Autor Thema: simplify Allgemeinwissen: Warum tragen Männer im Alltag keine Röcke?  (Gelesen 10028 mal)

Offline ChrisBB

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Oder: Friert es uns immer noch?

Hallo Leute,

eine nette Kollegin hat mich auf folgenden Artikel hingewiesen:
http://www.orgenda.de/newsletter/archiv/57/2012/03/20120313000019114.htm
(bitte dort ein bisschen nach unten scrollen)

In Anbetracht der Klimaerwärmung sollte allerdings die erwähnte Kälteperiode immer weniger relevant sein.

Gruß,
ChrisBB

Offline kalotto

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Was die gute Bettina als Wissen verzapft ist wirklich allgemein bekannt, mit ihren Schlüssen daraus macht sie sich die Sache zu einfach, einmal mehr ein sehr oberflächlicher Artikel einer Schreibereuse...  ;)
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Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke

Offline Rockmusiker

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Die Information ist bei männlichen Rockträgern sicherlich ganz gut bekannt, aber allgemein nicht. Allerdings spielt es heute keine Rolle mehr, ob Rock früher die normale Männerkleidung war, man trägt auch keine Felle mehr.

Andererseits finde ich es nett, wenn sich jemand mit dem Thema auf so unbedarfte Weise beschäftigt. Der Rock an sich ist ein völlig harmloses Kleidungsstück, das, wenn vom Mann getragen, viel zu sehr problematisiert wird. Lieber viele solcher banaler Artikel als ein paar wenige zum "Problem rocktragender Mann"!

Ingo_ZS

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Muss man nicht gelesen haben.

Ingo


Offline Jürgen64

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Rockmusiker, genau meine Meinung.

Gruß
Jürgen
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Offline M.L.

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  • Ich trage Kilt und Rock Ich liebe es.
Hallo
Muß ich mich damit beschäftigen Ich glaube nicht .???!!!!
Wenn ich auf die Frage zurück komme .

Weil Männer einfach eigeschränkt denken und meinen sie müsten Herkoles sein.( Das verlangt Unsere Geselschaft )
Auch mal Weibliche atrebute gelten zu lassen geht natürlich nicht .
Aber die Frauen hauen ja genau in die kerbe die wir MÄNNER so lieb gewonnen haben. ( Männlich sein )

Aber Frauen tuhen sich genauso schwär weibliche atrebute am Mann zu akzeptieren

In diesem Sinne macht es einfach .OK  Tragt den Rock wenn es euch gefällt.

Grüsse M.L.

Offline Wachkatze

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Irgendwie habe ich bei dieser Simplify Bewegung immer den Verdacht das "Simplify" nicht vom englischen Vereinfachen sondern vom deutschen Simpel kommt.

Schlecht recherchiert und keine Ahnung von der Materie!

Zitat
nur bestimmte Reitervölker, z. B. in Germanien und Sibirien, trugen hosenähnliche Gewänder.

Ähm, noch nie was vom Thorsbergfund gehört?
http://de.wikipedia.org/wiki/Thorsberger_Moor
Wieso hosenähnlich?
Sämtliche Funde, Abbildungen und schriftlichen Zeugnisse der Nachbarn(Rom) für Mittel und Nordeuropa zeigen und beschreiben eindeutig Hosen.
Von weit wie eine Joginghose bis hin zu knackig eng wie die Thorsberghose.(mit ziemlich weiten und hängenden Hintern, wie die Rekonstruktionen im Tragetest ergaben.)

Zitat
Die ersten echten Hosen tauchten im ausgehenden Mittelalter (14. Jh.) in Italien und Frankreich auf. Sie waren eher Strumpfhosen als Ausgehkleidung und wurden vor allem unter den starren Ritterrüstungen getragen.

Ök, ausgehendes Mittelalter mag für Frankreich mit der burgundischen Hofmode ja noch passen.
Aber ob, da schon die Beinlinge zur Hose verbunden waren?
Da streitet sich die Forschung noch.
Auf den Abbildungen könnten beide Varianten gezeigt sein.
Was gegen die Hose im 14.jhd in der französischen Mode spricht.
Sind schriftliche Erwähnungen das die Röcke(in diesem Fall ist eine Jacke gemeint) so kurz seien das man den jungen Männern in den Arsche(sorry, man hatte dieses Wort verwendet) oder auf die Bruche(Unterhose) gucken könne.
:o

In Italien ging zu diesen Zeitpunkt die Renaissance los.
Und da sieht man tatsächlich das die Beinlinge mit Mittelnaht am Po und Hosenbeutel(wo der sicherheitsbewusste Stutzer auch gerne mal seinen Geldbeutel klausicher parkte) in der Stutzermode sich zur Hose wandelte.
http://www.kleio.org/de/geschichte/alltag/kap_II3.html
http://www.rete-amicorum.de/angebote/schneiderei/alpirsbach.html

Und welche starren Ritterrüstungen?
Von der Vollplatte Marke Blechdose war man noch über 100 Jahre entfernt.
Klaro trug der Ritter von Welt seine Hose auch unter der Rüstung.
Sollte er etwa mit nackten Hintern in den Kampf?
Und spezielle Kampfkleidung a la Grünzeug gab es noch nicht.
Man trug einfach seine normale Klamotte unter der Schutzausrüstung.

Was die Tante in ihrer Simpelerklärung total verpennt hat.
Die Renaissance stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Denkens.
Und Mensch hiess halt damals Mann.
Deswegen betont die Mode auch den männlichen Körper im Gegensatz zu der Hochmittelalterlichen Mode wo durch die Minnebewegung der weibliche Körper und Anmut schick waren.
Deswegen sehen zum Beispiel die jungen Ritter in der manessischen Liederhandschrift auch in Kleidung und Gestik sehr androgyn aus.
http://www.manesse.de/Manesse.php?id=360&tfl=17

Nun gut,
diese Simpelerklärung passt anscheinend zum Denkmuster dieser Leute.
Ob, das die gleiche Tante ist, die bei mir mal Klinkenputzen war?

"Grüss Gott, kennen sie Symplify your Live?"
Nö!
*Und in die Wohnung reinbitt.*
Erklären sie mal was das ist.
"Rhabarbar blablabla"
"Und diese Wand voll Bücher würde ich rauswerfen. Alles nur Ballast und Staubfänger!"
*Auf meinen Stolz, die kleine Bibliothek mit fantastisch utopischer Literatur und Fachbücher deut*
 :o
Ähm, das Lesen haben sie schon gelernt?
Oder ist das eine allgemeine Bildungsallergie?
Und jetzt RAUS!

*Kopfschüttel*
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

minirocker

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Och, abgesehen vom simlifizieren, ganz nett der Artikel.

Zitat
Dabei ist das völlig vergeblich, da sind sich alle Experten einig: Männer würden nie etwas tragen, was als unmännlich gilt.

Nur dieser Satz passt irgendwie nicht dazu. Aber das muss ihr  sehr wichtig gewesen
sein. Da werden noch schnell "die Experten" bemueht, damit ihre Welt wieder stimmt:
Nicht dass der eigene Kerl auf die Idee kommt, das Roecketragen zu probieren......

:-)
Minirocker

Offline kalotto

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Hi Birgit, herzlich dankeschön für die super Links, da kann man sich echt schlaulesen!
Ja, genau, Minirocker, die abschliessende Verallgemeinerung (welche Experten? Wie wird man/wer wird  da Experte?) stiess mir am Meisten auf...
Im übrigen gehe ich jetzt im Rock auf den Bauernmarkt, nicht nur um sie zu entkräften, ich habe Spass dabei, lG aus Kärnten, kalotto
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Offline GregorM

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"Männer würden nie etwas tragen, was als unmännlich gilt."

Ist auch meine Meinung. Deshalb: wie können Männer überzeugt werden, dass Röcke an sich gar nicht unmännlich sind?

Gruss
Gregor
Gruß
Gregor

Ingo_ZS

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"Männer würden nie etwas tragen, was als unmännlich gilt."

Ist auch meine Meinung. Deshalb: wie können Männer überzeugt werden, dass Röcke an sich gar nicht unmännlich sind?

Gruss
Gregor

Es geht ja scheinbar nicht nur darum, die Männer zu überzeugen, sondern auch die Frauen.
Wie kann man das schaffen?
Indem man sie an den Anblick gewöhnt, dadurch dass es ihnen häufig vor Augen geführt wird.
Es müssten sich ein paar wenige finden, die den Anfang machen, allerdings so wenige wie wir momentan sind, das reicht niemals.
Aller Anfang ist schwer... dann allerdings könnte es zum Selbstläufer werden.
Z.B. wenns heiß ist, macht Rocktragen auf alle Fälle Sinn... das würde sich auch sehr gut vermitteln lassen, auch denen, die an Mode wenig Interesse haben.
Gruß
Chris

Du scheinst von deinem Rocktragen wirklich überzeugt zu sein, wenn man deine Aussage hier liest. Ich trage Rock auch wenn es heiß ist. Zu anderen Zeiten ist das für mich schon normal.
Übrigens: Versuche mal Frauen davon zu überzeugen, dass Männer auch Röcke tragen können, wenn man Korsett tragen möchte. Den Aufschrei wird man bis in die Hauptstadt hören können.

Ingo

P.S.
Der nicht mehr lange hier verweilen wird.

Offline Wachkatze

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Erklär doch mal, wie sich dieser Aufschrei anhören soll?
Das eine Mensch (ausdrücklich Geschlechtsneutraler Ausdruck!) will einen Rock tragen.
Kein Problem!
Anziehen und Spaß haben!
Das andere Mensch will ein Korsett tragen.
Wieder kein Problem!
Anziehen und loslegen!
Das dritte Mensch will sogar beides tragen. ( Hach was sind wir schockiert!)
Und?
Machen!

Natürlich gibt es immer ein paar Stinkstiefel die Mensch Perversion vorwerfen.
Gegenfrage.
Wie definiert man eigentlich Perversion und Fetisch?
Man kann nach einer Definition des Begriffs Fetisch. Dies als einen Gegenstand bezeichnen den man zum Glücklichsein braucht und von dem man sich auf keinen Fall trennen will.

Ok, ich oute mich!
Ich bin ein Fetischist.
Mein Fetisch sind meine Bücher!
Boah!
Wie schockierend!
 ;D :D ;D
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Birgit

Offline Jürgen64

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Dann ihre ich mich auch als "erweiterter Fetischist": zwar kein Gegenstand, aber dafür gleich 3 Fetische, ohne die ich nicht sein will, nämlich meine Frau und meine beiden Kinder.

Gruß
Jürgen
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Offline GregorM

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Gruss
Gregor

Es geht ja scheinbar nicht nur darum, die Männer zu überzeugen, sondern auch die Frauen.
Wie kann man das schaffen?


Hallo Chris,

ich bin mit dir einig. Auch die Frauen müssen überzeugt werden. Nur fehlt mir noch eine gute Antwort.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Josef

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"Männer würden nie etwas tragen, was als unmännlich gilt."

Ist auch meine Meinung. Deshalb: wie können Männer überzeugt werden, dass Röcke an sich gar nicht unmännlich sind?

Gruss
Gregor

die praktischen Aspekte von Röcken betonen. Und um den Nerv "richtiger" Kerle zu treffen, die Röcke martialisch daher kommen lassen. Ein Rock mit viel Leder und Nieten, vorzugsweise in Schwarz, in sowas kann man mit den Jungs auch einen Saufen gehen.

Ach ja, und bloß nicht darauf herum kauen, dass Männern mehr Mut zur Mode gut steht, sie ihren Gefühlen nachgeben sollen, sie ja doch auch weibliche Anteile in sich tragen etc. pp. ... Ich für meinen Teil kann mit all sowas nix anfangen. Mode, pah, interessiert mich nicht. Und Gefühle, die gibt's im Kino, wenn Stallone seinem Gegner das Messer durch die Gurgel zieht. Okay, DAS war jetzt ein klein wenig übertrieben  ;)

Wie auch immer, ohne Schnickschnack geradeaus, das zieht bei mir. Und das bedeutet in erster Linie "praktisch". Und, bitte, nicht schreiend bunt. Papageien sind ja ganz niedlich, aber ich bin keiner.

Und es wurde ja auch gefragt, wie Frauen vom Mann im Rock zu überzeugen sind. Hey, sie sind es. Schaut mal in die Gothic Szene. Obwohl ..., das gilt ja einigen als Karneval, als Verkleidung ...  :o  Jedoch, die Frauen finden die schwarzberockten Männer irgendwie doch zuweilen verdammt cool! Ob's am durchaus machohaftem Outfit liegt? Schwarz, derbe Stiefel, Tattoes? Und Rock natürlich ... Der dann sinnigerweise nicht schreiend bunt ist, denn zwar sind Papageien ganz niedlich, aber ... wollen Frauen einen niedlichen Mann? Oder nicht doch lieber einen Marke "Fels in der Brandung"?

Viele Grüße
Josef


 

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