Zum vorläufigen Abschluss meiner Geschichte folgen nun der 5. und 6. Teil
Outing und ein ganzer Tag im RockNach mehreren kleineren Wanderungen und diversen Besuchen von Innenstädten und Einkaufszentren, hatte ich mittlerweile genügend Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, dass ich gern einen Rock trage. Deshalb war nun für mich die Zeit gekommen, diese Vorliebe meiner Frau zu beichten.
Es stand bald unser Hochzeitstag an, an dem wir einen Ausflug machen wollten. Ich malte mir bereits aus, welche Freude mir das im Rock bereiten würde.
An dem Wochenende vorher waren unsere Kinder nicht zu Hause, also beschloss ich, meine Frau direkt im Rock zu empfangen, wenn sie mit den frischen Brötchen vom Bäcker kommt. Ich war ganz schön aufgeregt und bin im Kopf nochmal alle möglichen Argumente durchgegangen, warum ich Rock tragen möchte und weshalb ein Mann im Rock nichts schlimmes ist.
Im ersten Moment als sie zur Tür hereinkam, war meine Frau einfach nur verwundert und fragte, was ich da an hätte. Dann am Tisch fragte sie gezielter, warum ich das mache und das Gespräch nahm seinen Lauf. Am Ende hat sie sich zwar alle Argumente von mir angehört, machte mir allerdings sehr deutlich, dass sie mich nicht im Rock sehen will und erst recht nicht so mit mir auf die Strasse geht.
Auch der Vorschlag, dass sie die Reaktionen der andern Leute bei unserem Ausflug beobachtet, wo uns keiner kennt, sagte ihr leider nicht zu. So blieb mir erstmal nichts weiter übrig, als weiter nur allein die neue Freiheit zu genießen.
Damit ich das auch mal etwas länger auskosten kann, nahm ich mir extra einen Tag Urlaub, den ich die ganze Zeit im Rock verbringen wollte.
Bereits beim Frühstück auf einem Rastplatz kam ein fremder Mann an mir vorbei, der mich ganz freundlich grüßte. In Hosen hatte ich bisher noch nicht so eine Begegnung.
Im "Zielgebiet" angekommen, machte ich eine etwas größere morgendliche Wanderung, auf der ich nacheinander alle meine Röcke anzog, um zu sehen, wie sie sich bei längerem Laufen verhalten. Insbesondere bei meinem ersten, enger anliegenden Rock hatte ich die Befürchtung, dass er nach oben rutschen könnte. Dem war aber nicht so und auch mit den anderen Röcken war ich zufrieden.
Bei der Wanderung begegneten mir immer wieder einzelne Spaziergänger oder Paare, meistens mit Hund. Alle sind aber ganz normal an mir vorbeigegangen ohne zu Starren oder irgendwelche Bemerkungen zu machen.
Nachdem ich dann ein paar Kilometer hinter mir hatte und wieder am Auto war, war mein nächstes Ziel wieder mal ein Stadtzentrum. Ich parkte etwas abseits in der Nähe einer Strassenbahnhaltestelle und hatte wieder meinen kleinen schwarzen Skaterrock an.
Ich fuhr mit der Strassenbahn direkt ins Zentrum und ging dort durch die Fußgängerzone und durch ein paar Läden auf der Suche nach neuen interessanten Röcken.
Später besuchte ich dann McDonalds in der Fußgängerzone, um etwas zu essen. Natürlich setzte ich mich an einen Tisch vor dem Restaurant, damit ich die vorbeilaufenden Mädels im Rock besser sehen konnte und damit auch mich jeder sehen kann.
Dort bemerkte ich dann auch die allererste Reaktion auf meinen Rock an diesem Vormittag. An einem Nachbartisch saß ein junger Mann, vermutlich mit seiner Mutter. Nachdem er mich mitbekommen hatte, machte er seine Begleitung auf mich aufmerksam, welche daraufhin zu mir sah und den Kopf schüttelte. Die beiden unterhielten sich dann etwas angeregter, aber ich konnte leider nichts davon hören.
Weitere Reaktionen bleiben während der übrigen Zeit aus.
Auf dem Rückweg dann machte ich wieder eine neue Erfahrung. Als ich mich an der Strassenbahnhaltestelle setzte, bekam ich zu spüren, dass sich die Metallsitze in der Sonne ganz schön aufheizen können. Als nur noch der dünne Stoff der Unterhose zwischen mir und dem Sitz war, stand einem ordentlichen durchgebratenem Stück Fleisch nicht mehr viel im Wege.
Zuvor hatte ich immer darauf geachtet, mich auf die Rückseite des Rockes zu setzen, aber diesmal war ich wohl etwas abgelenkt. Ich hatte mich wohl zu sehr darauf konzentriert, den Mädels, die auf der Bahnsteigkante saßen, beim Hinsetzen keine ungewollten Einblicke zu bieten.
Jetzt beim Schreiben wird mir auch klar, warum die Beiden wohl auf der Bahnsteigkante saßen und nicht auf den zahlreichen freien Sitzen.

Vermutlich hätte auch der Rock die Hitze nicht wirksam abgehalten.
Zum Abschluss des Tages begab ich mich nun an den Strand eines Badesees. Auf dem Weg vom und später wieder zum Parkplatz trug ich diesmal ganz minimalistisch nur mein Kleid. Von den anderen Badegästen, an denen ich vorbei lief, gab es sehr viele, die zu mir herüberschauten und auch ihre Freunde auf mich aufmerksam machten. Das bestätigt meine Vermutung, dass Menschen, die gerade nichts zu tun haben, eher auf einen ungewöhnlich gekleideten Mann achten, als Menschen, die gerade ein bestimmtes Ziel verfolgen.
Trotz der größeren Anzahl von Badegästen, die mich sahen, gab es jedoch keine Kommentare in meine Richtung. Gerade bei den vielen Jugendlichen dort, hatte ich mit einer solchen Reaktion gerechnet.
Jedenfalls war ich so ganz zufrieden und konnte nach ausgiebiger Erfrischung wieder die Heimreise antreten.