Hallo Micha,
aber Du kannst von Wiedergeburt reden und verlangen, dass man das respektiert, dass Du das glaubst, auch wenn es für einen selbst völlig unplausibel ist.
Ich musste erstmal darüber nachdenken und du hast sicher einen Punkt, aber ich sehe da ein paar Unterschiede:
- Ich erwarte erst einmal nicht, dass man mir irgendetwas glaubt. Es ist eine Arbeitshypothese, die zur Zeit aufgrund eigener und fremder Erfahrungen die höchste Wahrscheinlichkeit für mich hat. Ich stelle das durchaus selbst in Frage und sobald neue Erfahrungen hinzukommen, wird die Hypothese angepaßt. Ob mir das jemand glaubt, ist mir völlig egal, aber wer will, kann die Hypothese gerne nehmen und weiterentwickeln.
- Eine Behauptung, wie diejenige, dass der Prophet den Mond geteilt hat, ist leicht erkennbar falsch. Sie kann objektiv widerlegt werden, denn der Mond ist nicht geteilt. Was ich erzähle, kann man selbst nachvollziehen, wenn man das möchte. In gewissen Grenzen auch mit wissenschaftlichen Methoden. Näheres dazu findet man bspw. beim TMI, die machen das seit Jahrzehnten (The Monroe Institute) oder bei Bruce Moen.
Das Hauptproblem dabei ist, dass die Methoden nicht auf Anhieb für jeden nutzbar sind. Wenn ich die Schwerkraft (die ja auch nur eine Theorie ist) "beweisen" will, lasse ich etwas fallen und sehe, dass es fällt. Das kann jeder nachvollziehen. Wenn ich aber das Leben nach dem Tod "beweisen" will, ist das etwas komplizierter, denn ich muss erst mal dorthin kommen und das erfordert Übung. Mal ganz davon abgesehen, das sich dann immer noch Beweise brauche, dass ich dort war. Aber die Tatsache, dass man die Methode nicht beherrscht, negiert ja nicht die Existenz eines Lebens nach dem Tod.
Man kann ja sagen: "Ich glaube das nicht und zwar weil ...". Damit beleidigt man niemanden.
Richtig. Wobei man es nicht in der Hand hat, ab wann der andere beleidigt ist. Ich kenne leute, die sind schon durch die Tatsache beleidigt, dass man etwas nicht genauso glaubt wie sie.
Nico wird gemerkt haben, dass Dein Wiedergeburtsglaube Dir wichtig ist. Auch wenn er nicht daran glaubt, braucht er trotzdem nicht ... ach ich wiederhole mich. Und Du hast es ja selbst geschrieben, dass Du es als Beleidgung wahrgenommen hat.
Nein, habe da nie etwas als Beleidigung aufgefasst. Würde ich auch nie, weil jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss und sein eigenes Leben leben muss. Ich habe auch keinen Wiedergeburtsglauben, sondern Erfahrungen, Informationen anderer und eine darauf basierende Hypothese. Der Vorteil für mich sind hier die eigenen Erfahrungen, die meine Hypothese stützen. In anderen Fällen, wie bspw. beim Aufbau der Materie bin ich alleine auf Fremdinformationen angewiesen, weil mir ein Teilchenbeschleuniger einfach zu teuer ist.
