Autor Thema: Rocker gesichtet  (Gelesen 906759 mal)

Offline GregorM

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« Antwort #1515 am: 12.06.2025 23:32 »
Als wir den Laden betraten, kam uns ein Mann entgegen, fast derselbe Lackrock wie meiner, nur bisschen kürzer.
Immerhin hat es noch für ein gegenseitiges kurzes Hallo gereicht.
Zu einer gerade anwesenden Angestellten sagte ich noch: "Da bin ich nicht der einzige Mann im Rock", da meinte sie nur: "Der kommt jede Woche mal vorbei"

Und er war nicht Jule?
Gruß
Gregor

Offline JJSW

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Antw:Rocker gesichtet
« Antwort #1516 am: 12.06.2025 23:41 »
Nein, war nicht Jule. Und auch sonst nicht aus dem Forum bekannt.

Gruß
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline Kurt

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Antw:Rocker gesichtet
« Antwort #1517 am: 16.06.2025 21:56 »
 In Köln sind Sichtungen von Rockern häufig möglich

Offline SW Michl

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Antw:Rocker gesichtet
« Antwort #1518 am: 17.06.2025 00:43 »
In Karlsruhe nicht unbedingt häufig. Kommt aber immer mal wieder vor.

Wie z.B. gestern im Bahnhof. Ein Mann um die 60 mit mittelgroßem Rucksack für ein Wochenende mit einem robusten Faltenrock (kein Kilt) in olivgrün kreuzte meinen Weg.


Offline MAS

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« Antwort #1519 am: 17.06.2025 13:32 »
Wie spricht man über einen Menschen, dessen Genderidentität nicht klar ersichtlich ist, wo also "er" oder "sie" passen könnte, man damit aber auch daneben liegen könnte. Ich suchte nach einer Antwort auf diese Frage und fand: "en" (Vgl. https://geschlechtsneutral.net/pronomen/)

Eben nahm im Zug mir gegenüber ein Mensch Platz, den ich nicht eindeutig als Transvestiten oder Transfrau identifizieren konnte: Männlich markantes Gesicht, gelockte Perücke auf dem Kopf, Ohrringe, linksgeknöpfte Bluse, große Oberweite, zartrosa lackierte Fingernägel, lange Hose.

Als ich aufstand um auszusteigen, sagte en zu mir: "Ein schöner Rock!" Und en erklärte mir, en habe sich heute für Hose entscheiden, da en fotografisch unterwegs sei und man sich dabei oft knien oder bücken müsse, da sei die Hose praktischer. Sonst würde en auch oft Rock tragen.

Leider musst ich ja schnell raus, sonst hätte ich en Röcke empfohlen, die man auch beim Hinknien und Bücken gut tragen kann. Bin ja selbst oft fotografisch unterwegs.

LG, Micha

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Offline Modernfashion

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« Antwort #1520 am: 17.06.2025 15:25 »
Wie spricht man über einen Menschen, dessen Genderidentität nicht klar ersichtlich ist, wo also "er" oder "sie" passen könnte, man damit aber auch daneben liegen könnte. Ich suchte nach einer Antwort auf diese Frage und fand: "en" (Vgl. https://geschlechtsneutral.net/pronomen/)

Eben nahm im Zug mir gegenüber ein Mensch Platz, den ich nicht eindeutig als Transvestiten oder Transfrau identifizieren konnte: Männlich markantes Gesicht, gelockte Perücke auf dem Kopf, Ohrringe, linksgeknöpfte Bluse, große Oberweite, zartrosa lackierte Fingernägel, lange Hose.

Als ich aufstand um auszusteigen, sagte en zu mir: "Ein schöner Rock!" Und en erklärte mir, en habe sich heute für Hose entscheiden, da en fotografisch unterwegs sei und man sich dabei oft knien oder bücken müsse, da sei die Hose praktischer. Sonst würde en auch oft Rock tragen.

Leider musst ich ja schnell raus, sonst hätte ich en Röcke empfohlen, die man auch beim Hinknien und Bücken gut tragen kann. Bin ja selbst oft fotografisch unterwegs.

LG, Micha


Ausnahmsweise von mir etwas offtopic:

Es gibt keine Gender-Sprachpolizei, die darüber wacht, wie „man“ über Menschen zu sprechen hat, deren Genderidentität nicht klar ersichtlich sei.
Micha, der Verein für Geschlechtsneutrales Deutsch e.V. (in dem von Dir geposteten Link) ist für mich völlig irrelevant.

Ganz anders sieht es mit der Gesellschaft für Deutsche Sprache e.V. (GfdS) aus.
Die wird von der Kultusministerkonferenz der Länder und dem Kulturstaatsminister des Bundes finanziert und ist auch beim Deutschen Bundestag ansässig.
Sie ist so etwas wie der „Gralshüter“ der deutschen Sprache, an der sich auch die Rechtschreibung an den Schulen in Deutschland und den deutschen Schulen im Ausland orientiert.
Die GfdS hat nun mehrfach und eindeutig immer und immer wieder Stellung bezogen, dass Gendersternchen, Asterisk und der sonstige sprachliche Genderunfug nichts aber auch gar nichts in den Regeln zur deutschen Sprache zu suchen hat.
Hier eine kleine Auswahl:
https://gfds.de/rechtschreibrat-gibt-keine-neuen-empfehlungen/#
https://gfds.de/gleichberechtigung-der-geschlechter-von-wegen/#
https://gfds.de/pressemitteilung-gendersternchen/#
https://gfds.de/die-gesellschaft-fuer-deutsche-sprache-stellt-sich-vor/#

Offline GregorM

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« Antwort #1521 am: 17.06.2025 15:32 »
Ja, meiner Meinung nach wäre en wohl grundsätzlich ok, und die Deklination auch:

Nominativ   en
Genitiv            ens
Dativ           em
Akkusativ   en

Aber was hieße en in Plural?

enne, enner, ennen, enne?

Und was sollte man anstatt Männer und Frauen sagen? Personen klingt in meiner Ohren ein bisschen abwertend, und Menschen auch. Ich denke eine neue Bezeichnung wäre nötig.

Jed sollte wohl en frei verwenden können, ohne eine Genderidentität zu berücksichtigen, also auch en, wenn es um en Macho-En handelte?

Und wie sollte man in einfacher Weise sagen können, man habe einen Mann im Rock gesichtet?

Problemlos eben nicht.


Gruß
Gregor

Offline Skirtedman

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« Antwort #1522 am: 17.06.2025 17:18 »
Komisch.

Wann immer ich dem Anblick einer Frau in Hosen ausgesetzt bin, fing ich noch nie an, über zu ihr mutmaßlich passendere Pronomen nachzudenken.

Offline MAS

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« Antwort #1523 am: 17.06.2025 23:53 »


Ausnahmsweise von mir etwas offtopic:

Es gibt keine Gender-Sprachpolizei, die darüber wacht, wie „man“ über Menschen zu sprechen hat, deren Genderidentität nicht klar ersichtlich sei.
Micha, der Verein für Geschlechtsneutrales Deutsch e.V. (in dem von Dir geposteten Link) ist für mich völlig irrelevant.

Ganz anders sieht es mit der Gesellschaft für Deutsche Sprache e.V. (GfdS) aus.
Die wird von der Kultusministerkonferenz der Länder und dem Kulturstaatsminister des Bundes finanziert und ist auch beim Deutschen Bundestag ansässig.
Sie ist so etwas wie der „Gralshüter“ der deutschen Sprache, an der sich auch die Rechtschreibung an den Schulen in Deutschland und den deutschen Schulen im Ausland orientiert.
Die GfdS hat nun mehrfach und eindeutig immer und immer wieder Stellung bezogen, dass Gendersternchen, Asterisk und der sonstige sprachliche Genderunfug nichts aber auch gar nichts in den Regeln zur deutschen Sprache zu suchen hat.
Hier eine kleine Auswahl:
https://gfds.de/rechtschreibrat-gibt-keine-neuen-empfehlungen/#
https://gfds.de/gleichberechtigung-der-geschlechter-von-wegen/#
https://gfds.de/pressemitteilung-gendersternchen/#
https://gfds.de/die-gesellschaft-fuer-deutsche-sprache-stellt-sich-vor/#

Das kann sich aber noch ändern, denn in Deutschland folgen Sprachregelungen über kurz oder lang dem Gebrauch, anders als in Frankreich.

Davon abgesehen: Warum bist Du gegen die eine Sprachpolizei aber für die andere, lieber Modefashion?


Und ich meine, wer nicht gendern will, hat hier eine Alternative, wenn auch noch nicht ausgereift. Wenn das Inklusivum mal ausgereift ist, braucht man keine Gendersternchen mehr. Und darum geht es doch der konservativen Sprachpolizei. Oder geht es um was anderes?




LG, Micha
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« Antwort #1524 am: 17.06.2025 23:55 »
Ja, meiner Meinung nach wäre en wohl grundsätzlich ok, und die Deklination auch:

Nominativ   en
Genitiv            ens
Dativ           em
Akkusativ   en

Aber was hieße en in Plural?

enne, enner, ennen, enne?

Und was sollte man anstatt Männer und Frauen sagen? Personen klingt in meiner Ohren ein bisschen abwertend, und Menschen auch. Ich denke eine neue Bezeichnung wäre nötig.

Jed sollte wohl en frei verwenden können, ohne eine Genderidentität zu berücksichtigen, also auch en, wenn es um en Macho-En handelte?

Und wie sollte man in einfacher Weise sagen können, man habe einen Mann im Rock gesichtet?

Problemlos eben nicht.

Ich bin ja eben erst darauf gestoßen, lieber Gregor. Aber dieses Inklusivum wäre doch ein Pendant zu Eurem Utrum im Dänischen. Wenn auch noch nicht ausgereift.

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« Antwort #1525 am: Gestern um 00:01 »
Komisch.

Wann immer ich dem Anblick einer Frau in Hosen ausgesetzt bin, fing ich noch nie an, über zu ihr mutmaßlich passendere Pronomen nachzudenken.

Ja, wenn es eine Frau in Hosen war, dann erübrigte sich dieses Nachdenken. Aber ein anatomischer Mann mit riesiger Oberweite ist da schon weniger eindeutig einzuordnen. Und meine Frage ist halt: Wie werde ich seinem Selbstkonzept gerecht? Wie kann ich es vermeiden, en irgendwo einzuordnen, wo en gar nicht rein gehört?

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Offline SW Michl

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« Antwort #1526 am: Gestern um 00:39 »
Hmmm...

Tatsächlich habe ich neulich jemanden gesehen, der mit Rock und Bluse bekleidet und auf eine Weise geschminkt war, die ich eigentlich nur von Frauen so kenne. Der Körperbau und die Gesichtszüge ließen mich vermuten, dass es sich um einen Mann oder männlich Geborenen handelte. Natürlich kann ich mich auch irren.

So würde ich von einer "Sichtung" berichten, die ich tatsächlich vor ein paar Tagen hatte (hat nichts zu tun mit dem beschriebenen Mann im Bahnhof - s.o.).

So würde ich auch in Anwesenheit des Betreffenden reden ohne ihn zu verletzen oder zu diskriminieren. Falls er (?) mir dann zu verstehen gäbe, dass er (?) sich verletzt oder diskriminiert fühlt, würde ich gelassen aber erkennbar ehrlichen Herzens um Verzeihung bitten und fragen, welche Ansprache x denn gern hätte.

Das ist mein Umgang mit diesem seltenen Problem.

Offline MAS

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« Antwort #1527 am: Gestern um 08:03 »
Klar, wenn man mit en redet, kann man en fragen. Nur hinterher geht das ja nicht. Wenn ich mir sicher wäre, ihn oder sie männlich oder weiblich richtig zu lesen, würde ich auch "er" bzw. "sie" schreiben.

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Offline SW Michl

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« Antwort #1528 am: Gestern um 14:43 »
Was ich zwischen den Zeilen ausdrücken wollte, war:
Man kann mit den herkömmlichen Mitteln der Sprache so umgehen, dass niemand verletzt oder diskriminiert wird, so dass es keine Neuschöpfungen braucht.

Offline Albis

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« Antwort #1529 am: Gestern um 21:22 »
Bleiben wir noch ein wenig Off Topic:
Danke für den Link zu den geschlechterneutralen Pronomen. Die finde ich sehr interessant. Die deutsche Sprache hat meines Erachtens noch weitere Lücken, unabhängig von der Genderdiskussion. Zum Beispiel gibt es kein Possessivpronomen zu "jener". Es wäre hilfreich, wenn alle Beteiligten sich dahingehend öffnen würden, dass sich auch eine Sprache weiterentwickeln sollte. Meines Erachtens hat sie das auch, bevor sie verschriftlicht wurde.

Sollten wir dieses Thema vielleicht in einem separaten Thread weiterdiskutieren, sodass wir hier wieder zum Thema zurückkommen können?

LG, Albis


 

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