Ich habe mehrmals hier und anderswo geschrieben, dass Schweden, was in meinem Fall vorerst die Stadt Malmö bedeutet, extrem tolerant vorkommt, wenn man als Mann im Kilt oder Rock unterwegs ist. Die Episode mit dem Polizisten, über die ich vor ein paar Tagen berichtete, ändert daran nichts. Den Einwohnern dieser Stadt scheint es TOTAL egal zu sein, was man anhat, interessiert ihnen einfach nicht.
Dann las ich gestern eine schwedische Zeitung, City Malmö. Auf Seite 2 und 3 ein großer Artikel mit dem Überschrift:
Gezwungen dazu Drohungen und Hass zu trotzen. Wie ist es in Malmö zu zeigen, dass man Jude ist. Samuel und Sara erleben Hass und Drohungen, wehren sich aber, ihre jüdische Identität zu verstecken.
Samuel trägt das jüdische Käppchen, die Kippa. Außer ihm traue sich in Malmö nur der Rabbiner, sagt er. Man schreit ihm auf der Straße nach. Man droht ihm, man werde ihn töten, usw.
38-jährige Sara trägt am Hals einen diskreten, silbernen Davids-Stern. Den muss sie mit einem Tuch um den Hals verstecken oder Teile Malmös entweichen.
Tauchen wir Kippa und Davids-Stern mit einem Rock. Wir wären genauso „exotisch“ , könnten uns aber doch völlig problemlos umherbewegen. Es gibt halt gefährlichere Bekleidungsstücke als Röcke am Mann.
Gruß
Gregor