Ah, ich hatte ein gutes Stück vom Anfang nicht gesehen. Ich bin so bei den Krawatten eingestiegen. Und hatte mich sogleich mal wieder aufgeregt (und hielt für den Rest der Sendung an).
Denn es hieß (Wortlaut nicht ganz exakt): "Und wenn es um Gleichberechtigung geht, dann gehören Krawatten für Frauen natürlich dazu, einmal in den 20ern und wieder in den 60ern. Mit Krawatten und auch Anzügen zeigen die Damen fortan selbstbewusst, dass sie in nichts mehr nachstehen wollen und endlich gleichberechtigt sind."
Mein Aufreger war: toll! Gleichberechtigung für die Frau! Aber keiner kommt auch nur im entferntesten auf die Idee, dass in puncto Kleidung die Gleichberechtigung für Männer vielleicht auch im Argen liegt. (Spruch von Ferdi ehemals: "Emanzipation ist keine Einbahnstraße!")
Bei dem doch noch recht langen Passus der restlichen Sendung kam das aber auch null mal zur Sprache.
Drum bin ich jetzt ein bisschen, kleines bisschen überrascht, dass das Thema Rock am Mann dann ja doch irgendwann vorkam.
Mich erinnerts noch an eine Begegnung Ende der 80er Jahre, wo mir in einer Kneipe in Offenbach einer Älterer erzählte, dass sie in den 60ern durchaus mal zu Partys Miniröcke getragen haben. Da muss wohl das gewesen sein, was in der Sendung angesprochen wurde.
Wenn es aber heisst, "Hat sich aber nicht durchgesetzt", dann war das ein Fehlversuch. Aber muss man auf Dauer dann diese Fehlversuche nicht einfach noch mal neu lancieren?
Und klar ist, dass man Miniröcke nicht an eine große Zahl von Männern bringen kann, die ihren Lebtag lang gewohnt sind, mal auf die Knie zu gehen, wenn es notwendig ist, oder mit gespreizten Beinen zu sitzen. Da ist ein Minirock sowas von ungewohnt ... und wird als unpraktisch empfunden. Man hätte es dann mit langen Röcke versuchen sollen.
Klar, Gaultier und Kenzo etc. haben das ja dann auch gemacht, aber das war ja weit jenseits der Preisklasse, die sich ein normaler Mann leisten kann.