Lieber Ingo,
da sage ich mal was nettes zu Dir, da hörst Du einen unangebrachten und befremdlichen Unterton heraus.
Indes war vielleicht tatsächlich ein Unterton dabei, aber kein unangebrachter, denn er verdankt sich Deinem Unterton, der eine grundsätzlich feindselige Haltung gegenüber Asylbewerbern verrät, was schon an der Wortwahl "Asylanten" und "Wirtschaftsasylanten" zu erkennen ist. Menschen, die ihnen freundlich oder neutral gegenüber eingestellt sind, verwenden eher "Asylbewerber" oder dann wohl, wenn sie das Asyl haben, "Asylinnehaber", wobei ich das aber auch noch nicht gehört habe. (Vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Asylbewerber)
Ich las gerade bei der Google-KI, dass man einen Menschen, dessen Asylantrag bewilligt wurde, einen "angerkannten Geflüchteten" nennt.
Jedenfalls sprichts Du immer von Menschen, die keinen Anspruch auf Asyl haben, es aber beanspruchen, als sei das die Mehrheit oder vielleicht gar fast jeder.
Und meine Frage hast Du noch nicht beantwortet: In welchem Rechtssystem eines islamischen Landes heute, gibt es noch den klassischen Dhimmi-Status? Kennst Du Dich da aus? Du hast ja unser Rechtssystem dem islamischen gegenübergestellt und als typisch für letzteres den Dhimmistatus genannt. Und da Du nicht in die Geschichte, sondern nur ins Hier und Jetzt schauen willst, gehst Du sicher davon aus, dass es den Dhimmistatus heute noch gibt. Und da frage ich: Wo?
Ich habe inzwischen gelesen, dass schon das Osmanische Reich ihn im 19. Jh. angeschafft und alle Bürger des Reiches gleichberechtigt hat. Aber vielleicht gibt es andere Länder, in denen er noch eine juristische Rolle spielt. Aber welche?
Wirtschaftliche Gründe, die Heimat zu verlassen, sind so alt wie die Menschheit. Ohne diese wäre nicht die ganze Erde von Menschen bevölkert, sofern es sich dort leben lässt. In Bezug auf die heutigen Ländern, aus denen Menschen auf der suche nach besseren wirtschaftlichen Lebensbedingungen auswandern, lässt sich fragen: Was haben wir Europäer mit den wirtschaftlichen Bedingungen in z.B. Afrika zu tun? Und was könnten wir dazu beitragen, dass wirtschaftliche Not weniger Menschen zum Auswandern drängt? Hast Du darauf Antworten?
LG, Micha