Das sind eine Menge Fragen, die Du stellst.
Zum ersten Punkt. "Do not mind other people´s Business". Der Satz geht noch weiter: "mind your own Business", eine kleine Geschichte aus der Bibel aus Johannes, Kapitel 21:
Da sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr, als mich diese lieb haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer! Spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! Spricht er zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, weil er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest; wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst. Das sagte er aber, um anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott preisen würde. Und als er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus lieb hatte, der auch beim Abendessen an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: Herr, wer ist's, der dich verrät? Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!
Petrus möchte zu gerne wissen, was mit dem anderen Jünger (Johannes) wird und fragt Jesus. Die Antwort ist ernüchternd und geradezu schroff: "was geht dich an? Folge du mir nach". Bedeutet nichts anderes, als dass Petrus sich um seine Angelegenheiten kümmern soll und nicht um die des anderen Jüngers.
Mit gesellschaftlichen Konventionen ist das so eine Sache. Wenn sie dazu dienen, das Zusammenleben zu erleichtern, ist nichts gegen sie einzuwenden. Wenn sie dazu dienen, Menschen zu unterdrücken, ist m.E. eine Grenze überschritten.
Wer ist die Mehrheitsgesellschaft, die Ansprüche an den Einzelnen stellen kann? Ich bin da sehr vorsichtig, denn wohin die Ansprüche einer Gesellschaft führen können, haben wir in unserer Geschichte schmerzhaft erfahren müssen.
Persönliche Freiheit findet dort ihre Grenze, wo sie die persönlichen Freiheiten anderer Menschen einschränkt.
Jedem Menschen gebührt Respekt, auch wenn ich seine Meinung nicht teile und seine Lebensweise ablehne.
Toleranz (Duldung, Erdulden, Erleiden) hat dort eine Grenze, wo andere Menschen/Gruppen gegen Menschenrechte oder Gesetze verstoßen. Dann bin ich unter Umständen gefordert, aufzustehen und dagegen anzugehen. Im schlimmsten Fall unter Einsatz meiner Existenz.
Fordern kann ich von anderen Menschen gar nichts. Ich kann nur appellieren, es mir nachzutun.
Wozu würde ein Verbot bestimmter Kleidung (z.B. Dirndl) für Männer führen? Was hätte das für Folgen auf die bürgerlichen Freiheiten allgemein? Wem würde es nützen?
Soweit ich weiß, ist es in Deutschland verboten, bestimmte Uniformen (z.B. Polizei) zu tragen, wenn dazu keine Berechtigung besteht (folglich müsste man Dirndl zu Uniformen für Frauen erklären, um sie für Männer zu verbieten).
LG
Hajo