Irgendwie habe ich bei dieser Simplify Bewegung immer den Verdacht das "Simplify" nicht vom englischen Vereinfachen sondern vom deutschen Simpel kommt.
Schlecht recherchiert und keine Ahnung von der Materie!
nur bestimmte Reitervölker, z. B. in Germanien und Sibirien, trugen hosenähnliche Gewänder.
Ähm, noch nie was vom Thorsbergfund gehört?
http://de.wikipedia.org/wiki/Thorsberger_MoorWieso hosenähnlich?
Sämtliche Funde, Abbildungen und schriftlichen Zeugnisse der Nachbarn(Rom) für Mittel und Nordeuropa zeigen und beschreiben eindeutig Hosen.
Von weit wie eine Joginghose bis hin zu knackig eng wie die Thorsberghose.(mit ziemlich weiten und hängenden Hintern, wie die Rekonstruktionen im Tragetest ergaben.)
Die ersten echten Hosen tauchten im ausgehenden Mittelalter (14. Jh.) in Italien und Frankreich auf. Sie waren eher Strumpfhosen als Ausgehkleidung und wurden vor allem unter den starren Ritterrüstungen getragen.
Ök, ausgehendes Mittelalter mag für Frankreich mit der burgundischen Hofmode ja noch passen.
Aber ob, da schon die Beinlinge zur Hose verbunden waren?
Da streitet sich die Forschung noch.
Auf den Abbildungen könnten beide Varianten gezeigt sein.
Was gegen die Hose im 14.jhd in der französischen Mode spricht.
Sind schriftliche Erwähnungen das die Röcke(in diesem Fall ist eine Jacke gemeint) so kurz seien das man den jungen Männern in den Arsche(sorry, man hatte dieses Wort verwendet) oder auf die Bruche(Unterhose) gucken könne.
In Italien ging zu diesen Zeitpunkt die Renaissance los.
Und da sieht man tatsächlich das die Beinlinge mit Mittelnaht am Po und Hosenbeutel(wo der sicherheitsbewusste Stutzer auch gerne mal seinen Geldbeutel klausicher parkte) in der Stutzermode sich zur Hose wandelte.
http://www.kleio.org/de/geschichte/alltag/kap_II3.htmlhttp://www.rete-amicorum.de/angebote/schneiderei/alpirsbach.htmlUnd welche starren Ritterrüstungen?
Von der Vollplatte Marke Blechdose war man noch über 100 Jahre entfernt.
Klaro trug der Ritter von Welt seine Hose auch unter der Rüstung.
Sollte er etwa mit nackten Hintern in den Kampf?
Und spezielle Kampfkleidung a la Grünzeug gab es noch nicht.
Man trug einfach seine normale Klamotte unter der Schutzausrüstung.
Was die Tante in ihrer Simpelerklärung total verpennt hat.
Die Renaissance stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Denkens.
Und Mensch hiess halt damals Mann.
Deswegen betont die Mode auch den männlichen Körper im Gegensatz zu der Hochmittelalterlichen Mode wo durch die Minnebewegung der weibliche Körper und Anmut schick waren.
Deswegen sehen zum Beispiel die jungen Ritter in der manessischen Liederhandschrift auch in Kleidung und Gestik sehr androgyn aus.
http://www.manesse.de/Manesse.php?id=360&tfl=17Nun gut,
diese Simpelerklärung passt anscheinend zum Denkmuster dieser Leute.
Ob, das die gleiche Tante ist, die bei mir mal Klinkenputzen war?
"Grüss Gott, kennen sie Symplify your Live?"
Nö!
*Und in die Wohnung reinbitt.*
Erklären sie mal was das ist.
"Rhabarbar blablabla"
"Und diese Wand voll Bücher würde ich rauswerfen. Alles nur Ballast und Staubfänger!"
*Auf meinen Stolz, die kleine Bibliothek mit fantastisch utopischer Literatur und Fachbücher deut*
Ähm, das Lesen haben sie schon gelernt?
Oder ist das eine allgemeine Bildungsallergie?
Und jetzt RAUS!
*Kopfschüttel*