Komisch. Scheinbar habe ich in einem anderen Teil der Bundeswehr gedient - und das in der Zeit nach der Wende und vor Jugoslawien und Afghanistan. Als "schwule Motschützen" noch das gepflegte und schlimmst mögliche Feindbild darstellten und von Taliban und IEDs noch nicht die Rede war.
Dennoch hatte ich das 'Glück' bei den Kampftruppen zu dienen und mit unserer Einheit den 'Krisen-Reaktions-Kräfte' anzughören, womit es wenig Langeweile, dafür viele Übungen und genügend Munition gab! Ich hatte nicht den Eindruck, zu den "Lummerland-Truppen" zu zählen, die aus unserer Sicht (ein gesunder Korpsgeist gehörte auch dazu

) keine 'richtigen Soldaten' waren.
Auch wenn es heutzutage nur noch "eine Hand voll" Reservisten gibt, so dienen diese freiwillig und sind entsprechend motiviert. Da spuckt zwar keiner ins Glas. Aber Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps!
Und was rechte Tendenzen angeht - die mag es sicherlich geben und die gab es auch schon zur aktiven Wehrpflichtzeit. Zu der Zeit ließ es sich vielleicht weniger vermeiden - gerade auch weil die Bundeswehr weitestgehend ein Abbild der Gesellschaft war. Dass heutzutage nicht genauer geschaut wird, wer denn "Mitarbeiter" werden möchte, kann ich nicht nachvollziehen. Gerade auch im Falle "Franco A." müssen mindestens die Kameraden und noch mehr die Vorgesetzten auf dem rechten Auge blind gewesen sein! Mag sein, dass so etwas bei der Musterung durchrutscht; eine Zeit lang mag man sich auch zusammen reißen und den lieben netten Mann der Mitte geben, aber irgendwann (z.B. ab dem dritten Bier) werden doch gewisse Gesinnungen laut.