Warum vergessen die Modemacher den Mann? nicht zu verstehen!
doch, das ist zu verstehen.
denn umgekehrt gehts ja auch: der mann hat die mode vergessen.
Was auch nicht weiter wundert, wenn Mann immer auf proletarische Funktionalität und bürgerliche Unauffälligkeit setzt -- da bleiben Ästhetik und das Spiel mit dem emotionalen Ausdruck eben auf der Strecke. Die sogenannte 'weibliche' Kleidung soll ja die Sinne stimulieren, da sind häufige Abwechslung und spielerischer Umgang mit Kleidung und Accessoires vonnöten. Funktion und Unauffälligkeit brauchen weder Abwechslung noch Spielereien, nur Optimierung.
So zumindest meine Sicht. Ich würde gerne selbst entscheiden dürfen, welcher Tugend ich folgen möchte und diese nicht gesellschaftlich vorherbestimmt bekommen. Insofern hinterfrage ich auch gerne das Ziel, Rock einfach nur in die bestehende Herrengarderobe zu integrieren, da damit nicht viel gewonnen wird. Vermutlich gibt es Möglichkeiten, einen Rock mit der üblichen modischen Nachlässigkeit oder Unbedarftheit zu tragen, vielleicht auch mit der traditionalistisch-bürgerlichen Pingeligkeit, mit der auch Anzüge und Kilts getragen werden. Modisch-ästhetisch wird das wohl nur in Ausnahmefällen. Modische Teilhabe ist das auch nicht. Für modische Teilhabe braucht es Bewusstsein für das eigene Aussehen, eine gewisse Eitelkeit und ästhetisches Empfinden. Und natürlich Freiheit zum modischen Spiel und Freiheit von irgendwelchen Erwartungen.
LG
Masin
Guten Tag,
wirklich ein aus zumindest meiner Sicht guter Beitrag.
Das Einzige was mich immer wieder bei dem Thema Männerrock und beim Werben für diesen stört ist, dass das Tragen auch von klassischen Männerjeans oder Anzügen mit "proletarischer Funktionalität und bürgerlicher Unauffälligkeit" gleichgesetzt wird. Meist geht das einher mit der Unterstellung von unreflektiertem Denken und mangelnder Bildung.
Vielleicht sind viel mehr Männern die Anzüge und Jeans tragen eine gewisse Eitelkeit und ästhetisches Empfinden eigen, als man es vermuten mag.
Vielleicht mögen es ja manche Männer wenn sich ihr Gesäß in passender Hose abzeichnet.
Vielleicht wollen manche Männer dass man ihre Männlichkeit durch den Stoff der Hose erahnen aber nicht deutlich erkennen kann, so wie es ja in einer Strumpfhose der Fall wäre.
Vielleicht empfinden jene Männer das Tragegefühl in einer klassischen Herrenhose wie eine stätige Massage oder Streichelei...
Sind die Männer in unserem Lande tatsächlich so unbewusst?
Ich spreche hier weniger von den Jugendlichden zwischen 14-und 24 Jahren die sich im Medienrausch beriesln und zudrönen lassen und jeder in meinen Augen unmöglichen Mode (komische Hüfthosen, peinliche Röhrenjeans, Sackkleidung wie Baggie, etc..) folgen,
sondern mehr von den Männern ab 27, 28 aufwärts, deren Berufsleben sich langsam einstellt und in deren Köpfen mit dem aufkommenden Alltag auch mehr Platz für andere Dinge als Schulabschluss, Ausbildung, Party, etc... entsteht.
Ich glaube dass der Mann in klassischen Hosen - selbst wenn es gerade Mode ist ihn/seinen Look zum Sündenbock für alles zu machen - auch weiterhin seinen Zauber beibehalten wird.
Auch wenn feministische Bestrebungen daran arbeiten die Gesellschaft zu Ekel und Abneigung gegenüber männlicher Hosenfront zu erziehen,
auch wenn die Industrie daran interessiert ist mit Herrenröcken ein noch größeres Geschäft zu machen,
auch wenn der Männerrock für viele Männer ein willkommenes Mittel zum Provilieren un Abheben ist,
der Mann in klassischen Hosen ist ebenso zu kreativen Handeln,
flexiblen Denken,
gefühlsbetonten Leben und mitmenschlichen Handeln etc......... fähig.
In dem Sinne auch ein gutes, neues Jahr.

mfG.:
Quark