Hallo Joe,
die Dinge stehen nicht einzeln für sich, wie es scheint. Ein sympathisches und offenes Auftreten erzeugt nicht automatisch Vertrauen oder ein Gespräch. Ich grüße oft von mir aus Leute, die mir entgegen kommen. Nun nicht, wenn es Massen sind. Entweder ignorieren sie es oder sie grüßen verhalten zurück. Mir hat meine Oma heute einen Zeitungsartikel über Transgender vorgelegt. Darin ging es um einen Fotografen, der eine Dragqueen fotografiert. Der Fotograf selber ist schwul. Er sagte dazu ähnlich, dass die Normalos den Kontakt meiden, weil es sie aus ihrer Komfortzone reißt. Ich habe die Vermutung, dass die Haarlänge eine wesentlichere Rolle spielt als der Rock selber, was man ja beim Doctor und Jürgen gut erkennen kann. Dr. Heizer hat durch seinen kurzen Haarschnitt ein männliches Auftreten. Einen Rock überzuziehen ist nicht schwer und die Leute wissen, dass es Konventionen sind. Bei den Haaren ist das so ein Ding. Entweder man hat gute Gene die eine volle Haarpracht ermöglichen oder nicht. Da Frauen durchschnittlich mehr mit vollen Haar gesegnet sind, gelten lange Haare als weibliches Attribut, was mit Fruchtbarkeit assoziiert wird (Ebenso lange makellose Beinen, die z.B. durch High-Heels zusätzlich überspitzt werden). Bei Männern haben lange Haare einen andere Konnotation. Sie sind Ausdruck von Nonkonformation. Wird dieser Zweck nicht erfüllt geht es in einen Abwertung der Weiblichkeit über. Bei Hart aber Fair hatte doch auch der einen Pillikus, den einen Vorsitzenden der Grünen, Voreiter oder wie der heißt, als Frau beschimpft, weil er lange blonde Haare hat. Ebenso wurde über den einen Afd Hansel, der alle Anreden aufzählte, hergezogen, dass er sich die Haare schneiden und gefälligst wie ein Mann rumlaufen soll. Das mit den Nonkonformismus war übrigens auf den Hansel bezogen, weil er lange Haare als Politiker hat. Daran wird eine Grundvoraussetzung gebunden, dass man sich das leisten können muss, lange Haare zu haben, ansonsten wäre es nur peinlich. Frauen werden an keine Bedingungen gebunden, wenn sie sich die Haare lang wachsen lassen.Genauso ist das beim Rock. Ein Mann, der sich unkonventionell kleidet, dem wird mehr aufgebürdet sich zu bewisen, dass er das sich leisten kann. Einer Frau würden keine Bedingungen gestellt, wenn sie im Rock zur Arbeit kommt. Hier wird im Forum vieles nicht offen ausgesprochen. Dr. Heizer wurde im Rock auch erst akzeptiert, als er einen Auftrag an Land gezogen hat. Wenn er nun z.B. den Auftragsgeber verloren hätte, hätte man das seinem Rocktragen angelastet. Die gleichen Schlüsselreize erlebe ich bei der derzeitigen Kopftuchdebatte. Darin geht es um die Verhüllung eines Sexualmerkmals bei Frauen. Über Männer in Kopftüchern, würde kaum so viel Aufsehen erregt werden. Das sieht man gut an der Kippa der Juden und früher an Hüten, die das spärliche Haupthaar der Männer bedeck(t)en. Auch bei den Arabern deren Ghutra und bei Indern der Turban, bringt nicht soviel Kritik ein, wie ein Kopftuch bei Frauen, das die Haare verschleiert. Interessant daran ist nähmlich, dass sich Männer nur über ihre Frauen und Töchter Sorgen machen, dass sie in 15 Jahren Kopftücher tragen müssten, ohne dass sie merken, dass ihre eigenen Geschlechtsgenossen viel näher an der Verschleierung sind als christlische oder nicht-gläubige Frauen. Denn, wenn der Islam einziehen würde, gilt dann nähmlich auch, dass sich die Männer diese Nachthemden und Geschirrtücher, also Kaftane und Ghutras überziehen müssten. Davon abgesehen kommen die Herrenanzüge einer Vollverschleierung schon ziemlich nahe. Fehlt nur noch der Niquab und fertsch ist der Muselmann, Da nun volle Haare bis ins hohe Alter genetisch bedingt und Frauen damit bevorteilt sind, gelten diese als pure Weiblichkeit, mehr noch als ein Rock. Ein Mann mit langen Haaren dringt in diese weibliche Domäne ein, worauf Männer und auch (junge) Frauen ziemlich angepisst reagieren, wenn dazu noch ein Rock ins Spiel kommt.