Jedes Jahr, wenn sich die Straßen langsam gelb färben, geht es wieder los. Die Hausmeister und Gebäudemanagementhilfskräfte tanken ihre Gebläse auf und starten ihre erbarmungslose Hetzjagd auf das Herbstlaub, und geben erst auf, wenn auch das letzte Blatt sicher auf einen Sammelplatz auf dem nächstgelegenen Radweg oder freien Parkplatz gepüstert wurde. Sicherlich gehen von diesem verantwortungslosen Herbstlaub viele Gefahren aus: Wenn es naß wird, kann man darauf ausrutschen. Zwischen den Blättern kann sich weicher Hundekot verstecken und besonders gerissene Exemplare schaffen es sogar, sich in den angrenzenden Privatgrundstücken niederzulassen. Aber kann man das nicht auch mit einem Besen verhindern? Ein einfacher Straßenbesen mit roten Plastikhaaren eignet sich nicht nur hervorragend als Laubscheuche, man kann ihn sogar umdrehen, und damit den Fußweg fegen, und zwar fast lautlos! Außerdem ist ein Straßenbesen viel effizienter als so ein Gebläse. Mit nur wenigen, leicht zu erlernenden, Bewegungen kann auch jede kleine Ecke schnell von Laub befreit werden, ein Besen verbraucht nur wenig Energie (vielleicht ein halbes Schinkenbrot pro Einsatz) und ist praktisch wartungsfrei. Außerdem gibt es keine Sicherheitsvorschriften und man benötigt auch keinen Gehörschutz. Und im Sommer könnten die Kinder der Laubjäger mit den Besen Ritterspiele abhalten (und ich bin froh, daß sie noch nicht herausgefunden haben, daß das auch mit Laubpüstern möglich wäre). Kurz gesagt: Die Laubpüster gehören für mich zu den schlimmsten Erfindungen der letzten Jahrzehnte!
Sehr schön geschrieben! Ich sehe das genauso.
Bei grossen Flächen- es mag ja sein, dass das besser geht- aber meine Kritik ist auch die: Warum muss man das Laub denn denn sofort entfernen? Warum wartet man nicht bis die Baume "nackt" sind und dann alles in einem Arbeitseinsatz entfernt? Das verstehe ich nicht. Aber nein, da wird alle paar Tage der Kampf gegen die Natur erneut gestartet
oh, ich puste, damit ich mir auf der Einfahrt nicht den Arsch breche. Laub auf Kopfsteinpflaster kommt nicht so gut.
Dieses energiefressende und laermerzeugende Geraffel aus dem Baumarkt gehörte verboten!
1.100 Watt hat unser Puster. Mit anderen Worten, das Ding frisst in einer Stunde so viel Energie, wie ein 66kW Auto in 1 Minute.
Lärm, ja, macht der Puster.
Aber wie es wohl so im Siedlungsleben ist, wenn der Nachbar wieder mit seiner neuesten technischen Errungenschaft angibt, sehen sich viele gezwungen, nachzuziehen- ob es Sinn macht oder nicht.
Es ist wie vieles im Leben, auch hier hat man es mit Selbstbewusstsein zu tun, das man entgegen der erwarteten "Aufruestung" den Nachbar mit einem popeligen Besen angrinst!
:-)
Oder es hat mit dem Wunsch zu tun, bewusst zu opponieren.
Und, äh, mir ist schnurzpiepegal, wie und womit es die Nachbarn machen ... Obwohl, als ich Samstag unsere Nachbarin mit einem Besen sah, bin ich rüber zu ihr und habe ihr Einfahrt und Garten freigepustet. Da ihr Grundstück ähnlich groß ist wie das unsrige, war ich doppelt so lang beschäftigt wie sonst ... Und am Samstag, so sieht es aus, darf ich wieder an

Naja, wenn der Wind so bleibt wie jetzt, wird ihr Rasen frei bleiben ...
Ich halte es bei mir so: Die Esche in meinem Garten, darf ganz in Ruhe ihr Laub von sich lassen, es ist ein schönes Gefühl durch einen dichten Laubteppich zu schlurfen (solange er noch trocken ist) ansonsten kehre ich das Zeugs auf einen Haufen, Einiges kommt als Mulch auf die Beete, das andere bleibt einfach liegen und und ist in 3 Monaten nur noch ein drittel so gross.
Und für mich ist es ein schönes Gefühl, nicht beim Weg zum Haus zu rutschen ... Da wir in einer echt feuchten Ecke wohnen, ist es für das Laub nämlich echt nicht einfach, trocken zu bleiben. Sonst hast du natürlich Recht, durch Lauf zu hüpfen macht schon Spaß.
Mir nicht nachvollziehbar, wie Leute verbissen sofort mit Herbstbeginn und hohem technischen Aufwand der Natur den Kampf ansagen.
Du musst du nicht nachvollziehen können, du musst es nur akzeptieren
Uebrigens, auch bei grossen Flaechen hat Laubfegen auch durchaus etwas meditatives: gleichmaessige, sich wiederholende Bewegungen in frischer Luft, ganz bei sich sein, sich Zeitnehmen und Leben im Augenblick- andere belegen dafuer Volkshochschulkurse....
Ich kann auch beim Pusten meditieren ... Die gleichmäßigen Schwenks des Gerätes sind dazu echt prima geeignet. Und den Gesang der Maschine, den kann ich - Ommmmmmmmmmmmm - übrigens wegmeditieren. Wirklich! Ich nehme den Krach nicht wahr, ich versenke mich ins Tun und alles ist gut (und vor allem schnell erledigt).
:-)
Minirocker
:-)
Josef