Worauf willst Du eigentlich hinaus, Cephalus?
Möchtest Du einfach darauf aufmerksam machen, dass unser Rocktragen von anderen Menschen als Botschaft interpretiert wird oder willst Du darauf hinwirken, dass wir die Botschaft gezielt und verständlich rüber bringen, die wir rüber bringen wollen?
Hallo Michael,
das ist es ziemlich genau.
Ich möchte dass sich jeder einzelne klar wird, dass er eine Botschaft sendet, wie diese vermutlich ankommt und was er senden will, aufgrund seiner inneren Motivation Röcke oder auch Hosen zu tragen.
Von allem fände ich es spannend die Sichtweisen dazu zu erfahren - einigemaßen gut kenne ich nur Deine.
Die von anderen Mitgliedern bleibt für mich undurchschaubar 
VG
Cephalus
Wenn Du meine Botschaft gut kennst, Cephalus, dann habe ich sie zumindest hier im Forum gut kommuniziert.

Ja, und draußen? Wenn Leute mich also sehen, aber nicht fragen?
Also wenn ich Rückemeldungen bekomme, dann sind das meistens solche, die mir ein unspektakuläres Rocktragen bescheinigen, eines, das zwar zuerst als ungewöhnlich auffällt, dann aber nicht mehr. Man gewöhnt sich schnell an den Anblick und er kommt den meisten dann als normal vor.
Es kann natürlich sein, dass die, die sich nicht daran gewöhnen, sich nicht zu Wort melden, weil sie nicht unfreundlich sein wollen.
Aber das ist es eigentlich: Ich will dass es genau so normal erscheint, wie wenn Frauen Röcke oder Hosen oder Männer Hosen tragen. Und wenn diese Botschaft auch nonverbal verstanden wird, bin ich froh.
Nur gewöhnen daran kann sich eben nur, wer entweder mich oder andere rocktragende Männer öfter sieht. Wer zum ersten Mal einen rocktragenden Mann sieht und dann vielleicht eh etwas konservativ eingestellt ist - wie ich meine, sind das die meisten Menschen - dann ist es schwierig für ihn, die Botschaft so zu verstehen, wie ich sie verstanden haben will.
Mein Lieblingsstil ist dabei nicht unbedingt ein dezidiert männlicher, sondern auch da eher ein dezidiert unddezidierter. Ich komme mit meinen 96 kg und 183 cm schön männlich genug rüber, wenn auch nicht durchtrainiert, sondern eher gut genährt. Wenn dann aber der Rock oder die Strumpfhose oder mein langes Haar einen Hauch Weiblichkeit ausstrahlt, dann stört mich das gar nicht, genau so wenig, wie wenn eine Frau mit Hose und kurzem Haar einen Hauch Männlichkeit ausstrahlt.
Neulich fragte mich eine buddhistische Freundin, ob ich mit Muslimen keine Probleme hätte, wenn ich so mit langen Haaren, Strumpfhose und kurzem Rock von hinten mit einer Frau verwechselt werden kann und dann mich umdrehend, mein bärtiges Gesicht zeige. Ich sagte, dass ich bisher noch keine Probleme mit Muslimen hätte, was aber wohl auch daran liege, dass ich mit den Konservativen wenig zu tun hätte. Und wenn ich eine Moschee besuche, trage ich einen langen Rock. Und meine langen Rocke kommen, auch die aus der Damenabteilung, wie Männerröcke rüber. Da hatte ich in Moscheen, Tempeln, Kirchen usw. noch nie Probleme, auch nicht mit Konservativen. Es müssen aber die richtig langen Röcke sein, die bis zu den Knöcheln gehen.
Übrigens werde ich sogar bei kurzen Röcken manchmal gefragt, wo man denn so einen Männerrock herbekomme. Ich sage dann meistens, das sei ein Menschenrock, für Menschen jedes Geschlechts geeignet.
"Hier bin ich Mensch, hier pass ich rein" kann meine Botschaft also auch formuliert werden.

LG, Michael