Autor Thema: Das Rock-Dilema – Gender & Mode  (Gelesen 1734 mal)

Offline MAS

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #15 am: 12.06.2025 15:36 »
Ein schönes Wortspiel, lieber Gregor! :)

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Offline Zwurg

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #16 am: 12.06.2025 22:35 »
ich weiß nicht was gendern mit Röcken oder Kleidern zu tun hat.
Sprachlich Gendern in der Schriftform unterlasse ich soweit es geht und mache es nur wenn ich muss zB in der Arbeit bei der Jahreszeitschrift.

Wobei das Gendern ein Thema ist und Kleidung ein anderes Thema.

Röcke, Kleider Hosen, sind Kleidungsstücke, die heutzutage zwar von allen Frauen getragen werden, je nach Belieben die eine Kategorie mehr oder weniger.
 
Hosen werden zwar von allen Männern getragen, Röcke von sehr wenigen Männern obwohl es zumindest im Internet eine zunehmende Auswahl an Kilts gibt. Kleider werden von sehr sehr wenigen Männern getragen, wobei ich der Ansicht bin es gibt extrem wenig wirkliche Männerkleider, weshalb viele der Kleid tragenden Männer Damenkleider tragen, was wegen femininer Machart (Traditionen) und der unterschiedlichen Körperform in meinen Augen machmal grenzwertig aussieht.

Anders sieht es im Bereich der Herren- Kostüme aus, bsp. für Mittelalterevents. hier gibt es noch Gewänder in Kleidform. Tuniken, Roben usw. die aber obwohl bequem und große Bewegungsfreiheit bietend nur im jeweiligen Themenkontext getragen werden.

Bei Gender und Mode vermischt sich alles, der gewöhnliche Mann verdreht da die Augen und schaltet ab.

Was schade ist, denn es gäbe aus meiner Sicht Möglichkeiten spezielle Kleider und Röcke zu schaffen, die zu der üblichen Herrenoberbekleidung passen.

Die habe ich aber (fast) noch nie gesehen.




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Offline MAS

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #17 am: 12.06.2025 22:42 »
Du unterscheidest also nie zwischen den Geschlechtern, wenn Du sprichst oder schreibst, lieber Zwurg?

Dann bist Du ja voll auf der Linie des Gendermainstreaming, indem Du Menschen aller Geschlechter gleichbehandelst und nicht diskriminierst (im Sinn von: nicht unterscheidest).

Ja, so kann man es sehen und anvisieren, nicht nur in Bezug auf die Sprache, sondern auch in Bezug auf die Kleidung.

Allerdings sind wir, was Röcke angeht, noch am Anfang des Weges, zumindest in unserer Kultur. Und selbst in Ländern mit traditionellen Männerröcken, sind diese eben keine genderneutralen Menschenröcke, sondern man unterscheidet zwischen Männer- und Frauenröcken. In den meisten Fällen zumindest. So sagte man mir damals in Sri Lanka, ich knote meinen Sarong wie eine Frau (an der Seite), statt wie ein Mann (vorne in der Mitte). Traditionell wird also gegendert.
Aber auch wenn wir nach speziellen Männerröcken suchen, gendern wir.

Nichtgendern bedeutetet in Bezug auf Kleidung:  Gleiche Kleidung für alle, unabhängig vom Geschlecht.

LG, Micha
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Offline GregorM

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #18 am: 12.06.2025 23:18 »
In der westlichen Kultur, und in Kulturen, worauf wir die unsere gebaut haben, gab es „immer“ Unterschiede zwischen Männer- und Frauenkleidung. Männerröcke, zum Beispiel Tuniken, wurden nur von Männern getragen. Die männliche Toga sah nicht aus wie die Roben der Frauen.  Damenhosen unterscheiden sich heute noch von Männerhosen, wenn auch nur wenig. Das Extreme ist eigentlich Unisex, wo es wirklich keine Unterschiede gibt, außer vielleicht Größen.
Deshalb gibt es in den Damenabteilungen auch – meiner Meinung nach – sehr wenig, dass einem Mann interessant sein kann - falls er noch als Mann betrachtet werden will und nicht gefragt werden möchte, ob er möglicherweise Divers sei. Beispiele sind Röcke, die eigentlich auch für Männer hätten konzipiert werden können.


Gruß
Gregor


Offline MAS

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #19 am: Gestern um 00:14 »
Genau, lieber Gregor! Und genau das ist gendern: Unterschiede zwischen den Geschlechtern sichtbar machen.

Die Schreibweise mit dem Gendergap, egal ob *, :, _ oder was auch immer, haben den Zweck, damit auszudrücken, dass alle Geschlechter, männlich, weiblich und divers, mit einem gemeinsamen Wort mitgemeint sind. Das ist neu.

Bisher kannte man das binäre Gendern, mit getrennten Wörtern für männliche und weibliche Genderidentitäten unter Nichtwahrnehmung diverser Genderidentitäten, oder das generische Maskulinum, das weibliche Genderidentitäten unsichtbar machte, und diverse generell nicht wahrnahm.

Euer dänisches Utrum haben wir im Deutschen ja (leider) nicht.

Es gibt auch viele Frauen, die das generische Maskulinum auf sich selbst anwenden. So bezeichnet sich  Petra meistens als Physiker, nicht als Physikerin. Und unsere Vereinsvorsitzende bei REMID hatte unter ihrem Namen "Vorsitzender" stehen, nicht "Vorsitzende".
Umgekehrt gibt es aber kaum ein generisches Femininum. So spricht man zwar von männlichen und weiblichen (und manchmal auch diversen) Polizisten, Flugbegleitern (Stewards), Krankenpflegern oder Mitarbeitern, aber nie von männlichen und weiblichen (und diversen) Politessen, Stewardessen, Krankenschwestern und Mitarbeiterinnen. Es kann hier und da vorkommen, ist aber sehr selten und wird dann meistens auf typisch weibliche Berufe verwendet, für die es keine männliche Bezeichnung gibt, wie  z.B. bei "Hebamme". "Hebammer" gibt es nicht.

In Bezug auf Kleidung ist es aber ein Unterschied, ob es sich um Unterschiede in Bezug auf den Körperbau handelt oder um Unterschiede in Bezug auf Gendersymbole, wie Farben, Muster, Stoffe usw.  Wenn bestimmte Damenkleidung mir körperlich nicht passt ist was anderes, als wenn manche Farben, Muster oder Stoffe mir verwehrt sind, weil ich ein Mann bin und sie nicht tragen darf, auch wenn die Kleidung perfekt auf meinen Körper passt. Die Passform richtet sich nach dem biologischen Geschlecht (sex), die Farben, Muster und Stoffe nach dem soziologischen Geschlecht (gender). Kleidung nach den Genderidentitäten zu unterscheiden ist eben Gendern. Sie nach körperlicher Passform zu unterscheiden ist kein Gendern. Und alle Farben, Muster und Stoffe und generell Kleidungstypen wie Hosen, Röcke, Kleider usw. für alle Geschlechter anzubieten ist Entgendern.

Oder?

LG, Micha



 
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Offline Zwurg

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #20 am: Gestern um 20:01 »
Du unterscheidest also nie zwischen den Geschlechtern, wenn Du sprichst oder schreibst, lieber Zwurg?

Wenn ich Einzelnachrichten schreibe dann spreche ich die Menschen meist mit ihrem Namen an. "Hallo Micha" oder "Hallo Petra". Mit meiner früheren Bürokollegin ist es besonders. "Da schreibt sie immer: "Allerliebster Kollege Christian" und ich setzte immer noch einen drauf und schreibe: "Herzallerliebste Kollegin Claudia".

Wenn ich aber Mails an alle Werkstätten oder Häuser schreibe, dann meist: "Hallo Zusammmen" oder nur "Hallo" oder "Liebe Kollegen".
Ich finde die Deutsche Sprache ist kompliziert genug, das "*innen" unterlasse ich, ich finde es einfach blödsinnig.


Allerdings sind wir, was Röcke angeht, noch am Anfang des Weges, zumindest in unserer Kultur. Und selbst in Ländern mit traditionellen Männerröcken, sind diese eben keine genderneutralen Menschenröcke, sondern man unterscheidet zwischen Männer- und Frauenröcken. In den meisten Fällen zumindest. So sagte man mir damals in Sri Lanka, ich knote meinen Sarong wie eine Frau (an der Seite), statt wie ein Mann (vorne in der Mitte). Traditionell wird also gegendert.
Aber auch wenn wir nach speziellen Männerröcken suchen, gendern wir.

Nichtgendern bedeutetet in Bezug auf Kleidung:  Gleiche Kleidung für alle, unabhängig vom Geschlecht.

LG, Micha

Nun ja alle Kleidungsstücke für alle funktioniert ja wohl nicht, denn Frauen haben sag ich mal meist ganz andere Vorlieben für Kleidung, als Männer. Zum einen bedingt durch die andere Körperform, zum Teil auch durch Vorlieben für (in meinen Augen) unnütze Rüschen, Raffungen, florale Muster usw. (warum Frauen so sehr auf Blumen stehen, da habe ich keine Ahnung) Und auch gibt es Frauen Kleidung die bestimmte körperliche Attribute der Frauen unterstreichen, wie Hervorheben der Brüste, Hüften, Dekollete.

Aber ansonsten könnten Kleider und Röcke auch in den Alltag der Herrenmode Einzug halten, aber eben mehr angepasst an männliche Bedürfnisse, wie mehr Bewegungsfreiheit, weniger Schnörkel. (aber halt nur meine Vorlieben)

Ich weiß nicht warum in unserer Kultur die Hose so allgegenwärtig ist, und in anderen Kulturen noch Gewänder getragen werden. Ich denke die Gewänder waren früher dem Adel vorbehalten, und nach der französischen Revolution gab es eine Abkehr von den der allten Mode und einen Aufstieg des Bürgertums, in der die Hose für den Mann einfach praktischer war, sowohl bei der Arbeit, oder auch als Soldat. Vielleicht hielten sich auch mehr Männer Pferde als Transportmittel oder es gab mehr Kavallarieeinheiten, als in den Jahrhunderten davor.


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Offline Forgotten Fashion

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #21 am: Gestern um 20:15 »
Ich denke, der Militarismus des 18. bis zum frühen 20. Jahrhunderts hat sich so stark in die männliche Mode gedrückt, dass Männer in Röcken oder Kleidern schlicht undenkbar wurden.

Man sieht es auch daran, dass Monarchen in dieser Zeit praktisch nur noch in Militäruniform aufgetreten sind (siehe Kaiser Wilhelm u.A.).

Offline MAS

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« Antwort #22 am: Heute um 00:11 »
Lieber Zwurg,

"Hallo zusammen" ist genderneutral. "Liebe Kollegen" ist generisches Maskulinum, bevorzug also das männliche Geschlecht und vereinnahmt alle anderen.

Es ist schon über 20 Jahre her, da schrieb ich mal eine gemischtgeschlechtliche Kolleg:innenschaft mit "Liebe Kollegen" an und erklärte, dass ich der Einfachheit halbe die Kolleginnen einfach mal mitmeine. Da antwortete eine Kollegin mit der Anrede: "Liebe Michaela". Ich machte mir denn den Spaß daraus, als Michaela zu antworten, und das ging ein paar mal hin und her.

Ich habe damals gelernt, Kolleginnen nicht als "Liebe Kollegen" mitzumeinen.

Wie würdest Du Dich fühlen, mit einem generischen Femininum mit z.B. "Liebe Kolleginnen" mitgemeint zu sein?

An Diverse dachten wir damals noch nicht. Aber inzwischen habe ich gelernt, dass es solche gibt.

Wenn Du schreibst: "Ich finde die Deutsche Sprache ist kompliziert genug, das '*innen' unterlasse ich, ich finde es einfach blödsinnig.", dann wohl weil Du nicht betroffen bist. Abe stell Dir vor, Du wärest nichtbinär und würdest Dich weder als Kollege, noch als Kollegin verstanden fühlen. Was wäre dann? Was würdest Du vorschlagen als Anrede, mit der Du Dich mitgemeint fühlen könntest?

Und Du schreibst: "zum Teil auch durch Vorlieben für (in meinen Augen) unnütze Rüschen, Raffungen, florale Muster usw. (warum Frauen so sehr auf Blumen stehen, da habe ich keine Ahnung)".

Nicht nur Frauen stehen auf Blumen, sondern z.B. ich auch. Ich habe einige Röcke und Oberteile mit Blumenmustern und habe Oberteile mit Lochspitze, und liebe das alles. Blumen sind einfach schön, zart, lieblich. Warum sollte man das nicht mögen sollen? Egal ob Mann, Frau oder Divers?
Andererseits mögen nicht alle Frauen Florales, Rüschen, Raffungen usw. Wieso sollten sie es dann tragen? Nur weil sie Frauen sind und das doch angeblich ihrem Geschmack entspricht?

Körperliche Attribute sind klar nicht Gender, sondern Sex. Die Rolle, die man ihnen zuspricht, ist aber wieder Gender.

LG, Micha

   
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Offline Zwurg

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #23 am: Heute um 09:07 »
Lieber Zwurg,

"Hallo zusammen" ist genderneutral. "Liebe Kollegen" ist generisches Maskulinum, bevorzug also das männliche Geschlecht und vereinnahmt alle anderen.

Es ist schon über 20 Jahre her, da schrieb ich mal eine gemischtgeschlechtliche Kolleg:innenschaft mit "Liebe Kollegen" an und erklärte, dass ich der Einfachheit halbe die Kolleginnen einfach mal mitmeine. Da antwortete eine Kollegin mit der Anrede: "Liebe Michaela". Ich machte mir denn den Spaß daraus, als Michaela zu antworten, und das ging ein paar mal hin und her.


Ich habe damals gelernt, Kolleginnen nicht als "Liebe Kollegen" mitzumeinen.

Wie würdest Du Dich fühlen, mit einem generischen Femininum mit z.B. "Liebe Kolleginnen" mitgemeint zu sein?

An Diverse dachten wir damals noch nicht. Aber inzwischen habe ich gelernt, dass es solche gibt.

Wenn Du schreibst: "Ich finde die Deutsche Sprache ist kompliziert genug, das '*innen' unterlasse ich, ich finde es einfach blödsinnig.", dann wohl weil Du nicht betroffen bist. Abe stell Dir vor, Du wärest nichtbinär und würdest Dich weder als Kollege, noch als Kollegin verstanden fühlen. Was wäre dann? Was würdest Du vorschlagen als Anrede, mit der Du Dich mitgemeint fühlen könntest?


Ich bin kein Akademiker und auch kein Anhänger des Feminismus. Ich habe trotzdem Romane und viele Kurzgeschichten geschrieben. Von daher kann ich den neuen Sprachkonstruktionen nichts abgewinnen. Viel besser als ich kann Dieter Nuhr das Ganze erklären:
https://www.youtube.com/shorts/bR3H70SsKk8

Als ich ein junger Mann war, gab es in der Katholischen Landjugendbewegung eine starke feministische Bewegung. Vor 30 Jahren fanden eben viele dass diesen Frauen eine männliche Bewegeung entgegengesetzt werden musste. Also wurde auf Landesebene die Landesmännergruppe gegründet, dessen Mitglied ich war. Wir kümmerten uns also um die Männerrechte, also um ein gutes, positives Männerleben ohne Toxität oder Selbstzerstörung. Es gibt auch dazu viel Literatur. Wir organisierten auch das Freizeitprogramm der männlichen Deligierten auf den Landesversammlungen. Wir luden beispielsweise auch einen Männerarzt als Referenten ein. Ich bin also seit langem ein Maskulinist, um Frauenrechte muss ich mich nicht kümmern, das machen die Frauen selbst.



Und Du schreibst: "zum Teil auch durch Vorlieben für (in meinen Augen) unnütze Rüschen, Raffungen, florale Muster usw. (warum Frauen so sehr auf Blumen stehen, da habe ich keine Ahnung)".

Nicht nur Frauen stehen auf Blumen, sondern z.B. ich auch. Ich habe einige Röcke und Oberteile mit Blumenmustern und habe Oberteile mit Lochspitze, und liebe das alles. Blumen sind einfach schön, zart, lieblich. Warum sollte man das nicht mögen sollen? Egal ob Mann, Frau oder Divers?
Andererseits mögen nicht alle Frauen Florales, Rüschen, Raffungen usw. Wieso sollten sie es dann tragen? Nur weil sie Frauen sind und das doch angeblich ihrem Geschmack entspricht?

Körperliche Attribute sind klar nicht Gender, sondern Sex. Die Rolle, die man ihnen zuspricht, ist aber wieder Gender.

LG, Micha

Es mag ja sein, dass Du Blumen, Raffungen und Rüschen gerne magst. ich denke Du bist in einer Minderheit. Die meisten Männer können damit nichts anfangen.
Wenn man nun Röcke und Kleider für alle Männer populär machen möchte, dann kann müsste man meiner Meinung nach den Interessen der meisten Männer nachkommen.
Und dann wären Kleider und Röcke von männlichen Typen, bsp. der Antike, oder dem Mittelalter eher (wenn überhaupt) geeignet um Interessen zu wecken.
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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #24 am: Heute um 09:22 »
Lieber Zwurg,

Du gehst also von dem aus, von dem Du betroffen bist. Du bist Mann, also bist Du nicht für Feminismus, aber als entgegengesetzte Bewegung für eine Männerbewegung.

Ich denke, Du brauchst kein Akademiker zu sein, um zu erkennen, dass Du da sehr egozentrisch vorgehst.

Ich unterstütze gerne den Feminismus und auch den Maskulinismus, solange sie nicht gegeneinander gerichtet sind. Dass der Feminismus nach jahrtausendealtem Patriarchat sich auch gegen Männer richtet, ist verständlich, aber auch das muss überwunden werden. Eine männliche Gegenbewegung gegen den Feminismus ist auch kontraproduktiv. Besser mündet beides in einen gemeinsamen Humanismus, in welchem Männer, Frauen und Diverse in gegenseitigem Respekt einander unterstützen.

Was Mehrheiten und Minderheiten in Geschmacksfragen angeht, so muss man bedenken, dass unsere Geschmäcker auch sozial konstruiert sind. Das heißt, uns Jungs wird es anerzogen, keine Blumenmuster usw. an uns selbst zu mögen. Und den Mädchen wird anerzogen, genau diese zu mögen. Ähnlich sieht es aus mit Blau und Rosa und eben mit Hosen und Röcken aus. Während nun aber die Frauen sich großenteils davon emanzipiert haben, immer nur Röcke, Rosa und Blumenmuster zu tragen, haben wir Männer uns noch längst nicht emanzipiert und meinen, Röcke, Rosa und Blumenmuster nicht an uns mögen zu dürfen.

Wenn wir uns nun aber schon den Hosenzwang und das Rockverbot abgewöhnt haben, warum dann festhalten an Farben- und Musterzwängen und -verboten?

Als Rockträger fordern wir auch als Minderheit Respekt von Hosenträgern. Warum sollten wir nicht auch als Rosa- und Blumenmusterträger Respekt einfordern und zunächst einmal gewähren? Oder müssen sich Deiner Meinung nach Minderheiten immer den Mehrheiten anpassen und sich selbst verleugnen?

LG, Micha
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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #25 am: Heute um 09:50 »
Gerade, was Kleider betrifft, so gibt es im schier unendlichen Universum der Damenmode garantiert etliche Exemplare, die Deinen Vorstellungen entsprechen. Falls jemandes Körper jenseits der durchschnittlichen Standardgrößen liegende Maße braucht, mag die Dimension dieses Universums etwas eingeschränkter sein, aber auch da endet das Angebot nicht an der Einzelstange für Spezialgrößen in der Ecke.

Aber klar ist, da hast Du Recht, Zwurg, will man das Gros der Männer erreichen, kann man nicht mit Miniröcken kommen und nicht mit Chiffon. Das muss dann eher etwas derber daherkommen, auch wenn die feineren Stoffe eigentlich viel angenehmer sind.

Offline Zwurg

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Antw:Das Rock-Dilema – Gender & Mode
« Antwort #26 am: Heute um 10:08 »
Nach meiner Meinung nach sind die neu konstruierten Sprachregeln eine Hervorhebung des weiblichen Status. Was ich für eine aus dem Feminismus kommende Position halte, die mit Gleichberechtigung nichts zu tun hat.
Denn wie Herr Nuhr es erklärt hat, sind die weiblichen und diversen Vertreter bei der üblichen Mehrheitsansprache bereits mit erwähnt.

Ich finde es nicht Egozentrisch von mir, darauf zu beharren, dass ich die hergebrachte Sprachregelung für völlig ausreichend halte.

Da es keine erkennbare maskuline Männerbewegung in der heutigen Gesellschaft mehr gibt, wollte ich nur mal darauf hinweisen, dass viele Männer in unserer Gesellschaft auch in einigen Bereichen ganz klar benachteiligt sind.

Es mag sein, dass Geschmäcker zum Teil sozial konstruiert sind. Wie Herbert Grönemeier es ausdrückte: Wir werden als Kind schon als Mann gemacht!
Dennoch gibt es ganz viele nicht sozial anerzogene Verhaltensweisen von Jungen und Männern, die heute eher (feministisch?) unterdrückt werden.

Das Du aus deiner Sichweise heraus Blumenmuster für ausreichend hältst, ist ja nicht unbedingt ein Zeichen deiner weniger männlich geprägten Erziehnung, sondern vielleicht auch ein Zeichen deiner intuitiven eigenen Interessen. Und diese Interessen weichen ja von Mensch zu Mensch ab.

Zumindest in unserem Alter sind die Vorlieben deutlich festgelegt.

Es ist eine große Aufgabe eine wirklich gleichberechtigte Gesellschaft, mit lauter glücklichen Individuen zu machen.
Ich denke aber im Moment werden große Keile der Zwietracht in die Gesellschaft getrieben.
Diese neuen Sprachvorschriften halte ich für einen dieser Keile.

Somit sind wir meiner Meinung von einer friedlichen, freien (auch modisch) Gesellschaft weiter entfernt, als vor 20 Jahren.

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« Antwort #27 am: Heute um 10:19 »
Gerade, was Kleider betrifft, so gibt es im schier unendlichen Universum der Damenmode garantiert etliche Exemplare, die Deinen Vorstellungen entsprechen. Falls jemandes Körper jenseits der durchschnittlichen Standardgrößen liegende Maße braucht, mag die Dimension dieses Universums etwas eingeschränkter sein, aber auch da endet das Angebot nicht an der Einzelstange für Spezialgrößen in der Ecke.

Aber klar ist, da hast Du Recht, Zwurg, will man das Gros der Männer erreichen, kann man nicht mit Miniröcken kommen und nicht mit Chiffon. Das muss dann eher etwas derber daherkommen, auch wenn die feineren Stoffe eigentlich viel angenehmer sind.

Ich persönlich wünsche mir Kleidungstücke, die ich ohne erkennbare große visuelle Brüche mit meiner ülichen Alltagskleidung kombinieren kann, und da ist die Auswahl sehr dünn. Kleider funktionieren so gut wie überhaupt nicht, weil mein Oberkörper im Verhältnis zu einem Frauenkörper zu breit ist und meine Hüften zu schmal. So wirkt ein Kleid oben als wäre ich hineingepresst, der Bund hängt an den unteren Rippen und der Rockteil wirkt wie ein nasser Sack. So ist es meistens.
Und dann ist die Farb und Formgebung auch nicht meinen Wünschen entsprechend. Die Jeansröcke heute sind meist zu kurz und zu schmal geschnitten, so dass ich immer noch am liebsten in meinem 20 Jahre alten Jeansrock mit Falten, für meine Bewegungsfreiheit und entsprechender Länge bis zum Knie herumlaufe.
Ich finde es zunehmend schwieriger in dem unendlichen Pool der Damenmode etwas zu finden das mir gefällt.
Und das, wo ich mir denke ich bin kein Mann mit überaus massivem Körperbau.
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« Antwort #28 am: Heute um 11:07 »
Lieber Zwurg,

Herr Nuhr ist ja auch ein Mann und spricht vielfach egozentrisch. Ich kann seit einigen Jahren immer weniger mit seinen Beiträgen anfangen.

Wenn eine patriarchalisch geformte Sprachregelung Dir ausreicht, weil Du eben ein Mann bist, dann ist das ähnlich, wie wenn eine von Weißen geprägte Sprachregelung, an der sich Menschen mit anderen Hautfarben stoßen, einem Weißen ausreichend ist. Ist das wirklich nicht egozentrisch?

Nochmal meine Frage: Wie würdest Du Dich fühlen, mit einem generischen Femininum mitgemeint zu sein. Und das vielleicht nach Jahrtausendealtem Matriarchat, gegen das sich Männer seit ein paar Jahrzehnen wehren? Wenn Dir das bisschen, was Frauen bisher schon erreicht haben, schon zu viel ist: Bist Du dann nicht einfach ein Verteidiger des Patriarchats? Oder verstehe ich Dich da falsch?

Was Blumenmuster angeht: Meistens trage ich keines, aber ab und zu gerne. Es geht mir nicht darum, Blumenmuster als ausreichend zu bezeichnen, sondern als möglich, auch für Männer. Uns Männern sie verbieten zu wollen, empfände ich als Diskriminierung von Männern, und dann ebenso auch oft durch Männer. Männer diskriminieren Männer, damit diese nicht aus ihrer männlichen Rolle fallen.

Ich will mit keine Gender-Rolle aufzwingen lassen, sondern gerne meine eigene finden und ausleben.

Frauen nehmen dieses Recht schön seit einiger Zeit für sich in Anspruch. Ist es nicht auch Maskulinismus hier das gleiche Recht umgekehrt auch für uns Männer in Anspruch zu nehmen? Gleiches Recht für alle!

Und wer für sich keine Blumenmuster möchte, muss sie ja nicht tragen. Männer genau so wenig wie Frauen oder Diverse. Es darf da keinerlei Zwang geben.

Ja, wir müssen gegen die Spaltung der Gesellschaft vorgehen. Aber dann mach Du doch mal einen Vorschlag für eine gendergerechte Sprache, die nicht patriarchalisch ist, für eine Sprachregelung, mit der alle leben können, zumindest solange sie nicht nur egozentrisch denken.

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Offline Timper

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« Antwort #29 am: Heute um 11:25 »
Lieber Zwurg,

Herr Nuhr ist ja auch ein Mann und spricht vielfach egozentrisch. Ich kann seit einigen Jahren immer weniger mit seinen Beiträgen anfangen.

Wenn eine patriarchalisch geformte Sprachregelung Dir ausreicht, weil Du eben ein Mann bist, dann ist das ähnlich, wie wenn eine von Weißen geprägte Sprachregelung, an der sich Menschen mit anderen Hautfarben stoßen, einem Weißen ausreichend ist. Ist das wirklich nicht egozentrisch?

Nochmal meine Frage: Wie würdest Du Dich fühlen, mit einem generischen Femininum mitgemeint zu sein. Und das vielleicht nach Jahrtausendealtem Matriarchat, gegen das sich Männer seit ein paar Jahrzehnen wehren? Wenn Dir das bisschen, was Frauen bisher schon erreicht haben, schon zu viel ist: Bist Du dann nicht einfach ein Verteidiger des Patriarchats? Oder verstehe ich Dich da falsch?

Was Blumenmuster angeht: Meistens trage ich keines, aber ab und zu gerne. Es geht mir nicht darum, Blumenmuster als ausreichend zu bezeichnen, sondern als möglich, auch für Männer. Uns Männern sie verbieten zu wollen, empfände ich als Diskriminierung von Männern, und dann ebenso auch oft durch Männer. Männer diskriminieren Männer, damit diese nicht aus ihrer männlichen Rolle fallen.

Ich will mit keine Gender-Rolle aufzwingen lassen, sondern gerne meine eigene finden und ausleben.

Frauen nehmen dieses Recht schön seit einiger Zeit für sich in Anspruch. Ist es nicht auch Maskulinismus hier das gleiche Recht umgekehrt auch für uns Männer in Anspruch zu nehmen? Gleiches Recht für alle!

Und wer für sich keine Blumenmuster möchte, muss sie ja nicht tragen. Männer genau so wenig wie Frauen oder Diverse. Es darf da keinerlei Zwang geben.

Ja, wir müssen gegen die Spaltung der Gesellschaft vorgehen. Aber dann mach Du doch mal einen Vorschlag für eine gendergerechte Sprache, die nicht patriarchalisch ist, für eine Sprachregelung, mit der alle leben können, zumindest solange sie nicht nur egozentrisch denken.

LG, Micha

Die Sprache gibt es doch. Einfach Frauen und Männer bzw. Damen und Herren nennen. Da muss man nichts neues erfinden. Das ist nur eine Neuerfindung des Rades.
Niemand hindert dich die Studenten und Studentinnen zu sprechen und zu schreiben . Von mir aus in anderer Reihenfolge. Studierende ist völlig überflüssig. Nur eine Neuerfindung des Rades.
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