Hallo Cephalus,
ein herrliches Erlebnis mit deiner Nachbarin.
Wir wohnen an einem kleinen Weg mit 14 Häusern. Juridisch gehört dann noch ein Weg mit vier Häusern dazu. Da die Wege privat sind, sind wir alle Mitglieder einer Innung und treffen uns auf der jährlichen Mitgliederversammlung, sowie auch rund zweimal im Jahr bei feierlichen Anlässen.
Es ist seit Jahren kein Geheimnis, dass ich im Kilt gehe, und ich habe mich im Kilt mit mehreren der Nachbarn unterhalten.
Vor rund einem Jahr hat ein Haus an dem anderen Wegstück neue Besitzer bekommen. Ich habe mit dem Mann gesprochen, aber kaum mit seiner Frau. Beide sind in den Vierzigern und haben zwei Söhne. Jedes Mal bin ich in Hosen gewesen, und deshalb haben sie es vermutlich noch nicht gewusst.
Vor gut einem Monat begegnete mir dann die Frau. Sie kam mit einem der Söhne spazieren. Ich war im Kilt. Wir grüßten uns, sprachen aber nicht miteinander. Aber ihre Augen zeigten, dass sie es bemerkt hatte. Zwei Wochen später war ich dabei mein Auto draußen an der Straße zu säubern (in Hosen); sie kam wieder spazieren, und wir grüßten uns. Aber jetzt machte sie Halt und fing an zu reden. Eine Viertelstunde oder mehr wurde es. Sie sagte nichts über den Kilt. Aber ich hatte große Freude daran zu bemerken, wie sie mehrmals Themen wechselte, aber doch nicht vermochte, es auf den Kilt zu bringen.
Lehre: Es ist keine Hinderung, ein bisschen anders zu sein, auch nicht in Relation zu Nachbarn. Es kann sie sogar bessern.
In zwei Monaten gibt es das jährliche Sommerfest, und sie und ihr Mann wollten „unbedingt mit dabei sein“ versicherte sie mich. Bin gespannt, ob sie dann eine Gelegenheit finden werde, über den Kilt zu fragen.
Gruß
Gregor