dann kann man auch gleich sagen: konservitv gläubige Juden, Sikhs und Musliminnen sind im Staatsdienst unerwünscht!
Das wäre dann sehr neutral vom Staat! 
"Wir müssen draußen bleiben!" und daneben ein Bild mit einem Juden mit Schläfenlocken, einem Sikh mit Turban und einer Muslimin mit Kopftuch! 
Hallo Michael,.
lass es mich mal so sagen: Wenn einem Menschen seine religiösen Gebote wichtiger sind, als die des Staates, dann hat er in meinen Augen im Staatsdienst nichts verloren. Egal, wie Du das auslegst.
"Konservativ" ist eine kleine Schwester von "Extrem" und Extremisten jeglicher Couleur will ich nicht als meinen Staat wahrnehmen.
Viele Grüße
Tine
Liebe Tine,
in dem Fall geht es nicht um "wichtiger". Wenn es keine Vorschrift gibt, die das Tragen religiöser Symbole verbietet, gibt es auch keine Notwendigkeit der Abwägung, was einem wichtiger sei. Nur, wenn es solche Vorschrifte gibt, wird das nötig. Und stell Dir vor, der jenige würde dann sagen: Nein, einem solchen Staat diene ich nicht, der mir nicht erlaubt, meinen religiösen Verpflichtungen, die ja nicht nur in der Freizeit gelten, nachzukommen, während er ein treuer Staatsdiener wäre, wenn man ihn ließe. Was wäre dann gewonnen? Der Staat hätte zumindest einen treuen Diener verloren.
Neutralität des Staates in Bezug auf Religion verstehe ich so, dass es kein Verplichtung gibt, einer bestimmten Religion anzugehören oder irgendwelche religiös begründeten Kleidungsvorschriften zu folgen, aber zugleich, dass es auch kein Verbot in dieser Richtung gibt. Einem Verbot, religiösen Verplichtungen in der Dienstzeit nachzukommen folgt dann vielleicht das Verbot, einer Religionsgemeinschaft anzugehören, wenn man Staatsdiener werden will. Wo kämen wir denn dahin? Ich meine, das hatten wir ja schon mal in der DDR, wo relgiösen Menschen alle möglichen Steine in den Weg gegelgt wurden. Wäre das dann Neutralität in Deinen Augen?
Halten wir es einfach mal so fest: Du störst Dich an religiösen Symbolen, ich mich nicht.
Du störst Dich daran, weil Du selber nicht religiös bist und Du willst anscheinend, dass der Staat nicht religiös ist bzw. sogar antireligiös.
Ich störe mich nicht daran, solange der so gläubige Staatsdiener sein Recht auf das Tragen religiöser Kleidung nicht dazu benutzt, anderen seinen Glauben aufzuzwingen. Ich bin selber religiös, aber sehr liberal. Ich bin gegen religiösen/weltanschaulichen Fanatsimus, sehe in der staatlichen Neutralität, die so viel wie möglich erlaubt und so viel wie nötig verbietet, ein besseres Mittel gegen diesen Fanatismus als eine staatliche Antireligiosität.
LG,
Michel
PS: "Konservativ" kommt von "conservare", was "bewahren" bedeutet. Konervative Menschen möchten bewahren, was sich ihrer Meinung nach bewährt hat, woran sie sich gewöhnt haben, womit sie klar kommen. Da ist erstmal nichts extremes dabei, sondern es ist die meist verbreitete Einstellung in der Menschheit. Ich bin in mancher Hinsicht konservativ, möchte so manches gerne bewahren, z.B. eine gesunde Umwelt, in anderer Hinsicht bin ich progressiv und möchte Nichtbewährtes durch Neues, Besseres austauschen, so den Hosenzwang gegen Kleidungsfreiheit.