Vorausgeschickt: Ich kann eigentlich nicht nähen, habe eine Nähmaschine zur Verfügung und habe mal gelernt, Knöpfe anzunähen. Eine halbwegs gerade Naht bekomme ich allerdings schon hin.
Projekt 1 - Jeans zu Rock
Anleitungen gibt es genügend im Internet, hier folgt keine. Ich habe eine slim-fit Jeans mit Stretch verwendet, Beine abgeschnitten, Schritt aufgetrennt etc. Dann habe ich versucht, eine vernünftige Front hinzubekommen - nach der Methode, die ohne Mittelkeil auskommt, also einfach den Stoff der Beine zusammennähen - erstmal mit Stecknadeln. Das geht einigermaßen, nur kurz unter dem Reißverschluß klappt es nicht, da gibt es eine Beule. Nach mehreren Wochen bin ich zufällig wieder auf das Teil gestoßen und jetzt weiß ich, was falsch ist: Die Beine sind einfach zu "slim", der Rock ist nicht etwa rechteckig sondern konisch, nach unten schmaler werdend, das drückt den Bereich unter dem Reißverschluß zusammen. Slim-fit Jeans kommen also ohne zusätzlichen Stoff nicht aus, jedenfalls nicht meine. Das Projekt liegt auf Eis.
Projekt 2 - Regenhose zu Gamaschen
Ganz einfach, man braucht eine Regenhose, etwas Textilgummiband, eine Sicherheitsnadel, Nadel und Faden bzw. Nähmaschine und Faden. Die Beine der Regenhose in gewünschter Länge plus ca. 3 cm abschneiden, falls sie zu weit sind, muß man die Nähte auftrennen und sie enger machen, brauchte ich aber nicht. Den oberen Rand 3 cm nach innen falten und als Schlauch zunähen, eine kleine Lücke lassen, damit das Gummiband eingezogen werden kann. Das Gummiband befestigt man an einer Sicherheitsnadel, die man dann in den Tunnel steckt und durchschiebt. Das Gummiband näht man dann einfach mit ein paar Stichen zu einem Ring zusammen. Dann kann man den Tunnel auch zunähen. Diese Gamaschen waren meine erste Übung mit der Nähmaschine und außerdem trage ich sie zu einem Regenrock, daher finden sie hier Erwähnung.
Projekt 3 - Regenrock aus einer Regenhose
Analog zu "Jeans zu Rock" nimmt man eine Regenhose, schneidet die Beine nicht zu hoch ab (vielleicht am Knie) und trennt dann die Innennähte bis zum Schritt auf. Den Schritt trennt man ebenfalls auf. Wenn man Glück hat, ist die Hose vorne und hinten gleich, dann trägt man sie seitwärts, also die neuen Nähte, die die Hosenbeine zum Rock verbinden, zur Seite. Wenn nicht, kann man das trotzdem probieren, muß aber die Form etwas korrigieren oder einen asymmetrischen Rock in kauf nehmen. Ich habe die Form etwas korrigiert, nicht perfekt aber immerhin sieht es fast symmetrisch aus. Die Beine habe ich nicht komplett zusammengenäht, das wäre für's Rennrad zu eng geworden. Stattdessen habe ich ca. 20 cm offen gelassen und die Ränder einfach umgenäht. Dafür, daß es sich um ein gedachtes Pimaldaumenschnittmuster handelte, ist das Resultat garnicht schlecht - siehe Anhang, der blaue Rock, allerdings noch nicht symmetriekorrigiert und unten nur genadelt, nicht genäht. Viel gerader ist er nicht geworden, aber ohne Nadeln nicht mehr so gefährlich

Projekt 4 - T-Shirts zu Rocks, zwei Methoden
Zunächst die erste: Man schneidet ein T-Shirt kurz unter dem Ärmelansatz ab. Dann schneidet man von dem Oberteil noch einen weiteren Ring ab, trennt davon eine Naht auf und macht einen Knoten in jedes Ende. Den unteren Saum nimmt man als ebendiesen, oben mißt man die halbe Oberhüftweite - also da, wo der Rock oben enden soll, etwas tiefer die volle Hüftweite. Beide Maße verbindet man und zieht dann auf jeder Seite eine Naht und schneidet den überschüssigen Stoff ab - oder umgekehrt, ist egal. Den oberen Rand säumt man großzügig, ca. 2-3 cm breit, läßt eine kleine Lücke in der Saumnaht und zieht dort das Band ein, das man als zweites vom T-Shirt abgeschnitten hat. Fertig. Beim Nähen (mit Maschine) bin ich einmal verrutscht, müßte ich eigentlich noch einmal auftrennen, denn es fällt etwas auf. Aber ansonsten ist es ein ordentlicher Laufrock geworden. Ohne eingenähten Slip sollte man damit aber keinen Hürdenlauf machen, er ist ziemlich kurz und rutscht sehr leicht hoch

Die zweite Methode ist deutlich anders, der Rock wird länger. Man schneidet vom T-Shirt lediglich soviel ab, daß der Kragen weg ist. Ab dann geht es genauso, wie oben auch. Bei dieser Methode hatte ich allerdings Schwierigkeiten und mußte eine Seite wieder auftrennen. Das Problem war, daß der Stoff sich ja sehr leicht verzieht und die ungesäumten Kanten sich einrollen. Das nächste Mal werde ich erst nähen und dann die Arme abschneiden, das könnte etwas stabiler sein. Zu dieser Methode gab es noch eine Ergänzung: Man nimmt einen elastischen Stoff, z.B. von einem Sweatshirt, und macht daraus einen breiten Ring. Dieser Ring sollte so groß sein, daß er sicher aber bequem auf der Hüfte sitzt, das wird dann der obere Rocksaum. Den Ring näht man einfach von außen auf den T-Shirtrock auf, wofür man möglicherweise den Stoff des Rockes etwas stauchen muß. Dieser Schritt steht bei mir noch aus, ich muß erstmal die eine Naht korrigieren.
Die T-Shirt-Näherei mit der Maschine ist nicht ganz einfach, da der Stoff sehr elastisch ist, sich gerne aufwickelt und man etwas üben muß, um den Stoff so durchzuführen, wie die Naht verlaufen soll. Wenn man nicht gleichmäßig an beiden Lagen zieht (Seitennaht des Rockes z.B.), verschieben die sich gegeneinander und es gibt häßliche Falten. Nadeln helfen auf jeden Fall ein bischen, es heißt übrigens, daß man die nicht längs zur Naht sondern quer stecken sollte, was vielleicht Besserung schafft, aber vielleicht auch nur deswegen, weil man sie dann beim Nähen leichter rausziehen kann.
Das Ergebnis der ersten Methode befindet sich im Anhang.
Und hier die Anleitungen, nach denen ich die T-Shirts bearbeitet habe:
Methode 1:
http://www.ebsqart.com/Education/Articles/Fibre-Art/10/Live-Studio-T-shirt-to-Skirt/42 (da steht auch, wie man mit Ober- und -hüftumfang umgeht).
Methode 2:
http://blissfullydomestic.com/2010/t-shirt-skirtPS: Wenn man mit dem Regenrock und Gamaschen an den Beinen trocken bleiben will, braucht man zwei Regenhosen, denn sonst werden die Gamaschen zu kurz. Für mich war es einfach Resteverwertung und im Sommer reicht es, wenn das Polster in der Radlerhose nicht naß wird.