Wenn jemandwie Du, Habu, das Gefühl hat, von diesem naturgegebenen Körper und der damit in der Gesellschaft erwarteten Geschlechterrolle eingeengt wird, ist es an der Zeit, durch professionelle Beratung herauszufinden, wohin der Weg zur Erlösung von diesem Dilemma gehen wird. Es ist nicht sinnvoll, sich mit diesen Gefühl und der daraus entwachsenen Unzufriedenheit zu verstechen oder einzuigeln. Du musst nun hinaus und Lösungen abwägen, Dich damit beschäftigen, was genau für Dich die Befreiung von diesem einengenden Gefühl wäre.
Ich kann verstehen, dass es Menschen wie Dich gibt, die wegen zahlreicher gesellschaftlich akzepierter Freiheiten vieleicht lieber eine Frau wären, statt ein Mann, der in der Erwartungshaltung anderer oft als stark, nie offen über Gefühle sprechend und vor allem eher traditionell gern in seiner Männerrolle gesehen wird.
Das mit den Rollenerwartungen habe ich zur Genüge schon durch, denn in 2 verschiedenen Mehrfamilienhäusern, in denen wir mal wohnten, gab es immer Gerede, warum ich lieber die Wäsche aufhängte und meine Frau lieber den Rasen des Gemeinschaftsgrundstückes nach Dienstplan mähte. Ganz einfach: Rasenmähen macht mir keinen Spaß, es ist nicht Rückenschonend und mir daher lästig, meine Frau tut es lieber als ich und freute sich, dass ich mich in dieser Zeit lieber um die Wäsche auf der Leine kümmerte, Ihr einfach diese Arbeit abnahm.
Es gibt auch Momente, wo ich denke, dass es machmal einfacher ist, eine Frau zu sein; sie steht auf, nimmt ein Kleid aus dem Schrank und - schwupps - ist sie fertig angezogen, während ich noch nach dem passenden Ensemble für den Tag in den Untiefen meines Kleiderschrankes fahnde und überlege, auf welche Farbkombination ich heute Lust habe. Doch es sind eben für mich diese einzelnen, oft kurzen Lebensmomente, in den ich denke: da haben es die Frauen leichter. In der Mehrheit meiner Lebenszeit denke ich: Nein, ich möchte nicht tauschen, dennFrau sein ist auch ganz schön anstrengend. Es ist schön, ein Mann zu sein und Freiheiten, die ich nicht habe, kann ich mir schaffen, wie auch mit dem Rocktragen oder anderen Dingen.
Du musst für Dich einfach herausfinden - und das geht am Besten wirklich mit Hilfe eines sehr guten Psychologen - wie Du Deine Zukunft leben möchtest und nach und nach abwägen, ob dazu Veränderungen am Körper nötig sind oder mit gestärktem Selbstbewusstsein überflüssig werden.
Ich wünsche Dir in jedem Fall alles Gute und viel Erfolg auf Deinem Weg, wir sind hier und Du kannst uns von den Geschehnissen berichten und über Entwicklungen gern auf dem Laufenden halten. Wenn wir auch nicht für Dich Entscheidungen treffen werden - nein, dass musst Du selbst tun- so sind wir doch auch hier, um Dich auf diesen Weg ins heute noch "Ungewisse" zu begleiten.