Warum man das Hemd bei diesen Temperaturen als Langarmvariante trägt, erschließt sich mir nicht, ich wäre wohl in Hose und Poloshirt hingegangen,
Ganz einfach. Weil ich nur das eine Hemd zum Anzug habe. Ansonsten habe ich nie Hemden getragen, weil ich mich darin unwohl fühle. Poloshirts kann ich auch nicht recht ausstehen. Der Stoff ist oft noch fester und ähnlich denen der Hemden. Ich mag das nicht anfassen oder auf meiner Haut fühlen. Für mich definitiv keine Kleidung für den Sommer. Egal, als was es ausgeschrieben wird. Einen Kragen brauche ich erst recht nicht bei hohen Temperaturen. Poloshirts sind für ein Bewerbungsgespräch nun auch nicht unbedingt von Vorteil. Wenn das so empfunden wird, sieht man, wie unkreativ Männermode eigentlich ist, wenn man schon auf Freizeit/Sportbekleidung vom Golfplatz zurückgreifen muss.
Anzughosen von hoher Qualität sind auch nicht schweißtreibend, sondern viel angenehmer und luftiger zu tragen als Jeans. Was ist denn schon dabei, wenn man mal zur Arbeit/zu einem Gespräch statt Rock eine Hose trägt - machen doch viele so.
Ach....das wird bei Hemden auch ständig behauptet. Der Praxistest hat mir gestern das völlige Gegenteil gelehrt. Der Stoff bei Hemden ist im großen und ganzen überall gleich. So fest, dass es kaum luftig ist aber auch nicht so fest, dass es man nicht sofort sieht, dass man darin schwitzt. Man ist also genötig, unter das Ding noch was darunter zu ziehen. Besonders wenn es weiße oder helle Hemden sind. Egal ob Kurzarm oder langarm, die Stoffe sind nicht hohen Temperaturen angepasst. Wenn du mir das nicht glaubst, vergleiche einfach ein Herrenhemd mit einer Bluse oder einem anderen Damenoberteil im gleichen Preissegment mit gleichen Anlass. Bei einem Langarmhemd kommt dazu, dass du bei fast allen Hemden Batman imitieren kannst. So weit sind die Ärmel. Das Pendant zu den Cargoshorts, in denen die Beine wie Streichhölzer aussehen. Nuja, das kommt davon, wenn heterosexuelle Modemacher Kleidung für Männer machen

Achja..es ging um Anzugshosen.
Von Jeans war überhaupt keine Rede. Ich würde aber genauso auf taube Ohren stoßen, wenn ich den Männer die gestern lange Jeans trugen, erklärt hätte, dass man darin schwitzt. Was man nicht kennt vermisst man nicht, nach dem Motto. Luftige Hosen haben automatisch den Nachteil, dass die Hosenbeine weiter sind und "alleine laufen". Trotzdem bestätigen viele Männer auch, dass ihnen im Sommer genauso der Schweiß den Beinen runterläuft. "machen doch viele so" Wenn sie es freiwillig machen, kein Thema.
Sehr wahrscheinlich kam das Schwitzen nicht von der Temperatur, sondern eher von dem unguten Gefühl "ich will das nicht". Wenn es wirklich geklappt hat mit dem Job, dann bin ich mal gespannt, wie sich r.a. dort benimmt und integriert, oder ob er dort auch solche Umgangsformen an den Tag legt wie hier.
Foren sind nicht die Realität. Würde ich mich nicht integrieren, hätte ich kein Hemd und keine Hose angezogen. Nur weil ich das Jacket oder Sakko daheim ließ, ist die Kombi nicht weit von einem Anzug entfernt. ansonsten war der Head ganz cool. Metalfrisur, T-Shirt, Bart. Man weiß trotzdem nicht auf wen man vorher stößt. Bei dem anderen Gespräch gings ja auch nach hinten los, als der irritiert gewesen ist und das Gespräch, naja, irgendwie oberflächlich und unsympathisch verlief.
Ausserdem hat die Kopfjägerin (Headhunterin) empfohlen, auf flache Schuhe zu verzichten, wie er schrieb.
Das ist ein Schreibfehler. Ich meinte hohe Schuhe.
Warum trug er dann welche und fühlte sich noch gedrungener wie ein "Wirtschaftssklave vom Dienst"?
Hätte ich auch so. Abgesehen davon, dass ich nie im Leben meine Anzugshose mit Pumps kombiniert hätte, weil die Hosenbeine dazu nicht eng genug an den Knöcheln anliegen. Lustiger- oder traurigerweise stieg vor mir in die Bahn ein älterer Herr mit grauen Anzug und Krawatte und vermumt bis zum Anschlag. Mir schoss sofort in den Kopf, so willst du nicht aussehen. Mir ist klar, dass er viel älter ist als ich. Aber warum muss ich mich als junger Mensch wie dieser alte Mann kleiden? Ich habe keine Falten, die ich verstecken muss.
Kann es vielleicht sein, dass das Problem nicht im Umfeld sitzt, sondern sich im Kopf manifestiert hat? Mit dieser Einstellung wird man nicht glücklich werden. Persönlichkeit und Ausstrahlung hat man - egal was man trägt, wenn man sich selbst mag. Das scheint Manchem zu fehlen.
Es ging ihr bestimmt auch darum, dass sie selber ein gutes Bild abgibt und dass es nicht gleich heißt, "oh gott, was bringt die denn an. Hat die überhaupt Ahnung von ihrem Job?" Ihr Job ist es. Leute so gut wie möglich an den Mann zu verkaufen. Hätte ich mich privat beworben, hätte ich sicherlich ein anderes Outfit gewählt, wenn auch nicht unbedingt mit Rock.
Passende Hemden giibt es genau wie passende Röcke, welche es ebenfalls in verschiedenen Passformen, Schnittformen, Farben und Marterialien gibt. Wer keine tragen will, lässt es eben bleiben 
Meine Erfahrung ist, dass Hemden oder allgemein Männerkleidung so gemacht werden, hauptsache der Körper ist bedeckt und es sieht nicht allzu beschissen aus. Bei Frauen wird sich mehr Zeit genommen.
Was auch viele Männer bestätigen. Je länger das Hemd wird, desto mehr geht es in die Breite und hat die Maße eines Zweimannzelt. Die Kleidung ist auf Bierbäuche konzipiert.
VG