Ja, ich muss sagen, dass wir im Nachhinein den Nazis zu viel Macht über unsere Sprache geben, indem wir uns verbieten, Wörter und Sätze zu verwenden, die sie missbrauch haben.
"Arbeit macht frei" und "Jedem das Seine" und "Autobahn" und "Volk" und und und ....
LG, Michael
Nein, wir dürfen das nicht zulassen. Nur weil einer mal eine Kiste Tomaten vom Hochhaus auf Passanten geworfen hat, werden Tomaten und deren Transportbehältnisse nicht automatisch zu Waffen und verboten. Auch nicht, wenn er jemanden damit ersthaft verletzt oder getötet hat. Der Mensch macht einen Gegenstand oder ein Wort zur Waffe oder zum Friedenstifter. Man kann also eine Kiste gezielt werfen in der Absicht, damit ein Terretorium zu erobern und in Kauf nehmen, damit zu töten. Oder man nimmt diese Kiste, geht in ein fremdes Gebiet und teilt die Tomaten mit bisher fremden Menschen und lernt sich so kennen, verstehen und vielleicht auch lieben. Die Kiste ist nicht das Problem, sondern das, was einer mit ihr macht oder bezweckt. Geht auch mit Worten. Ich hoffe, das Beispiel "Tomatenkiste" wird in diesem Zusammenhang nun auch verstanden.
Die Aufarbeitung der Geschichte ist wichtig, doch wenn eine Buchstabenkombination so besetzt ist, dass vielleicht Kommunalpolitiker der Hansestadt Hamburg schon angesprochen wurden, ob nicht die Stadt eine andere bessere Buchstabenkombination auf den Kennzeichen künftig verwenden sollte, glaube ich nicht mehr an Aufarbeitung und Umgang, sondern an pure Angst, vor der eigenen Unfähigkeit, damit mal klarzukommen.
Den Entschluss, einfach mal einzusehen:
Wir können es nicht ungeschehen machen, aber wir können heute dafür sorgen, dass sowas nie wieder geschieht,, muss man mal fassen und auch umsetzen. Das tun wir nicht, in dem wir Buchstabenkombinationen verbieten oder Zahlenkombinationen verteufen. Werden sonst - wegen der bösen Geschichte - aus bisher 2 später vier Buchstaben für Hansestadt Hamburg werden, um die Botschaft klar zumachen?
"HAHA-XX 0815", dann müssen die Autos auch breiter werden, damit das lange Kuchenblech dranpasst! Da brauchen wir auch bessere Autobahnen (wollte doch schon einer mal
geht also schon wieder los mit dem historischen Bezug
)
Vergesst es, lasst es, es ist in Ordnung, eine Hansestadt Hamburg mit 2 Buchstaben abzukürzen! Fertig, denn das trifft auch auf andere Sachen zu: nicht die Sache ist schlecht oder das Wort, sondern
was durch Einzelne öffentlich draus gemacht wird.
Da muss doch mal was in den Köpfen langsam passieren, dass man auch seine Lehren aus der Geschichte zieht. Es gab auch andere Massenmörder, deren für ihre Zwecke der Machtausübung missbräuchlich verwendete Worte und Redewendungen heute noch ganz normal gebraucht werden können. Warum? Weil man mit dem Thema auch mal abgeschlossen hat: es ist Geschichte, lernt daraus und wiederholt es nicht ständig von früh bis spät in der Gegenwart - wir haben genug große Probleme im
Heute und Jetzt, die es zu lösen gilt, die Geschichte lässt sich nicht ändern, es ist vorbei - aus, Punkt.
Manchmal werden so monumetale Dinge der Geschichte wie Teile der Rede des berühmten ............ (Rätsel): "I have a Dream, one day ...."
https://de.wikipedia.org/wiki/I_Have_a_Dream für andere Zwecke missbraucht. Doch es mancht weder die
eigentliche Botschaft der Ursprungsrede noch die einzelnen Worte schlecht. Ja, eines Tages sollen alle Menschen sich vertragen... davon sind wir auch heute ganz weit weg!
Die "Ballkleider im Südstaaten-Stil" erinnern auch - aber nicht nur - an die Zeit der Sklaverei. Sie können heute getragen werden, denn man hat mit dem Sklaventhema abgeschlossen, es verarbeitet - nicht vergessen - und kann sich deswegen auch fröhlich tanzend darin zeigen. Vielleicht ein Beispiel für D-Land, dass man feiern sollte, die hässliche Geschichte eines Landes auch überwinden zu können, denn wirtschaflich sind wir Spitze, doch mental?
So gesehen kann auch ein solches Ballkleid heute ein Zeichen für Freiheit sein, für die Überwindung der Konflikte in der Geschichte, denn alle können es tragen, unabhängig von Herkunft und Hautfarbe.
Manche mögen sich einfach nicht sich in so ein "Ballkleid" begeben (ich beispielsweise, käme mir da so
oppulent und störend vor, wie ein Kinderkarussel auf der Landstraße und nebenbei wäre es mir viel zu warm mit dem vielen Stoff). Ein Tanzball ist eh nicht so meine Welt, bin statt Tanzweltmeister eher ein Tanzbär. Und der kann besser Rock tragen
Was habt ihr eigentlich gestern getragen? (oh, anderer Thread, doch da war es mir die letzten Tage auch zu ruhig), Doch beim "Ballkleid" geht die wilde Luzie ab. Oder ging es um ein Kleid, mit dem man Ball spielen kann: ein "Ball-Kleid" sowas "zweckgebundenes" wie eine "Grill-Schürze" oder eine "Lauf-Hose" ?