Autor Thema: Sommerhitze und Gleichberechtigung  (Gelesen 16556 mal)

Offline Ferdi

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #15 am: 30.07.2006 21:44 »
Dürften wir nach Deiner Logik alles nicht, weil Bananen, Apfelsinen und Kiwis in Mitteleuropa nicht wachsen und hier schon lange keine Fernsehgeräte mehr produziert werden.

Nach dieser Logik dürften wir das wirklich nicht: "In Mitteleuropa tragen Männer nun mal keine Röcke"

Wenn also in Mitteleuropa Bananen und andere nicht hier wachsende Früchte gegessen werden, dann darf man hier auch Kleidung tragen, die üblicherweise hier nicht getragen wird. Weltweit tragen mehr Männer Röcke als Hosen. Nur im verkalkten Mitteleuropa nicht! Dafür werden hier die Männer von den Frauen am Gürtel Gassi geführt. Wuff!  Ist doch wahr, verdammt noch mal!

Ich hasse eigentlich diese Argumentation, aber sie kommt viel zu häufig vor: Hosen an Frauen - das ist doch gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaanz was anderes

Weibliche Erbhofverteidigung - denen gehen doch die allerallerletzten Argumente flöten - gegen cellulitefreie Männerbeine haben die keine Chance.

Gruss,
Ferdi
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Offline flummi

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #16 am: 30.07.2006 22:01 »
Hallo !!

Gab in den 70er den Schlager "Turn your jeans on" , besonders die Mädels standen wohl drauf. Vielleicht ist das ein Auslöser für die Tatsache, daß Frauen in Hosen was gaaaaaaanz anderes ist.
Beim Thema Arbeit, z. B. Feldarbeit oder Werkstatt steht eine Hose aus Gründen der Zweckmäßigkeit oder Arbeitssicherheit (z.B. Schmelzbetrieb) nicht zur Diskussion. (Egal welches Geschlecht )

Guß

Flummi

Offline Ferdi

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #17 am: 30.07.2006 22:52 »
Hallo !!

Gab in den 70er den Schlager "Turn your jeans on" , besonders die Mädels standen wohl drauf. Vielleicht ist das ein Auslöser für die Tatsache, daß Frauen in Hosen was gaaaaaaanz anderes ist.

Nö! Frauen in Hosen sind für mich nichts anderes als Männer in Röcken. gemeinsam ist beiden, dass sie geschlechtunabhängig die Kleidung tragen, die sie gerne haben und in der sie sich wohlfühlen.

Dein Hinweis auf den Schlager beweist mir nur, wie sehr diese Art Propaganda im Volk durchschlägt. Das ist aber auch der Beweis, dass die grosse Masse des Volkes eigenes Denken, eigene Ideale, eigene Vorstellungen und eigene Souveränität total verloren hat. Sie lassen sich von Pornosendern wie VIVA am Gürtel spazieren führen wie ein Dackel im Park (eigentlich müsste der kostenpflichtig wie Premiere sein).
 
Zitat
Beim Thema Arbeit, z. B. Feldarbeit oder Werkstatt steht eine Hose aus Gründen der Zweckmäßigkeit oder Arbeitssicherheit (z.B. Schmelzbetrieb) nicht zur Diskussion. (Egal welches Geschlecht )

Stimmt! Kommt immer auf das Arbeitsumfeld an! Ich bin fest davon überzeugt, dass auch die feministischste Astronautin auf der ISS es nicht wagen würde, bei -200°C und einem Aussendruck von 5x10^-10 hPa im Minirock einen Weltraumspaziergang machen würde (obwohl ich das manchen F***mich-Gürtelträgerinnen in ihrem blonden Grössenwahn durchaus zutrauen würde). Da sind Weltraumanzüge sehr angesagt (Egal welches Geschlecht).

Wir reden aber über den selbstbestimmten Freizeitbereich, und der ist ja  nicht gerade gering.

Gruss,
Ferdi
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Offline martin77

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #18 am: 31.07.2006 20:45 »
Hallo zusammen;
Ich finde immer wieder das Problem der sogenannten "Gleichberechtigung", uebertragen auf Mode. Es wird immer wieder verglichen und ein Grund gesucht, gleiches Recht fuer Maenner wie bei Frauen zu finden. Die voellig gleichen Rechte gibt es nicht, sie sind in jedem Fall auch geschlechtsgebunden. Deshalb sehe ich auch keinen Zusammenhang darin, dass Maenner in Roecken mit Frauen verglichen werden sollen.
Warum denn nur?
Wenn ein Mann anstatt Hose einen Rock traegt, so ist es seine Entscheidung, er hat doch nicht darum zu bitten oder jemanden um Entschuldigung zu bitten. Genausowenig wird eine Frau das anziehen, was ihr gefaellt, worin sie sich wohlfuehlt, wenn es "in Mode" ist, umso besser, aber doch nicht abhaengig davon.
Das gleiche kann doch ein Mann tun - das ist gleiches Recht.......
leider aber nicht unbedingt 'Gleichberechtigung'.
Erst wenn es alle Maenner schaffen, das zu tun, was sie gerne moechten, wie es sein sollte, koennen wir mit der  Gleichberechtigung beginnen.
Leider jedoch hoeren die maenner nicht auf das, was ihnen ihr Wille, ihr Koerper etc. sagt, sondern auf das was die ANDEREN sagen, meinen, urteilen.
Hier muss angefangen werden mit der Geisteshaltung. Aber, da ist es noch soweit entfernt von allem, zu sehr belasten sich die Maenner selbst mit eingefleischten Meinungen, Vorurteilen usw.
Wann werden sie daraus lernen?
Schoen Gruesse
Das muss beseitigt werden,


Offline Ferdi

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #19 am: 31.07.2006 21:46 »
Hallo Martin!

Schön, Dich zu lesen, ich hoffe, der Umzug ist planmässig über die Bühne gegangen.

Zitat
Wenn ein Mann anstatt Hose einen Rock traegt, so ist es seine Entscheidung, er hat doch nicht darum zu bitten oder jemanden um Entschuldigung zu bitten.

Das ist vollkommen richtig, wir haben hier in Deutschland das Grundgesetz, was besagt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Leider ist es erfolgreich gelungen, diesen Gleichberechtigungsgrundsatz auszuhebeln. Männer sind vor dem Gesetz und vor der Justiz nicht gleichberechtigt. Aber das würde den Rahmen dieses Forums sprengen. Wenn es Dich interessieren sollte, was hier in Deutschland mit den Männern gemacht wird, schau hier nach.

Zitat
Die voellig gleichen Rechte gibt es nicht, sie sind in jedem Fall auch geschlechtsgebunden.

Das sehe ich anders. Die völlig gleichen Rechte muss es geben. Ob jemand diese Rechte auch ausüben will unterliegt aber dem Willen des Einzelnen, und ob er es kann vielleicht auch dem Geschlecht.

Zitat
Wenn ein Mann anstatt Hose einen Rock traegt, so ist es seine Entscheidung, er hat doch nicht darum zu bitten oder jemanden um Entschuldigung zu bitten. Genausowenig wird eine Frau das anziehen, was ihr gefaellt, worin sie sich wohlfuehlt, wenn es "in Mode" ist, umso besser, aber doch nicht abhaengig davon.
Das gleiche kann doch ein Mann tun - das ist gleiches Recht......

Selbstverständlich ist das im Freizeitbereich auch so. Aber wir erleben es gerade während der nunmehr achtwöchigen Hitzeperiode wieder, dass Diskussionen über Dresscodes an den Arbeitsplätzen geführt werden. Und hier zeigt sich, dass Männern erheblich mehr Nachteile zugemutet werden als Frauen. Die dürfen sich nämlich der Witterung entsprechend angepaßter kleiden als die Männer, die in ihren Anzügen gegrillt werden, bis sie umfallen. Was hat sowas mit Gleichberechtigung zu tun?

Zitat
Erst wenn es alle Maenner schaffen, das zu tun, was sie gerne moechten, wie es sein sollte, koennen wir mit der  Gleichberechtigung beginnen.

Umgekehrt ists richtig. Die Gleichberechtigung existiert, die Männer müssen es nur schaffen, sie zu nutzen.

Zitat
Leider jedoch hoeren die maenner nicht auf das, was ihnen ihr Wille, ihr Koerper etc. sagt, sondern auf das was die ANDEREN sagen, meinen, urteilen.

Und daran sind zwei dutzend Privatfernsehsender schuld, die jede Menge gesundheitsschädlichen Elektrosmog verursachen und die Menschen manipulieren (VIVA befiehl, wir folgen!) Hinzu kommen noch einige Presse-Schmierblätter, die in acht grossformatigen Buchstaben den Menschen ihr "Weltbild" einhämmern, nicht ohne auf der ersten Seite einen Blick vom Schritt bis zu den Mandeln irgendeiner Hafenschnepfe zu präsentieren. Auf dass sich die notgeilen Stammtischböcke einen runterholen können.

Zitat
Wann werden sie daraus lernen?

Ich fürchte nie! Aber gottseidank haben wir ja das Grundgesetz, unter dessen Schutz wir hier unser eigenes, unmanipuliertes Leben führen können. Was interessieren mich die Fernsehsender, was interessieren mich die Schmierblätter. Ich bedauere in dem Zusammenhang nur, wie leicht sich -zig Millionen Menschen beeinflussen lassen. Hatten wir doch alles schon mal - vor gut 70 Jahren.... Und nur das ärgert mich ein wenig.

Nachdenkliche, aber freie Grüsse,
Ferdi
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JuergenB

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #20 am: 31.07.2006 23:04 »
Hallo Martin,

hier in D haben wir Gleichberechtigung - verankert in Art. 3 des Grundgesetzes - jetzt liegt es an uns allen unser Grundgesetz zu leben.

Gruß
Jürgen

Offline Luan

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #21 am: 01.08.2006 23:31 »
Hallo zusammen,

bereits in der vergangenen Woche hat auch Allgemeine Zeitung Mainz eine Telefonaktion zum Thema "leichte Berufskleidung bei Hitze" gestartet und Tags drauf (27-06-2006) wurden einige, meiner Ansicht nach, recht vernünftige Aussagen der Leser abgedruckt. Und der übewiegende Tenor sei gewesen: "Ein bisschen locker ist in Ordnung, entscheidend sind Stil und Gesamtbild", es habe jedoch auch Aussagen gegeben wie: "Bauchfrei ist ordinär".  
  • dieses Bauchfrei sei auch rücksichtslos gegenüber ausländischen Mitbürgern. Da fehle es an Sensibilität und Schamgefühl.
  • Wer Kundenkontakt hat sollte schon seriös aussehen und kurze Ärmel seien durchaus seriös
  • Wenn einer bei 40 Grad mit Anzug und Krawatte daher kommt, dann ist das albern ... und man müsse sich Sorgen machen, ob der noch einen klaren Gedanken fassen kann.
  • das ganze sei eine typisch deutsche Debatte, in Italien oder Frankreich macht man sich über sowas überhaupt keine Gedanken. Er plädiere für Menschlichkeit, man müsse mehr an die Vernunft denken als an die Etikette. Und bei dieser Hitze Krawatte, sei das doch für jedes Geschäft kontraproduktiv. Und amüsiert habe dieser Leser noch einen Emanzen-Spruch zitiert: "Mit einer Krawatte schnüren die Männer ihrem Hirn auch noch die letzte Blutzufuhr ab".
  • Gute Beratung ist dem nächsten wichtiger als eine Krawatte und strenge Regeln bei diesen Temperaturen findet dieser antiquiert.
  • Ein dunkler Anzug macht noch keinen Herrn! Diese Art von Gezwungenheit irritiere auch den Kunden
  • Für die Herren zwar keine Jeans, aber eine dunkle Baumwollhose und ein leichtes kurzärmliges Hemd. Mokassins, durchaus auch ohne Socken, allerdings sollte man die Füße nicht sehen.
  • Entscheidend seien Qualität und Stil der Bekleidung -- und natürlich die Ausstrahlung derer, die sie tragen
Ich persönlich hätte auch keine Probleme mit einem Polizisten in einem uni-farbenen "Bermuda-Short". Briefträger laufen ja z.B. auch so rum.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

triks

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #22 am: 02.08.2006 06:44 »
Hallo,

auch im knielangen Rock oder Shorts bleibt ein Polizisten eine Respektsperson, so lange er sich respektabel benimmt. Es gibt das Beispiel von rocktragenden Polizisten aus Samoa.

Ich kann der ganzen Sommerdiskussion um Kleiderordnungen nicht viel abgewinnen. Alle Jahre wieder werden immer wieder die selben Themen behandelt. Dadurch werden die festgefahrenen Vorstellungen nicht aufgeweicht. Nur wer sich über verknöcherte Konventionen hinweg setzt, bewegt etwas.

(Link korrigiert - Ferdi)

Offline martin77

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #23 am: 02.08.2006 15:50 »
Hallo Juergen;
Ja, ich habe das richtig verstanden, doch wirklich die Frage (auch nach dem GG Art.3): Ist Gleichberechtigung  auch tatsaechlich gleiches Recht? Mit anderen Worten: Werden alle Buerger beiden
Geschlechts gleiche Massstaebe angesetzt? In Beruf, Verdienst, Gericht, Umgangsformen und eben auch Kleidung?
Wir hier haben auch gleiches Recht, dennoch gibt es in manchen Berufen grosse Unterschiede - in der Ausuebung und im Verdienst. In der Kleidungsfrage allerdings ist es offener. Jeder wird so (offiziell) akzeptiert wie er ist. Dennoch gibt es private Gruppen, die gegen jede Veraenderung sind (sehr altes Beispiel ist der CCC oder Hautfarbe).
Es gibt 5 Grundregeln, die bereits in der Schule angewandt und gelehrt wird:
Kritisiere niemals: - Das Aussehen eines Menschen
                            - die Freunde
                            - Die Kleidung
                            - Die Religion
                            - Die Meinung
Man kann andere Meinungen haben, das steht jedem frei. Wenn ein Polizist beisielsweise einen Mann, der Rock traegt, anhaelt und der dann eine dumme Bemerkung machen wuerde, ist er seinen Job los und muss vieleicht noch einige zig-tausend Dollar an den Geschaedigten bezahlen.
So sind also doch noch einige Unterschiede auf beiden Seiten des Atlantiks sichtbar.
Dafuer ist es den Polizisten aber auch gestattet, in Shorts (Dienstkleidung) im Streifenwafen zu sitzen. Allerdings muss er aesthetisch gut aussehen mit den "freien" Beinen, starke Beinbehaarung muss entfernt werden, dazu ist ein offenes Hemd zu tragen, natuerlich keine Jacke oder gar Krawatte.
Eine sehr klare Anordnung, und sie beruecksichtigt soweit ich es beurteilen kann, alle.

Offline Ferdi

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #24 am: 02.08.2006 18:19 »
Hallo Martin!

Unser Grundgesetz regelt die Beziehungen zwischen dem Staat und seinen Organen und den Bürgern. Es ist allerdings nicht strafbewehrt, das heisst ein Verstoss zieht nicht unmittelbar eine Bestrafung nach sich. Der Bürger kann aber auf Antrag durchzusetzen versuchen, dass das Grundgesetz beachtet wird.

Zitat
Ist Gleichberechtigung  auch tatsaechlich gleiches Recht?

Gleichberechtigung heisst zunächst einmal, dass jeder Mensch die gleichen Rechte hat. Ob er die auch ausüben kann, steht auf einem anderen Blatt. Ein Beispiel: Jeder Mensch hat das Recht, Kinder zu gebären. Männer können das aufgrund ihrer Anatomie natürlich nicht, aber das Recht hätten sie. Bei uns wird in der gesellschaftlichen Diskussion immer Gleichberechtigung mit Gleichmacherei verwechselt. Aber um Gleichmacherei geht es dabei nicht, denn keine zwei Menschen sind gleich, nicht einmal eineiige Zwillinge.

Leider wird das Grundgesetz und die darin festgeschriebene Gleichberechtigung oft missachtet. So gibt es im deutschen öffentlichen Dienst eine massive Frauenbevorzugung durch Quotenregelungen. Das führt dazu, dass selbst in Bereichen, in denen bereits weit über die Hälfte der Beschäftigten Frauen sind, trotzdem weiter nur Frauen eingestellt werden, zum Beispiel in den Schulen, wo es weit über 90 % nur Lehrerinnen gibt.

Ein Schulbeispiel ist die Männerwehrpflicht. Deutschland ist in Europa eines der wenigen Länder, wenn nicht sogar das einzigste, die noch Wehrpflicht haben. Und das in einer Zeit, wo nicht frustierte Rekruten gebraucht werden, die mit der Zahnbürste Panzer polieren, sondern hochspezialisierte Techniker, die mit den High-Tech-Waffen auch effektiv umgehen können. Als in den 50er Jahren die Wehrpflicht eingeführt wurde, da existierte der Artikel 3 schon und war in Kraft. Dieser Artikel verbietet Benachteiligungen wegen des Geschlechtes. Eine entsprechende Änderung, die zur Einführung der Wehrpflicht nur für Männer eigentlich notwendig gewesen wäre, hatte damals keine Chance, durchs Parlament zu kommen. Also hat man getrickst und einfach einen Zusatzartikel 12a eingeführt, der eigentlich wegen der Gültigkeit des Art. 3 nicht hätte eingeführt werden dürfen. Regelmäßig werden Forderungen, die Wehrpflicht wegen Verstosses gegen Art. 3 GG abzuschaffen (Frauen brauchen diese Dienste nicht zu leisten) von den Staatsfeministinnen damit abgewehrt, dass Frauen ja die Kinder bekommen und deswegen die einseitige Belastung der Männer mit den Dienstpflichten als Ausgleich dafür berechtigt sei. Nur: Ich habe noch nie was davon gehört, dass Frauen verpflichtet sind, Kinder zu gebären.

Und eben auch in der Kleidungsfrage sind Männer gegenüber den Frauen ausnahmslos benachteiligt. Auch bei normalem Wetter dürfen Frauen erheblich freizügigere Kleidung tragen als die Männer, ohne gleich als unseriös zu gelten. Obwohl sich manche wirklich kleiden wie die Hafennutten. Bei der gerade zuendegegangenen 8-wöchigen Hitzeperiode hat die Kölner Polizei den Polizistinnen das Tragen von Röcken erlaubt, die Polizisten durften nicht mal Shorts tragen. Ist die Gesundheit von Männern weniger wert als die von Frauen? Gleichberechtigung? Gleichbehandlung? Ich verstehe darunter etwas anderes.

In vielen Fällen sind Ungleichbehandlungen durch deutsche Gerichte vom Europäischen Gerichtshof gerügt worden und der EG hat die Bundesrepublik regelmässig zu sehr hohen Geldstrafen verurteilt. Die haben lieber gezahlt (Deutschland hat ja soooooooo viel Geld) als die angeprangerten Mißstände zu beseitigen.

Deutschland und Gleichberechtigung - ich weiss nicht. Ich weiss nur eines: Papier ist geduldig. Und das Grundgesetz steht auf Papier, aber auch nur da!

Schönen Gruss an die Gestade der Grossen Seen vom Ufer des Rheines.

Ferdi

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Offline martin77

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #25 am: 03.08.2006 01:24 »
Lieber Ferdi;
Du bist ja wirklich sehr gut informiert. Aber deine umfassenden Ausfuehrungen haben mir meine Fragen sehr gut beantwortet, besten Dank dafuer.
Ich muss gestehen, dass es wir da doch etwas einfacher haben. Auch wenn haeufig die Amerikaner als sehr konservativ angesehen werden scheinen die persoenlichen Rechte hier etwas klarer geregelt zu sein.

Eines wuerde mich noch interessieren: In welchen Faellen wurde die BRD zu Geldstrafen verurteilt? In Bezug der Verletzung von Persoenlichkeitsrecht?
Beste Gruesse von den Grossen Seen an das Ufer des Rheines.
Martin

Offline Luan

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Stil-Experte Dirk Pfister
« Antwort #26 am: 19.09.2006 23:22 »
Hallo zusammen,

vor einiger Zeit hatte ich mich mal für den Kuhn-Maßkleidung-Newsletter registrieren lassen. Inzwischen hab ich auch von dem einen oder anderen Bekannten positive wie negative Meinungen zu deren Maßanfertigungen gehört. Gekauft hab ich dort jedoch noch nichts.

Im aktuellen Newsletter war dann das folgende zu lesen: 2. "Treffsicher kleiden" am Mittwoch, den 20. September 2006 in Berlin.
Unsere Veranstaltungsreihe "Treffsicher kleiden für Karriere und Erfolg - Kleidung als wirkungsvolles Kommunikationsmittel" mit Buchautor und Stil-Experte Dirk Pfister findet am Mittwoch, den 20.9.2006 in der Filiale Berlin (Friedrichstraße 194 - 199 / Ecke Krausenstraße) statt.

Weiter war da noch zu lesen: "Kommen Sie zu den folgenden Terminen in unsere Filialen, lassen Sie sich beraten und diskutieren Sie mit uns, wie die richtige Garderobe zum Erfolgsfaktor in Ihrer Karriere werden kann."

Als Nutzen wird dort angekündigt: "Vermeidung von Fehlern, die Sie Chancen kosten (Image, Kompetenz, Sympathie). Zeitersparnis durch gezielte Einkäufe (z.B. kombinierbare Garderobe), Geldersparnis durch richtige Auswahl (passende Kleidung). Optimierte Wirkung durch die eigene Persönlichkeit (Glaubwürdigkeit)"

Weitere Termine:
  • München: 4. Oktober 2006
  • Bonn: 18. Oktober 2006
  • Mainz: 15 November 2006
  • Dortmund: 22 November 2006
  • jeweils 20 Uhr in den KUHN-Filialen
Keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei

Und vermutlich ist dieser "selbst ernannte Stil-Experte" auch wieder so einer, der auch bei 35 Grad im Schatten unbedingt Anzug mit Schlips und Kragen fordert!

P.S. bis zum 2.10. läuft da noch eine Gutscheinaktion. 50 EUR für ein Anzug oder Kostum, bzw. 25 EUR für Sacko, Jacke, Hose, Rock -- www.kuhn-masskonfektion.com/gutschein/gutschein.htm
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Offline Ferdi

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #27 am: 20.09.2006 07:49 »
Hallo Magix!

Vielen Dank für diese Info. Ich glaube, ich werde mal bei der Bonner Veranstaltung am 18. Oktober auflaufen, natürlich sehr elegant im Rock. Ich will doch mal sehen, wie dieser Pinguin darauf reagiert. Auf die "Diskussion" freue ich mich ganz besonders!

Gruss,
Ferdi
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Offline Criss

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #28 am: 20.09.2006 13:58 »
Hallo Ferdi...

..ich bewunder ja deinen Kampfgeist, aber natürlich ist es völlig überflüssig dort aufzulaufen. Lass lieber in China einen Sack Reis umfallen. Diese Business-Heinis interresieren sich nicht für Männer in Röcken...lol... Sie werden dich nur für einen Spinner halten und mehr oder weniger freundlich belächeln.  

Also ich habe letztes Wochenende ein Grossveranstalltung mit zigtausend Menschen aller Couleur besuchte, und es gab nur einen Mann im Rock. Meiner einer. Und obwohl mein Outfit ausgesprochen unauffällig war (Schwarzes T-Shirt, schwarzer Macabiskirt) wurde ich herablassend beglotzt und auch einmal sondierend angesprochen mit der üblichen Ansatz (Homo, transsexuell,usw...)  Und ich frag mich dann immer: Warum tust du dir das an??? Warum nicht einfach ne Hose anziehen und Ruhe haben. Ich weiss nicht, wie euch da so geht, aber ich habe dann immer so einen kämpferischen Ansatz...

Das Argumentieren auf der Strasse habe ich inzwischen komplett aufgegeben. Ich persönlich denke inzwischen auch, das es real nur eine sehr geringe Anzahl von Männer gibt, die keine sexuellen Motive haben. (Mal die Gothicjünger, Mittelalterfreaks, Schottlandliebhaber, usw. ausgenommen, da ich das dann eher als Kostümierung ansehe...) Die einschlägigen Foren bestätigen mich da eher. Wenn ich da z.B. manche Bilder mit Männer in Neckholdershirts und Stufenröcken sehe... Oder in Miniröcken... hmm... Oder die äusserst sinnvolle Diskussion, ob ein Mann BH tragen soll... Damenunterwäsche, und, und... Und dann immer das "Die Frauen dürfen das auch" Geweine... Viele scheinen da einen Selbstbetrug zu leben...

Das Gleichberechtigungsargument ist IMHO auch völlig daneben. Ich denke die meisten Frauen, die noch Röcke tragen, wollen damit betont weiblich wirken. Also eher der Ansatz "Kleidung als Kommunikation". Die Röcke, die so an Frauen sehe, sind ja auch eher femininer Machart. Ich möchte aber gar nicht mit meiner Kleidung "kommunizieren".

Dann gibs natürlich da noch gewisse religiösen Gruppen, bei denen Frau+Hose etwas von Grund auf Teufelisches ist... Kein Kommentar... und natürlich noch die älteren Frauen, die immer schon Röck getragen haben und dabei auch bleiben. Bequemlichkeit als Motivation fürs Rocktragen ist bei Frauen scheinbar eher nebensächlich, denn eine leichte Hose ist dann wohl im allg. nicht nur bequemer, sondern auch praktischer... Das war zumindestens immer das Ergebniss aus Gesprächen, die sich gelegendlich mal ergeben haben... Obwohl ich persönlich Röcke als sehr bequem empfinde und (hauptsächlich) deswegen auch gern trage...

Aber was wollte ich jetzt eigendlich sagen???  ;D
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre lang schlecht machen...

Kurt Tucholsky

Offline Ferdi

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Re:Sommerhitze und Gleichberechtigung
« Antwort #29 am: 20.09.2006 17:00 »
Hallo Criss!

Ich will da auch nicht kämpferisch auftreten, ich will einfach nur mal live hören, was da gesagt wird und vielleicht mal ein paar höfliche Fragen stellen. Ausserdem werde ich mein Outfit dafür sehr sorgfältig zusammenstellen, um nicht einen falschen Eindruck zu machen und um zu demonstrieren, dass zu einem eleganten Auftritt nicht zwingend eine Hose gebraucht wird.

Zitat
Das Gleichberechtigungsargument ist IMHO auch völlig daneben

Für mich aber nicht, absolut nicht. Ich nehme mir dasselbe heraus wie die Frauen. Die können meinetwegen anziehen was sie wollen, habe ich nichts gegen. Aber dann mache ich das auch.

Zitat
Warum nicht einfach ne Hose anziehen und Ruhe haben. Ich weiss nicht, wie euch da so geht, aber ich habe dann immer so einen kämpferischen Ansatz..

Dann tue es doch, hindert Dich ja niemand dran. Aber für mich kommen Hosen nicht mehr in Frage, habe die allerletzte Hose vor einigen Wochen feierlich zu Grabe getragen. sie war kaputt. Was ich nicht mag, ziehe ich nicht an.

Zitat
Ich persönlich denke inzwischen auch, das es real nur eine sehr geringe Anzahl von Männer gibt, die keine sexuellen Motive haben. (Mal die Gothicjünger, Mittelalterfreaks, Schottlandliebhaber, usw. ausgenommen, da ich das dann eher als Kostümierung ansehe...) Die einschlägigen Foren bestätigen mich da eher. Wenn ich da z.B. manche Bilder mit Männer in Neckholdershirts und Stufenröcken sehe... Oder in Miniröcken... hmm... Oder die äusserst sinnvolle Diskussion, ob ein Mann BH tragen soll... Damenunterwäsche, und, und... Und dann immer das "Die Frauen dürfen das auch" Geweine... Viele scheinen da einen Selbstbetrug zu leben...

Jetzt begibst Du Dich aber sehr ins Reich der Spekulation. Du kannst doch nicht wissen, welche Gründe andere Männer haben, Röcke zu tragen. Vielleicht gefällt es ihnen einfach nur. Und wenn Männer da weiter gehen als zum Beispiel ich, dann akzeptiere ich das, denn ich brauche ihnen das ja nicht nachzumachen. Mag ja auch sein, dass es welche gibt, die sexuelle Gründe haben. Ja und? Lass sie doch, ist ja nicht verboten. Frauen machen in dieser Hinsicht erheblich heftigere Sachen. Auch dagegen habe ich nichts einzuwenden. Mich stößts nur ab. Geweint habe ich auch noch nie, soweit käme das noch, ich habe einfach das gemacht, was mir Spaß und Freude bereitet.

Und um nochmal auf das sexuelle zurückzukommen. Ich weiss, dass ich in bestimmten Röcken sexuelle Signale aussende. Ist nicht nur nicht schlimm, sondern hat mir schon oft zu netten Damenbekanntschaften verholfen, die sonst niemals zustande gekommen wären. Normalerweise gehen Frauen ja nicht auf Männer zu, sondern warten darauf, dass die Männer die Initiative ergreifen. Viele Männer holen sich in solchen Fällen oft mit dummen, ausgeleierten Sprüchen einen Korb. Ich mache keine Sprüche, ich sende sexuelle Signale aus und rege damit die Fantasie von Frauen an. Schon oft genug erlebt. Und warum soll ich meine schönen, glatten und sonnengebräunten Beine nicht zeigen? Man(n) zeigt was man(n) hat.

Zitat
Aber was wollte ich jetzt eigendlich sagen???


Auch darüber kann ich jetzt nur spekulieren. ;D ;D

Gruss,
Ferdi
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