Danke, lieber Jürgen!
Nur bin ich der Meinung, das Thema nie verlassen zu haben. Ich erkläre es nochmal mit dem Schraubenschlüsselbeispiel: Wolfgang verwendete das Wort "Schraubenschlüssel", meinte aber nur einen 17er. Ich meinte aber alle Größen. Und da wir mit Schraubenschlüsseln arbeiten, sollten wir auch wissen, was wir mit "Schraubenschlüssel" meinen, damit wir immer den Schraubenschlüssel zur Hand haben, den wir gerade brauchen. Immer nur den 17er zur Hand zu haben, mag genügen, wenn man immer nur die Arbeit verrichtet, für die man ihn braucht, also wo er passt. Will man aber noch Schrauben mit anderen Größen öffnen oder anziehen, braucht man auch noch andere Schraubenschlüssel. Und zu sagen, diese anderen Arbeiten seien hier aber nicht wichtig, führte zu der Diskussion, ob diese verschiedenen Arbeiten hier auch wichtig sind oder nicht. Und ich sagte nun, dass bei meiner Arbeit in der Uni und in meinen Ehrenämtern, diese anderen Arbeiten ebenfalls sehr wichtig sind, weswegen ich eben Schraubenschlüssel verschiedener Größen brauche und nicht nur den 17er.
Zurück zum Rock: Wenn ich also Rock in der Öffentlichkeit trage, dann will nicht nicht nur als Mann im Rock respektiert werden und alle anderen Menschen mit ihren diversen Besonderheiten sind mir egal, sondern ich will, dass diese genau so respektiert werden, egal ob sie genderdivers sind, diversen Religionen angehören, sich divers kleiden oder sonst wie divers und von der Mainstreamnorm abweichend sind. Nur noch die Genderdiversen als für unser Thema wichtig anzusehen und sich dann auch noch von ihnen zu distanzieren, halte ich für kontraproduktiv für das, was ich mit öffentlichem Rocktragen erreichen will.
Davon abgesehen genieße ich das Tragegefühl, empfinde die meisten Röcke als bequem, genieße die größere Vielfalt (Diversität) der Kleidung in der Damenabteilung und durchaus auch, dass ich mich femininer kleiden kann, als wenn ich diese Auswahl nicht hätte. Durch letzteres passe ich dann schon unter den Begriff "Crossdresser", denke ich, auch wenn ich mich nicht als Frau kleide, sondern nur eben immer mehr Kleidung aus der Damenabteilung trage. Ein transgender Student (f->m) bezeichnete mich mal als Crossdresser, wogegen ich mich nicht wehrte, zumal das von ihm gar nicht negativ gemeint war, sondern ausdrücken wollte, dass wir im selben Boot sitzen. Und das tun wir. Neulich traf ich ihn nach einigen Jahren wieder, und wir waren sofort wieder auf derselben Wellenlänge miteinander. Diese Beziehung wäre so sicher nicht zustande gekommen, würde ich auf der Arbeit auf Röcke verzichten und mich immer nur "normal" männlich kleiden.
Ferdi war übrigens auch Techniker und bediente ein Gerät im Physikalischen Institut der Uni Bonn. Dabei trug er auch Rock, auch wenn das nicht immer so ganz praktisch war, wenn er auf dem Gerät herumklettern musste. Da muss man halt schauen, wenn man solche Arbeiten verrichten muss, ob ein Rock praktisch und sicher genug ist oder nicht. Wenn Röcke praktisch und sicher genug für die Arbeiten sind, sollte kein Kollege oder Vorgesetzter etwas dagegen haben. Und das ist ja bei Dir der Fall, Jürgen, so dass Du ganz zufrieden sein kannst.
Und ja, Jürgen, man muss nicht alle langen Texte hier im Forum sofort lesen oder überhaupt lesen und muss auch nicht antworten. Ich überfliege manches auch nur. Ich bezeichne die Texte, die mich weniger interessieren aber deshalb noch lange nicht als sinnlos oder überflüssig. Auch Bilder sehe ich mir gerne an und stelle ab und zu selbst welche ein, aber empfinde die Forderung nach immer mehr Bildern auch als stressig. Es kostet Zeit, ein Bild Picr hochzuladen und dann hier zu verlinken. Vorher muss man es verkleinern usw.
So, das muss jetzt mal reichen. Habe noch anderes zu tun. Ich bin jedenfalls froh, wenn meine Beiträge hier zumindest zwei Interessierte haben.
LG, Micha