Grüß Gott Michael, Jo, Cephalus, Express, popolus
Lieber Ce,
[1]Geduld ist anscheinend nicht Deine Stärke, und polemikfrei zu schreiben, fällt Dir auch nicht leicht. Nun ja, niemand ist vollkommen.
[2]Also nun zu meinen Methoden. Vorausschicken möchte ich, dass ich nicht erschöpfend schreibe. Es gibt immer noch mehr. Ich erhebe keinen Absolutheitsanspruch.
[3]Grundsätzlich stimme ich dem zu, was Lars schon geschrieben hat: Bücher lesen, von verschiedenen Autoren aus verschiedenen Perspektiven, und sich über eben die Perspektiven und Interessen der Autor*innen informieren. Ein Historiker schreibt anders als ein Potitikwissenschafter, ein Zeitungsjournalist anders als einer, der für eine monatlich erscheinende Zeitschrift schreibt, ein Niederländer sicher anders über sein Land, als ein Ausländer usw. usf.
Sowie mit Niederländern in Kontakt kommen, mit ihnen reden, sie fragen, was man wissen will. Usw. usf. Man kann auch die Niederlande bereisen, eine Zeit lang dort wohnen usw.
[...]
[4] Das ist so meine allgemeine Methode, wenn ich so ein allgemeines Interesesse habe. Für mehr taugt die von mir formulierte Frage ja auch nicht [4'] : Wie sind die Niederländer*innen so drauf?
Für Genaueres muss man die Frage präzisieren. Was will ich genau wissen? Interessieren mich ihre Essgewohnheiten, ihre poltischen Einstellungen, ihre Reisevorlieben, ihr Kunstgeschmack, ihr Gesundheitswesen oder was auch immer.
Ich gehe jetzt mal vom unrealistischen Optimalen aus:
[...]
[5] Letztlich bleibt aber die alte Weisheit gültig: All unser Erkennen ist Stückwerk (1. Kor 13,9).
LG!
Micha
PS: Dass ich neben dem Versuch, zu erkennen WAS IST auch Vorstellungen habe, WAS SEIN SOLL ist aber auch richtig. Das nennt man dann "Normativität" oder "Wertbewusstsein". Darüber können wir auch gerne reden.
[1] ja, sicher. Ich nehme es mir aber heraus wenn ich etwas zum wiederholten Male sagen/schreiben muss, es mit einer Portion Ironie zu versehen. Ich find das gut

[2] das verlangt hier auch keiner. Na gut, ein User namens MAS vielleicht (

-> [1]

)
[3] leider habe ich hier
erfahren dass du dich an deine, an sich guten, wenn auch teilweise deutlich übers Ziel hinausgeschossenen, vorgehensweisen nicht hälst.
Insbesondere beim Thema "Christentum" und "Islam". Zweimal weglassen von wichtigen Voraussetzungen ergibt so gut wie nie ein richtiges Ergebnis.
Vielleicht irre ich mich - und du hast Fragebögen an Christen und Muslime (und natürlich Niederländer

) verteilt, Sowohl Bibel und Koran und die Niederländische Verfassung durchgearbeitet, Dich über Ziele und Voraussetzungen, Pflichten und Leistungen informiert und optional mehrere Forschungsteams befragt.
Insofern sehe ich, dass du theoretisch die möglichkeit weißt, wie man optimal an etwas heran geht.
Problem ist lediglich: Du machst es nicht. Meist ist es auch verständlich: grad keine Zeit - und hoffen der andere vergisst es.
Mit was ich ein Problem habe: Das Zerreden von Fakten. Darauf habe ich keine Lust. Ansonsten kannst du mir mal beweisen ob du wirklich bist.
Darunter fällt auch deine Aussage
"Jo spiricht von Fakten. Ein Faktum ist vom Wort her ein Gemachtes. Insofern ist ein Faktum tatsächlich ein Konstrukt. Aber es steht in einem Zusammenhang mit einer Realität außerhalb des Faktums oder Konstrukts, ist aber nicht mit dieser identisch. Wir können immer nur überprüfen, wie weit wir mit einem Faktum oder der Gesamtzahl der Fakten kommen, was wir mit ihnen plausibel erklären können, welche Probleme wir mit ihnen lösen können."
Es gibt Fakten. Diese zu leugnen macht das Faktum nicht falsch.
Wenn jemand "A" sagt dann hat wurde "A" gesagt. Nicht "B". Punkt fertig aus. Es ist müssig darüber zu "dialogisieren" ob womöglich "B" oder "C" oder "D" oder
oder oder gemeint worden hätte können.
Insofern sehe ich eine Diskrepanz zwischen deinem von dir beschriebenen Weg der Informationsbeschaffung - und von deinem Weg des Tuns.
Vielleicht machst dir fürs nächste mal ein weniger unrealistisches Optimum als Vorgehensweise - und befolgst diesen Weg dann auch. Mein Vorschlag an dich.
Danke dass du [5] die Bibel zitierst. Aber wahrheiten verleugnen ist damit nicht gemeint.
Auch wenn Jesus an anderer Stelle fragt "Was ist Wahrheit" heißt dass nicht dass es keine Wahrheit gibt - es heißt nur dass man diesen Vers (wie so viele andere) aus dem Kontext gerissen hat und ohne nachzudenken etwas hineininterpretiert hat. Nichtsdestoweniger ist im Korinther gemeint man solle die Wahrheit erkennen. - Mit dem Wissen dass man die Wahrheit niemals vollständig erkennen kann. Und eben NICHT dass es "keine wahrheit gäbe".
zum PS.
nennt man auch Themaverfehlung. klar klingt es besser, zu beschreiben "was sein könnte" - und dem unbedarften Mitleser/Zuhörer es womöglich so zu verkaufen dass es das eigene "was ist" ist. Ich mag solche Irreführungen nicht. Aber Danke dass du es selbst Erkannt hast. Da hat mich [4'] leider auch nicht groß überrascht.
gruß
Ce.
Danke für die Aufmerksamkeit

ps. zum besseren überblick in MAS Zitat nummerierungen eingefügt