Nun, jetzt habe ich die erste Seite (Styling-Tipps für Frauen) auch mal überflogen. Ich finde schon interessant, wie umfangreich man das einer Frau präsentieren kann, um ihr vermitteln zu wollen, was 'feminin' wirkt.
Ich denke, das werden 98 % der Frauen bereits so intuitiv oder bewusst beherrschen bzw. wissen.
Interessant war mal wieder eine Stelle, über die ich gestolpert bin, die meiner Meinung die ganze Tragweite der Zweiklassen-Gesellschaft in puncto Kleidung verdeutlicht:
Wie gesagt, feminine Mode für Frauen lässt sich nicht ohne weiteres am grauen Tisch definieren – aber Style-Beraterin Ingrid Angehrn hat einen praktischen Rat. Stelle dir einfach die Frage: ‚Würde ein Mann das Teil tragen?‘ – beispielsweise eine Jeans. Klares ‚Ja‘. Bei einer Culotte wird in der Regel vermutlich ein ‚Nein‘ die Antwort sein. Spiele das mit allen Pieces durch, bei denen du unschlüssig bist. So hast du einen guten Indikator, ob es sich offiziell um ein feminines Kleidungsstück handelt.
Auch wenn es vielleicht nur eine unglückliche Wortwahl ist, aber der Gebrauch des Wörtchens 'offiziell' bestätigt doch in seiner ganzen Tragweite, was Frauen für sich berechtigt, das alleinige Verfügungsrecht über derlei zu kategorisierende Merkmale zu definieren.
Und die Frage: "Würde ein Mann das Teil tragen?" impliziert, selbst wenn er es doch tragen würde, müsste er mit Kommentaren rechnen, die ihm das austreiben wollten, weil er "offiziell" sich einen Fehlgriff geleistet hat. Und vorauseilend entscheidet der Mann dann lieber, von vornherein selbst mit einem "Nein" zu antworten. Weil er nicht anecken will.
Ich darf dann noch einen vernünftigen Menschen zitieren, der dort unter den Kommentaren im April d.J. einen eigenen Kommentar dazu abgegeben hat:
Nur weil ich ein Mann bin, muss man sich doch modisch nicht einschränken…
Danke an Jens.