Hallo Michael,
es gab in den 30’ern eine Handvoll Frauen, die gerne männlich in Hosen gehen möchten. Sie waren nicht Schuld, dass heute jede Frau in der westlichen Welt in Hosen gehen können - und es tut. Dazu waren sie der Gesellschaft zu abartig.
Nein, es war der Krieg und die Zeit danach, wo die Frauen arbeiten mussten, einige davon in Hosen, weil das praktischer war. Dazu die Modeindustrie, die Anfang/Mitte der 60’er eine Möglichkeit für einen Mehrverkauf sah. Und nicht zu vergessen, dass die Männer schnell einsehen konnten, dass ihre Frauen auch in Hosen Frauen und feminin blieben (und es wollten).
Es geschah zu meiner Jugendzeit. Schulmädchen trugen schon manchmal eine Hose, die den Hosen für Männer optisch sehr weit entfernt waren. Als sie erwachsen wurden, setzten sie einfach damit fort, diese Hosen ab und zu tragen. Für ihre Mütter aber noch eine Unmöglichkeit. Dann kam die Modeindustrie auf Touren, und die ältere Generation, die vermutlich auch den ewigen Wechsel der Saumlänge Satt waren, und denen Röcke zu kurz geraten waren, stieg vermehrt auf Hosen um.
Kein Krieg, kein Kampf. Eine meistens friedliche Evolution, wo Männer erkannten, dass ihre Töchter ja schon in Hosen gingen, warum dann auch nicht ihre Frauen?
Wir haben noch unseren Frauen zu beweisen, dass wir im Rock Männer bleiben und es so wollen. Und das ist meiner Meinung nach überaus schwer, wollen wir vom ersten Tag alles, aber auch alles, was sie im Schrank haben für uns.
Dass es in einigen Ländern rund um den Indischen Ozean Männer gibt, die täglich im Rock gehen, weiß auch ich, aber was hilft denn das Männern in Frankfurt, Hamburg und Kopenhagen? Das ist nur vom akademischen Interesse. Dasselbe, dass es vor 2000 Jahren Männer gab, die Rockartigen Gewanden trugen.
Die meisten, die noch einigermaßen klar im Kopf sind, haben NIE erlebt, dass Frauen nicht immer Röcke getragen haben. Ihnen ist es natürlich, dass Frauen Hosen UND Röcke tragen, Männer aber nur Hosen. Das ist die Wirklichkeit. Dazu sollen wir uns verhalten.
Gruß
Gregor