Es gibt gewisse Läden, die ich gern gezielt besuche oder einfach so, wenn ich unterwegs bin und an einem vorbeifahre. So geschehen gestern als ich zwischen zwei Kundenterminen an einer Filiale vorbeikam, die ich alle paar Wochen mal aufsuche.
Da der Saison-Abverkauf schon begann, war ich also im Laden und suchte keinen bestimmten Rock, sondern ließ mich überraschen. Das unersetzliche Maßband hatte ich natürlich dabei und drehte munter an den Rondellen, auf denen die Röcke hingen.
Zugegeben, mir gefiel so einiges, doch als ich die auserwählten in meiner bisher oft passenden Gr.46 gemessen hatte, stellte ich fest, dass ich wohl eine Nummer kleiner wählen sollte, als sonst. In Größe 44 gab es nicht wirklich viel, doch ich entdeckte einen schönen kurzen weißen Rock aus Baumwolle (dünner Jeansstoff und auch in dem Jeansstil gearbeitet, dabei war ein türkisfarbener Flechtgürtel).
Zur Sicherheit nahm ich auch noch die Größe 46, die mir vom Bundmaß her eher zu weit erschien, legte beide Röcke über den linken Unterarm und stöberte weiter. Nach einer Weile stellte ich fest, dass die Gr.44 auch bei den anderen schönen Modellen nicht vorhanden war, nur noch 38, 40, 46 und 48. Also ging ich mit den Röcken zu den Umkleidekabinen.
Dort herrschte reger Betrieb, doch bald wurde eine Kabine frei. Ich entledigte mich in der Kabine meiner weißen kurzen Hose und probierte zuerst den weißen Rock in Gr.44 an, betrachtete mich von allen Seiten im Spiegel.
Gut sah er an mir aus und passte sehr gut. Zum Vergleich probierte ich den größeren und war froh, mich für den anderen bereits entscheiden zu haben, denn erwartungsgemäß war der 46er zu weit. Ich zog also die Hose wieder an und verließ mit beiden Röcken die Umkleidekabine. Den großen hängte ich zurück, mit dem anderen ging ich zur Kasse.
An der Kasse folgte dann nach Ablehnung des obligatorischen Plastikbeutels meinerseits und dem Bezahlen die Frage der Verkäuferin:
“Möchten Sie den Kassenzettel mitnehmen, falls Sie umtauschen wollen?“ ich entgegnete freundlich
“Danke –Nein, ich habe anprobiert, der Rock passt.“ und lächelte die Verkäuferin an. Sie schien gar nicht überrascht
„Dann ist´s ja gut! Viel Spaß damit und ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!“ „Danke - Ihnen auch! Bis bald!“ wir lächelten uns weiterhin an und sie schaute mir noch kurz nach, bevor sie die nächste Kundin abkassierte.
Fazit: Röcke kaufen ist genau so aufregend – oder schon genau so langweilig - wie der Kauf eines anderen Kleidungsstückes, der Kauf eines Poloshirts zum Beispiel.

Ich möchte damit allen Zweiflern sagen: es ist
nichts dabei. Geht hin, kauft, tragt!