Autor Thema: "L.M.A." über Samoa  (Gelesen 90 mal)

Offline MAS

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"L.M.A." über Samoa
« am: Heute um 08:28 »
Gude zusammen!

Gestern sah ich diesen "Länder - Menschen - Abenteuer"-Film über Samoa: https://www.ardmediathek.de/video/laender-menschen-abenteuer/suedsee-archipel-samoa-das-herz-polynesiens/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM2NzM4Ml9nYW56ZVNlbmR1bmc

Interessant für uns ist a) dass da viele Männer in Röcken (Lavalavas) zu sehen sind und b) dass es trotzdem dort Transfrauen gibt, denen es mit ihrer weiblichen Identität gar nicht um das Rocktragen geht, denn das können sie ja auch als Männer. Am Schluss geht es dann auch noch um Auswirkungen Klimawandels auf die Inseln.

LG, Micha

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Offline cephalus

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Antw:"L.M.A." über Samoa
« Antwort #1 am: Heute um 10:03 »
dass es trotzdem dort Transfrauen gibt, denen es mit ihrer weiblichen Identität gar nicht um das Rocktragen geht

Hat ja auch nichts miteinander zu tun. Bei uns tragen Transfrauen auch überwiegend Hosen.

Ich war auf anderen Inseln der Region und habe dort für mich erstmals tiefenentspannt Röcke getragen. Es ist für alle Geschlechter normal.

Auch wenn man es als Tourist tut.

Man wundert sich im selben Maße wie wir, wenn wir z.B. einen arabischen Touristen in Hose sehen, der sich zuhause anders kleidet:
Nicht im Geringsten.

Offline MAS

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Antw:"L.M.A." über Samoa
« Antwort #2 am: Heute um 10:30 »
Ich habe es ja auch so in Sri Lanka erlebt. Oder auch positive Bemerkungen, dass ich als Europäer ihre traditionelle Kleidung trug.

Meine Anmerkung tat ich nur, weil wir Rocktragen und Weiblichkeit ja so oft miteinander verbinden. Und weil schon mal geschrieben wurde, dass es vielleicht weniger Transfrauen gäbe, wenn Männer hier ganz normal Röcke tragen dürften. Aber es hat wohl sehr wenig miteinander zu tun.

LG, Micha
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Offline Yoshi

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Antw:"L.M.A." über Samoa
« Antwort #3 am: Heute um 10:38 »
Es gibt in Deutschland sogar Transmänner, obwohl Frauen überwiegend Hosen tragen  ;)


Offline MAS

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Antw:"L.M.A." über Samoa
« Antwort #4 am: Heute um 10:50 »
Es gibt in Deutschland sogar Transmänner, obwohl Frauen überwiegend Hosen tragen  ;)

Yep. Ich kenne zwei.

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:"L.M.A." über Samoa
« Antwort #5 am: Heute um 15:04 »
Ja, Ihr habt ja alle irgendwie Recht.

Dennoch hat mich das noch nicht so recht überzeugt, dass "das eine nichts mit dem anderen zu tun hat". Ich bin noch immer der Auffassung: "muss es nicht, kann es aber". Auch wenn es trockene Gebiete unter dem Niveau der Meeresoberfläche gibt, heisst es nicht, dass es kein Meer gibt.

Ich denke, die Motivationen, sich als Transperson zu empfinden oder zu leben, können ganz vielfältige sein. Und lassen sich mit unserem europäischen Kulturraum und mit Polynesien nicht ohne weiteres vergleichen.

Der Druck beider Kulturen ist sicherlich völlig unterschiedlich gelagert. Und ich denke, gerade in Süd/Südost-Asien mancherorts und in Polynesien gibt es da andere Faktoren, die einen Geschlechtswandel in Rolle, vielleicht auch Körper, vor allem begünstigen. Generell - auch da, wo kulturell das Konzept von mehr als drei, bisweilen sechs Geschlechtern verwurzelt ist, sind es oft familiäre Lücken, die auf diese Weise aufgefüllt werden - und damit eben doch auch wieder eng an die sozialen Rollen eines überwiegend doch binär ausgerichteten Menschenverständnisses gekoppelt. In manchen dieser Gesellschaften ist es auch nicht immer nur eine freie Entscheidung, die jemand selbst für sich getroffen hat, sondern die Ausübung des familiären Drucks, natürlich entstandene Lücken im familiären Sozialgefüge durch Umdefinieren der Rollen aufzufüllen.

Sozialer Druck in unserem heimischen Kulturkreis beinhaltetet ganz andere Faktoren, und ja, als "bloßer" Mann mit nicht vorgesehenen Kleidungswünschen sich einer Beachtung ausgesetzt zu fühlen, die man eigentlich nicht möchte, und darum das Erscheinungsbild einer Frau zu suchen, um eben weniger dieser Beachtung ausgesetzt zu sein, kann hierzulande noch immer eine starke Triebfeder sein, sich mit einem Geschlechtswechsel - vom Erscheinungsbild bis hin zum Körper - anzufreunden. Wenn auch das bestimmt längst nicht für alle Männer mit Transgedanken allgemeingültig zutreffen wird.
Ebenso wird der Traum von Frauen, sich mit einer Geschlechtsanpassung möglichen patriarchal-bedingter Nachteile zu entledigen, in unserem Kulturraum ein anderer sein als in kleinen, alleine schon wirtschaftlich anders geprägten Gesellschaften polynesischer Inseln. Auch die Transformation von Frau zu Mann wird nicht allgemeingültig einzig den Grund dieses Traums haben, aber einige wird auch diese Überlegung/dieses Empfinden zur Transformation bewegen.

Insofern halte ich das Beispiel von Samoa nicht für einen allgemeingültigen Beweis zu sagen, dass Kleidung selten oder nie eine Rolle für eine Geschlechtstransformation spielen würde. Es ist - bei näherem Hinsehen bestimmt auch mit etlichen Abstrichen - aber ein Beweis, dass es (vermutlich längst) nicht ausschließlich die Kleidung ist, die Auslöser für alle Geschlechterwechsel sein muss.
Dass Männer nur Hosen tragen, ist weder körperlich noch geistig gesund.
Wie tief muss der psychische Knacks wohl sein, dass Männer sich nicht endlich auch mehr Freiheiten gönnen!?


 

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