Das könnte natürlich mit der Überlegung zusammenhängen, bei welcher Beurteilung man besser wegkommt.
Unabhängig davon wie ich in jungen Jahren ausgesehen habe war es mir trotzdem wichtiger nach meiner Person und meinem Interlekt bewertet zu werden, als nach der Fasade.
Im Lauf der Zeit hat der Geist zusätzlich den Vorteil in der Regel später zu verfallen als der Körper.
Schönheit als eigenständiges Ideal eignet sich für mich am ehesten für oberflächliche Menschen und führt oft zu Altersdepressionen.
Hallo Cephalus,
wer nur Schönheit anzubieten hat (oder alternativ nur Intellekt) der stellt sich nicht vor die Wahl. Im Übrigen gibt es auch viel alte Menschen, die schön sind. Zumindest empfinde ich das so. Noch viel mehr als früher. Ich habe ein Bild meiner Urgroßeltern geerbt, auf dem die beiden mit um die 80 so richtig zufrieden in die Kamera lächeln. Ich finde sie wunderschön. Klar haben sie ganz viele Falten, aber die Proportionen der Gesichter, die wachen Augen, der gepflegte Bart des Urgroßvaters und die liebevolle Ausstrahlung (ich habe die beiden nicht mehr kennengelernt, aber meine Mama hat mir von Ihnen erzählt, dass sie sehr warmherzige Menschen waren) sind einfach für sich wunderschön. Da war übrigens auch nichts von Altersdepression zu merken, obwohl die beiden gegen Ende ihres Lebens schon auch diverse Zipperlein ertragen mussten.

Das soll im Klartext heißen, dass im wirklichen Leben wahrgenommene Schönheit mitnichten nur von Gesichtsgeometrie und Körperfettanteil abhängt. Die Ausstrahlung der Persönlichkeit wirkt dabei viel mehr als man bewusst erkennt. Ob das natürlich bei den Models auf den Werbeanzeigen auch so ist, weiß ich nicht. Die können wahrscheinlich mit der rein äußerlichen Schönheit punkten. Aber so sehen ja die wenigsten Menschen aus. (Zumal man auch kein Pocket-Photoshop zum in die Brille des Gegenübers mit sich führt.

)
Viele Grüße
Tine