Autor Thema: Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird  (Gelesen 1155 mal)

Offline MAS

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Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Antwort #30 am: Gestern um 11:19 »
Zudem denke ich dann oft, Du bist hier zu Gast, Du hast keine ausreichende Berechtigung, mich auszulachen (wenn es denn mal dazu käme).

Das Recht dich auslachen zu dürfen ist natürlich nur den Einheimischen vorbehalten.  :D

Dürfen mich Einheimische in ihrem Land auslachen, wenn ich mich dort aufhalte? ???

LG, Micha
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Online Skirtedman

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Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Antwort #31 am: Gestern um 11:45 »
Zudem denke ich dann oft, Du bist hier zu Gast, Du hast keine ausreichende Berechtigung, mich auszulachen (wenn es denn mal dazu käme).

Das Recht dich auslachen zu dürfen ist natürlich nur den Einheimischen vorbehalten.  :D

👍




Micha: "Dürfen mich Einheimische in ihrem Land auslachen, wenn ich mich dort aufhalte? ???"
Ja. Geh mal zu den "unkontaktierten Völkern" im Regenwald. Die finden das komisch, wenn Du mit Schiebermütze und Fototasche durch das Dickicht läufst. Oder dass Du so blass bist. Oder groß.
Wenn etwas fremd ist, dann darf man als natürliche Reaktion entweder sich davor fürchten oder darüber lachen. Wenn man selbst in der Fremde ist, muss man damit rechnen, dass es Dinge gibt, die einem fremd vorkommen.
Dass Männer nur Hosen tragen, ist weder körperlich noch geistig gesund.
Wie tief muss der psychische Knacks wohl sein, dass Männer sich nicht endlich auch mehr Freiheiten gönnen!?

Offline MAS

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Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Antwort #32 am: Gestern um 11:59 »
Zudem denke ich dann oft, Du bist hier zu Gast, Du hast keine ausreichende Berechtigung, mich auszulachen (wenn es denn mal dazu käme).

Das Recht dich auslachen zu dürfen ist natürlich nur den Einheimischen vorbehalten.  :D

👍




Micha: "Dürfen mich Einheimische in ihrem Land auslachen, wenn ich mich dort aufhalte? ???"
Ja. Geh mal zu den "unkontaktierten Völkern" im Regenwald. Die finden das komisch, wenn Du mit Schiebermütze und Fototasche durch das Dickicht läufst. Oder dass Du so blass bist. Oder groß.
Wenn etwas fremd ist, dann darf man als natürliche Reaktion entweder sich davor fürchten oder darüber lachen. Wenn man selbst in der Fremde ist, muss man damit rechnen, dass es Dinge gibt, die einem fremd vorkommen.


Darf man, lieber Wolfgang, auslachen, was einem fremd ist?

Aber ich denke, das wäre auch einen eigenen Thread wert.

LG, Micha
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Online Skirtedman

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Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Antwort #33 am: Gestern um 12:54 »
MAS: "Darf man, lieber Wolfgang, auslachen, was einem fremd ist?"

Das wäre sicher einen eigenen Thread wert.
Aber mit dieser Frage sind wir doch sehr nahe dran an dem Erlebnis von der Bushaltestelle, das John uns geschildert hat.

By the way: habe gerade noch mal nachgelesen. Hatte überlesen oder nicht mehr im Sinn, dass die Aktion von "Halbstarken" ausging, also nicht von 40-jährigen, wie ich mir das vorhin noch so vorgestellt hatte. Dann habe ich jetzt ein anderes Erscheinungsbild im Kopf, und ja, da wären auch Menschen mit migrantischer Abstammung ebenso nicht völlig ausgeschlossen.

John schildert wirklich eine Situation, in der es zum Auslachen kam.
Nun ist es die Frage, ob im juristischen Sinne dieses Verhalten rechtskräftige Folgen auslösen könnte, also, ob dieses Verhalten "erlaubt" oder "nicht erlaubt" war, ob man es "darf" oder "nicht darf". Die Gefahr, dies als juristischen Bagatellfall zu bewerten, ist groß. Hätte das ein minderjähriges Mädel erlebt, wäre diese Situation vermutlich juristisch klarer als Tatbestand (z.B. der Belästigung) einzustufen.

Die Frage, ob das im zwischenmenschlichen Gebahren "erlaubt" ist, ist eine andere. (Ich rede nur vom Lachen, nicht von den vorausgehenden Zurufen und dem weiteren Verhalten.) Dass dieses Verhalten ein hohes Maß an Unhöflichkeit aufweist, steht außer Frage. Wäre im vorliegenden Fall die Polizei zuhilfe gerufen worden, hätte sie vermutlich eine entsprechende Verwarnung ausgesprochen und ggf. einen Platzverweis erteilt. Dass man sich über ungewohntes belustigt, ist menschlich nachvollziehbar. Diese Belustigung demonstrativ der auslösenden Person mitzuteilen, ist u.U. unhöflich, aber im Grunde noch von zwischenmenschlicher Kommunikation gedeckt.
Nun macht es sicherlich noch einen Unterschied, ob es sich um "darüber Lachen" handelt, oder es ein "offensives Auslachen" ist. Die Übergänge sind natürlich fließend und können auf 'Senderseite' anders wahrgenommen (und gemeint gewesen) sein als es auf 'Empfängerseite'  oder bei Aussenstehenden ankommt.

Bei meinem Satz mit der "ausreichenden Berechtigung" bezog ich mich explizit auf das "Auslachen", eben als Extremfall.

Inwieweit man über alles, was einem fremd ist, lachen darf oder aber auch auslachen darf, sind feine Unterschiede.

Auslachen impliziert definitiv die Gefahr von "Belästigung" oder "Beleidigung". Kann aber im Sinne der Meinungsäußerung davon noch gedeckt sein. Nicht jede Belästigung oder Beleidigung ist juristisch ahndbar. Insofern kann sie also auch noch "erlaubt" sein.

Wer über alles, was ihm fremd ist, lacht oder gar ins Auslachen übergeht, sollte an seiner gesellschaftlichen Reife zweifeln. Aber verständlich ist es, wenn einem mal sowas rausrutscht.





Das gute an Johns Geschichte ist - unter obigem Aspekt -, dass diese Halbstarken von nun an vielleicht nicht mehr lachen - nämlich: weil es ihnen ja jetzt nicht mehr fremd ist.





P.S.: Wir haben eben nur vom Lachen bzw. Auslachen geredet. Die anderen Verhaltensweisen der Jungs von der Bushaltestelle haben wir jetzt außer Acht gelassen. Diese bringen ja noch gewisse weitere Nuancen in die Situation.
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Online Rockbaron

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Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Antwort #34 am: Gestern um 13:17 »
Man kann auch einfach kurz und knapp sagen:
Nichts von dem, was an der Bushalteatelle passiert ist, hat weitreichende juristische Konsequenzen für irgendwen. Platzverweise und Ermahnungen lösen die Situation auf, aber hat auch keine abschreckende Wirkung auf Halbstarke.

So ist halt die rechtliche Situation in Deutschland. Manche Länder unternehmen z.B. etwas gegen Catcalling bei Frauen, aber die meisten anderen europäischen Länder wiegen halt die Meinungsfreiheit und die Vermeidung von Bürokratie und Aufwand höher.

Offline Rockie

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Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Antwort #35 am: Heute um 11:19 »
Lieber John,

Leider triggert ein "femininer" Kleidungsstil an männlich gelesenen Personen immer noch manche Menschen. Deswegen habe ich auch ein wachsameres Auge, wenn ich im Rock unterwegs bin und meide es manchmal sogar im Rock raus zu gehen, wenn ich weiß, dass es später werden kann und ich eine Gegend passieren muss, in der dann viele Asoziale unterwegs sind.

Bei mir als Transfrau wird es noch eine zeitlang dauern oder gar unmöglich das ich äusserlich als Frau durchgehe. Persönlich denke ich das mein Passing niemals komplett passen wird. Ich kenne diese Situationen auch zur Genüge. In den letzten 2 Jahren ist es aber leider merklich gefährlicher geworden. Waren es früher nur Beleidigungen sind es heute Handgreiflichkeiten. Aufgrund meiner Erfahrungen nutze ich den Öffentlichen Nahverkehr zum einen nur morgens um z.B. manchmal zur Arbeit zu fahren oder zu anderen Zeiten NUR in Begleitung von Freunden/Kollegen. Mittlerweile werde ich bei Feiern etc. auch immer gefragt wie ich nach Hause komme und wer mich begleitet. Ansonsten nutze ich UBER für meine Heimfahrten. Es ist traurig das man sich in unserem einst so schönen Land nicht mehr sicher bewegen kann.

Offline MAS

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Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Antwort #36 am: Heute um 12:09 »

Bei mir als Transfrau wird es noch eine zeitlang dauern oder gar unmöglich das ich äusserlich als Frau durchgehe. Persönlich denke ich das mein Passing niemals komplett passen wird. Ich kenne diese Situationen auch zur Genüge. In den letzten 2 Jahren ist es aber leider merklich gefährlicher geworden. Waren es früher nur Beleidigungen sind es heute Handgreiflichkeiten. Aufgrund meiner Erfahrungen nutze ich den Öffentlichen Nahverkehr zum einen nur morgens um z.B. manchmal zur Arbeit zu fahren oder zu anderen Zeiten NUR in Begleitung von Freunden/Kollegen. Mittlerweile werde ich bei Feiern etc. auch immer gefragt wie ich nach Hause komme und wer mich begleitet. Ansonsten nutze ich UBER für meine Heimfahrten. Es ist traurig das man sich in unserem einst so schönen Land nicht mehr sicher bewegen kann.

Das, liebe Rockie, ist wirklich eine traurige Erfahrung, die Du da machst. Das kriegt man als Cismann gar nicht so mit, genau so wenig wie Anfeindungen gegen Juden:Jüdinnen als Nichtjude.

Was ist nur los in unserer Gesellschaft?

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Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Antwort #37 am: Heute um 13:38 »
Wenn ich mir Eure Kommentare durchlese, so scheine ich wohl auf einem anderen Planeten, dem Planeten der Glückseligkeit zu leben.

Gestern z.B. bin ich an einem Hauptbahnhof zeitgleich vor einer Ampel gestanden, über diese Ampel gelaufen bis zu einer ein Stück weiter gelegenen Bushaltestelle, dort 4 Minuten gewartet, also das alles nacheinander, aber alles zeitgleich mit einer rumjuxenden, rumhampelnden, sehr bewegungsintensiven ausgelassenen Gruppe männlicher Halbstarker, die schon ein bisschen stärker als halbstark waren. Deren genetischen Herkünfte konnte man gar nicht mehr beschreiben. Auch scheinen es vier oder fünf gewesen zu sein, bis ich fertig war mit zählen, waren die Positionen schon wieder so durcheinander, weil sie ständig am umherschwirren waren, wie aufgeregte Luftmoleküle sozusagen. Und ja, ich habe nicht nur mit der Gruppe gemeinsam die obigen Abläufe getätigt, sondern war auch immer wieder zwangsläufig mittendrin innerhalb dieser Gruppe. Nichts ist geschehen, wo auch irgendwer blöd auf mich eingegangen wäre, noch nicht mal positiv. Und der rege Wortaustausch dieser Jungs untereinander war vollkommen in einem mir verständlichem, gutem Deutsch formuliert.

Auch habe ich insgesamt fünf Mal die Bahnhofsvorplätze zweier Hauptstädte* und deren Randbereiche im Dunkeln gestern passiert, zwei Mal rund um Mitternacht, drei Mal davon völlig alleine ohne weitere Begleitung. Es sind fünf Durchquerungen, die gut gegangen sind, im Gegenteil, niemand hat irgendeine Art von unhöflicher Reaktion auf mich gezeigt. Weder in größeren Menschentrauben, noch an abseits unbelebten Stellen, wo eins, zwei Personen sich - aus welchem Grund auch immer - dort fernab jeglicher Beobachtung durch andere aufhielten.

Das waren zwar nur fünf Durchquerungen, die statistisch also für sich gestellt nicht relevant sind. Aber stehen exemplarisch für all die anderen Durchquerungen, von denen ich unzählige schon hatte - und exemplarisch auch für andernorts zwielichtige Gegenden.

Ich lebe wohl auf einem Planeten der Glückseligkeit. Ich kann nur jeden einladen, auf meinen Planeten zu wechseln.

By the way: mein fragliches Outfit bei all den hier im Beitrag genannten Begebenheiten von gestern:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

https://up.picr.de/50361145yn.jpg

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https://up.picr.de/50361172jy.jpg

und Beitrag zum Outfit bei "Was habt ihr gestern getragen?"

*damit die Orientierung besser klappt: zu meinem Planeten gehören z.B. Wiesbaden und Mainz...
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Offline Yoshi

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« Antwort #38 am: Heute um 14:29 »
Bei mir als Transfrau wird es noch eine zeitlang dauern oder gar unmöglich das ich äusserlich als Frau durchgehe. Persönlich denke ich das mein Passing niemals komplett passen wird. Ich kenne diese Situationen auch zur Genüge. In den letzten 2 Jahren ist es aber leider merklich gefährlicher geworden. Waren es früher nur Beleidigungen sind es heute Handgreiflichkeiten. Aufgrund meiner Erfahrungen nutze ich den Öffentlichen Nahverkehr zum einen nur morgens um z.B. manchmal zur Arbeit zu fahren oder zu anderen Zeiten NUR in Begleitung von Freunden/Kollegen. Mittlerweile werde ich bei Feiern etc. auch immer gefragt wie ich nach Hause komme und wer mich begleitet. Ansonsten nutze ich UBER für meine Heimfahrten. Es ist traurig das man sich in unserem einst so schönen Land nicht mehr sicher bewegen kann.

Wie ich lese, kommst du aus Köln und dazu habe ich auch zwei kleine Storys:

An anderer Stelle beschrieb ich, dass ich beim Frankfurter CSD en femme gekleidet war. Wenige Wochen darauf habe ich einen Tagesausflug von Frankfurt nach Köln gemacht und mich ebenso als Frau verkleidet. Sozusagen als kleines Experiment, ob die Menschen anders reagieren. Ich war sogar in Köln-Kalk unterwegs und hatte bei manchem Leuten schon etwas Bammel vorbei zu laufen. Vor allem bei so Halbstarken mit Migrationshintergrund am Bahnhof. Es ist aber nichts passiert. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich an dem Tag im Allgemeinen viel weniger Blicke zugeworfen bekam, als wenn ich als Mann erkenntlich im Rock unterwegs bin. Röcke an weiblich gelesenen Personen sorgen nicht für Verwunderung wie bei einer männlich gelesenen und es hat mir gezeigt, wie sexistisch diese Gesellschaft eigentlich ist. Mit weniger Selbstsicherheit fiel ich somit sogar weniger auf als sonst. Das ist jetzt natürlich nur die Erfahrung von einem Tag, die ich nicht als repräsentativ ansehe und meine Freunde sagen, dass ich mit Perücke und geschminkt sehr überzeugend aussehen würde. Es gab aber schon vereinzelte lüsterne Blicke von manchen Männern (sowohl europäischer Herkunft als auch anderweitig) und ich war froh, dass mich keiner angebaggert hat. Wirklich interessant mal die Perspektive zu wechseln. Es gibt einiges was mich am Mannsein stört, aber als Frau würde ich auch nicht leben wollen.

Meine zweite Story aus Köln geht um einen jungen Femboy von dort, den ich über das Internet kennen gelernt habe und mit dem ich mich mal treffen möchte. Er hat einen türkischen Migrationshintergrund und ist aufgrund von persönlichen Erfahrungen ziemlich schlecht auf die muslimische Community zu sprechen. Mit seiner Familie hat er keinen Kontakt mehr und in seinem Stadtteil geht er nicht in Röcken raus. Der Stadtteil hat einen hohen Migrantenanteil und er hat ziemlich negative Erfahrungen machen müssen. Er wurde mehrmals beleidigt und bedroht auf der Straße, weswegen er sich nur noch privat oder auf Anime Conventions so anzieht, wie er es gerne möchte.

Ich habe viele junge Männer kennen lernen dürfen, die meisten online, manche aber auch schon im echten Leben, die ähnliche schlechte Erfahrungen gemacht haben und sich deswegen nicht mehr in die Öffentlichkeit trauen. Wir reden hier von Städten wie: Hagen, Oldenburg, Paderborn, Köln, Berlin oder Mainz. Da ging es nicht nur um Beleidigungen, sondern ich kenne auch Betroffene von krankenhausreifen Angriffen und ich kenne sogar ein Fall von Vergewaltigung. Die Täter waren auch häufig Deutsche mit rechtsextremen Hintergrund. Genauso kann ich aber auch andererseits von vielen jungen Männern berichten, die öffentlich Röcke tragen und kaum bis gar keine negative Erfahrungen gemacht haben. Auch viele die bisher keine Probleme mit Migranten hatten und ganz im Gegenteil schon positive Reaktionen für ihre Outfits von ihnen erhielten. Es ist leider nicht so Schwarz-Weiß, wie viele es hier immer sehen wollen. Damit meine ich sowohl die rechte als auch die linke Bubble.

Ich finde es auch immer sehr vermessen, wenn hier Forenmitglieder behaupten: "Es liegt nur an dir, deinem Auftreten und deiner Aura, ob du blöd angemacht wirst." Natürlich bewirkt ein unsicheres Auftreten eher, dass man als schwach wahrgenommen wird so á la "Mit dem kann man es ja machen.", aber nur wer selbstbewusst auftritt, ist nicht unantastbar vor Diskriminierung oder Gewalt, wie manche es hier darstellen. Manchmal klingt es für mich wie so ein Victim Blaming: "Selbst Schuld, wenn du nicht selbstbewusst genug auftrittst." Das mag aller Voraussicht nach nicht so gemeint sein, aber das schwingt in dieser Aussagen häufig so ein bisschen mit und kommt vielleicht bei manchen auch so an. Es hängt halt viel vom Umfeld ab, welche Erfahrungen man macht und lässt sich nicht verallgemeinern.

Es freut mich für jeden, der noch keine schlimmen Erfahrungen machen musste. Der Gedankengang "Ich hatte noch nie Probleme, weil ich selbstbewusst auftrete." ist natürlich ein unbewusster psychologischer Schutzreflex des Gehirns, der in der menschlichen Psyche häufig auftritt. Sozusagen "Sowas schreckliches passiert in der Welt, aber das passiert immer nur den Anderen." Man sucht dann Gründe, warum es denen passiert ist und einem selbst noch nicht. Letztendlich kann sowas immer passieren, egal was man trägt, egal wie man auftritt, egal wie selbstbewusst man ist. Bei einer großen gewaltbereiten Männergruppe hilft dir ein selbstbewusstes Auftreten recht wenig, wenn du auf dem Boden liegst und auf dich eingetreten wird. Man muss nur zur falschen Zeit am falschen Ort sein, um auf die falschen Leute zu treffen.

Die Gefahr besteht auch nicht erst seit paar Jahren, wie es gerne in Medien und von sowohl rechter als auch linker Seite gerne behauptet wird. Diskriminierungen gab es schon früher und ich habe schon verbale Angriffe auf Transpersonen vor vielen Jahren mitbekommen, die teils ein oder sogar zwei Jahrzehnte zurückliegen. So Idioten gab es schon immer und alles in allem würde ich immer noch sagen, dass die Gesellschaft offener und toleranter geworden ist als vor zwanzig, dreißig Jahren. Ich kann natürlich nur von meinem Umfeld und meinen Erfahrungen erzählen, die nicht für alle Lebenswelten zutreffen müssen.

Online Kim70

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« Antwort #39 am: Heute um 15:08 »
Was ist nur los in unserer Gesellschaft?

Die Gesellschaft ist rechter geworden, Hass und Hetze haben zugenommen.

Noch sind wir nicht verboten, aber geh davon aus Rocki wird die erste sein die verboten wird, dann wir.
Die künftigen Blockwarte der Rechtsparteien üben eben schon.

Online Rockbaron

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« Antwort #40 am: Heute um 15:24 »
Ich kann Yoshi bezüglich seiner Einschätzung der aktuellen Gesellschaft und des Bildes der Öffentlichkeit zu 100% zustimmen. Eigentlich wollte ich vor ein paar Tagen ebenfalls meinen Senf zu diesem Thema abgeben und hab den Text schon geschrieben gehabt, der die gleiche Einordnung erzielt mit Phrasen wie "Zur falschen Zeit am falschen Ort" und Selbstbewusstsein hilft nicht immer. Aber Yoshis persönliche Erfahrungen dazu untermalen es glaubhaft.

Kleiner Schmunzler zum Abschluss, weil das Thema so unerfreulich ist:

Es gibt einiges was mich am Mannsein stört, aber als Frau würde ich auch nicht leben wollen.

Das klingt für mich sehr nach Karl Valentin. 😀 Heute funktioniert der Witz natürlich nicht mehr. Aber dafür andere:

Der Mensch is guad, de Leit' san schlecht!

Mögen hätt' ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut. (Woran erinnert uns das?)

Früher war ich unentschlossen, aber heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.


 

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