von Queerleuten, die sich vom
Mann zur Frau haben umoperieren lassen, auf manche provozierend wirken.

Mit Mainz hat mich auch geschockt. Habe ich in der Form bisher noch nicht erlebt.

Ich fahre nächste Woche mit dem Zug nach Frankfurt  und dann wieder zurück in den Abendstunden. Da ziehe ich keinen Rock an. Tagsüber ist das eine andere Sache.

Es ist traurig, das man diese Überlegungen anstellen muss. Trotzdem lasse Dich nicht entmutigen. Leider gehört es anscheinend dazu sich zu überlegen, was man anzieht. Über den Weihnachtsmarkt würde ich mich  mehr unauffälliger kleiden gegen Abend. Am besten Midirock, für Mini hätte ich keinen Mut.

Im Sommer ziehe ich gerne bunte Blumenröcke an auch gegen Abend. Das kann z.B. auch provozieren.

Aber dies sind alles meine persönliche Ansichten.

Viele Grüße
Blumenrock
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Erfahrungsberichte / Antw:Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von cephalus am 09.12.2025 15:59 »
Du könntest Dein Selbstbild überdenken. Ob da eventuell etwas mehr Platz für "Weibliches" sein könnte.

Könnte ich, heute war ja sogar genug Platz da ;)

Vor vielen Jahren, waren mir Rock und lange Haare schon zuviel.
Darüber bin ich weg, und es liegt nicht daran, dass jetzt nur noch ein Bruchteil der Haarmenge meinen Kopf ziert.

Aber, ich gebe zu, alles was sonst so an Ideen aus der entsprechenden Ecke aufkommt, bereitet mir als Extra erstmal Probleme, z.B. Schmuck.
Obwohl sich dadurch in meinen Augen oft ein stimmigeres Gesamtbild ergibt.
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Erfahrungsberichte / Antw:Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von high4all am 09.12.2025 15:03 »
Und trotzdem fand ich irgendwie Nägel und Kleid zusammen etwas viel für mein Selbstbild.
Du könntest Dein Selbstbild überdenken. Ob da eventuell etwas mehr Platz für "Weibliches" sein könnte.
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Erfahrungsberichte / Antw:Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von Skirtedman am 09.12.2025 13:41 »
Hm. Was war denn das "Zuviel" für Dein Selbstbild?

Dass Du zu tief in die "Damenwelt" eingedrungen bist?
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Erfahrungsberichte / Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von cephalus am 09.12.2025 13:04 »
An anderer Stelle, wohl vor ca. 1,5-2 Jahren hatte ich mal über meine Nägel, Nagelstudio und Gelnägel berichtet.

Mein Nagelproblem ist damit behoben, Nachteil bleibt der regelmäßige Besuch im Nagelstudio.
 
In meinem derzeitigen Studio kennen sie mich mittlerweile, vermutlich einer der wenigen, wenn nicht der einzige Stammkunde zwischen all den Kundinnen, und sie wissen, was ich will: Klar, kurz unauffällig.

Wenn habe ich bislang gelegentlich einen Kommentar für meine immer besonders gepflegten Nägel bekommen, nie für Gelnägel – das bemerkt kaum jemand.

Irgendwie kam es mir bisher immer komisch vor, als Mann in ein Nagelstudio zu gehen und dabei auch noch einen Rock zu tragen.
Nicht logisch, aber irgendwie für mich zu viel.

Heute saß mir der Schalk im Nacken, bzw. ich hatte keine Lust mich extra nochmal umzuziehen, und ich bin in einem Strickkleid ins EKZ gefahren und in mein Nagelstudio gegangen.

ALLE Nageldamen haben mich beim Reinkommen gemustert und begrüßt. In der Regel laufen die Termine sehr kommunikationsarm ab, heute war meine Nageltante von Anfang an sehr gesprächig, um innerhalb von 5 Minuten auf mein Kleid zu kommen:

Dass es mir stehen würde, gut aussähe, sehr ungewöhnlich sei, und ob ich öfters Kleider trüge.
Nach kurzer Zeit wurde die Kundin links von mir auf das Gespräch und mich aufmerksam und mischte sich zustimmend ein, während sie ihre Cateye-Nägel erhielt, die Kundin zu meiner Rechten wandte sich gefühlt entsetzt und angewidert ab.

Und trotzdem fand ich irgendwie Nägel und Kleid zusammen etwas viel für mein Selbstbild.



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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Skirtedman am 09.12.2025 12:59 »
Lieber John,

Dein Kleid erinnert mich an zwei meiner Kleider. Eines davon hatte ich Ende November an. Jenes ist eher als "Lose-Fit", also als locker fallend bzw. als "Oversized" konzipiert, ansonsten sehr identisch:

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https://up.picr.de/50293601fd.jpg

(Beschreibung zum Kleid)
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Skirtedman am 09.12.2025 12:40 »
Lieber Yoshi,

Danke für Deinen ausführlichen Beitrag. Gerade die Schilderung der Situation am Mainzer Hauptbahnhof von vor zwei Jahren schockiert mich, aber ja, ich erinnere mich, dass eine passende Meldung durch die örtlichen Medien ging.

Spätestens seit der Schaffung des 9-Euro-Tickets (am 01.06.22) bin ich wöchentlich mindestens 5 bis 6 Mal zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten am und im Mainzer Hauptbahnhof unterwegs - verstärkt zu Zeiten rund um Mitternacht. Auch wohnte ich bis vor gut 10 Jahren für 20 Jahre im Umfeld, die Hälfte davon sogar in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs. Ich kann nicht, schon gar nicht in letzter Zeit, von vergleichbaren Erlebnissen berichten. Verbale Nachrufe gab es bis vielleicht vor 15 Jahren vielleicht mal vereinzelt, aber von unmittelbaren Konfrontationen kann ich nicht berichten.

Vielleicht hatte ich diese Hunderte, Tausende Male einfach nur Glück. Oder ich weiss nicht, was ich ausstrahle oder nicht ausstrahle, was mich vor solchen Angriffen schützt.

Auch erinnere ich mich an Samstag, als ich zur Mitternachtszeit an und in den Hauptbahnhöfen in Wiesbaden und Mainz alleine unterwegs war, besonders an die S-Bahn-Fahrt dazwischen. Die ganze lange S-Bahn war voll, so dass etliche stehen mussten (ich fand noch einen Platz). Und sie war voll von auffallend jungen Leuten, die meisten in größeren Gruppen, z.T. über größere Sitzreihen und Steheinheiten (besonders im Türbereich) verteilt. Entweder kamen sie gerade von einer Unternehmung, scheinbar waren die meisten aber erst gerade aufgebrochen, um zu einer Unternehmung zu gelangen. Oft war das Vorglüh-Bier in der Hand. Und die Stimmung war aufgeheitert, aufgedreht - und auffallend überwog auch der nicht rein deutschgeprägte Kulturhintergrund der überwiegend männlichen Grüppchen.
Das war eine Situation, in der ich mich nur bedingt wohlfühlen konnte.

Und doch erreichte ich gut und unbelastet meinen Zielort. Nichts geschah, niemand beäugte mich verstohlen, niemand ließ mir irgendeine geringschätzige Reaktion zukommen, vermutlich hat auch niemand darüber gesprochen, soweit ich die Sprachen und Reaktionen dahingehend beurteilen konnte.



Anderes Beispiel, gerade von gestern. Ausgerechnet als ich auch alleine den Bus zur Mainzer Stadtmitte nehmen wollte, hatte eine nahe gelegene Schule Schulaus für etliche Klassen. Es kamen mehr und mehr plusminus 16-jährige an meine Haltestelle und auch zu der gegenüberliegenden Haltestelle, sie konnten mich auch von weitem aus schon prima sehen. Nach gut 8 Minuten Wartezeit stieg am Ende die Anzahl von zwei, drei Klassenstärken in meinen Bus ein. Ich bekam sogar noch einen Sitzplatz und ohne dafür zu drängeln. Weder beim Warten, noch beim Fahren oder beim Ein- oder Aussteigen gab es einen Hauch von Piep irgendeiner wie auch immer gearteten Reaktion auf mich. Nichts ist geschehen. Vor 20 Jahren wäre das deutlich anders gewesen.

Wie ich so rumlaufe, kann man ja fast täglich in der Rubrik "Was habt ihr gestern getragen?" sehen. Zu den beiden Schilderungen von eben gibt es auch die passenden Bilder zu sehen (zufälligerweise im selben Beitrag), hier mal kurz ein Einblick:

Samstag Nacht:
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https://up.picr.de/50350898mg.jpg

Gestern tags:
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https://up.picr.de/50350860kv.jpg



Dir gehört mein Mitgefühl, dass Du diese Situationen erleben musstest.

So etwas kann extrem verunsichern. Die von der Haltestelle wollten das ja auch auf alle Fälle. Wenn Du deswegen solche Situationen in Zukunft meidest, dann gibt das denen Recht.

Ich kenne das u.a. aus den 90ern. Gerade z.B. in Frankfurt, Konstablerwache, oben auf dem Platz. Vor allem freitags ab dem Nachmittag herrschte da eine aufgeladene Stimmung. Etliche "rumlungernde", "marodierende" Jugendgruppen oder jüngere Erwachsene hingen da ab und kommentierten alles, was da vorbeikam. Eine sehr konfliktreiche Atmosphäre.
Wie ich das erkannt habe, habe ich auf Verdeih und Verderb eine Passage da besonders zu den fraglichen Zeiten gemieden.

Irgendwann ging ich hin, das bewusst nicht mehr zu meiden. Sondern bewusst mich dieser Situation zu stellen.

Und meine Erfahrungen zeigten, auch in Begegnung mit anderen Jugendgruppen oder gelangweilten Erwachsenengruppen andernorts, dass das bewusste Nichtvermeiden sehr hilfreich ist, tatsächlich diese Konfrontationen zu vermeiden. Scheinbar wirkt man anders, wenn man sich eben genau von solchen Begegnungen nicht einschüchtern lässt. Inzwischen kann ich in solche Begegnungen schon mit einem äusseren Lächeln hineingehen - auch auch wieder hinausgehen. Lächeln, dass nichts, gar nichts passiert ist. Oder Lächeln, dass es Spaß gemacht hat, trotz einer Reaktion mit einem Gefühl des Gewinnens (des Gewinnens an Sympathie) aus diesen Begegnungen wieder hinaus zu gehen.
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