In der Tat, dieser kurze Thread entwickelt sich trotz seiner Kürze bisher zu einem vielschichtigen Thread.
Ich will nochmal das Gesagte zu dem spanischen Freund von JoHa kurz aufgreifen.
Er beurteilte meine Bilder danach, ob das Verhältnis Beine/Rocklänge, Bauchumfang/Gürtellinie und Gesamteindruck (Rock-Oberteil-Mimik-etc) zueinander passen.
Ja, ein wichtiges Thema. Wo man schnell mal einen Fehler machen kann und man nicht so recht weiß, worans liegt. Es liegt oft genau daran.
Weil gerade im Forum im Umlauf, will ich dazu das Bild mit dem Pullover und hirti noch mal anführen.
Ich bin mir sicher, hirti wird es mir nicht übelnehmen und bitte ihn notfalls schon mal um Entschuldigung.
Hier zum Beitrag mit dem Bild:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=5836.msg140831#msg140831Also hirti macht hier vieles schon sehr richtig. Mag sein, wenn das Sweatshirt/Pullover durch Händeeinstecken nicht hochgeschrubbt wäre, dass es nochmals ein klein wenig anders wirken würde. Aber die Proportionen stimmen einfach.
Einziger Wermutstropfen sind die Socken. Da, wenn ich das richtig auseinanderhalten kann, werden die flachen Sneakers von etwas ausgefalleneren Socken begleitet. Hier müsste noch, um die Wohlfallen-Proportionen zu optimieren, die Socken z.B. durch Umschlagen um etwa ein Viertel der Sichtbarkeit gekürzt werden, dann wäre auch dieser Bereich perfekt proportioniert.
Ja, so Faktoren wie Körperbau /-breite, sichtabre Länge der Einzelteile, Weite/Enge, auch Schnittform und besonders auch Schuhform wirken da mit im Spiel der optischen Verhältnisse. Und entscheiden beim Betrachter (überwiegend) unbewusst mit über Stimmigkeit oder sieht nicht gut aus. Manchmal sind es nur Feinheiten oder wenige Millimeter, die entscheiden können.
Das mögen am besten Künstler sehen (nicht nur spanische). Aber auch Mathematiker könnten sich mit diesem Phänomen vermutlich prima beschäftigen. Denn das Meiste hat mit dem Goldenen Schnitt zu tun und lässt sich berechnen.
Allerdings habe ich auch schon bemerkt, dass da die Perspektive (im wahrsten Sinne) noch ein Teufelchen spielen kann. Manchmal sah ich mich vor dem Spiegel in den gefühlten Verhältnissen perfekt durchdekliniert. In einem Spigelbild in einem Fenster oder auf einem Foto mit größerem Abstand sah das dann wieder unstimmig aus. Also streng mathematisch bestimmen lässt sich das durch Anwendung vom Goldenen Schnitt nicht vollkommen, denn auch draussen betrachten einen die Leute mit unterschidlicher Perspektive.
Die Anwendung von Proportionen kann also nur eine ungefähre RIchtschnur sein. Mathematiker mit Ambitionen könnten natürlich das dann auch wiederum in Formeln mit Fehlertoleranzen angeben. Wobei die Fehlertoleranz bestimmt auch eine Funktion wäre, die zum Beispiel von der Rockweite abhängt.
Hirtis Bild mit dem grünen Pullover ist untersichtig, trotzdem in sich proportional ziemlich stimmig, und das mit den Socken ist vielleicht von oben betrachtet dann doch wieder innerhalb der Fehlertoleranzen...

Man könnte mal den Spanier fragen...
Danke, Hirti!