Nee, Make-up scheidet für mich vollkommen aus. Wäre ich Frau, hätte ich vermutlich ebenso wenig Lust darauf.
Zu viel Weibliches war ja lange Zeit für mich (und nicht nur, weil mir das die damalige Freundin eingeredet hat) zum Beispiel auch das Thema Kleid. Hat sich ja geändert, wie Ihr wisst. Aber auch die Schuhe, ich war lange Zeit quasi "stolz", dass ich immer Herrenschuhe dazu getragen hatte. Ja, offen sichtbare FSH waren mir auch lange Zeit zu weiblich außer bei tiefen Minustemperaturen.
Da hat sich vieles geändert. Kleid und sichtbare FSH fielen als "Zuviel" vor bald 10 Jahren. Anderes fiel nach und nach, z.B. Pastellfarben, explizit Pink und Rosa. Oder Blümchen. Und ja, ich habe kein Problem, wenn ich inzwischen komplett nur Sachen aus der Damenabteilung trage. Manches fällt ja auch gar nicht so sehr auf, dass es eigentlich Damensachen sind, bei einigen Schuhen zum Beispiel. Die letzte Bastion "weibliches" fiel bei mir mit Winterjacken. Da war ich bis zuletzt (so 3 Jahre vielleicht) noch immer "stolz", nur Männerjacken zu tragen.
Mit all diesen gefallenen Bastionen muss ich den Ausdruck mir dann doch schon gefallen lassen, wenn jemand sagen würde, ich täte mich kleiden wie eine Frau. Bis vor drei Jahren hatte ich ja noch mit Eifer versucht zu erklären, dass das Männerkleidung sei, wenn ich das an meinem Männerkörper trage - ganz im Sinne von unserem guten alten Ferdi, selig. Aber diesen Eifer hab ich gegen Gelassenheit getauscht, und akzeptiere unwidersprochen, wenn jemand meint, ich würde "Frauenkleidung" tragen. Dass ich mich anziehen würde wie eine Frau, das hat mir glaubich noch nie jemand in real ins Gesicht gesagt - aber ich müsste das jetzt mit Gelassenheit auch gelten lassen.
Und trotz ich mich "kleide wie eine Frau", ist mir unter Verwendung all dieser genannten gefallenen Bastionen doch wichtig, als Mann zu erscheinen. Also: ich kleide "mich wie eine Frau", aber ich "verkleide mich nicht als Frau". Und ja, da gibt es Dinge, die mir dann "zu viel weiblich" sind!
Kleiner Schlenker über die Schuhe. Auf Schuhkauf in die Damenabteilung kam ich auf der Suche nach Sommersandalen. Weil: leicht, vor allem luftig, weil wenig Material. Bei Sommerschuhen mit einem Hauch von "Nichts" darf es dann manchmal auch etwas dekorativer sein, ja, ich erlaube mir, dass Sommersandalen mitunter auch sowas wie kleine Schmuckstücke sein dürfen.
Hierzu erlaube ich mir auch Nagellack an den Zehen. Das sieht irgendwie neckisch aus. Dort auch Farbe und gerne auch Glitzer. (Glitzer hat sogar praktische Vorteile!)
Bei all den weiblichen Elementen meiner Kleidung darf es eben (besonders im Sommer) auch unten etwas adrett - "weiblich" gelesen - sein.
Alles andere ist mir dann zu weiblich. Also: keine langen Haare, kein Nagellack an den Fingern, keine Schminke, im Normalfall kein Schmuck.
Und Accessoires: weil praktisch, dürfen es Umhängetäschchen sein mit schmalem Riemen und lustigen Mustern, auch Rucksäcke dürfen etwas zierlicheres ausdrücken (Cityrucksäcke, Farbe darf mit leichtem Roséschimmer daherkommen), Sonnenbrillen dürfen recht feminin sein, aber Portemonnaie bleibt neutral bis männlich.