Autor Thema: Lieblingsteile "killing softly" doch es gibt mehr, als man trägt?  (Gelesen 9358 mal)

Offline Dr.Heizer

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So langsam hat sich eine gewisse Stil-Routine in den Outfits eingestellt, denn Lieblingsteile werden immer wieder sehnsüchtig aus der Bügelwäsche gefischt und angezogen. Das hat nun auch zum Nachteil, dass gewisse Teile auch einem erheblich größerem Verschleiß unterliegen als andere, die selten getragen werden. Auch nicht alle Schuhpaare wandern beim Nachhausekommen in den Schrank, sondern warten schon wieder davor auf den nächsten Einsatz, während andere glänzend vor sich hinschlummern und von der weiten Welt träumen.

Im Sommer ging ab und an mal ein Strumpf/Füßling wegen verirrten Steinchen im Schuh beim Spazierengehen kaputt, nun waren auch 2 Strumpfhosen zwischenzeitlich irreparabel verschlissen (Pilling, Fadenzieher, schlechtes Maschenbild). Hemden tausche ich auch manchmal aus, denn zu oft getragen (brauche täglich eines) und gewaschen und wieder getragen und… hinterlässt ebenfalls Spuren.

Sogar Schuhe durften nun das Zeitliche segnen: ein Paar braune Ariane Hochfront-Pumps (seit mehr als einem Jahr sehr gerne getragen) wurde der Endverwertung zugeführt. Ein weiteres Paar Schuhe (flache schwarze Slipper) benötigt nun eine neue Besohlung, geht zum Schuster (lohnt wohl noch).

Ich habe auch Röcke und Schuhe, welche ich seit der Anprobe noch nicht wieder getragen habe, doch auch deren Tag wird kommen. ;)

Röcke musste ich dieses Jahr keine entsorgen, alles sehr, sehr haltbar (Qualität macht den Unterschied, nicht der Preis).
 Ist das bei Euch auch so, dass Ihr Lieblingsteile habt, die ihr immer und immer wieder tragt, welche langsam und heimlich verschleißen (killing softly)  während anderes eher selten oder bisher gar nicht zum Einsatz kam?
Warum? Weil man ähnliches hat und eines dieser Farbe oder Art genügt oder weil das neue Teil noch zu schade ist, da das alte noch für „pfenningguat“ befunden wurde?

Oder hat es andere Gründe und nur ich komischer Kauz habe mehrere (um nicht "zu viele" schreiben zu müssen ;)) der zum Stil und jeweiligen Temperaturen passenden Klamotten, als ich wöchentlich tragen kann?  :-\ (Schulterzuck)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Tobias

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Geht mir ähnlich. Ich habe auch diverse Röcke, die ich noch nie getragen habe. Auf der anderen Seite habe ich von zwei Jeansrockmodellen gleich mehrere Stück, eben aus dem Grund, dass sie kaputt gehen könnten. Ich finde selten einen gut passenden, d.h. eng und figurbetont sitzenden Jeansrock. Als ich dann von Replay und von Closed je ein super tolles Model gefunden hatte, habe ich mir gleich noch ein paar dieser Röcke nachgekauft. Ein bisschen verrückt, ich weiss.

androgyn

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Ich kaufe nie Modelle von ein und der selben Sorte.

Offline high4all

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Warum soll es verrückt sein, wenn Du Dir von gut sitzenden Röcken mehrere Exemplare sicherst? Kann ich gut verstehen. Auch wenn ich es etwas anders handhabe und mir lieber ganz verschiedene Röcke zulege. Natürlich sind darunter auch "Lieblingsteile" (gilt ebenfalls für Kleider und Oberteile und Schuhe), die ich häufiger trage. Nebst solchen Röcken, die ich seltener verwende. Unbenutzt liegt aber nichts im Schrank. Kann sein, dass ich "alte" Röcke neu entdecke und sie zu Favoriten werden und Lieblingsteile nach hinten wandern.

Einige wenige Teile habe ich wieder verhökert. Das sind dann fast unbenutzte Teile in einwandfreiem Zustand.

Der Verschleiß hält sich in Grenzen (abgesehen von einigen Schuhen), da ich einen großen Fundus habe, an die 60 Röcke und 30 Kleider. Damit die Sachen nicht einstauben, trage ich mitunter zwei oder drei Outfits am Tag. Hängt vom Anlaß ab, den Shopping-Dress beispielsweise verwende ich nicht zum Theater- oder Konzertbesuch oder bei der Gartenarbeit.

Nur dieses kommt mir nicht mehr an den Leib: ausgebeulte Jogginghosen und sackartige Pullover*. Da ich die schönen Sachen auch für mich trage, ziehe ich zu Hause zum Herumlümmeln lieber ein bequemes Kleid an. Selbst dann, wenn es sonst niemand sieht.

Sowas fliegt noch in der Garage bei den Gartensachen herum. Ist für ganz harte Fälle, die mich absolut nicht im Rock sehen mögen. Meine zweitälteste Tochter hat irgendwie über meine Frau angedroht, dass sie nicht mehr zu Besuch nach Hause kommt, wenn ich nicht "normale" Sachen trage. Nun, wenn sie darauf besteht, trage ich zu Weihnachten eine ausgebeulte, löcherige Jogginghose und eine sackigen Pullover. Falls sie darüber nöhlt, schlüpfe ich in vornehm-festliche Frauenkleidung, mal schauen. ;)

Mit ganz viel Überwindung werde ich vorab in dieses Joggingzeugs schlüpfen und ihr Fotos davon übermitteln. Und als Alternative eines meiner eleganten Rock-Ouftits beifügen. Dann soll sie sich äußern. ::)

LG
Hajo

Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine


androgyn

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Immer diese doppelten Verneinungen, die mein Kopf nicht verarbeiten kann.
Du meinst mit
"Meine zweitälteste Tochter hat irgendwie über meine Frau angedroht, dass sie nicht mehr zu Besuch nach Hause kommt, wenn ich nicht "normale" Sachen trage. " dass du Hose und Hemd anziehen sollst, oder?
Ich dachte, deine Kinder finden das klasse?

Offline high4all

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Manchmal dreht sich der Wind und bläst einem ins Gesicht.

Wenn ich mich auf die Bedingung meiner Tochter (Hosen tragen) einließe, entstünde die kuriose Situation, dass ich in der Öffentlichkeit Röcke trüge und zu Hause Hosen. Verkehrte Welt.

Natürlich würde ich ihr deutlich sagen, dass ich ihr etwas vorheuchele und ansonsten Röcke/Kleider trage. Immer dann, wenn sie es nicht sieht. Damit sie nicht etwa auf den Gedanken kommt, dass sie mich "geheilt" hat.

Aber noch ist es nicht soweit, ich bleibe gelassen bei meiner Linie. Wahrscheinlich habe ich Weihnachten Dienst, dann bin ich nur in den Abendstunden für sie sichtbar.
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androgyn

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Manchmal dreht sich der Wind und bläst einem ins Gesicht.

Wenn ich mich auf die Bedingung meiner Tochter (Hosen tragen) einließe, entstünde die kuriose Situation, dass ich in der Öffentlichkeit Röcke trüge und zu Hause Hosen. Verkehrte Welt.

Natürlich würde ich ihr deutlich sagen, dass ich ihr etwas vorheuchele und ansonsten Röcke/Kleider trage. Immer dann, wenn sie es nicht sieht. Damit sie nicht etwa auf den Gedanken kommt, dass sie mich "geheilt" hat.

Aber noch ist es nicht soweit, ich bleibe gelassen bei meiner Linie. Wahrscheinlich habe ich Weihnachten Dienst, dann bin ich nur in den Abendstunden für sie sichtbar.
hmm.. Ich kann mir vorstelle, dass das für dich belastent sein kann, nicht so akzeptiert zu werden, wie du sein möchtest. Ähnliches Problem habe ich bei meiner Mutter, die die Hoffnung noch Oma zu werden, bereits in den Wind geschossen hat. Ich kann aber auch nichts mit aller Macht erwzingen...  :(

Offline Dr.Heizer

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Danke schon mal für Eure Antworten. Ich bin also nicht der einzige, der mehr Sachen hat, als er in einer Woche tragen kann.

Ja, wie schon erwähnt, habe ich von machen Sachen, die sehr gut passen und sich perfekt tragen lassen, auch einge Exemplare zusätzlich nochmal nachgekauft z.B. bei manchen Teilen auch gleich mal 2- 3, denn wenn Qualität+Preis passt, kann man sich auch mal was "auf Lager legen" (hängt eng mit meinen Einkaufsquellen zusammen, die eben nicht immer das gleiche Sortiment führen).

Manches verhökere ich ab und zu, denn das, was ich nicht mehr tragen möchte, lohnt nicht, aufzuheben. Nun muss ich mal scharf nachdenken: Jogginghosen? irgendwie an mir vorüber gegangen in den 90ern, seither nicht mehr im Kleiderschrank. Habe ordentliche Outfits für Laufen, Radfahren... und Gartenarbeit geht derzeit auch noch gut im Rock! "Ausgebeulte Jogginghosen und Sackpullover" brauchen wir also nicht.

Es wäre wohl mal wieder an der Zeit, bei den Herbst/Wintersachen zu schauen, was man trägt und was nicht, um auch mal wieder etwas Platz zu schaffen. Irgendwie habe ich ziemlich viele Jacken und trage doch meist maximal etwa 10 Stück Llieblingsteile) davon im Wechsel, der Rest (auch schick, doch meist ungetragen) hängt derzeit sinnlos im Schrank und frisst Platz...
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Tobias

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Hallo high4all
Tut mir leid zu hören, dass deine Tochter dir versucht vorzuschreiben was du anzuziehen hast. Ich kenne deinen Familie nicht, weiss aber, Familie kann schwierig sein. Um so erleichterter war ich über die Reaktion meiner Schwiegermutter (geht stramm auf die 80 zu) als wir im Oktober bei ihr waren und ich im Rock aufgetaucht bin. Sie hat sich so gefreut, dass war richtig herzig. Einfach eine tolle Reaktion. Aber das kann vielleicht auch mit der preussischen Herkunft zu tun haben. Meine Eltern und meine Schwiegereltern sind alles gestandene Preussen. Eben im Geiste Alexander von Humboldt und der  Leitmaxime von Friedrich II. erzogen, jeder soll nach seiner eigenen Facon glücklich werden.
Ich wünsche dir, dass es wegen deiner Kleidung nicht zu einem Zerwürfnis mit deiner Tochter kommt.
Viele Grüsse
Tobias

androgyn

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Eben im Geiste Alexander von Humboldt und der  Leitmaxime von Friedrich II. erzogen, jeder soll nach seiner eigenen Facon glücklich werden.
Weiß du woher der Spruch kam? Das war in der Zeit, als sich die Landsknechte die Pluderhosen zerschnitten und mit Stoffen ausstopften. Als der König das von einem Diener davon erfuhr, sagte er "Lass den Männern ihren Spaß. Sie haben im Krieg genügen Leid ertragen. Sollen doch jeder nach seiner Facon glücklich werden."

Tobias

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So weit ich weiss steht der Ausspruch nicht in Zusammenhang mit dem Militär sondern mit der Schulreform in Preussen.

Offline Jo 7353

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"Benutzen schadet dem Fahrrad. Sie fahren zu viel." ermahnte mich der Fahrradmechaniker, der regelmäßig mein Fahrrad in Behandlung bekommt. Ähnliches gilt auch für Kleidung. Dabei haben die Röcke gegenüber den Hosen einen großen Vorleil. Sie können nicht zwischen den Beinen durchscheuern, womit ich fast jede Hose, die ich länger getragen habe, kaput bekommen habe.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline high4all

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"Benutzen schadet dem Fahrrad. Sie fahren zu viel." ermahnte mich der Fahrradmechaniker, der regelmäßig mein Fahrrad in Behandlung bekommt.
Der Mann hat echt Humor!

Ein Fahrrad, dass ich nicht benutze, ist ein Stehrad. Weil es nur steht. Aber dafür länger hält. Nur habe ich nichts davon, wenn ich zur Schonung des Fahrrads zu Fuß gehe und die Schuhsohlen abnutze.

Denn: "Benutzen schadet den Schuhsohlen. Sie laufen zu viel" sagte der Schumacher, der regelmäßig meine Schuhe besohlt.

Ähnliches gilt auch für Kleidung. Dabei haben die Röcke gegenüber den Hosen einen großen Vorleil. Sie können nicht zwischen den Beinen durchscheuern, womit ich fast jede Hose, die ich länger getragen habe, kaput bekommen habe.

Gruß,
Jo

Zwischen den Beinen ist mir noch nie eine Hose durchgescheuert.
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Offline MAS

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Ähnliches gilt auch für Kleidung. Dabei haben die Röcke gegenüber den Hosen einen großen Vorleil. Sie können nicht zwischen den Beinen durchscheuern, womit ich fast jede Hose, die ich länger getragen habe, kaput bekommen habe.

Gruß,
Jo

Zwischen den Beinen ist mir noch nie eine Hose durchgescheuert.

Mir schon in den letzten Jahren. Früher nie. Vielleicht bin ich einfach dicker geworden, so dass der Umfang der Beine und dahier die Beruhrungsfläche größer geworden ist.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Offline Dr.Heizer

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So ist man eben dabei, dass was man gerne hat, weil einem die Farbe/Schnitt/Material gefällt, oft zu benutzen, wenn es sich auch noch beim Tragen gut anfühlt. ich kenne das Thema auch von Hosen, denn eine meiner Lieblingshosen wurde nach mehreren Jahren auch dünn unten an Gesäß und im Schritt. Das Modell gab es leider nicht mehr von diesem Hersteller und die mir angebotenen Alternativen waren qualitativ schlechter, dabei teurer.

Heute kaufe ich deshalb eher Neuware bei Kollektionswechsel, im Saisonabverkauf.. und dann kann man getrost 2 davon kaufen. Dann reut es nicht, wenn eines davon langsam verschleißt, denn im großen Schrank lagert ja noch gleichwertiger Ersatz, wenn auch manchmal in anderer Farbe.

Das mein Auto kaputt geht, weil ich zu viel fahre, kann ich nicht bestätigen. Kaputt gehen nur die, wenig gefahren werden (Springen mal nicht mehr an, Bremsen fest, Reifen rissig, Batterie tot, Spritleitungen vergammelt, Kabel/Steckverbindungen korrodiert...) hießt halt auch Fahrzeug, nicht Stehzeug.  Ist wie "Anziehzeug", nicht "ImSchrankbleibZeug" - bei mir reißen immer nur Köpfe an den Hemden ab, die ich lange nicht trug ;D
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


 

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