Autor Thema: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt  (Gelesen 17656 mal)

Offline MAS

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #30 am: 19.08.2018 09:21 »
Wenn es soweit ist – und es vom Mann erkannt wird - und Frauen dann überhaupt noch Röcke tragen, werden Röcke vielleicht endlich etwas, wonach sich Männer streben. Die Frage ist nur, ob die Frauen dann erlauben werden, dass ihre Männer Röcke tragen, und wenn, dann vermutlich nicht dieselben, die sie selbst tragen, sondern Röcke, die eindeutig als Männerröcke zu erkennen sind - wie in den 60ern und 70ern die Hosen, die Frauen tragen durften    

Gruß
Gregor


Lieber Gregor,

Du sprichst hier den sozialen Status der Kleidung an. Ja, da ist was dran. Sozialer Status, Anerkennung usw. sind bei vielen Menschen die wichtigste Motivaton, überhaupt etwas zu tun. Ich lese gerade eine Bachelorarbeit über Pro-Ana-Seiten im Internet, die von Magersüchtigen betrieben werden, deren Hauptmotivation darin besteht, durch Entsprechung eines Schönheitsideals extremer Schlankheit, mehr Anerkennung zu erhalten. Diese Anerkennung ist ihnen wichtiger, als ihre Gesundheit.

Ich denke, dass auch vielen Menschen die Kleidung vor allem ein Mittel ist, um sozial anerkannt zu sein, dazuzugehören usw., und dieses Ziel ihnen wichtiger ist, als Gesundheit, Bequemlichkeit, eigener Geschmack usw., wobei letzterer ja auch gesellschaftlich konstruiert ist (zumindest zum Teil).

Unser Individualismus geht zum Teil andere Wege, aber anderseits können wir das, weil Individualismus in unserer modernen Gesellschaft eine hohe Anerkennung erfährt - bis zu einem bestimmten Grade.

LG, Micha
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Offline cephalus

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #31 am: 19.08.2018 10:57 »
Hallo zusammen,

diesen Themenkomplex hatten wir schon mehrere Male wobei mir auffällt, dass manche über die Zeit ihren Standpunkt ändern, wo ich mich auch dazu zähle, andere konsequent ihre Meinung beibehalten.

Die Fragen bleiben immer die gleichen:

Was genau wollen wir hier gemeinsam erreichen?
Was will der einzelne für sich erreichen?
Welches der beiden Ziele wiegt schwerer, sofern sie nicht identisch sind?
Welchen Weg schlagen wir ein?
Was macht der einzelne?
Ist es sinnvoll viel zu fordern um einen Teil zu bekommen?
Ist es besser ganz langsam wenig zu fordern?
Macht es mehr Sinn, eine Evolution der Gesellschaft von innen heraus zu fördern?
Oder ist es besser der Gesellschaft als Revoluzer den Spiegel vor zu halten?

Zitat
Es dauerte aber Jahrzehnte, bis sie so weit waren. Ich allerdings kann mir vorstellen, dass hätten sie Mitte der 60er Klamotten und Schuhe aus der Männerabteilung tragen wollen, hätten sie es erheblich schwerer gehabt.

Die Männer haben es heute umgekehrt mit Sicherheit einfacher, aber bei Männern gibt es keine Emanzipationsbewegung, deshalb passiert nichts. Wenn du den Rock am Mann etablieren willst, nützt es nichts, wenn ein paar einsame Gestalten einen unscheinbaren Männerrock anziehen

Wir werden den Männerrock nicht etablieren, egal was wir machen. Es fehlt schlicht der fruchtbare Boden dazu, es besteht kein Interesse bei den allermeisten Männern an der Bekleidungssituation etwas zu ändern, ebenso wie die wenigsten Männer an ihrer gesellschaftlichen Situation Änderungen wünschen. Die meisten fürchten sich eher vor Veränderungen und halten krampfhaft am Bestehenden fest.

Zitat
und sind dabei, ihn auf viele Gebiete zu überholen. Sie bekommen in der Schule die besseren Noten, sie werden besser ausgebildet, und sie werden demzufolge auch damit rechnen können, mehr als die Männer zu verdienen und die besseren Positionen einzunehmen.

Nein, sie können nicht damit rechnen, bessere Positionen zu bekommen und mehr zu verdienen, denn da gibt es ein Problem: Schwangerschaften. (...)
Und entgegen der Meinung bestimmter Kreise will auch gar nicht jede Frau Karriere machen, sondern findet ihr Glück nach wie vor in Familie und Kindererziehung. Die Karrieregeilheit bei Frauen zu fördern, schadet im Grunde der Gesellschaft, denn das wird dann auf dem Rücken der Kinder - und Männer - ausgetragen.

[/quote]

Die Nachteile durch Schwangerschaften auszugleichen, daran hat sich eine starke Lobby festgebissen und ich gehe davon aus, dass sie damit auch langfristig Erfolg haben wird.
Nicht umsonst wird uns jährlich vorgerechnet, wie viel niedriger das Durchschnittseinkommen von Frauen gegenüber von Männern ist.
In den wenigsten Vergleichen wird nämlich auch die Anzahl der Arbeitsstunden und der Ununterbrochenen Berufserfahrung berücksichtigt – will Frau ja nichts dafür kann, dass sie die Kinder bekommt, und dann auch lieber weniger arbeitet um sich um die Kinder zu  kümmern, anstatt es dem Mann zu überlassen.

Ich denke Kinder sollten im selben Maß von beiden Partnern betreut und erzogen werden, dass das gut funktionieren kann beweisen meine Frau und ich seit Jahren – jeder verbringt etwa die gleiche Zeit mit Erwerbstätigkeit und Kindern – jeweils abwechselnd.
Und ganz ehrlich, ich hätte weder Lust mich nur um die Kinder zu kümmern, noch ausschließlich meinem Job nachzugehen und die Kinder nur am Abend oder am Wochenende zu sehen.

Um auf die anfänglichen Fragen zurück zu kommen:

Meine Statistische Lebenserwartung eicht nicht, um auskosten zu können, was u.U. durch eine langsame Evolution erreicht werden kann, zu einem Revoluzionär eigne ich mich auch nicht.

Ich kann mich nur im Hier und Jetzt so kleiden, ich so verhalten, wie ich mich wohl fühle – im Bezug auf meine Kleidung uns auch auf die Reaktionen darauf (die auch Einfluss auf mein Wohlbefinden haben).

Ich kann nicht mal genau sagen, warum ich Manches trage und Manches nicht, es passt eben für mich zu diesem Zeitpunkt oder eben auch nicht und ich beschränke mich nicht bewusst selbst  oder werde beschränkt.

Cephalus







Offline GregorM

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #32 am: 19.08.2018 16:44 »
Nein, sie können nicht damit rechnen, bessere Positionen zu bekommen und mehr zu verdienen, denn da gibt es ein Problem: Schwangerschaften. (...)
Und entgegen der Meinung bestimmter Kreise will auch gar nicht jede Frau Karriere machen, sondern findet ihr Glück nach wie vor in Familie und Kindererziehung. Die Karrieregeilheit bei Frauen zu fördern, schadet im Grunde der Gesellschaft, denn das wird dann auf dem Rücken der Kinder - und Männer - ausgetragen.

Hallo Cephalus,

wenn das richtig ist, habt ihr in Deutschland wirklich etwas nachzuholen. Frauen haben natürlich Schwangerschaften, aber das bedeutet nichts für ihre Karriere, weder in DK noch in S. Sie bleiben auch nicht nach der Schwangerschaft zuhause um ihr Glück in Familie und Kindererziehung zufinden. So war es zur Zeit meiner Mutter, die vor acht Jahren im Alter von 87 Jahren gestorben ist. Meine Frau arbeitete einige Jahre 75% der normalen Arbeitszeit, und meine Tochter mit Mann und drei Kindern ist, wie bei uns üblich, vollbeschäftigt.

Gruß
Gregor

Gruß
Gregor

Offline conne

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #33 am: 19.08.2018 17:14 »
Hallo zusammen,

also mir wäre das Röckle, das er auf dem Bild trägt, zu kurz.
Aber wenn es ihm gefällt, dann ist das eben so.

Grüßle
Conne


Offline cephalus

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #34 am: 19.08.2018 17:41 »

Hallo Cephalus,

wenn das richtig ist, habt ihr in Deutschland wirklich etwas nachzuholen. Frauen haben natürlich Schwangerschaften, aber das bedeutet nichts für ihre Karriere, weder in DK noch in S. Sie bleiben auch nicht nach der Schwangerschaft zuhause um ihr Glück in Familie und Kindererziehung zufinden. So war es zur Zeit meiner Mutter, die vor acht Jahren im Alter von 87 Jahren gestorben ist. Meine Frau arbeitete einige Jahre 75% der normalen Arbeitszeit, und meine Tochter mit Mann und drei Kindern ist, wie bei uns üblich, vollbeschäftigt.

Gruß
Gregor


Hallo Gregor,
im wWesentlichen sollte man dafür sorge tragen, dass jeder sein Leben den eigenen Wünschen entsprechend gestalten kann.
Ich empfinde die ausschließliche Orientierung an Job und Karriere oft befremdlich und bedenklich, bin ich doch der Meinung, dass es nicht nur für die Kinder eine wertvolle Zeit ist, die mit den Eltern zusammen verbracht wird .

Ich lege ebenso wenig Wert auf Vollzeitjob und Karriere wie meine Frau, auch wenn es für uns beide umsetzbar wäre.
Ich denke sehr viele Leute sehen das genauso, dies zu äußern erschwert jedoch ein gewisser gesellschaftlicher Erwartungsdruck.

Diesem Druck können (nur) Frauen dadurch entfliehen, dass sie durch Kinder davon quasi befreit sind.
Ich kenne persönlich eine ganze Reihe Frauen, die ohne Weiteres die Möglichkeit zu Vollzeitjob oder Karriere hätten, dies aber nicht möchten.
Kinder sind hier der sozial akzeptierte Ausweg.
Ich stelle damit nicht in Frage, dass es auch die andere Seite gibt, die wider Willen aufgrund von Kindern nicht wie gewünscht dem Beruf nachgehen kann.
Ausschließlich letztere ist allerdings medial präsent.

LG
Cephalus

Offline high4all

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #35 am: 19.08.2018 20:13 »
Dann gibt es noch die Frauen, die schlicht aus wirtschaftlicher Not heraus arbeiten, weil sie die Kohle benötigen. Und die sich leider zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen und, egal für welchen Weg sie sich entscheiden, unter gesellschaftlichem Druck stehen (Entweder "Heimchen" oder "Rabenmutter").

Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie findet in Deutschland nur sehr eingeschränkt statt.
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Offline MAS

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #36 am: 19.08.2018 20:36 »
Es gibt ja diesen blöden Begriff "life work ballance". Blöd deshalb, weil er eine Ballance zwischen dem Ganzen (Leben) und dem Teil (Arbeit) fordert, statt eine Einordnung der Arbeit (Teil) in das Leben (Ganzes).

LG, Micha
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #37 am: 19.08.2018 21:36 »
Hallo conne,

Zitat
also mir wäre das Röckle, das er auf dem Bild trägt, zu kurz.

Warum genau wäre dir das denn zu kurz?

Ich höre immer, dass Mann keine so kurzen Röcke tragen soll, aber irgendwie konnte mir noch keiner eine für mich sinnvolle Begründung dafür liefern. Meine Frau meint, damit man beim Bücken nicht den Hintern sieht. Nun, zum einen bücke ich mich in kurzen Röcken nicht, sondern gehen in die Knie und wenn einer meinen Hintern sieht, habe ich damit auch nicht wirklich ein Problem. Was soll da passieren?
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Offline high4all

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #38 am: 19.08.2018 22:06 »
Zitat
Ich höre immer, dass Mann keine so kurzen Röcke tragen soll

Hi Joe,

ich argwöhne, dass eine gewisse Prüderie hinter solchen Aussagen steckt. Die Furcht davor, dass die Kronjuwelen unversehens öffentlich sichtbar werden, ist sehr groß. Bei Männern und Frauen.

Der Mann wird in der Öffentlichkeit als ein Wesen verstanden, dass seine Sexulalität gefälligst zu verbergen hat. Selbst die entfernte Möglichkeit, dass ein Mißgeschick passieren könnte, ist dringendst auszuschließen.

Natürlich ist es bei sehr kurzen Röcken bei Unachtsamkeit möglich, dass mehr zu sehen ist, als gewünscht. Ein "Glocken-Gate" (in Anspielung auf Nipple-Gate) sozusagen.

Längere Röcke sind in der Hinsicht sicherer.

Mit der richtigen Geh- und Sitztechnik ist ein geübter Rockträger durchaus in der Lage, Miniröcke zu beherrschen und nur das preiszugeben, was ungefährlich ist. Nämlich seine schönen Beine.

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Hajo
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Offline DesigualHarry

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #39 am: 19.08.2018 22:17 »
Hallo

Ich bin der Meinung "Je kürzer der Rock, desto weniger hat man davon"... ;D ;D ;D

Hansi1973

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #40 am: 20.08.2018 00:08 »
Solange manN Unterwäsche trägt, sieht man auch bei hochgewehtem Rock nicht mehr als im Schwimmbad.

Offline high4all

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #41 am: 20.08.2018 00:22 »
Solange manN Unterwäsche trägt, sieht man auch bei hochgewehtem Rock nicht mehr als im Schwimmbad.
Für uns ist das sonnenklar. Aber zwischen Schwimmbad und Straße ist ein himmelweiter Unterschied.

Und ich rede nicht von den sogenannten Schwimm-Shorts, sondern von richtigen Badehosen, wie sie früher benutzt wurden.
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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #42 am: 20.08.2018 07:34 »
Und ich rede nicht von den sogenannten Schwimm-Shorts, sondern von richtigen Badehosen, wie sie früher benutzt wurden.

Auch heute gibt es noch richtige Badehosen. Und die werden mitunter sogar kirchlich gesegnet: https://www.ardmediathek.de/tv/mareTV/Zypern-Insel-der-Aphrodite/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=14049152&documentId=55146288

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Offline Skirtedman

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #43 am: 20.08.2018 10:06 »
Zuerst sei dies gesagt: Bei allem Verständnis von individueller Selbstverwirklichung, freier Entfaltung und dem Wunsch, die Geschlechter gleich zu berechtigen - es ist derzeit noch immer so, dass nur Frauen dazu in der Lage sind, auf natürliche Weise und "kostengünstig" Nachwuchs in ihrem Körper heranreifen zu lassen - so dass Frauen aufgrund dieser letztlich doch auch beneidenswerten Fähigkeit eine gewisse gesamtgesellschaftliche Verantwortung zukommt, die jede einzelne Frau individuell zwar ablehnen kann, dennoch sollten das nicht alle Frauen tun. Umgedreht erwächst dadurch, wenn man dies weiterdenkt, natürlich auch dem Mann ein Paket von gesamtgesellschaftlicher Verantwortung, das weit über die Zurverfügungstellung seines Spermas hinausgeht, die u.a. dazu beitragen soll, dass Frauen ihre ihnen zueigene Fähigkeit möglichst optimal entfalten können.

Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie findet in Deutschland nur sehr eingeschränkt statt.

Bei dieser Aussage gilt es, u.a. zu bedenken, dass unsere Gesellschaft sich soweit in einem Masse individualisiert hat, dass das, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie heute ermöglichen würde, abgeschafft wurde: die Großfamilie.

Die jungen Eltern streben durch welches Streben auch immer, in großer Zahl fort von ihren eigenen Familien - die Großeltern arbeiten noch 10 bis 15 Jahre und sehnen sich nach ihrer Rente (das heisst, sie haben keinen Bock mehr auf das, was sie aber noch eine gewisse Zeitspanne tun müssen). Oder die Großeltern sind schon in Rente, geniessen aber ihre Freiheit, indem sie viele Wochen bis Monate im Jahr auf Kreuzfahrten oder sonstigen Auswärtsaufenthalten unterwegs sind, oftmals getrennt leben und auch an Wochenenden in Single-Freizeitgruppen umherschwärmen, oder unter der Woche.

Das alte Bild der Großfamilie hinterlässt bei uns den grauen Schleier einer unangenehmen Gänsehaut, obwohl dies gerade in unserer heutigen Zeit ein wichtiger Faktor sein könnte, Mehrfachbelastungen aufzufangen. Die Großfamilie ist weitgehend tot in unserer Gesellschaft - und wir rufen nach der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, die unser Mehr an Individualität auffangen soll.

Die Frage ist doch, ob diese Vereinbarkeit Grundrecht für alle Menschen (schon allein rein zahlenmässig) sein soll, oder ob wir da nicht manch andere wetvollen Aspekte unter den Tisch kehren, weil wir sie als wertlos ansehen.

Manche Länder mögen gerne als Beispiele herhalten, wie staatliche Fürsorge (sprich organisierte Kinderbetreuung, und vieles mehr) sehr viel besser funktioniert - ob dies aber so ein wertvoller gesamtgesellschaftlicher Dienst ist zum Wohle der künftigen Gesellschaften, da hege ich noch immer meine Zweifel.

Wenn ich alleine anschaue, wie sehr aus unterschiedlichen Interessen heraus heutzutage durch Medikamente wie Ritalin ganze Schwärme von jungen Menschen ruhiggestellt werden, nur damit sie ins konstruierte System passen und funktionieren, obwohl ihnen Freiraum zur Selbstentfaltung, körperliche Nähe und das Gefühl von Zutrauen und Vertrauen und Geborgenheit fehlt, dann ist mir nicht wohl beim Gedanken, mit welchen Psychosen diese Menschen in ihrem Erwachsenendasein sich herumschlagen müssen und wie sich das gesamtgesellschaftlich dann auswirken wird.

Ob die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wirklich das Nonplusultra-Ziel ist, das es wert ist anzustreben?

Ich glaube, den Wert von Familien-"Arbeit", angefangen von Schwangerschaft über alle innerfamiliären Eigenleistungen bis hin zu den Rahmenbedingungen, dies alles zu ermöglichen, diesen Wert müssen wir alle in unserem "Herzen" noch viel stärker verankern, ehe dieser Wert - besser: diese Werte - auch sinnvoll von der Politik aufgenommen werden kann und gefördert werden kann.

Zwar bin ich in diesen Punkten sehr viel konservativer als es die meisten sich schon abgewöhnt haben zu sein, meine Idee wäre, statt Energie und Gelder in das immerwährende Kinderbetreuungs-Netzwerk zu stecken, diese Gelder direkt in die Familie zu stecken oder über Umwege über die Firmen, die Schwangerschaftszeiten, Elternzeiten und die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen - aber auch Förderung, dass nicht beide Elternteile ins unbedingte Erwerbsleben gedrängt werden *müssen*. Ich denke, dass Ahnliches gesamtgesellschaftlich sehr viel dienlicher wäre, als dem populären Ruf nach "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" gerecht zu werden.

Offline MAS

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Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
« Antwort #44 am: 20.08.2018 10:15 »
Gut geschrieben, Wolfgang!

Und wenn wir mal daran denken, wie es mit uns im Alter aussieht, ohne eigene Kinder, ohne Enkel usw. dann wird mit ganz weh um Herz.

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