Gestern war für uns ein freier Samstag und so besuchten wir die Landesgartenschau in der Wagnerstadt Bayreuth.
Am Morgen nach dem Frühstück zog meine Frau zu meiner Freude einen Jeansrock an und das war für mich die Anregung, es ihr gleich zu tun. Auf einen wadenlangen Rock hatte ich keine Lust, doch passend zu ihr sollte es ein Jeansrock sein. Ich entschied mich für einen normalen Jeansrock von John Baner aus meinen Schrank. Meine Frau meinte, sie nehme noch eine leichte Jacke mit, falls es kühl werden würde und war sich nicht sicher, im Anblick meines Outfits, ob es passend wäre:
„Meinste nicht, der Rock ist etwas zu kurz?“ „Es könnte heute warm werden und wenn es mir doch zu kühl wäre, habe ich noch ein T-Shirt und eine dünne Strumpfhose dabei.“ Damit war das Thema klar, wir packten Kameras und Regenschirm ein und los gings.
In Bayreuth zeigte sich der Himmel bewölkt mit weißen und auch grauen Wolken, Sonnenstrahlen blinzelten hindurch und es zeigten sich auch kräftig blaue, schönwetterversprechende Stellen. Ich empfand ich es nicht zu kühl und konnte getrost auf Strumpfhose und anderes wärmendes Beiwerk verzichten (bin eh nicht so kälteempfindlich, wohl doch ein Naturkind), meine Jacke ließ ich ebenfalls im Auto zurück.
Die Landesgartenschau erwartet nun am Montag den 300.000sten Besucher und so konnte man angesichts der Statistik und des schönen Wetters von etwa 5.000 oder mehr Besuchern an diesem Tag ausgehen. Ich werde mich nun weniger den floralen und baulichen Besonderheiten widmen, sondern passend zum Forum dem Kleidungsthema.

Es war wettertechnisch ganz angenehm. Es hatte scheinbar kurz zuvor ergiebig geregnet, manche Rasenfächen trugen Pfützen und es war mehr als ausrechend gewässert, an manchen Wegstellen bahnten breite und dennoch flache Wasserströme ihrem Weg gen Rotem Main. Das Wetter war leicht windig und passend für mich, doch es gab auch sehr warme Zeitabschnitte des Tages, an denen die Sonne richtig durchbrach und selbst bei mir im weißen Hemd eine Hitze auf den Schultern erzeugte, die ich nicht mehr als angenehm empfand. Ich genoss dann ganz besonders auch das angenehme Gefühl, den der Wind mal unter dem Rock um die Oberschenkel zirkulierte, was in Hosen nicht möglich gewesen wäre.
Manche Männer trugen kürzere Hosen, jedoch nicht viele. Die meisten Besucher waren so gekleidet:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Wir sahen auch wenige Frauen in Röcken oder Kleidern, doch wenn, waren sie sehr adrett gekleidet und ich mochte den Anblick.
Bei einer gastronomischen Einrichtung gab es auch Flammkuchen, doch die Schlange von Hungrigen davor war so lang, dass wir uns kurzerhand Bratwürste holten und dazu etwas zu Trinken von einem Weingut. War irgendwie alles wie immer, bis auf einen Tisch mit 5 oder 6 Damen (keine berockt, alle behost), welche immer zu mir herüberschauten, sich scheinbar angeregt und etwas erheitert unterhielten. Immer wieder sah eine oder auch zeitglich mehrere zu mir herüber und ich lächelte natürlich permanet zurück was dann irgendwann dazu führte, daß auch zwei von Ihnen mir freundlich zunickten.
Ein einziges Mal bekam ich mit, dass drei Kerle, welche uns auf einem Weg entgegen kamen, lachten, nachdem sie an mir vorbei gegangen waren. Meine Frau sagte zu mir: „Die lachen wegen Deinem Rock.“ Ich meinte nur zu ihr, dass mir deren Outfit auch nicht gefiel, doch ich muss es ja nicht tragen. Manche kommen eben einfach nicht damit klar, dass nicht jeder so gekleidet ist wie sie selbst.

"Ist halt so", entgegnete meine Frau.

Angesichts der etwa 5.000 Besucher ist der Antel der
lachenden Männer somit mit 0,06% anzusehen, also nicht relevant.

Wir trafen auch auf die Hollerfee, welche eigentlich, wie sie uns erzählte, ein langes weißes Kleid trug, welches jedoch auf Grund der auf den Wegen stehenden Pfützen und dem Sand/Schottergemenge an manchen Stellen des Ausstellungsgeländes etwas unansehnlich geworden war und sie so ein „Not-Outfit“ trug aus Dingen, die sie noch dabei hatte. Egal, sie hatte eine freundliche, einnehmende Art, welche die Besucher zu ihr an den Stand zog und das Outfit ist eben nunmal zweitrangig, wenn der Mensch offen, begeisternd und sympathisch ist. Meine These wurde wieder bestätigt.
Ganz rechts die Hollerfee im Bild, ganz links im langen Jeansrock und grünen Shirt meine Frau(nur teilweise zusehen, sie lief gerade zufällig ins Bild):
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Hier ich in der Blumenhalle:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Outfit: Hemd Indentic, Schuhe Century, Rock John Baner. Habe ich alles schon ziemlich lange, trage die Sachen oft und es beweist: Es muss also nix teures sein.
Am Abend besuchten wir noch Freunde aus Holland auf einen Campingülatz. auch dort alles wie immer: nett und freundlich.