Hallo Jäger,
nun, anhand deines Schreibstil habe ich mir einen verbiesterten alten Mann vorgestellt. Das bist du aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Du siehst besser aus als ich. So kann ich meine spitze Zunge doch wieder etwas zurückfahren und sachlicher antworten, als ich es mir eigentlich vorgenommen habe.
genau. welchen? (das ist dein Part, du beanspruchst für dich das zu verstehen - also beantworte doch
)
Naja, das habe ich dich ja gefragt. Weil mir wirklich kein nachvollziehbarer Grund einfällt, Kinder frühzusexualisieren.
Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, hatten wir in der 5 oder 6. Klasse Sexualkundeunterricht. Das beschränkte sich darauf, dass Männer unten etwas hängen haben und bei Frauen etwas klafft. Dass Männer in der Pubertät ihre Sexualität entwickeln und fruchtbar werden und Mädchen ihren ersten Eisprung und ihre erste Periode bekommen. Dann noch eine kurze Einführung anhand eines lustigen Aufklärungsvideo, wie beim Akt (der Akt wurde nicht dargestellt) die Spermien in die Eierstöcke gelangen und die Entwicklung vom Embryo zum Baby. Das wars. Das waren 2 oder 3 Unterrichtseinheiten. Nicht mal die populäre Banane mit dem Kondom wurde durchgeführt. Was gar nicht vorgebracht wurde, war, wie sich zum Beispiel zwei Mädchen oder zwei Jungs gegenseitig befriedigen können und vor allem wie sich schützen können. Einzig was kurz erwähnt wurde, war der heterosexuelle Sex, der sich gewissermaßen aus der Symbiose mit den Spermien und Eierstöcken herleitete. Da war kein drum herumkommen, wenn man nicht mit dem Klapperstorch argumentieren wollte. Ich finde es wichtig, dass die Schule richtig aufklärt, weil es immer noch wenige Eltern wirklich tun. Dazu gehört auch die Aufklärung und das bewusstmachen, dass es homosexuelle Menschen gibt und ähnliche oder andere Praktiken vollziehen. In der Vergangenheit haben sich oft Jugendliche dafür geschämt, schwul oder lesbisch zu sein, weil nur Heterosexualität zur Gesellschaftsnorm erklärt wurde/wird. Bei uns war es dann sogar so, dass einige männliche Mitschüler "ihhh....schwul" sagten, als sie einen abgebildeten Penis sahen. Das schwule Teil haben sie blöderweise selber zwischen ihren Beinen hängen. Wie sollen Jugendliche dafür ein Bewusstsein entwickeln, dass nicht alle so sind wie sie, wenn mal wieder der Vater vor der Glotze sagt, boah...schon wieder so ne Tucke im Fernsehen. Ich hoffe, dass du mal nicht so wirst und eine hübsche Frau mit nachhause bringst, Sohn.
ungewollt hast du es ziemlich gut getroffen "Röcke UND Mädchensachen" - steht noch aus, was dieses "Mädchensachen" eigentlich ist. In letzter Zeit hab ich viele in blauen Hosen gesehn... 
Das entkräftet nicht die Sicht und Denkweise der Gendergegner. An Jungs werden andere Maßstäbe gesetzt als an Mädchen.
Ach da fällt mir ein. Genau das war die Aussage von einem Genderkriitker. "Die wollen die Jungs verweiblichen und in ein rosa Ballettkleidchen zwängen, damit sie sich von den Mädchen verhauen lassen".
hat dir wohl der Freund eines Schwagers erzählt dass jener es gehört hat? 
Nein. Das wurde zu mir gesagt und ich wurde direkt mit Genderisten in einen Topf geworfen, weil ich als Mann Rock und High-Heels trage. Ach eigentlich war das noch nett. Für Gendergegener sind das die ersten Anzeichen für die deine genannte "Dekadenz". Dekadenz ist es bereits für diese Leute, wenn Männer sich wie Frauen anziehen und nicht ihrer angestammten Ernährerrolle nachkommen. Das gleich gilt auch für Frauen, die angeblich durch den Feminismus zum arbeiten gezwungen werden und nicht mehr der Mutterrolle nachkommen können. Oft sind das auch Männer, die behaupten, dass ein Mann vor 30 Jahren noch alleine eine Familie ernähren konnten und heute beide arbeiten gehen müssen. Nun, meine Eltern und Großeltern mussten viel zurückstecken, damit sie uns Kindern etwas bieten konnten. Von Alleinernährer und noch die Puppen tanzen lassen, war die Realität weit entfernt. Aber die Romantik vergangener Zeiten lebt ja ewig weiter und die Nachteile wurden verdrängt.
ich find es "lustig" wie du, rock aktiv, einerseits gerne den christen-lästerer raushängen lässt und andererseits so unwissenschaftlichen Auswüchsen wie GenderMainstreaming derart fanatisch hinterherläufst. Also genau in der Weise, die du diesen "Christen" immer wieder plakativ vorwirfst.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gender-studies-genderforschung-auch-in-der-biologie-13603216.html
Ich lese keine Genderartikel von irgendwelchen Autoren, die sich nie damit beschäftigt haben und irgendetwas aufschnappen. Es gibt genügend sachliche Lektüren (Butler, Collins, West, Candace, Don Zimmerman), wo genau erklärt wird, was unter Gender, performative Akte und Diskurse über die Herstellung von Geschlecht (doing gender) verstanden wird. Darin geht es um keinesfalls, dass man sich morgens aussuchen kann ob man einen Penis oder eine Vagina hat, wie es immer gern gesagt, geschrieben wird.
leider triffst du, ja du(!) rock aktiv, mit deiner Gendersicht in erster Linie kleine unschuldige Kinder. Laut deiner Meinung ist es kein Problem wenn Kinder pornografisches Material gezeigt wird - sogar mit "Nachahmung"Aufforderungen...
Informiere dich einfach mal, was GenderMainstreaming alles umfasst, und was heute schon aktiv umgesetzt wird.
Dann informiere dich doch bitte richtig. Aber nicht über taz oder welt.de
Weißt du....Viele Jugendliche klären sich über Pornographie auf. Zu meiner Zeit, das war ziemlich Ende der 90er, wusste sie trotzdem was Oralsex und Analsex ist, obwohl wir das kein einziges mal in Sexualkunde behandelt hatten. Woher haben sie das nun her? Gendermainstreaming nichts mit Pornos oder sexuelle Praktiken zu tun, sondern ist ein gesellschaftliches politisches Instrument, um die Geschlechter gleichzustellen. Die AfD zum Beispiel meckert auch über "Genderismus". Zum Beispiel hat sich Hoecke? darüber beschwert, dass 1979 das Familienoberhaupt abgeschafft wurde und dann das Scheidungsrecht, jetzt soll mit Gendermainstreaming endgültig der Mann entsorgt werden.
Für die AfD ist Gleichberechtigung anders definiert. Und zwar, dass die Frau ihre Rechte durch die Unterordnung des Mannes erreicht und als Volkvermehrerin und Mutter in ihren Rechten und Pflichten zukommt. Im Klartext. Wer Gendermainstreaming als Ganzes abschaffen will, schafft auch gleichzeitig Frauenrechte und Gleichberechtigung ab. Gleichzeitig ist das auch ein Angriff an emanzipierte Männer. Ich will nicht allein die Verantwortung tragen für eine Familie sorgen!
ich empfehle dir einfach mal das NT zu lesen, bevor du hier mit "unglaubwürdig" und "Christ der auf Freiheit macht" bösartige Verunglimpfung betreibst...
Ich kann mit Abkürzungen nichts anfangen.
Du darfst dich nicht wundern, wenn Menschen so reagieren. Es ist nicht selten, dass solche Aktionen, die Gendermainstreaming infrage stellen, ohne sich überhaupt damit befasst zu haben von konservativen Christen kommen und dann jeden der den Stallgeruch von Genderismus hat in diese Ecke gesteckt wird. Ich kann mich noch dunkel erinnern, als ich 2013 oder 14 zufällig in die Demo Besorgter Eltern kam und einer sagte, "Das ist jetzt sehr provokant". Ich trug einen Schotten (keinen Kilt). Naja..einzig provokant war der Vater, der seine Kinder als Werbeschilld missbrauchte und sie mit einem Spruch - ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern - Finger weg von mir.. Porno... jedenfalls irgendwas aus der Unterschicht. Die Kleinen wussten nicht mal für welchen Unsinn sie hergehalten haben, geschweige denn, die Reden und Botschaft auf ihren Schild verstanden.
Dass "GenderMainstreaming" eben nicht nur supertoll ist sondern krasse Entgleisungen beinhaltet habe ich oben mit einem Beispiel gezeigt.
Mit den Pornos? Ich kenne viele Mütter. Bisher hat noch keine über solche Vorfälle berichtet. Komischerweise kommen solche Behauptungen immer von rechts-populistischen Autoren, die genau wie du schriebst, "hat dir wohl der Freund eines Schwagers erzählt dass jener es gehört hat?" berichten.
Natürlich hat ein Beispiel kein Anspruch auf Vollständigkeit im Gesamten, dazu kenne ich mich in dieser Materie zu wenig aus.
Warum stellst du dann erst solche unbelegten Thesen auf, wie manche Autoren, die sich damit nicht auskennen?
Aber dieses Beispiel ist von offizieller Seite (BZgA) - und schwächt deutlich die "GenderMain.-ist super"-Sichtweise... Da bedarf es nun auf jedenfall mehr Argumente dass GenderMainstreaming doch "so toll" ist wie behauptet.
http://www.bzga.de/infomaterialien/gesundheitsfoerderung-konkret/shypraevention/http://www.bzga.de/infomaterialien/archiv/forum-sexualaufklaerung-heft-4-2001brgender-mainstreaming/http://www.bzga.de/infomaterialien/forschung-und-praxis-der-sexualaufklaerung-und-familienplanung/gender-fragen-in-maennlich-dominierten-organisationen/Die Bundeszentrale beleuchtet den Status Quo und ist erstmal pro Gendermainstreaming. Unter Sexualpädagogik verstehe ich auch etwas anderes, als Kindern Pornos zu zeigen. Sexualpädagogik ist wichtig, denn derzeit klären sich Teens über Pornos auf und bekommen erst recht ein falsches Bild vermittelt. Dass Sexualpädagogik an Kindergartenkindern vorgenommen würde und in dem gleichen Ausmaß wie an Schülern, halte ich für eine falsche Unterstellung.
Wenn diese nicht kommen ist aus meiner Sicht die GenderMainstreaming Sache letzlich nur mit "Dekadenz" zu erklären, was sie nunmal keineswegs besser macht.
Gendermainstreaming sagt unbewusst aus, das durch die Gleichstellung auch Jungs selbstverständlich sich an Röcken und Balletkleidchen bedienen und mit Puppen spielen dürfen. So wie Mädchen wild sein und Fußball spielen dürfen. Das ist vielen in Hinsicht auf Jungs ein Dorn im Auge. Weil Jungen sich zu Männern entwickeln sollen und nicht zu verweiblichten Weicheiern.
Maßstab wird in Wahrheit nicht an den Jungs gezogen, sondern an den Mädchen, die starke Männer bevorzugen und die sie beschützen können/sollen.
äh ja, du kennst dich offensichtlich aus 
Da genieße ich lieber das tragen von Röcken, ohne mich irgendwie anderweitig verrenken zu müssen (rasur, schminke oder was manchen noch einfällt
)
gruß
Ce,
der nicht glaubt, dass mit dem Gendermainstreaming mehr Männer Röcke tragen.
Darum geht's nicht unbedingt. Es geht um Sensibilisierung und Bewusstsein, dass Frauen und Männer gleichwertig behandelt werden und die gleichen Freiheiten und Wahlmöglichkeiten haben.