Ah, das kann vermutlich sein. Zu den Umständen einer angestrebten Geschlechtsumwandlung kann ich nichts faktisches beitragen.
Ich fand aber Deinen ersten Abschnitt interessant:
Da ist das Problem, dass die Anderen unbedingt den Gegenüber verstehen wollen. Wenn dann keine Plausible Antwort dabei rum kommt, wird halt einfach was rein interpretiert.
Da fühlte ich mich erinnert an eine Diskussion, die ich vor Jahren mal hier lostreten wollte: "Warum ist es (im normalen Alltag im Umgang mit gewöhnlichen Menschen) wichtig zu wissen, ob jemand 'Herr' oder 'Frau' ist?" Diese Diskussion wurde aber hier nicht merklich angenommen.
Eigentlich ist es im alltäglichen Umgang miteinander völlig unerheblich zu wissen, ob mein Gegenüber ein Mann oder eine Frau (oder sonstwas) ist. Eigentlich wird das doch erst wichtig, wenn ich mehr als nur einen respektvollen, höflichen Umgang pflegen möchte und ich mir mehr ideelles oder gar körperliches von dieser Person erhoffe.
Anders bei näheren Bekannten, Freunden und Familie. Die wollen natürlich mehr persönliches von Dir wissen. Deine Verwandten, Eltern wollen einschätzen, ob die Hoffnungen und Wünsche, die in Dich seit Deiner Geburt hineingelegt wurden, sich auch einigermaßen erfüllen. Und Deine Ehefrau / Partnerin will wissen, woran sie bei Dir ist.
Bei näheren Bekannten, Freunden und speziell Familie ist das Interesse an Deiner Identität, Deinem privaten Verhalten, Deinen Absichten natürlich sehr viel gelegen. Hier spielt es sehr wohl eine große Rolle, dass das, was sie über Dich wissen, auch zu Dir selber passt.
Wenn es hier Missverständnisse gibt (siehe hirtis Schwestern, siehe ehemals meine Schwestern), dann passt da etliches nicht mehr harmonisch zusammen. Wenn gar Du Dich zurückhältst, Deine Bedürfnisse zu decken (z.B. Rock zu tragen) um des lieben Friedens willen, dann liegt ein erhebliches Ungleichgewicht vor, das in anderen Belangen familiären Zusammenhalts subtile oder gar deutliche Nachteile bringt.
Demgegenüber ist die Gefahr, trotz dass man sich ehrlicherweise zu erkennen gegeben (geoutet) hat und dennoch missverstanden wird, deutlich geringer, als sich des Friedens willen zu verstecken. Hat man sich aber offenbart (seine Bedürfnisse mitgeteilt) und wird von den Beteiligten aber nicht verstanden, so braucht man "nur" noch daran arbeiten, die Ursachen des Missverstehens auszuräumen.
Als "einfach nur so" rocktragender Mann steht man da freilich relativ alleine auf weiter Flur. Da muss man leider ohne prominenten Rückhalt für sich alleine kämpfen. Das Verständnis bei seinen Lieben für sein Bedürfnis / seinen Wunsch, Rock zu tragen, kann man nur fördern aus eigener Kraft, und das kann ein harter Kampf werden, bis man Familie, Frau / Partnerin restlos überzeugt hat.
Die Motivation, dass ein Rock angenehm, bequem, schön ist, der Wunsch nach Rock eben "einfach nur so", mögen einige unserer engen Mitmenschen tatsächlich verstehen. Die meisten werden aber damit zunächst - wer weiß wie lang - noch Schwierigkeiten haben, jenes "einfach nur so" wirklich zu verstehen.
Nicht umsonst lesen wir hier immer wieder von "Wie sag ich's meiner Frau?"
P.S.: Und ja, "Rock am Mann = Geschlechtsumwandlung?" (Thread-Thema) ist keinesweg zutreffend. Allenfalls dann, wenn jemand sie sich wirklich ersehnt.