Autor Thema: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken  (Gelesen 47149 mal)

Offline Matthias

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #30 am: 01.05.2019 21:57 »
Aber zum eigentlichen Thema zurück: Letztes Jahr bin ich mal mit Rock zu einer CSD-Party gegangen und hatte auch den Eindruck, dass die diversen aller Art durch meinen Anblick eher irritiert waren. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber nachdem ich Eure Beiträge hier gelesen habe, verstehe ich es.

Kannst du bitte mal beschreiben, was du getragen hattest und was die anderen getragen haben?
Warum hattest du den Eindruck, dass die anderen Leute durch deinen Anblick irritiert waren?

Grüße
Matthias
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Offline GregorM

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #31 am: 01.05.2019 22:36 »
Hallo Gregor,

Verwechselst du da nicht Drag oder CD/Sissys mit Transfrauen?

Hallo Joe,

ja, kann sein. Die verschidenen Segmente sind nicht so mein Gebiet.

Gruß
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Offline MAS

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #32 am: 01.05.2019 22:49 »
Ich verdanke einiges von meinem Wissen über Queers, Diverse usw. einem Transmann, der damals Student von mir war. Und er mochte mein Rücketragen sehr, da er z.T. darin eine Geistesverwandschaft sah. Er nannte mich auch mal einen Crossdresser, wogegen ich mich auch nicht wehrte.

Nicht alle Transgender haben identische Sichtweisen.

LG, Micha
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Offline Albis

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #33 am: 03.05.2019 15:10 »
Aber zum eigentlichen Thema zurück: Letztes Jahr bin ich mal mit Rock zu einer CSD-Party gegangen und hatte auch den Eindruck, dass die diversen aller Art durch meinen Anblick eher irritiert waren. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber nachdem ich Eure Beiträge hier gelesen habe, verstehe ich es.

Kannst du bitte mal beschreiben, was du getragen hattest und was die anderen getragen haben?
Warum hattest du den Eindruck, dass die anderen Leute durch deinen Anblick irritiert waren?

Grüße
Matthias

Ich hatte einen bodenlangen schwarzen und sehr weiten Rock aus Satin und ein geringfügig hippiemäßig wirkendes (auf La Gomeras gekauftes) dunkelblaues Oberteil an. Ich glaube, ich war der einzige Mann im Rock. Die anderen hatten das an, was man so in der Szene anhat. In Erinnerung habe ich viele Frauen mit kurzen Haaren und Hosen, die alles andere als feminin gewirkt haben. Genauere Erinnerungen habe ich nicht mehr.

Den Eindruck entstand bei mir durch die Blicke, die mich eine Zeitlang gemustert hatten und sich dann wieder abwendeten. Aber es ist eben nur ein Eindruck.


Offline Jo 7353

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #34 am: 03.05.2019 20:41 »
Hallo Gregor,

Zitat
Transfrauen könnten ja auch Hosen und Sneakers tragen, aber das ist ihnen nicht genug. Sie wollen, kommt es vor, meistens die ganze Palette und werden dadurch zu Karikaturen einer Frauenrasse von Vorgestern.

Verwechselst du da nicht Drag oder CD/Sissys mit Transfrauen? Transfrauen kleiden und schminken sich eigentlich normal und eher unauffällig , sie wollen ja auch als normale Frau wahrgenommen werden. CDs schlagen manchmal ein wenig über die Stränge, weil sie zwischen zwei extremen Polaritäten hin und her springen, Sissys machen das als Fetisch und Dragqueens überzeichnen sich ja bewußt als Frau.

Zitat
Ihnen muss ein ungeschminkter Mann mit Stechelbeinen in einem billigen Jeansrock wie Gift vorkommen, wie auch Frauen, die auf ihre heiligen Geschlechtssymbole so ganz zu verzichten scheinen.

Wir vergessen gerne mal, dass Transfrauen unsere Sichtweise gar nicht kennen. Sie kennen oft auch nur das binäre Rollenmodell - Männer eben, die zu Frauen werden oder umgekehrt. Ein Mann im Rock oder eine genderqueere Person ist für sie genauso ungewöhnlich wie für jeden anderen Cis-Menschen auch. Eher führen wir bei ihnen zu noch mehr Verwirrung, weil wir den Weg, den sie ganz gegangen sind, scheinbar nur ein paar Schritte gehen und dann gar nicht weitergehen wollen.


Mensch, ist da kompliziert! ... und eigentlich völlig uninteressant.
Ich trage meinen Rock, der mein Geschlecht nur insoweit berührt, als er mein Geschlechtsorgan bedeckt. Da ich mit diesen ganzen Gruppen im Alltag sogut wie nie zu tun habe, werde ich mich in diese Begrifflichkeiten nicht einarbeiten, und in ihrem Sinne, wenn ich über sie spreche immer etwas daneben liegen. Es gibt für mich schöneres, als sich in solch eine Theorie einzuarbeiten. Nun ja, sie haben sich anscheinend auch kaum mit unserer Sichtweise beschäftigt, wie oben zu lesen ist.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline Mann im Rock

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #35 am: 05.05.2019 11:44 »
Crosdresser benötigen zwingend das binäre Rollenmodell, weil sie sich nur darüber definieren. Wenn da jemand kommt, der dieses Rollenmodell einfach ignoriert, dann ist das für sie ein Affront, weil er weder zu ihnen (den Frauen) gehört, noch zu ihrer Zielgruppe (den Männern). Deshalb auch das Angebot, dich vollständig auf ihre Seite zu ziehen.

Es gab auch mal Situationen, die mich sehr verwirrt haben im Umgang mit Transgendern, Crossdressern.

Ich stellte mich vor als ein rocktragender Mann vor, der auch Mann sein will und seine Geschlechtsidentität nicht in Frage stellt. Reaktionen: "Das würde ich mich nicht trauen".

Meine Interpretation: Die andere Person hat eine eindeutige geschlechtsspezifische Zuschreibung von Kleidung, Kosmetik usw. Zwar ist die andere Person biologisch ein Mann, fühlt sich aber durch das Tragen von Röcken, Perücken, durch das Auftragen von Kosmetik als Frau. Und - das Entscheidende - die andere Person will auch als Frau wahrgenommen werden, um damit das Tragen von Röcken, langen Haaren, Kosmetik nicht rechtfertigen oder verteidigen zu müssen. Insofern schließe ich aus einem solchen Verhalten - mit Verlaub - eine gewisse Feigheit, ausgedrückt durch ein Verkleiden.

Mir fehlt da so eine Einstellung: ich stehe zu mir selbst, bleibe ganz bei mir und mache, was mir gefällt.

Gruß
Matthias

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Offline high4all

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #36 am: 05.05.2019 12:03 »
Ich stellte mich vor als ein rocktragender Mann vor, der auch Mann sein will und seine Geschlechtsidentität nicht in Frage stellt. Reaktionen: "Das würde ich mich nicht trauen".

Meine Interpretation: Die andere Person hat eine eindeutige geschlechtsspezifische Zuschreibung von Kleidung, Kosmetik usw. Zwar ist die andere Person biologisch ein Mann, fühlt sich aber durch das Tragen von Röcken, Perücken, durch das Auftragen von Kosmetik als Frau. Und - das Entscheidende - die andere Person will auch als Frau wahrgenommen werden, um damit das Tragen von Röcken, langen Haaren, Kosmetik nicht rechtfertigen oder verteidigen zu müssen. Insofern schließe ich aus einem solchen Verhalten - mit Verlaub - eine gewisse Feigheit, ausgedrückt durch ein Verkleiden.

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Gruß
Matthias

Das ist eine Behauptung, die sehr nützlich für Dich ist: Du bist der große Mann (Held), der sein Ding durchzieht. Der andere ist der Feigling, der sich in Frauenkleidern versteckt.

Kann man auch umgekehrt sehen: Der "Feigling" zieht sein Ding durch und macht was ihm gefällt. Du verharrst in einer strikten Männlichkeit, um Dich vor dem Tragen weiterer Frauenkleidung zu drücken.

Wer issn dann der Feigling? Mal abgesehen davon, ob es notwendig ist andere in dieser Weise abzuwerten.
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Offline MAS

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #37 am: 05.05.2019 12:06 »
Crosdresser benötigen zwingend das binäre Rollenmodell, weil sie sich nur darüber definieren. Wenn da jemand kommt, der dieses Rollenmodell einfach ignoriert, dann ist das für sie ein Affront, weil er weder zu ihnen (den Frauen) gehört, noch zu ihrer Zielgruppe (den Männern). Deshalb auch das Angebot, dich vollständig auf ihre Seite zu ziehen.

Es gab auch mal Situationen, die mich sehr verwirrt haben im Umgang mit Transgendern, Crossdressern.

Ich stellte mich vor als ein rocktragender Mann vor, der auch Mann sein will und seine Geschlechtsidentität nicht in Frage stellt. Reaktionen: "Das würde ich mich nicht trauen".

Meine Interpretation: Die andere Person hat eine eindeutige geschlechtsspezifische Zuschreibung von Kleidung, Kosmetik usw. Zwar ist die andere Person biologisch ein Mann, fühlt sich aber durch das Tragen von Röcken, Perücken, durch das Auftragen von Kosmetik als Frau. Und - das Entscheidende - die andere Person will auch als Frau wahrgenommen werden, um damit das Tragen von Röcken, langen Haaren, Kosmetik nicht rechtfertigen oder verteidigen zu müssen. Insofern schließe ich aus einem solchen Verhalten - mit Verlaub - eine gewisse Feigheit, ausgedrückt durch ein Verkleiden.

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Gruß
Matthias



Lieber Matthias,

bei richtigen Transgendern ist aber die Geschlechtsidentität kein Vorwand, um Röcke tragen zu dürfen. Sehr wohl aber können Röcke Ausdruck der Geschlechtsidentität sein. Und Leute, die so denken und fühlen, verwirren wir männliche und männlich sein wollende Rockträger natürlich.

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Offline cephalus

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #38 am: 05.05.2019 12:16 »
Wenn ich zurückblicke auf meine eigene Entwicklung in den letzen 40 Jahren, stützt das Matthias' These:

Ich wollte Röcke tragen und habe mich nicht getraut das als Mann zu tun.

Ich habe mich verkleidet, und als ich soweit Erfolg hatte, dass man mir die Frau abnahm ( als langhaariger, sehr schlanker Jugendlicher nicht besonders schwer), habe ich es unmittelbar wieder gelassen, ich war keine Frau, wollte keine sein und auch nicht dafür gehalten werden.

Rock als Mann war mein Wunsch, aber keine Option. Der Mut dafür hat mich gefehlt. Röcke waren nur noch in meinem Kopf ein Thema, aber nicht mehr real existent.

Cephalus

Offline MAS

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #39 am: 05.05.2019 12:27 »
Wenn ich zurückblicke auf meine eigene Entwicklung in den letzen 40 Jahren, stützt das Matthias' These:

Ich wollte Röcke tragen und habe mich nicht getraut das als Mann zu tun.

Ich habe mich verkleidet, und als ich soweit Erfolg hatte, dass man mir die Frau abnahm ( als langhaariger, sehr schlanker Jugendlicher nicht besonders schwer), habe ich es unmittelbar wieder gelassen, ich war keine Frau, wollte keine sein und auch nicht dafür gehalten werden.

Rock als Mann war mein Wunsch, aber keine Option. Der Mut dafür hat mich gefehlt. Röcke waren nur noch in meinem Kopf ein Thema, aber nicht mehr real existent.

Cephalus

Interessant!

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Offline DesigualHarry

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #40 am: 05.05.2019 12:41 »
Hallo!

Was ich in den letzten Jahren gelernt habe? Wir werden niemals Gleichberechtigung bekommen in dem man andere belehrt wie sie Leben sollen. Wenn wir wirklich Gleichberechtigung wollten, müssten wir vorher die Diskussion abschaffen, und einfach alles so annehmen wie es ist.

Mit Gesetzen und Worten erreicht man keine Gleichberechtigung, ich denke mal Gleichberechtigung kann man nicht global erreichen, sondern nur in Individuellen Situationen. Durch das globale Einmischen zwingt man doch vielen nur seinen Willen auf, wovon man aber keine Ahnung von deren Situation hat.

Offline MAS

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #41 am: 05.05.2019 12:45 »
Hallo!

Was ich in den letzten Jahren gelernt habe? Wir werden niemals Gleichberechtigung bekommen in dem man andere belehrt wie sie Leben sollen. Wenn wir wirklich Gleichberechtigung wollten, müssten wir vorher die Diskussion abschaffen, und einfach alles so annehmen wie es ist.

Mit Gesetzen und Worten erreicht man keine Gleichberechtigung, ich denke mal Gleichberechtigung kann man nicht global erreichen, sondern nur in Individuellen Situationen. Durch das globale Einmischen zwingt man doch vielen nur seinen Willen auf, wovon man aber keine Ahnung von deren Situation hat.

Den Sinn verstehe ich nicht, lieber Harry: Gleichberechtigung dadurch, dass jede*r macht, was er*sie will? Das würde vielleicht funktionieren, wenn es keine Rang- und Machtunterschiede gäbe und jeder freiwillig auf Macht verzichten würde. Das funktioniert aber nicht. Oft müssen Regeln, Vorschriften, Gesetze Macht regeln.

Diskussionen abschaffen zu wollen: Dafür sind meistens Diktatoren.

LG, Micha

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Offline Mann im Rock

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #42 am: 05.05.2019 13:05 »
Wenn ich zurückblicke auf meine eigene Entwicklung in den letzen 40 Jahren, stützt das Matthias' These:

Ich wollte Röcke tragen und habe mich nicht getraut das als Mann zu tun.

Ich habe mich verkleidet, und als ich soweit Erfolg hatte, dass man mir die Frau abnahm ( als langhaariger, sehr schlanker Jugendlicher nicht besonders schwer), habe ich es unmittelbar wieder gelassen, ich war keine Frau, wollte keine sein und auch nicht dafür gehalten werden.

Rock als Mann war mein Wunsch, aber keine Option. Der Mut dafür hat mich gefehlt. Röcke waren nur noch in meinem Kopf ein Thema, aber nicht mehr real existent.

Cephalus


Damit formulierst du auch genau meine Entwicklung über viele Jahre.
Nur eine kleine Einschränkung: es war nicht meine "These", sondern meine Empfindung.

Gruß
Matthias
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Offline Mann im Rock

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #43 am: 05.05.2019 13:18 »
Das ist eine Behauptung, die sehr nützlich für Dich ist: Du bist der große Mann (Held), der sein Ding durchzieht. Der andere ist der Feigling, der sich in Frauenkleidern versteckt.

Ich bin der große Held? Wer sagt das? Ich sehe mich nicht so. Schön, wenn ich es für dich bin.

Kann man auch umgekehrt sehen: Der "Feigling" zieht sein Ding durch und macht was ihm gefällt. Du verharrst in einer strikten Männlichkeit, um Dich vor dem Tragen weiterer Frauenkleidung zu drücken.

Naja, wenn mir der andere sagt, dass er sich sowas nicht traut, wenn er sich selbst als zu mutlos, wenig selbstbewusst, feige sieht, dann kann man das - so glaube ich - nicht umgekehrt sein.


Wer issn dann der Feigling? Mal abgesehen davon, ob es notwendig ist andere in dieser Weise abzuwerten.

Feigling als Abwertung mag für pubertierende Jugendliche gelten. Ich war mir gar nicht bewusst darüber, wie sehr ich mich in meiner Selbsteinschätzung abwerte, wenn ich über mich denke, dass ich zu feige bin, in ein Segelflugzeug zu steigen, mit einem Fesselballon zu fahren, einen Bungeesprung zu machen usw. Die Liste wäre unendlich. Vielleicht sollte ich mich da doch mal bei einem Psychiater auf die Couch legen, weil ich mich selbst in vielerlei Situationen als feige sehe und mich selbst soooo krass abwerte.

Gruß
Matthias

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Offline Albis

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Re: Reaktionen von Transgendern auf Männer in Röcken
« Antwort #44 am: 08.05.2019 18:07 »
Hallo!

Was ich in den letzten Jahren gelernt habe? Wir werden niemals Gleichberechtigung bekommen in dem man andere belehrt wie sie Leben sollen. Wenn wir wirklich Gleichberechtigung wollten, müssten wir vorher die Diskussion abschaffen, und einfach alles so annehmen wie es ist.

Mit Gesetzen und Worten erreicht man keine Gleichberechtigung, ich denke mal Gleichberechtigung kann man nicht global erreichen, sondern nur in Individuellen Situationen. Durch das globale Einmischen zwingt man doch vielen nur seinen Willen auf, wovon man aber keine Ahnung von deren Situation hat.

Den Sinn verstehe ich nicht, lieber Harry: Gleichberechtigung dadurch, dass jede*r macht, was er*sie will? Das würde vielleicht funktionieren, wenn es keine Rang- und Machtunterschiede gäbe und jeder freiwillig auf Macht verzichten würde. Das funktioniert aber nicht. Oft müssen Regeln, Vorschriften, Gesetze Macht regeln.

Diskussionen abschaffen zu wollen: Dafür sind meistens Diktatoren.

LG, Micha



Diskussionen sind wichtig. Nur so kann jeder den Andersdenkenden seinen Standpunkt vermitteln und vor allem auch erklären, warum er so denkt. Nur auf diese Weise ist es möglich, vom anderen Verständnis, Respekt und Anerkennung zu erlangen.

Und zu der anderen Diskussion: Ich sehe auch eher den Mann im Rock als mutig (Vorstufe zum Held) an als alle anderen, die sich eher verkleiden. Bei der Definition von Held bin ich im Übrigen sehr streng: Ein Held ist jemand, der für sich selbst Nachteile und Gefahren in Kauf nimmt, um anderen etwas gutes zu tun bzw. sie vor Gefahren zu bewahren. Und das trifft auf niemanden zu, nur weil er ein bestimmtes Kleidungsstück trägt.


 

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