Autor Thema: Dior-Kollektion Winter 23/24  (Gelesen 20531 mal)

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Antw:Dior-Kollektion Winter 23/24
« Antwort #30 am: 25.01.2023 11:58 »
Oh, das war ein Aufschrei! Aber zum Radfahren hatten sich tatsächlich - müsste man nachschauen wann, Holger weiß es vielleicht - bei manchen Frauen Pumphosen oder Hosenröcke durchgesetzt. Das begann vielleicht schon vor 1900.
Freilich fuhr längst nicht jede Frau Rad. Vielleicht alleine deswegen schon nicht.

Und Hosentragen zum Reiten (oder Hosenröcke) dürfte sich auch sehr langsam, aber schleichend bei den Frauen durchgesetzt haben, bevor zu anderen Anlässen (alltäglichen) Hosen für Frauen sich ausbreiteten. Die Anfänge dazu, zumindest im privaten Umfeld, dürften ebenfalls schon erstaunlich recht früh stattgefunden haben.

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Antw:Dior-Kollektion Winter 23/24
« Antwort #31 am: 25.01.2023 12:41 »
Wir dürfen nicht vergessen, dass zu der Zeit, in der Frauen verstärkt zu Hosen griffen, das Selbernähen noch zu den Grundfertigkeiten der Frauen gehörte. Viele dürften sich zunächst auch mit Hosen selbstversorgt haben bzw. dass sie abgetragene Kleidung von ihren Männern (oder generell von den Männern, die aus dem Krieg nicht mehr heim kamen)  auf ihre Passform hin abgeändert haben.

Ich stelle mir vor, es kann in der Nachkriegszeit in Deutschland anders gewesen sein.

Ich habe den "Vorteil" noch während des zweiten Weltkriegs geboren zu sein. Ich habe aber NIE erwachsene Frauen in Hosen gesehen, bevor sie fast Mitte der 60er in Paris Frauen "erlaubt" oder "diktiert" wurden. Ich habe auch nie gehört, dass Frauen sich Hosen wünschten. Ausnahmen natürlich Reiten und Skilaufen.
Ich weiß auch nicht, wie verbreitet das Selbernähen war, aber sollten sich Frauen zu Hause Hosen genäht haben, dürften sie nie vor der Tür getragen worden sein

Gruß
Gregor

Oh, Gregor, da kenne ich andere Schilderungen. Mag sein, dass es in Dänemark anders und später ablief.

Aber so ziemlich jede Frau jetzt um die 80 oder älter erzählt davon, wie sie früher heimlich Hosen trugen. Sie hatten Hosen in der Tasche und zogen sich nach der Schule um. Und je nach Elternhaus oder Schule hatten sie das auch noch eine ganze Zeit lang auf diese Weise entweder den Eltern oder der Schule gegenüber heimlich praktiziert.

Und alle meine potentiellen Schwiegermütter, obwohl zumeist jünger, haben das auch alle mir erzählt. Einzig meine Mutter fing wohl - soweit ich das weiss - gemeinsam mit ihrer Mutter (meiner Oma) erst im der Laufe der 70er zaghaft an, Hosen zu tragen. Die erste Hose meiner Mutter war wohl eine Wanderhose für den Bergurlaub. Erst in den 90ern trug meine Mutter verstärkt Hosen - was vielleicht aber auch an meinem Vater lag, da er 10 Jahre älter war und zudem aus einer Familie stammte, die im Dorf als sehr konservativ, gar als altmodisch galt.

Meine Tante, die Dreiviertelschwester meines Vaters, habe ich nie in Hosen gesehen.

"Ich stelle mir vor, es kann in der Nachkriegszeit in Deutschland anders gewesen sein", schreibst Du. Ja. War es wohl.

Da gibt es ja auch das Nachkriegs-Narrativ der Trümmerfrauen, für manche Feministen 'der Schöpfungsmythos', wo bei den Aufräumarbeiten und Anfängen des Wiederaufbaus Frauen kräftig mit anpackten (viele Männer waren noch nicht zurückgekehrt, wenn überhaupt) und da die Frauen beim z.T. Hartanpacken sich schnell die dafür oftmals praktischeren, robusteren Hosen anzogen.

Aber ohne diesen Ausflug zu den Trümmerfrauen durchzogen Hosen für Frauen bereits vor Deinem Pariser Hosen-"Diktat" der 60er Jahre das deutsche Straßenbild - auch wenn es lange brauchte, bis das in Familie, Schule, Beruf, Veranstaltungen weitgehend akzeptiert wurde.

Es gibt viele Filme aus den 50ern, wo Frauen in Hosen zu sehen waren. Nicht nur in Filmen aus den USA, auch in deutschen Filmen, selbst im eher konservativen Filmgenre der "Heimatfilme" (angeblich ein typisch deutsches Genre der damaligen Zeit). Und ich meine, in US-Filmen der 40er Jahre seien Frauen in Hosen auch sehr oft zu sehen.

Selbstverständlich trugen diese Filme - eine der wichtigsten Unterhaltungsmöglichkeiten damals - auch zur Verbreitung dieser Idee bei. Gerade wohl in Deutschland, wo in großen Teilen ja die Amerikaner als die Befreier und Vorbilder galten und alles Amerikanische wie magnetisch aufgesogen wurde.

Gerade neulich hat jene Dame (achja, die vorderste) mir fast stolz über ihr jahrelanges heimliches Hosentragen erzählt, während zum Hübschmachen dann doch immer die Röcke freiwillig gewählt wurden.

Und hier ein Blick auf Hosen an Frauen bei einem deutschen Film von 1957: Blick-Klick! ("Witwer mit fünf Töchtern")

Offline GregorM

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« Antwort #32 am: 25.01.2023 16:14 »
Hallo Wolfgang,

sicher gab es Unterschiede zwischen D und DK.  Nun schrieb ich aber auch "erwachsene Frauen".

Mit Teenagers war es anders. Sie trugen, wenn auch selten, Jeans etc., hörten aber spätestens damit auf, wenn sie für Mann und Kind(er) Haus führen mussten (und wo für junge Männer dann draußen ein Hut obligatorisch war - ich habe nie einen getragen). Meine Frau trug deshalb (altersbedingt) zwischen 1964 und ca. 1970 keine Hosen.
Junge Damen in Jeans habe ich auch in Spielfilmen aus den 50ern gesehen, wie zum Beispiel Conny Froboess.

@Micha
Frauen auf Fahrrad hatte ich vergessen. Die meisten trugen aber Shorts.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline hummerbrummer

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Antw:Dior-Kollektion Winter 23/24
« Antwort #33 am: 25.01.2023 16:28 »


Ich stelle mir vor, es kann in der Nachkriegszeit in Deutschland anders gewesen sein.

Ich habe den "Vorteil" noch während des zweiten Weltkriegs geboren zu sein. Ich habe aber NIE erwachsene Frauen in Hosen gesehen, bevor sie fast Mitte der 60er in Paris Frauen "erlaubt" oder "diktiert" wurden. Ich habe auch nie gehört, dass Frauen sich Hosen wünschten. Ausnahmen natürlich Reiten und Skilaufen.
Ich weiß auch nicht, wie verbreitet das Selbernähen war, aber sollten sich Frauen zu Hause Hosen genäht haben, dürften sie nie vor der Tür getragen worden sein

Ich erinnere mich noch daran, dass meine Großmutter, geboren 1912 nie in Hosen herumgelaufen ist. Die andere, zwei Jahre jünger, aber durchaus. Auch wenn sie bevorzugt Röcke trug.

Meine Frau Mama, ihres Zeichens Jahrgang 1941 hat damit angefangen, als sie in Zeitschrift für Hobbyschneiderinnen ein ihr genehmes Modell entdeckte und es nachnähte. Probleme damit hatte aber niemand in der Familie und außerhalb davon. Das wurde registriert und Punkt. Isso. Schwule gingen so auch durch, wurden als etwas anders angesehen, aber auch als solche akzeptiert. Nur bei den in der Zeit aufkommenden großen türkischen Hochzeiten hat man mal geguckt; aber eher, um in Erfahrung zu bringen, wie die denn nun heiraten. Das war halt neu und deshalb exotisch. Und wir waren mit die ersten, die ihren hinreichend großen Saal dafür vermietet haben. Landleben an der ehemaligen DDR- Grenze halt; gerade eben noch im Westen...
In Hamburg oder dem vermeintlich liberaleren Hannover wäre das schwieriger gewesen.

Gruß Hummerbrummer



Online Skirtedman

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« Antwort #34 am: 25.01.2023 16:40 »
Oops, obiges Zitat ist von GregorM, nicht von mir. Aber... macht ja nix...  ;)

Offline Rockie

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« Antwort #35 am: 26.01.2023 08:54 »
Was Dior da zeigt sind doch keine Röcke. Ja, es sind einröhrige Kleidungsstücke, aber dermaßen verunstaltet das man dafür schon
eine eigene Bekleidungs-Kategorie aufmachen könnte. Name dazu fällt mir nicht ein, aber von sowas distanziere ich mich und bleibe
lieber beim gewohnten Stil  :D

Offline hummerbrummer

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« Antwort #36 am: 26.01.2023 13:59 »
Oops, obiges Zitat ist von GregorM, nicht von mir. Aber... macht ja nix...  ;)

Sorry, falschen Quote rauseditiert...

Gruß Hummerbrummer

Offline Maria

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« Antwort #37 am: 25.05.2025 18:49 »
Mode wandelt sich – aber braucht auch Gedächtnis

Was mich bei dieser Diskussion fasziniert, ist, wie tief verwurzelt die Vorbehalte gegen bestimmte Kleidungsstücke sein können – und wie stark kollektive Bilder unsere Wahrnehmung prägen. Frauenhosen in den 50ern? Für viele heute undenkbar, aber es gab sie. Auch Männerröcke sind kein modernes "Mode-Experiment", sondern knüpfen an jahrhundertealte Traditionen an – man denke an den schottischen Kilt oder asiatische Sarongs.

Dabei ist spannend, wie sehr Materialien und Schnitte Einfluss auf die Akzeptanz nehmen. Ein Rock aus schwerem, maskulinem Wollstoff wirkt sofort "ernster" als einer aus zartem Stoff mit floralen Mustern. Dior spielt mit genau diesen Gegensätzen, was viele irritiert – aber genau das ist die Kraft von Mode: Tabus berühren, Geschichte zitieren, Zukunft formen.

Übrigens: Wer sich für ungewöhnliche Textilkombinationen interessiert oder wissen will, wie z.B. Teddyjacken für Herren in der aktuellen Modepositionierung funktionieren, sollte sich die Seite mal anschauen. Es ist verblüffend, wie gut sich ein voluminöses Teddy-Material mit klaren Rocklinien kombinieren lässt.

Wer mehr entdecken will: Startseite für neue Stilideen.

P.S.: Vielleicht brauchen Männer nicht mehr Mut – sondern nur den richtigen Stoff.

Offline MAS

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« Antwort #38 am: 25.05.2025 22:50 »
Auch Männerröcke sind kein modernes "Mode-Experiment", sondern knüpfen an jahrhundertealte Traditionen an – man denke an den schottischen Kilt oder asiatische Sarongs.

Die sind allerdings keine Mode, sondern Tradition, liebe Maria. Und Tradition ist sozusagen das Gegenteil von Mode. Mode ist i.d.R. kurzlebig, Tradition langlebig.

LG, Micha
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« Antwort #39 am: 26.05.2025 05:07 »
Hm...
genau das, Micha, drückte doch Maria aus... 🤔

Offline MAS

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Antw:Dior-Kollektion Winter 23/24
« Antwort #40 am: 26.05.2025 08:56 »
Mir schienen die beiden Begriffe in diesem Abschnitt ein wenig zu sehr ineinander überzugehen:

Zitat
Frauenhosen in den 50ern? Für viele heute undenkbar, aber es gab sie. Auch Männerröcke sind kein modernes "Mode-Experiment", sondern knüpfen an jahrhundertealte Traditionen an – man denke an den schottischen Kilt oder asiatische Sarongs.

Deswegen wollte ich sie nochmal deutlicher voneinander trennen.

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« Antwort #41 am: 26.05.2025 11:51 »
Mode wandelt sich – aber braucht auch Gedächtnis

Was mich bei dieser Diskussion fasziniert, ist, wie tief verwurzelt die Vorbehalte gegen bestimmte Kleidungsstücke sein können – und wie stark kollektive Bilder unsere Wahrnehmung prägen. Frauenhosen in den 50ern? Für viele heute undenkbar, aber es gab sie. Auch Männerröcke sind kein modernes "Mode-Experiment", sondern knüpfen an jahrhundertealte Traditionen an – man denke an den schottischen Kilt oder asiatische Sarongs.

Mich hatte eher der fette Teil des Zitats etwas fragend hinterlassen.

Ich hab nun mal in den inzwischen älteren Thread noch mal hineingelesen, so verstehe ich diese Aussage nun etwas besser. Insbesondere, weil Gregor die Frauenhose in Zeiten der 50er, 60er Jahre als nicht existent erinnert hat. Da habe ich ganz andere Erfahrungen.

Und zum Glück, bevor ich hier meine Antwort im Kopf losgeschrieben habe, ist mir aufgefallen, dass ich vieles (von meiner Mutter und so) ja bereits ausführlich hier im Thread beschrieben habe.

Und warum wir überhaupt hier über die Frauenhosen diskutieren, musste ich mir auch erst mal einen Überblick verschaffen:
Weil nämlich Gregor darauf drängt, wenn uns "Rock am Mann" wichtig ist, auch Röcke für den Mann zu kaufen. Sonst würde mit dem Rock am Mann dauerhaft nichts werden - was nicht ganz abzustreiten ist -, und ja, da führte Gregor einen Vergleich zur Frauenhose hinzu - aus seiner etwas anderen Wahrnehmung der Geschichte zur Hose an der Frau.

Mir fiel in meinem Antwortvorhaben für diesen Beitrag hier noch etwas anderes ein - freilich letztlich auch schon wieder mächtig offtopic hier im Thread -, nämlich:

Ich kann mich noch erinnern, dass ich aus dem Fernsehen der 70er Jahre noch Bilder im Kopf habe, wo Frauen im Damensitz auf den Pferde saßen. Ich glaube, Röcke trugen die da zwar nicht mehr. Aber der Damensitz (beide Beine auf der einen Seite des Pferderückens) war ja - so erklärte mir das damals auch meine Mutter - dafür, dass Frauen eben in Röcken reiten konnten.

Bei einem kleinen Ausflug in Wikipedia vorhin zum Thema "Damensitz" erfuhr ich, dass aber angeblich bereits seit dem 13. /14. Jahrhundert, und im 19. Jahrhundert sowieso, Frauen in Kleidern oder Röcken "grundsätzlich" schon immer eine Reiterhose getragen hätten. Und dass es auch z.T. spezielle geteilte Röcke oder irgendwelche Knopfvarianten gegeben hätte, die dann irgendwie dafür gesorgt hätten, dass Frauen dann auf ihren druntergetragenen Reiterhosen gesessen haben etc. ... (Wikipedia)

Solche Einzelheiten sind mir ziemlich neu. Ich weiß sehr wohl, dass Ende der 18-Hunderter Jahre es für Frauen schicklich wurde, zum Radfahren, also auch bei der Sonntagsgarderobe, Radfahrerhosen (so eine Art Pumphosen, oft mit viel Rüschen und Verzier) zu tragen.

Also die Frauenhose geht nicht einzig auf das in Deutschland gerne verwendete Narrativ der Trümmerfrauen in Hosen zurück, auch nicht auf erste Frauen in Männeranzügen der 1920er Jahre. Sondern es gab schon wohl sehr viel frühere Formen von Fällen, wo Hosen für Frauen eine zumindest nicht geächtete Rolle spielten. Und zwar angekommen in der breiten Gesellschaft.

Vergleichbares in der Männerwelt, dass in gewissen Ausnahmefällen der Rock, das Kleid am Mann durchaus in der breiten Gesellschaft üblich ist, fällt mir nicht ein, außer vielleicht das berühmte Handtuch in der Sauna und nach dem Duschen, der Bademantel, oder vielleicht als aussergewöhnliche, öffentliche Variante der Sarong am Badestrand. (Die Röcke aus der Technoszene rund um die Jahrtausendwende sind ja schon wieder vergessen; und die noch leibhaftigen Röcke rund um die Gothic-Szene ist noch nicht bei der breiten Gesellschaft angekommen.)

Aber ja, die Frauenhose in den 50er Jahren, ist vorstellbar. Sie tauchte auch immer wieder bei den Heinz-Erhard-Filmen auf, wo die ganzen Frauen bis in die 60er Jahre alle Röcke oder Kleider trugen, aber immer eine Frau mit dabei war - entweder eine jugendliche oder eine erwachsene Frau -, die auf einmal in Hosen auftauchte und den ganzen Männern die Köpfe verdrehte. Also, in diesen Filmen tauchte immer die Frauenhose als etwas besonders attraktives auf. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass dieser Umstand jemals zum filmischen Inhalt wurde (also in den Dialogen erwähnt worden wäre). Vielleicht ein geschickter Schachzug von dem Ausstattungsteam, die Frauenhose als "angekommen" zu platzieren.



 

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