Autor Thema: Selbstversuch: Drei Männer tragen eine Woche lang einen Rock  (Gelesen 25738 mal)

androgyn

  • Gast
Wo meines Erachtens etwas dran ist, ist Nicos Beobachtung, dass in freien Gesellschaften oft eine strengere Kleidungsordnung gilt, damit die Leute etwas haben, was ihnen bei all der Freiheit Halt und Orientierung gibt. So z.B. in der Schweiz und in den USA, wo z.B. der Krawattenzwang viel ausgeprägter ist als in Deutschland.

LG, Michael

Dann ist aber eine "Gesellschaft" nicht "frei".

Gruß
Doch. Gerade deswegen. Das ist ja das Paradoxon daran. Im Iran ergreifen Mädchen oft technische Berufe, weil sie mehr Geld und ein besseres Leben versprechen als die typische Frauenarbeiten. In freien Gesellschaften wie Norwegen, was in Sachen Gleichberechtigung vor Deutschland liegt, entscheiden sich Frauen überwiegend für typische Frauenberufe und kaum für technische und wissenschaftliche Berufe.
Da sich die Arbeitswelt bei Männern und Frauen seit den 70ern angeglichen hat und sich kaum noch voneinander unterscheidet, desto restriktiver wird der Unterschied in der Mode und den Geschlechtern abgebildet. Das Geschlecht ist das Opium des Volkes, nicht die Religion oder Staatsbürgerschaft. Es ist auch weniger von einem Krawattenzwang die Rede, als dass Männer freiwllig Abgrenzungsarbeit leisten um ihr soziales Geschlecht mit Krawatte und Anzug nach außen zu präsentieren.

Dieser Beitrag zeigt entgegen manchem Unkenruf, dass unser Nico was auf dem Kasten hat!  :)

Meint
Der Michel

Siehst, genau darum bin ich enttäuscht. Wirkliche Freiheit fängt für mich in den Köpfen jedes Einzelnen (Menschen) an, und nicht in dem er das tut, was auch andere tun ("Anpassung").  Ich kann so eine wie von Nico beschriebene "Gesellschaft" einfach nicht als "frei" bezeichnen. Tut mir leid.
Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun. Die Schweizer werden doch nicht gezwungen, sich anderen anzupassen. Die machen das freiwiliig. Was denkst du, wieviele Männer sich freiwiliig Anzüge anziehen? Das sind oft die, die beruflich Blaumann tragen. Was anderes ist es, einen Dresscode geschlechtsspezifisch zu diktieren. Ich bezweifel aber, dass die meisten Männer ihren Anzug gegen ein kleines Schwarzes tauschen werden. Die nehmen die Bürde auf sich für 80.000 Euro und mehr Jahresgehalt, 20x mal im Jahr einen Anzug anzuziehen. Für die zählt die Kohle mehr als eine modische Selbstverwirklichung. Wenn Männer den Drang hätten Kleider und Röcke anzuziehen, hätten sie das als Mehrheit doch längst gefordert. Und die, die es fordern sind halt zu wenige um gehört zu werden.

Nachtrag: Und den Frauen steht in den freien Ländern auch frei, welchen Beruf sie ausüben möchten. Auch wenn es nunmal so ist, dass sich der überwiegende Teil der Frauen dafür entscheidet zuhause bei ihren Kindern zu bleiben und lieber Teilzeit arbeitet statt Vollzeit. Das ist doch genau die Freiheit, sich seine Entwürfe so herauszunehmen und nichts vorgeschrieben zu bekommen. Was soll bitte daran nun eine unfreie Gesellschaft sein?

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 27.279
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Wo meines Erachtens etwas dran ist, ist Nicos Beobachtung, dass in freien Gesellschaften oft eine strengere Kleidungsordnung gilt, damit die Leute etwas haben, was ihnen bei all der Freiheit Halt und Orientierung gibt. So z.B. in der Schweiz und in den USA, wo z.B. der Krawattenzwang viel ausgeprägter ist als in Deutschland.

LG, Michael

Dann ist aber eine "Gesellschaft" nicht "frei".

Gruß
Doch. Gerade deswegen. Das ist ja das Paradoxon daran. Im Iran ergreifen Mädchen oft technische Berufe, weil sie mehr Geld und ein besseres Leben versprechen als die typische Frauenarbeiten. In freien Gesellschaften wie Norwegen, was in Sachen Gleichberechtigung vor Deutschland liegt, entscheiden sich Frauen überwiegend für typische Frauenberufe und kaum für technische und wissenschaftliche Berufe.
Da sich die Arbeitswelt bei Männern und Frauen seit den 70ern angeglichen hat und sich kaum noch voneinander unterscheidet, desto restriktiver wird der Unterschied in der Mode und den Geschlechtern abgebildet. Das Geschlecht ist das Opium des Volkes, nicht die Religion oder Staatsbürgerschaft. Es ist auch weniger von einem Krawattenzwang die Rede, als dass Männer freiwllig Abgrenzungsarbeit leisten um ihr soziales Geschlecht mit Krawatte und Anzug nach außen zu präsentieren.

Dieser Beitrag zeigt entgegen manchem Unkenruf, dass unser Nico was auf dem Kasten hat!  :)

Meint
Der Michel

Siehst, genau darum bin ich enttäuscht. Wirkliche Freiheit fängt für mich in den Köpfen jedes Einzelnen (Menschen) an, und nicht in dem er das tut, was auch andere tun ("Anpassung").  Ich kann so eine wie von Nico beschriebene "Gesellschaft" einfach nicht als "frei" bezeichnen. Tut mir leid.

Ja, aber warum enttäusche ich Dich? Ich habe Dir nur eine Beschreibung des Status quo geliefert. Es gibt freiere Gesellschaften (Demokratien) und unfreiere (Diktaturen) mit vielen Zwischenstufen. In einem Land herrscht Reise- und Meinungsfreiheit, in einem anderen nicht. Ich habe nicht geschrieben, dass ich das gut finde.

Es gibt auch die Freiheit des Asketen, der sich aus dem sozialen System zurück gezogen hat. Das ist in Indien ein traditioneller Weg, sich von der Varna (Kaste), der man offiziell angehört, zurückzuziehen.

Freiheit ist relativ. Absolute Freiheit kann kein Mensch erreichen.

Ach so, ich enttäusche Dich im Sinne von desillusioneren. Ich zeige Dir, wie es ist, und davon beist Du ent-täuscht, weil Du es Dir anders vorgestellt hast und nun merkst, dass das eine Täuschung war. So gesehen: Ja. so schmerzlich Ent-täuschungen auch sind, nehme ich das auf mich.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 12.185
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
"Frei" war Robinson Crusoe, als er auf seiner einsamen Insel noch alleine war. Innerhalb der Begrenzung durch die Weiten des Ozeans konnte er tun und lassen, was er wollte. Abgesehen von den Notwendigkeiten, sein Überleben zu sichern. Da hatte er kaum Wahlmöglichkeiten.

Ab dem Moment, als Freitag auftauchte, war seine Freiheit durch das Zusammenleben mit einem anderen Menschen eingeschränkt.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

androgyn

  • Gast
War das nicht Wilson der Volleyball?


Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 12.185
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Schon mal was vom Schriftsteller Daniel Defoe gehört? Dem Verfasser des Romans "Robinson Crusoe" (1719)?

Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline Peter

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.699
  • Geschlecht: Männlich
Schon mal was vom Schriftsteller Daniel Defoe gehört? Dem Verfasser des Romans "Robinson Crusoe" (1719)?

War das nicht Wilson der Volleyball?

War das jetzt Spass? -oder Zeugnis mangelnder Lesekultur?

Wobei: hätte man auch im Fernsehen sehen können...
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 27.279
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Gude zusammen,

wenn ich von "absolut frei" rede, dann meine ich frei von jedweder Ursache, die außerhalb von einem selbst liegt. Das betrifft dann auch die Vorgänge im Bewusstsein oder Geist.

Wie sagte dereinst der Arthur Schopenhauer: "Wir können zwar tun, was wir wollen, aber wir können nicht wollen, was wir wollen." (so ungefähr)

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 27.279
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Schon mal was vom Schriftsteller Daniel Defoe gehört? Dem Verfasser des Romans "Robinson Crusoe" (1719)?

War das nicht Wilson der Volleyball?

War das jetzt Spass? -oder Zeugnis mangelnder Lesekultur?

Wobei: hätte man auch im Fernsehen sehen können...

Aye!

https://www.youtube.com/watch?v=ADow7aUxn6Q

Dieser Film wird Ihnen empfohlen vom
Michel
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.184
  • Geschlecht: Männlich
Hallo!

Selbst wenn ich mich gegen etwas Entscheide, entscheide ich mich im gleichen Augenblick für etwas, und sei es auch nur das nichts... Frei bin ich also nur in der Wahlmöglichkeit mich für etwas oder gegen etwas zu entscheiden.

Es entsteht eigentlich immer eine Bindung zu irgendetwas....

Offline Asterix

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.926
Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun. Die Schweizer werden doch nicht gezwungen, sich anderen anzupassen. Die machen das freiwiliig. Was denkst du, wieviele Männer sich freiwiliig Anzüge anziehen? Das sind oft die, die beruflich Blaumann tragen. Was anderes ist es, einen Dresscode geschlechtsspezifisch zu diktieren. Ich bezweifel aber, dass die meisten Männer ihren Anzug gegen ein kleines Schwarzes tauschen werden. Die nehmen die Bürde auf sich für 80.000 Euro und mehr Jahresgehalt, 20x mal im Jahr einen Anzug anzuziehen. Für die zählt die Kohle mehr als eine modische Selbstverwirklichung. Wenn Männer den Drang hätten Kleider und Röcke anzuziehen, hätten sie das als Mehrheit doch längst gefordert. Und die, die es fordern sind halt zu wenige um gehört zu werden.

Wirklich freiwilllig tun die das oben genannten Männer nicht, auch wenn sie sich wohl ständig selber belügen. Merkst was, wenn du von Bürde sprichst?

"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

androgyn

  • Gast
Woher nimmst du die Annahme, dass die lieber Röcke tragen wöllten? Kennst du die Männer?
Bürde habe ich als Begriff verwendet in Bezug dafür, dass das Geld für sie mehr zählt, als ihre Selbstentfaltung oder gegen den Strom zu schwimmen.

androgyn

  • Gast
Schon mal was vom Schriftsteller Daniel Defoe gehört? Dem Verfasser des Romans "Robinson Crusoe" (1719)?

War das nicht Wilson der Volleyball?

War das jetzt Spass? -oder Zeugnis mangelnder Lesekultur?

Wobei: hätte man auch im Fernsehen sehen können...

Aye!

https://www.youtube.com/watch?v=ADow7aUxn6Q

Dieser Film wird Ihnen empfohlen vom
Michel
https://www.youtube.com/watch?v=PdQIY6lSOWg

Offline Peter

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.699
  • Geschlecht: Männlich
Schon mal was vom Schriftsteller Daniel Defoe gehört? Dem Verfasser des Romans "Robinson Crusoe" (1719)?
War das nicht Wilson der Volleyball?
Wobei: hätte man auch im Fernsehen sehen können...
Aye!https://www.youtube.com/watch?v=ADow7aUxn6Q
https://www.youtube.com/watch?v=PdQIY6lSOWg

Wir wissen schon, wer "Wilson" war, aber du anscheinend nicht, wer Robinson...
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 27.279
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Schon mal was vom Schriftsteller Daniel Defoe gehört? Dem Verfasser des Romans "Robinson Crusoe" (1719)?
War das nicht Wilson der Volleyball?
Wobei: hätte man auch im Fernsehen sehen können...
Aye!https://www.youtube.com/watch?v=ADow7aUxn6Q
https://www.youtube.com/watch?v=PdQIY6lSOWg

Wir wissen schon, wer "Wilson" war, aber du anscheinend nicht, wer Robinson...

Also ich wusste nicht, wer Wilson ist. Danke für den Link, Nico!

LG
Michel
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

androgyn

  • Gast
Also ich wusste nicht, wer Wilson ist. Danke für den Link, Nico!

LG
Michel
Ich denke du kennst Robinson Crusoe? Wilson ist der Freund von Robinson.


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up