Ich habe mir diese beiden Threads mal durchgelesen:
http://www.urbia.de/archiv/forum/th-2232608/mein-junge-ist-ein-maedchen-seufz.html
http://board.netdoktor.de/beitrag/bedenkliches-glueck-sohn-liebt-maedchenkleider.193734/
...nicht negativ aufzufallen bei Leuten, von denen man eine gewaltsame Reaktion erwartet, und seien es intolerante Jungs, vor denen man den eigenen Sohn schützen will.
Viel wichtiger als Ideale wie Demokratie oder Emanzipation sind den meisten Menschen die jeweils gerade geltenden gesellschaftlichen Regeln. Denen passt man sich an. Sind Hosen für Mädchen schon allgemein üblich, lässt man die Mädchen Hosen tragen, sind sie nicht üblich, lasst man die Mädchen nur Röcke und Kleider tragen. Dafür zu kämpfen, dass Mädchen Hosen tragen dürfen, auch gegen Widerstand, kommt nur wenigen in den Sinn....
Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch Menschen, die für ihre Ideale bereit sind zu sterben. Das sind noch weniger, aber das ist dann auch das andere Extrem.
Das nenn ich mal einen Treffer des Hauptproblems: des MITLÄUFER-Sein-wollens! Wobei ich den "Wunsch" dazu ersetzen würde mit der "Angst" vor Aberkennung durch "die Leute", die ja meist nur vermutet wird oder Einzelfallbestätigungen schnell verallgemeinert werden.
Die vielen Mütter u. Väter wollen wohl lieber die Entwicklungschancen ihres Nachwuchses als positiv bewertete "herausragenden Persönlichkeiten" beschneiden u. kleinhalten aus Angst vor deren Erfolglosigkeit und Bewertung als negativ "herausragenden Persönlichkeiten". Das Außenseiter-Sein wird seltsamerweise meist negativ gedacht (aus Erfahrungsmangel?), obwohl die lebenskünstlerisch herausragenden Menschen in der Geschichte oft sehr hochgehalten werden!?!
Ich wünsche mir eine neue Ethik der Hochachtung vor Voraus-Läufern u. -Denkern und des individuellen Kreativ-Seins auch in unseren Kinderstuben. Vorbei der Wahnsinn mit dem Rollen-Aufoktroyieren und Angst-Machen vor bunten Wegen. Neugier und Lust auf Abwechslung zulassen, die Kinder positiv verstärken gerade bei ihren ungewohnten und unkonventionellen Impulsen!
Die Menschheitsgeschichte brauchte immer Vorausläufer, wenn sie sich weiterentwickeln wollte! Und wir brauchen dringend die Überwindung der alten Geschlechterrollen-Spaltung, die zu so viel Unmut und Hass führt auf die jeweils anderen GeschlechtsvertreterInnen. Und oft genug wird deshalb die Wut umgelenkt auf andere, als schwächer gewähnten Ersatzgegner, die man auf diverse Art bekämpft, sei es gegen Tiere, Botanik, die Natur allgemein, Ausländische, oder gegen andere Frauen, wenn eigentlich die eigenen Eltern die adäquate Adresse wären...
Also eine Emanzipation von den Eltern, sowohl vom Mutterrollen-Gesamtpaket (Pflege u. Hilfe) wie auch dem Vaterrollen-Gesamtpaket (Produktion, Rechtsprechung u. Krieg) und Entwicklung eigener, selbst zusammengewürfelter Interessens-Pakete nach freiheitlicher Lust u. Neigung! Dazu dürfen Eltern u. Erziehungskräfte uns u. die kommenden Generationen gerne unterstützen, aber um GottundderMenschenwillen nicht länger bremsen u. blockieren,
findet
pitrocked (oder einfach Peter)
PS: ...interessant u. aufschlussreich auch die Literatur des Psychologen u. Theologen Manfred Lütz, u.a. mit seinem Buch "Irre! - Wir behandeln die Falschen: Unser Problem sind die Normalen - Eine heitere Seelenkunde.
http://www.amazon.de/Irre-behandeln-Falschen-Problem-Normalen/dp/3442156793/ref=asap_bc?ie=UTF8